ÖJV BaWü unterstützt den Umstieg auf Bleifreie Munition

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28 Aug 2011
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Ich denke, wenn man Proben von 20 mit Bleigeschossen erlegten Stücken nach Hannover in die Tierärztliche bringen würde, dazu 20 von in den gleichen Revieren bleifrei erlegten, dann bekäme man schon einen dezenten Hinweis.

Zu untersuchen wäre das Wildpret der beiden Keulen, der beiden undurchschossenen Blätter und des Rücken (lang).
Ich bin gerne bereit, hierfür ein "verbleites" und ein "unverbleites" Stück mit Schuß hinters Blatt zu liefern. Dafür schieße ich sogar meinen Drilling um.

Die Kosten sollten wir der Wild und Hund aufs Auge drücken, wenn sie die Ergebnisse veröffentlichen dürfen, wird sie das sicher gerne tun. Diesbezüglich sollte ein admin tätig werden und mal anfragen.

Wer macht mit? Das will ich doch jetzt mal wissen.
 
A

anonym

Guest
Und dann macht man's wie die Seeadlerheinis. Man überlegt sich, welche Ergebnisse man haben möchte und entsprechend wird dann die Fragestellung und die Methodik sorgfältig zugeschneidert.

Nein, nicht doch. War Scherz. Aber einer auf nüchternem Hintergrund.

Zur Sache: wenn es um eine etwaige Bleibelastung verpackten / portionierten Wildbrets geht, also um das was Franziska Verbraucherin dann auch ißt, ist die Untersuchung relativ einfach und wird zeigen, dass kein Handlungsbedarf besteht. Geht es dagegen darum, wie der Jäger oder Zerwirkknecht optimal beim Versorgen vorgehen muss, um jede etwaige Bleibelastung so weit als möglich auszuschließen, sind zusätzliche Schritte erforderlich.

Carcano
 
A

anonym

Guest
Mohawk schrieb:
Der Median als Angabe des Wertes, der den gemessenen Wertebereich in zwei gleich große Hälften trennt, ist bezüglich des Bleigehaltes für Wildbret und andere Fleischsorten gleich, d. h. wenigstens die Hälfte der Proben hatte keine höhere Bleibelastung als anderes Fleisch bzw. garkeine Bleibelastung.

Der Mittelwert kann durch einige wenige extreme Werte angehoben sein, was nicht weiter verwundert, da die Erlegungssituation und Probenahmeorte doch anders in Relation sind als bei einem Schlachtvorgang.

Hürsch schrieb:

Gut, nachdem du dir die Definitionen ergooglet hast kommst du sofort zum Schluß, dass die erste Hälfte der Proben un-bzw. nur schwach belastet war. Da hast nur vergessen zu ergänzen, dass ergo die 2. Hälfte kontaminiert war. Ich erklär dir jetzt, dass es in der Statistik von der Fragestellung abhängt, ob mir der Median was sagt, der Mittelwert oder eine Kombination aus beiden. Da Blei ein klassisches Kumulationsgift ist kommt es selbstverständlich auf die verzehrte Gesamtmenge an Wildfleisch an. Leider liegt uns die Zahlenreihe der 2.500 Proben nicht vor, aber man kann logischwerweise davon ausgehen, dass die Werte irgendwo in der 2. Hälfte beginnen massiv und exponential anzusteigen. Nur die letzten 5% der Proben heben den Mittelwert von 1,5 mg auf 3 mg, also kommen immer wieder gewaltige Ausreisser nach oben vor. Bei den Wenigverzehrern ist damit die Wahrscheinlichkeit hochbelastete Teile zu essen geringer als bei den Vielverzehren, die wahrscheinlicher auch die Ausreisser abbekommen können und sich irgendwann dem Mittelwert nähern werden oder ihn sogar übertreffen, wenn sie einen schlechten LAuf haben.

Sich also dahinter zu verstecken, dass die Hälfte oder von mir aus auch 2/3 des Wildbrets ohnehin unbelastet ist, bedeutet, dass man das Problem nicht erkannt hat bzw. man versucht es schön zu reden. Was íst das für ein Lebensmittel, wo ein höherer Anteil bleikontaminiert ist? Sicher kein gutes und schon gar nicht wertvoll und biologisch.
 
A

anonym

Guest
Redneck schrieb:
Du wirst den Tritt spüren! Du arbeitest dafür das dir (und allen anderen) die Jagd verboten! Nach einem Verbot von bleihaltigen Geschossen ist ein Verbot von kupferhaltigen nur eine Frage der Zeit. Erklärtes Ziel deiner Mitstreiter ist ein Verbot der Jagd. Wildtiermanagement insbesondere Schalenwild, gerade im Berg, ist z.B. mit einer Handvoll präparierter Salzlecken (Gift, Hormone z.B."Anti-Baby-Pille") viel effektiver. Auch die neuseeländische Lösung gefällt einigen sehr gut.

Du bist mir aber ein Vogel Strauß! Wenn ich hier über die EU-Schuldenkrise schreibe, bin ich Schuld dran, dass Griechenland pleite ist und da das natürlich unsinnig ist, ist Griechenland nicht pleite?

