ÖJV Saarland

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grosso schrieb:
Du zeigst hier aber auch keinen Lösungsansatz auf. Kastljaga hat ja einen brauchbaren Vorschlag gemacht --> Katzensteuer plus entsprechender Sanktionen bei Fehlverhalten. Das ist mal ein sachlicher Vorschlag, die Frage bleibt halt, ob der kommunizierbar, vermittelbar und durchsetzbar ist. Da höre ich schon den Aufschrei der Sozialromantiker, wenn die wertchöpfungsfernen Schichten dann € 50,00 oder € 100,00 für ihre Mieze zahlen sollen. Das wird dann wieder eine muntere populistische Debatte, wenn die vermeintlich Privilegierten (Jäger) eine Steuer für Hartz 4lers Muschi fordern. Ich sehe schon Frau Roth oder Künast einen langhaarigen Sozialfall (Modell: gescheiterter Spät 68er) vor die Kamera zerren, der beklagt, dass er nun seine 18 Katzen abschaffen muss und an Vereinsamung sterben wird. Im Abspann wird dann eine Szene eingespielt, in der der lodenbefrakte Jäger im hubraumstarken SUV durch sein Revier fährt.

Warum ich das so platt ausführe? Ganz einfach, weil es am Ende darum geht, was sich für den gemeinen Vollidioten entsprechend populistisch aufbereiten und per Medien-Katastrophenmeldung platzieren lässt. Da geht es, aus meiner Sicht, nicht um sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema.

Ich schieße weder auf Hunde noch auf Katzen, als bereits genannte Ultima Ratio und als 'Abschreckung' möchte ich den Haustierabschuss aber trotzdem erhalten. Dem ÖJV Kasperverein geht es bei der entsprechenden Diskussion ausschließlich und nur um die mehrheitsfähige Meinung und den Applaus der politischen Freunde. Der ÖJV hat zu diesem Thema keinen ernstzunehmenden Standpunkt, weil es ihm - im Kontext der eigenen Interessen - schlicht völlig egal ist. Wäre es nicht so, hätte man ja bereits mit einem tragfähigen aber möglicherweise unbequemen Konzept aufwarten können.


Grosso

kastljagers vorschlag ist ja schon mal ein guter ansatz, nur sollten unsere verbände diesbezüglich agieren und nicht warten bis uns etwas aufgezwungen wird. suche nach verbündeten und vorschläge zur weiterentwicklung der jagdgesetze sollte ganz oben stehen.
ist aber wohl ein traum, sieht man ja beim thema öjv, anstatt interessante themen aufzugreifen und weiter zu entwickeln, ergeht man sich lieber in gegenseitigen verunglimpfungen und teilweise sogar hasstiraden.
 
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Also in Norwegen kenne ich an Touristenattraktionen folgendes sinngemässes Schild AUF DEUTSCH (vermutlich aus gutem Grund!):

Dies ist privater Grund. Herzlich willkommen und viel Freude beim ansehen von XXX. Bitte bleiben Sie auf den Wegen und stören sie die Tiere nicht. Hunde welche frei jagen werden erschossen. Der Eigentümer

Da liegt genau der Punkt. Eine direkte Handhabe, ob sie jetzt genutzt wird oder nicht, hilft sich zu benehmen.

Ich hab in all den Jahren in welchen ich auf die Jagd gehe nie einen Hund erschossen, aber schon zig bei der Nacht eingesammelt und über Nachfrage bei der Polizei den begeisterten Besitzern zurück gegeben. Das lief immer ohne böse Worte und Belehrungen und unter grosser Freude der besitzer. Aber ich möchte mir nicht die Möglichkeit nehmen lassen den nachts im scheinwerferlicht auftauchenden ewig freilaufend wildernden nach mehrmaliger Ermahnung des Besitzers aus der welt zu schaffen.

