ÖJV BaWü unterstützt den Umstieg auf Bleifreie Munition

A

anonym

Guest
Zur weiteren Erleuchtung der input der deutschen Waffen-und Munitionsindustrie:

"11:04 Es trägt vor aus Sicht der Waffen- und Munitionshersteller, Herr Bernhard
Knöbel.
11:06 Man müsse sich klar sein, dass man über ein komplexes System spreche, bestehend
aus Waffe, Patrone, Innenballistik, Zielballistik. Mündungsgeschwindigkeiten um
1000 Meter pro Sekunde (3600 km/h). Mit Druck von 4000 Bar (zum Vergleich: in
einem Fahrradreifen sind 4-6 Bar; Anm. d. DJV) einer Schussentwicklung von 5
Millisekunden.
In Deutschland gebe es 2 Millionen Jagdwaffen in 50 unterschiedlichen Kalibern, die
abhängig sind von Wildart, Jagdart und Schussentfernung.
11:07 Er stellt die Frage: Welche Alternativen Materialien sind unbedenklich?
11:08 In der toxikologischen Bewertung ist Blei eine Stufe schlechter als Kupfer. In der
ökotoxikologischen Betrachtung ist Kupfer eine Stufe schlechter als Blei. Knöbel:
Deutscher Jagdschutzverband e.V. – 10. November 2011
29
"Was machen wir jetzt? [...] Wir wollen nicht den Bock zum Gärtner machen."
11:08 Herr Knöbel sieht auch in der jagdpraktischen Tauglichkeit von Schrotmunition ein
Thema, was bisher auf der Tagung zu wenig besprochen worden sei.
11:10 Knöbel: "Wir vom Herstellerverband sind ganz klar der Meinung, dass wir eine
Untersuchung durchführen müssen, idealerweise von der DEVA, dass wirklich die
alternativen Nichtbleigeschosse überprüft werden, besonders was den
Gasdruckanstieg in der Waffe von nichtbleihaltigen Geschossen anbelangt."
11:10 Knöbel zeigt das Foto einer Waffe mit Kupferablagerungen im Lauf. In der Waffe
wurden Standardgeschosse (bleihaltige Geschoss) mit Kupferhaltigem Mantel
genutzt. Bei den Schüssen lagere sich Kupfer im Lauf ab, das durch eine
sachgemäße Reinigung jedoch leicht wieder entfernt werden könne.
11:12 Er spricht das Thema "Barrel Fouling" an und resümiert: Je höher der
Durchpresswiderstand der Geschosse, desto größer ist der Geschossabrieb bei
monolithischen Geschossen (Geschosse aus einem Material) und umso
ausgeprägter ist die Laufverengung und somit der Gasdruckanstieg. Dies sei
sicherheitsrelevant, wenn der Lauf nicht gereinigt werde.
11:13 Die Munitions- und Waffenhersteller berufen sich auf die gemeinsame Erklärung von
2009, die verlässlich Standards für a.) Sicherheit, b.) Tötungswirkung und c.)
Toxizität fordert.
11:14 Fazit: Aufgrund der aktuell vorliegenden Erkenntnisse schließt sich der JSM
uneingeschränkt der Auffassung der Bundesregierung sowie des BMELV an.
Erst nach Vorliegen aller Ergebnisse, könne auf Basis derer eine Entscheidung
getroffen werden."

Kennt sich der gelernte Büxer und Geschäftsführer des größten deutschen Jagdwaffenherstellers in seinem Geschäft nicht aus oder tut er nur so?

Ich geh davon aus, dass er sich auskennt und das sogar sehr gut. Wer wird von ihm in seinem Verband vertreten? Die deutschen Bleifreihersteller?
Wohl eher nicht. Die deutschen Bleispritzerhersteller? Wohl eher, aber da gibt es nur einen und der will halt bleifrei partout nicht haben. Sein hauseigenes eher verunglückte TM-Geschoss lässt er ja auch dort herstellen.
Und wieder wird ganz dringend die de facto hauseigene DEVA ins Spiel gebracht, die sollen jetzt wegen des angeblichen barrelfouling der Bleifreien bis zum Sanktnimmerleinstag gasdruckmessen, obwohl das die Beschussämter schon viele hunderte oder tausende Mal gemacht haben. Und er vergisst auch die Ergebnisse mitzuteilen, die seine höchst umfangreichen hausinternen Tests mit bleifrei erbracht haben.