Die Cu-Keule wurde bisher auch nur von den Bleiliebhabern so wie du einer bist argumentiert, also von der Mehrheit der Jäger selbst bzw. von deren grossen Verbänden. Ich halte es für einigermaßen unintelligent, den Teufel mit dem Beelzebuben auszutreiben, wenn der Beelzebub kein solcher ist und die Bleifans damit postulieren:
Hört her, wir haben kein Bleiproblem, da Blei völlig harmlos ist, aber wir haben ein Cu-Problem und zwar bei bleifrei und verbleit. Jeder soll sich selbst ein Bild machen, wer da der Sargnagel ist.

Wenn es also Ziel der deutschen Jagerei ist, Cu zu verteufeln und de facto durch das billige Weicheisen zu ersetzen wird das noch immer nicht mit Blei zu kombinieren sein, sondern Richtung Zinn gehen. Das würde natürlich den Mank sehr freuen, aber klarerweise sind auf das auch die Schweizermacher vorbereitet, deren Marktanteil sich dann halt von 80% auf 98% erhöht, was ohnehin immer deren Ziel war. Die deutschen Jaga schiessen dann halt weiter das high-tech Geschoss aus 1905, was sie aber bisher auch schon gemacht haben. Also im Westen nix Neues!
 
A

anonym

Guest
Die Frage nach Zinn als denkbarem Füllungsmaterial für Mantelgeschosse kann man ja ernsthaft erörtern. Brenneke verwendet das Material im neuen "TIG Nature" (als ob Zinn "natürlicher" wäre als Blei - Blödfug!), Barnes wohl auch in Varmint-Frangible-Geschossen. Ansonsten war es bisher nur außen auf den Geschossmänteln (zuletzt auf dem RWS CineShot).

Jedenfalls in diesem Thread ist dies aber noch nicht geschehen; meiner Erinnerung sogar im ganzen weiten Forum noch nicht in irgendeiner Ausführlichkeit (mit Ausnahme eines Brenneke-Threads, er sich aber in Mutmaßungen erschöpfte).

Carcano
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einen Befürworter von Kupfergeschossen wegen möglicher Toxizität von Blei. Gleichzeitig steckte er sich eine Zigarette ins Gesicht und inhalierte kräftig. Sein Kommentar war, man solle das doch nicht in Zusammenhang stellen. Hahahahaha!

Bei der nachgewiesenen hohen Schädlichkeit von Tabak und der bei fachgerechtem Erlegen und Zerwirken sehr fragwürdigen Toxizität von Blei stehen die Risiken in keiner Relation. Wer wirklich was für die Volksgesundheit tun will sollte was gegen den Tabakkonsum tun, da verrecken jährlich Hundertausende dran, auch Jäger, Wildbretkonsumenten und zwangsweise mitrauchende Kinder. Am ollen Kegelspitz oder TMR ist durch Einnahme von Splittern noch niemand gestorben.
 
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anonym

Guest
carcano schrieb:
Die Frage nach Zinn als denkbarem Füllungsmaterial für Mantelgeschosse kann man ja ernsthaft erörtern. Brenneke verwendet das Material im neuen "TIG Nature" (als ob Zinn "natürlicher" wäre als Blei - Blödfug!), Barnes wohl auch in Varmint-Frangible-Geschossen. Ansonsten war es bisher nur außen auf den Geschossmänteln (zuletzt auf dem RWS CineShot).

Jedenfalls in diesem Thread ist dies aber noch nicht geschehen; meiner Erinnerung sogar im ganzen weiten Forum noch nicht in irgendeiner Ausführlichkeit (mit Ausnahme eines Brenneke-Threads, er sich aber in Mutmaßungen erschöpfte).

Carcano

Na ja, ich hab hier im thread zumindest schon 3 mal auf diese Alternative von Brenneke verwiesen, aber das interessiert ja keinen, da es den Bleigourmets nicht um sachliche Lösungen geht, sondern um deren allgemeinen Lebensängste, die durch diese "Freiheitsberaubung" noch weiter erhöht werden.

Aber jetzt wird man mir wieder unterstellen, dass ich nicht nur der Eller, sondern unipersono auch noch der Mank bin, wenn ich auch a bissl Hürsch dazu bin, kommen wir zu einer spannendsten Fragen in der Theologie: Die heilige Dreifaltigkeit und das Bleiverbot im deutschen Weidwerk - ein dogmatischer Diskurs. Glücklicherweise gibt es einen deutschen Papst, dem die Denke seiner Landsleute ja bekannt sein müsste, vielleicht kann er das Problem lösen, wobei ich befürchte, dass das wiederum nur ex cathedra gehen wird, so oder so.

Aber vielleicht kannst du als routinierter Altphiloge schon beginnen die päpstliche Enzyklika zu diesem Thema vorzuformulieren, je nachdem wie sie ausgehen soll: "Sed plumbum......" oder "Autiam plumbum...... " :mrgreen:
 
A

anonym

Guest
DUK schrieb:
Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einen Befürworter von Kupfergeschossen wegen möglicher Toxizität von Blei. Gleichzeitig steckte er sich eine Zigarette ins Gesicht und inhalierte kräftig. Sein Kommentar war, man solle das doch nicht in Zusammenhang stellen. Hahahahaha!