Dass ich schon sehr lange keine Katze mehr geschossen habe und damit auch zugegebener massen ein problem habe, ändert nichts an meiner einstellung, dass diese möglichkeit gegeben sein sollte. Im Herbst habe ich beim besten Flammkuchen der Welt eine Diskussion mitgemacht. Eine dortige Nachbarin hatte ihre Katze vermisst und wollte sie auf familiärem Grund in der Umgebung suchen. Ich habe ihr natürlich sofort zugesagt alles betreten zu dürfen, auch befriedetes und angeboten auch selbst zu suchen (was ich auch getan habe). Bei dem Gespräch, welches natürlich auch auf die Möglichkeit eines tödlichen Schusses kam, habe ich ein erstaunliches Verständnis der anwesenden Nichtjäger für den Katzenabschuss im freien Feld festgestellt. Ich habe meine ehrliche Meinung gesagt (was immer am besten ankommt), welche bestimmt nicht sehr extrem ist, aber sich wie gesagt ein finales Recht vorbehält. Die Mieze ist übrigens eine Woche später wieder aufgetaucht, worüber ich echt froh bin! Es gibt erstaunlich viele Menschen, die das Problem freilaufender Katzen in der Landschaft durchaus verstehen. Das Jäger das Abschussrecht jetzt aus politischen Gründen gesetzlich aufgeben wollen, halte ich für genauso falsch wie das exzessive Nutzen des selbigen ohne grund. Wenn wir eines aus der jagdpolitischen Geschichte der letzten Jahrzehnte gelernt haben, ist es, dass wir für freiwilligen Verzicht auf Rechte noch nie etwas bekommen haben und dass einmal verlorenes nie wieder kommt. Wer nur Rehe am Trester und vor dem Hund schiessen will und selbiges als Zukunft der Jagd bezeichnet ist zu bedauern und kann selbiges tun, aber soll mich bitte mit seinen kontraproduktiven forderungen zur einschränkung meiner mit gutem grund bestehenden Rechte in Ruhe lassen.

Die üble Anbiederung mancher an den erklärten politischen Feind von Jagd, privatem Grund und Boden, Eigentum, Land- und Forstwirtschaft(!) nimmt manchmal wirklich schizophrene Züge an.
 
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saujager1977 schrieb:
Das Jäger das Abschussrecht jetzt aus politischen Gründen gesetzlich aufgeben wollen, halte ich für genauso falsch wie das exzessive Nutzen des selbigen ohne grund.
Darum wünsche ich mir ja auch ein aktualisiertes Mandat, um morgen als Jäger im Rahmen einer eindeutig --> zugewiesenen Arten- und Naturschutzaufgabe auch sog. "Haustiere" schießen zu dürfen.

Heute mach' ich das ja nach allgemeiner Überzeugung nur, um "mein" Nutzwild zu schützen, damit mir noch mehr zum "ernten" bleibt..... :?

Mein Nachbar macht da gar nix und schießt nur ein paar Böcke - kann doch nicht sein, dass der faule Sack als Gewinner übrigbleibt, oder ?

basti
 
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basti schrieb:
saujager1977 schrieb:
Das Jäger das Abschussrecht jetzt aus politischen Gründen gesetzlich aufgeben wollen, halte ich für genauso falsch wie das exzessive Nutzen des selbigen ohne grund.
Darum wünsche ich mir ja auch ein aktualisiertes Mandat, um morgen als Jäger im Rahmen einer eindeutig --> zugewiesenen Arten- und Naturschutzaufgabe auch sog. "Haustiere" schießen zu dürfen. basti
Und übermorgen bettelst Du noch nach einem Gesetz, das Dir vorschreibt, wie Du Dir Deinen Hintern abzuwischen hast.
P.S. Jagdschutz ist eine eindeutig zugewiesene Arten- und Naturschutzaufgabe und im Rahmen der aktuellen Bestimmungen hast Du die Möglichkeiten, all das zu schützen, was Du für wichtig hältst.
Ihr haltet euch ja für sowas von elitär und innovativ, aber in Wirklichkeit seid ihr oberspiessige Kleingeister.
 