Warum er sich die Blöße gibt öffentlich zu trommeln, dass die deutsche Waffenindustrie von bleifrei noch gar nichts weiß und sich dabei überhaupt nicht auskennt, sie also keine Ahnung hat vom Stand der Technik hat bleibt eine der wichtigsten Fragen in dem ganzen Spiel.
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Hürsch schrieb:
DUK schrieb:
Überschallstoßwellen

Kannst du diesen mir Nichtnaturwissenschaftler neuen Begriff bitte erklären?
Bitte gerne:

Aus Wikipedia: Als Stoßwelle (engl. shock wave) oder Schockwelle wird in der Strömungslehre eine starke Druckwelle bezeichnet, die durch Explosionen oder andere Phänomene erzeugt wird, die extreme Druckunterschiede hervorrufen. Die Druckwelle läuft dabei als Wellenfront durch das Medium.

Modellhaft kann man dabei tierisches (und menschliches) Gewebe als wasserähnliches Medium betrachten. Ich vermute, die Körperschallgeschwindigkeit ist ähnlich. Anders ist natürlich der mechanische Durchdringungswiderstand, siehe oben.

Edith: Ich verlinke hier die für physikalisch Interessierte wirklich interessanten Artikel zu Stoßwellen und Detonationswellen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Hürsch, jetzt blas' hier mal nicht so die Backen auf. Wir wissen doch schon lange, ca. seit 1933, dass ihr Össis gerne die Menschheit mit euren Ideen beglückt.
 
A

anonym

Guest
DUK schrieb:
Hürsch schrieb:
Bitte gerne:

Aus Wikipedia: Als Stoßwelle (engl. shock wave) oder Schockwelle wird in der Strömungslehre eine starke Druckwelle bezeichnet, die durch Explosionen oder andere Phänomene erzeugt wird, die extreme Druckunterschiede hervorrufen. Die Druckwelle läuft dabei als Wellenfront durch das Medium.

Modellhaft kann man dabei tierisches (und menschliches) Gewebe als wasserähnliches Medium betrachten. Ich vermute, die Körperschallgeschwindigkeit ist ähnlich. Anders ist natürlich der mechanische Durchdringungswiderstand, siehe oben.

Edith: Ich verlinke hier die für physikalisch Interessierte wirklich interessanten Artikel zu Stoßwellen und Detonationswellen.

Was eine Stoßwelle ist weiß ich ja und hab das hier auch immer wieder gerne erklärt. Mir gehts um deine Ultraschallstoßwelle aus der nicht so richtig hervorgeht, ob du nun eine Schallwelle oder eine Stoßwelle meinst, wobei du für die Entdeckung der Kombiantion von beiden mit Sicvherheit den Nobelpreis f ür Physik erhältst. :mrgreen:
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Hürsch schrieb:
..., ob du nun eine Schallwelle oder eine Stoßwelle meinst, wobei du für die Entdeckung der Kombiantion von beiden mit Sicvherheit den Nobelpreis f ür Physik erhältst. :mrgreen:
Jede Stoßwelle wird irgendwann zur Schallwelle aber das hast du ja sicher auch schon gewußt, oder?
 
A

anonym

Guest
DUK schrieb:
Hürsch, jetzt blas' hier mal nicht so die Backen auf. Wir wissen doch schon lange, ca. seit 1933, dass ihr Össis gerne die Menschheit mit euren Ideen beglückt.

Der den du offensichtlich meinst war 1933 nicht österreichischer, sondern braunschweigischer Bürger und hatte mit Österreich nie besonders viel am Hut und nicht einmal dessen Staatsbürgerschaft.
 
A

anonym

Guest
DUK schrieb:
Jede Stoßwelle wird irgendwann zur Schallwelle aber das hast du ja sicher auch schon gewußt, oder?

Nein, das habe ich nicht gewußt! Wenn du mir noch einen Beleg dafür bringst, erstell ich eine Petition, dass du vom Bleiverbot ausgenommen wirst.
 