Bei der nachgewiesenen hohen Schädlichkeit von Tabak und der bei fachgerechtem Erlegen und Zerwirken sehr fragwürdigen Toxizität von Blei stehen die Risiken in keiner Relation. Wer wirklich was für die Volksgesundheit tun will sollte was gegen den Tabakkonsum tun, da verrecken jährlich Hundertausende dran, auch Jäger, Wildbretkonsumenten und zwangsweise mitrauchende Kinder. Am ollen Kegelspitz oder TMR ist durch Einnahme von Splittern noch niemand gestorben.

Angeblich ist das Leben lebensgefährlich und wenn du an eine Initiative zur Abschaffung des Todes denkst, sind sicher viele dabei. Da solltest einmal den Heesters befragen, der dürfte den Trick kennen, obwohl er raucht. Zumindest heizt er sich immer eine an, wenn er ins Maxim geht.

Aber anscheinend denkst du an eine Lösung, wo Raucher weiter bleifrei schiessen dürfen und nur Nichtraucher auf bleifrei umstellen ( müssen) und du dafür auch noch den Zusammhang erkären kannst.
 
A

anonym

Guest
Hürsch schrieb:
carcano schrieb:
Die Frage nach Zinn als denkbarem Füllungsmaterial für Mantelgeschosse kann man ja ernsthaft erörtern. Brenneke verwendet das Material im neuen "TIG Nature" (als ob Zinn "natürlicher" wäre als Blei - Blödfug!), Barnes wohl auch in Varmint-Frangible-Geschossen. Ansonsten war es bisher nur außen auf den Geschossmänteln (zuletzt auf dem RWS CineShot).
Jedenfalls in diesem Thread ist dies aber noch nicht geschehen; meiner Erinnerung sogar im ganzen weiten Forum noch nicht in irgendeiner Ausführlichkeit (mit Ausnahme eines Brenneke-Threads, er sich aber in Mutmaßungen erschöpfte).
Na ja, ich hab hier im thread zumindest schon 3 mal auf diese Alternative von Brenneke verwiesen, aber das interessiert ja keinen, da es den Bleigourmets nicht um sachliche Lösungen geht, sondern um deren allgemeinen Lebensängste, die durch diese "Freiheitsberaubung" noch weiter erhöht werden.
Ich habe ja auch nicht gesagt, dass Zinn gar nicht erwähnt worden wäre (habe sogar das Gegenteil insinuiert - es sind immerhin an die 10 Seiten von Belegen, welche die Suchfunktion ausspuckt, die Mühe hatte ich mir vor dem Posten sogar gemacht, man denke...), sondern dass das zielballistische Für und Wider "nicht ernsthaft erörtert" worden ist.

Eine Formulierung von Dir gefällt mir dabei sehr gut. Sie ist nämlich überaus präzise, wenn man sie mit geringfügiger der Wahrheit geschuldeter Anpassung in den richtigen Kontext stellt:
"da es den Bleihysterikern nicht um sachliche Lösungen geht, sondern um deren allgemeine Lebensängste, die durch solche "schützenden Verbote" ausgenutzt und instrumentralisiert werden sollen."

Zum päpstlichen Kanzleistil und Blei kann ich - abgesehen von den hinlänglich bekannten Bleisiegeln der Bullen - nur ein Brocardium beisteuern: "la curia vada con i piedi di piombo". :23:

Carcano
 
A

anonym

Guest
Hürsch schrieb:
Angeblich ist das Leben lebensgefährlich und wenn du an eine Initiative zur Abschaffung des Todes denkst, sind sicher viele dabei.

Ja, diese überaus wichtige Initiative (unter Kennern und Liebhabern ewigen Lebens auch als "zweite Parallelaktion" bekannt und berühmt) ist im verschollenen dritten Band des "Mannes ohne Eigenschaften" ausführlicher angesprochen. Die Behauptung, dass das Komitee darin seinerseits auf Aristoteles' "Komödie" zurückgegriffen habe, ist unter Kennern kirchlicher und näherhin monastischer Bibliotheksgeschichte(n) heftig umstritten.
:26:

Carcano
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Also halten wir fest: Es gibt unter den Bleigegnern Hysteriker, Ideologen sowie Menschen mit wirtschaftlichen Interessen.

Carcano, wenn dir der dritte Band vom Musil mal in die Hände fallen sollte, bitte ich herzlichst um eine Fernleihe! Wenn ich mir so anschaue, welcher Murks im Deutschunterricht unserer Oberstufen unterrichtet wird (wie z.B. B. Brecht) kann man sich nur wundern, warum solche großartigen Schriftsteller wie Musil und z.B. auch Nabokov da nicht vorkommen. Klar, Brecht im Gegensatz zu den beiden anderen ist GEZ- oder wie das heute heißt, VERDI-konform, das weiß ich schon. Er bleibt trotzdem ein miserabler aber halt politisch korrekter Dichter.
 

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