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spezialist schrieb:
Und übermorgen bettelst Du noch nach einem Gesetz, das Dir vorschreibt, wie Du Dir Deinen Hintern abzuwischen hast.
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basti
 
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basti schrieb:
... Es geht nicht ums Gefallen, es geht um die Akzeptanz von Zielen. ...
Sehe ich doch auch so. Nur bin ich der festen Überzeugung, dass die Formulierung dieser Ziele sich nicht zuerst danach richten darf, was einer naturentfremdeten Mehrheit am ehesten vermittelbar scheint.
basti schrieb:
... Ich würde mir deshalb eine von der Mehrheit unserer Gesellschaft getragene Zielsetzung für "Jagd in Deutschland" und damit verbunden die Akzeptanz der zulässigen Mittel wünschen. ... ...
Wer nicht?
basti schrieb:
... Blöd nur, dass bei dieser Gelegenheit das Edelhobby Jagd zur Dienstleistung "Ökologisches Handwerk" gewendet werden würde. ...
Fänd ich nicht wirklich blöd. Liegt wohl daran, dass ich Jagd nie als Edelhobby, sondern sehr viel eher als Form der nachhaltigen Landwirtschaft gelernt und verstanden habe. Voraussetzung für die Erbringung der Dienstleistung "Ökologisches Handwerk" wäre allerdings, dass dem Dienstleister auch die Möglichkeiten zur Ausübung dieser Leistung zur Verfügung stehen. Dazu gehört im Niederwildrevier z.B. selbstverständlich auch der Abschuss von wildernden Katzen. Ohne Prädatorenkontrolle ist im Niederwildrevier keine Dienstleistung "Ökologisches Handwerk" möglich. Wer auf das Recht und die Möglichkeit zur Prädarorenkontrolle in dem Maße verzichtet, welches der ÖJV hier und da fordert, der will tatsächlich auf die Niederwildjagd verzichten. Ich will das nicht.
 
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Weg von Staatsjagd, hin zu "Waldschutzjagd". Warum setzen sich weder die Grünen noch der ÖJV eigentlich so wenig für eine Verteilung staatlichen Jagdrechts ein, welche einem demokratischen Staat im 21. Jahrhundert angemessen wäre?

Ach, ich vergass... :roll:, :wink:
 
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saujager1977 schrieb:
Weg von Staatsjagd, hin zu "Waldschutzjagd". Warum setzen sich weder die Grünen noch der ÖJV eigentlich so wenig für eine Verteilung staatlichen Jagdrechts ein, welche einem demokratischen Staat im 21. Jahrhundert angemessen wäre?
Weil mit "Ottonormaljägern" die Waldentwicklung in der Regel nicht funktioniert? Sieht man ja bei einigen Kommunen, die ihre Jagden eben nicht mehr verpachten.
 
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saujager1977 schrieb:
...Ich hab in all den Jahren in welchen ich auf die Jagd gehe nie einen Hund erschossen, aber schon zig bei der Nacht eingesammelt und über Nachfrage bei der Polizei den begeisterten Besitzern zurück gegeben. Das lief immer ohne böse Worte und Belehrungen und unter grosser Freude der besitzer. Aber ich möchte mir nicht die Möglichkeit nehmen lassen den nachts im scheinwerferlicht auftauchenden ewig freilaufend wildernden nach mehrmaliger Ermahnung des Besitzers aus der welt zu schaffen....

Warum den Besitzern zurück geben.
Ich bringe sie in ein - möglichst nicht ganz nahes - Tierheim, dann kann auch der Besitzer ermittelt werden und hat - quasi als kleinen erzieherischen Effekt, auch noch Kosten und Gebühren des Tierheims zu zahlen.

WH
T.
 
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Skogman schrieb:
Sehe ich doch auch so. Nur bin ich der festen Überzeugung, dass die Formulierung dieser Ziele sich nicht zuerst danach richten darf, was einer naturentfremdeten Mehrheit am ehesten vermittelbar scheint.
Moin,
warum denn nicht ?
Wenn man etwas verkaufen will, muss man mit seiner "Message" die Zielgruppe erreichen und deshalb sind Formulierungen ja gerade so wichtig. Der Kunde muss für sich einen Nutzen erkennen und "haben wollen".