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Hi DUK,

Strömungslehre ist nicht meine Busenfreundin, möglicherweise konnten sich die winzigen Bleisplitter innerhalb der temporären Kaverne nahezu ungehindert ausbreiten und durchdrangen aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit danach eine kurze Strecke im Muskel? So ein Rehblatt ist ja nicht sonderlich dick. Oder die "Bleistaubwolke" konnte infolge des "aufgepumpten (= temporäre Kaverne) Wundkanals", was ja möglicherweise auch die angrenzenden Muskelschichten am Bindegewebe durch den hohen Druck öffnet, eine gewisse Strecke dazwischen eindringen? Alles reine Spekulation von mir, ich gebe es zu. Mir liegt an der Lösung des Problems und falls sich meine These hinterher als falsch herausstellt ist das völlig in Ordnung. Fakt ist und das läßt sich anhand des Röntgenbildes nicht leugnen, daß in die Rehschulter eine große Zahl teilweise kleinster Geschoßreste eindrangen. Aus der Erinnerung heraus sah das Blatt normal aus und wurde von uns nach der obligatorischen Entfernung des Wundkanals als Schmorbraten verzehrt. Ich erinnere mich an zwei vielleicht 2 - 3mm große Bleisplitter, die beim Essen gefunden wurden. Wie gesagt, seither verwenden wir nur noch Geschosse, die kein Blei ans Wildbret abgeben können.
Mir wurde von einer Pappnase aus dem Forum einst die Manipulation der gezeigten Röntgenbilder unterstellt. Daraufhin habe ich die selbstredend vorhandenen Originale bei einer Zusammenkunft von W&H Foristi herumgereicht - solchen Unfug lasse ich nicht auf sich beruhen.
Das Angebot steht: wer im südöstlichen Niedersachsen mit schnellen, bleihaltigen Geschossen jagt, kann nach Absprache ein Stück zu den umseitig genannten Konditionen (einfacher Satz der GOT) vorbeibringen. Es wird dann vor und nach dem Aufbrechen in jeweils zwei Ebenen geröngt. Bei Bedarf kann es der Erleger im Anschluß aus der Decke schlagen und meinetwegen auch grob zerwirken. Ich will den Hergang für Euch fototechnisch Dokumentieren und die Ergebnisse hier im Forum veröffentlichen.
 
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11 Nov 2011
Beiträge
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DUK schrieb:
Wir wissen doch schon lange, ca. seit 1933, dass ihr Össis gerne die Menschheit mit euren Ideen beglückt.
Aber es waren die Deutschen, die auf die Flasche hereingefallen sind.
Nun versucht es eben wieder einer... :32:

p.s.:
Was ist ein Össi? Ein Ossi mit Affinität zu den Allpen?
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Michel schrieb:
Alles reine Spekulation von mir, ich gebe es zu. Mir liegt an der Lösung des Problems und falls sich meine These hinterher als falsch herausstellt ist das völlig in Ordnung. Fakt ist und das läßt sich anhand des Röntgenbildes nicht leugnen, daß in die Rehschulter eine große Zahl teilweise kleinster Geschoßreste eindrangen. Aus der Erinnerung heraus sah das Blatt normal aus und wurde von uns nach der obligatorischen Entfernung des Wundkanals als Schmorbraten verzehrt. Ich erinnere mich an zwei vielleicht 2 - 3mm große Bleisplitter, die beim Essen gefunden wurden. Wie gesagt, seither verwenden wir nur noch Geschosse, die kein Blei ans Wildbret abgeben können.

So sehe ich das auch. Ich spekuliere basierend auf den mir zur Verfügung stehenden und sicher unvollständigen Kenntnissen und intellektuellen Werkzeugen. Wir beide beanspruchen im Gegensatz zu anderen sicher nicht den Besitz der absoluten Wahrheit. Sehr lobenswert dein praktischer Versuch mit dem Röntgenfoto. Nur so kann man theoretische Überlegungen absichern.

Michel schrieb:
Das Angebot steht: wer im südöstlichen Niedersachsen mit schnellen, bleihaltigen Geschossen jagt, kann nach Absprache ein Stück zu den umseitig genannten Konditionen (einfacher Satz der GOT) vorbeibringen. Es wird dann vor und nach dem Aufbrechen in jeweils zwei Ebenen geröngt. Bei Bedarf kann es der Erleger im Anschluß aus der Decke schlagen und meinetwegen auch grob zerwirken. Ich will den Hergang für Euch fototechnisch Dokumentieren und die Ergebnisse hier im Forum veröffentlichen.
Noch lobenswerter! Das wäre doch sogar einen ausführlichen Bericht in der WuH wert, Reh einmal erlegt mit 5,6 mm TM und einmal mit 9,3 mm RK, beide Schüsse auf's Blatt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

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Barry07 schrieb:
Was ist ein Össi? Ein Ossi mit Affinität zu den Allpen?
Ein Wessi, der bei der evolutionären Entwicklung zum Ossi beim Ösi stehengebleiben ist.
 

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