Welcher Nutzen fällt OttonormalbürgerInn denn ein, wenn wir seine Katze zum Schutz "unseres" Niederwilds totschießen ?

basti
 
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TicTac schrieb:
Warum den Besitzern zurück geben.

Weil ich mich nicht überall als totaler Vollar§ch aufführen muss. Wenn ich an den letzten Dackel denke, welchen ich gefangen hab und dessen 75 jährige Besitzerin Tränen in den Augen hatte als ich ihn ihr vorbeigefahren hatte packt mich schon fast die wut, wenn ich dran denke, dass jemand das hundl möglichst weit weg in ein tierheim zu fahren gedenkt um den grossen Volkserzieher zu spielen. Gott sei dank haben wir da bei uns wenig in der Gegend. Vielleicht ist dass auch der Grund warum wir im wald freundlich gegrüsst werden...
 
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solo schrieb:
saujager1977 schrieb:
Weg von Staatsjagd, hin zu "Waldschutzjagd". Warum setzen sich weder die Grünen noch der ÖJV eigentlich so wenig für eine Verteilung staatlichen Jagdrechts ein, welche einem demokratischen Staat im 21. Jahrhundert angemessen wäre?
Weil mit "Ottonormaljägern" die Waldentwicklung in der Regel nicht funktioniert? Sieht man ja bei einigen Kommunen, die ihre Jagden eben nicht mehr verpachten.

Es ging mir keineswegs um die Art der Bejagung. Da kann der Staat natürlich entscheiden wie er will, je nach politischem gusto und waldbaulichen erfordernissen.

Es geht um die Auswahl der Jäger. Dass in deutschland solche werte immer noch nach nase und parteibuch verteilt werden können ist schon erstaunlich. Es gäbe einen haufen objektiver Kriterien. Wenn ich schiessnachweis fordere: ok. Dann kann ich den besten 30 eine Einladung zukommen lassen. Aber zu behaupten ein parteibuch wäre besser als das andere zur jagd ist schlichtweg ein rückfall um schlappe 20 Jahre.

Andere Länder sind da schon viel weiter. Ausschreibung von jährlichen Pirschbezirken mit Auslosung unter notarieller aufsicht. Genauso kann mans für die deutschen Gesellschaftsjagden auch machen. Wildbret inkludiert und auf die Jagdteilnehmer aufgeteilt spart nochmal nen haufen arbeit für das Beamtenpersonal und spornt zum schuss an.
 
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saujager1977 schrieb:
TicTac schrieb:
Warum den Besitzern zurück geben.

Weil ich mich nicht überall als totaler Vollar§ch aufführen muss. Wenn ich an den letzten Dackel denke, welchen ich gefangen hab und dessen 75 jährige Besitzerin Tränen in den Augen hatte als ich ihn ihr vorbeigefahren hatte packt mich schon fast die wut, wenn ich dran denke, dass jemand das hundl möglichst weit weg in ein tierheim zu fahren gedenkt um den grossen Volkserzieher zu spielen. Gott sei dank haben wir da bei uns wenig in der Gegend. Vielleicht ist dass auch der Grund warum wir im wald freundlich gegrüsst werden...

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saujager1977 schrieb:
Es geht um die Auswahl der Jäger. Dass in deutschland solche werte immer noch nach nase und parteibuch verteilt werden können ist schon erstaunlich. Es gäbe einen haufen objektiver Kriterien. Wenn ich schiessnachweis fordere: ok. Dann kann ich den besten 30 eine Einladung zukommen lassen. Aber zu behaupten ein parteibuch wäre besser als das andere zur jagd ist schlichtweg ein rückfall um schlappe 20 Jahre.
So geht das auch wirklich nicht.
Was aber, wenn sich herausstellen sollte, das sich die Inhaber "des einen" Parteibuchs überdurchschnittlich häufig mit den jagdlichen Zielen der "Staatsreviere" identifizieren und die Inhaber "des anderen" Parteibuchs eher gegenteiligen Vorstellungen nachhängen ?

Könnte ja sein, oder ? :roll:

basti
 

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