OCD beim Deutsch Drahthaar

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Bora schrieb:
Es kann auch nicht - wie geschehen - angehen, daß selbst ein Zuchtwart mit OCD-operierten Hunden züchtet und damit hervorragendes Material "versaut". Diesen Fällen gehört nachgegangen.

Die primäre Motivation bei den Retriever liegt auf der Hand; es geht um viel Geld. Ein weiterer Aspekt ist sicherlich mein Hündchen ist das Beste, Schönste und überhaupt..... :roll: .

Ein Hund mit ED 1 kann mit Auflage in die Zucht (betrifft primär Hündinnen, weil Rüden mit ED 1 sowieso nicht genommen werden). Die Argumentation ist natürlich der Genpool :roll: . Nichts hält sich züchterisch so hartnäckig wie OCD/ED....auch über mehrere Generationen.

Was ist die Motivation eines DD-Züchters???? Bei den Welpenpreisen.....

Man kann und sollte sicherlich nicht nur auf "Knochen" selektieren, sonst steckt man irgendwann z.B. in der Problematik der Hovi's. Nichts desto Trotz gehören solche "Züchter" mit einem Zuchtverbot belegt, da sie es im Zweifel beim nächsten Hund nur anders (stiller) machen würden.....

Petra
 
B

bine98

Guest
Traurig aber wahr ist, dass in manchen Zuchtverbänden leider immer noch einige Erbkrankheiten (wie z.b. auch die Epilepsie) unter den Teppich gekehrt werden. Es macht sich halt besser wenn jeder Zuchtverband, egal welcher, behaupten kann, bei unserer Rasse gibt es diese Krankheit nicht. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass die Welpenkäufer genauso in der Pflicht liegen wie die Züchter. Ich hab zwar keinen DD, aber der Züchter bekommen habe, hatte damals 2 Würfe mit insgesammt 15 Welpen liegen. Von diesen 15 Hunden ist meiner der EINZIGE der auf HD geröntgt wurde. Leider ist dies nicht die Ausnahme. Auf jeden Fall kann so keine genaue Statistik über die HD Erkrankungen einer Rasse geführt werden. Und anders ist es bei den anderen Krankheiten mit Sicherheit auch nicht.
 
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Hallo
Es gibt zur Zeit den Fall beim VDD, daß 2 eingetragene Zuchtrüden, die inzwischen über 250 (nachgezählt) Nachkommen hervorgebracht haben, wohl OCD vererben. Die Rüden sind auch operiert worden, aber nach Hörensagen sagt der Züchter beide Hunde wären am Kapselabriß operiert worden und OCD wäre keine Erbkrankheit. Jedenfalls haben unsere beiden Nachkommen OCD. Ein Geschwisterrüde nachweislich auch. Da Leistung, Charakter und Form und Haar nicht nur bei unseren Hunden top sind, sondern auch bei anderen Würfen, wird damit auch gezüchtet werden. Wir haben auch nur durch Zufall von dem Vorgang erfahren..... Welcher Zwinger und welche Tiere das sind kann Ihnen Ihr Zuchtwart sagen!

OCD ist aber nicht nur die Gelenkmaus, die operiert werden muß! Die Veränderungen können auch "nur" zur Arthrosen, Entzündungen und Brüche etc. Siehe dazu den LINK: http://www.drc.de/gesund/ocd.html. Die "Nutzbarkeit des Hundes" ist aber beinträchtigt und evtl. gar nicht oder nur befristet möglich.

Auch ein Hunde, der kein Symtomträger ist (Gelenkmaus, Lahmheit etc), kann OCD weitervererben (ist Merkmalträger). Hier dazu mit freundlicher Genehmigung vom Frau Gisela Kemper ihre Ausarbeitung der Mendel'schen Vererbungslehre...auch für Laien verständlich.http://www.von-der-keltenschanze.de/dow ... slehre.pdf

Aber jeder Käufer eines Welpen kann auf die Sachmangelhaftung zurückgreifen. Ein Hund wird in Deutschland rechtlich wie eine Sache behandelt. d.h. hat der Hund einen Sachmangel (Erbkrankheit, degenerative Erscheinungen, sonstige Mängel..) hat der Züchter/Verkäufer 2 Jahre Gewährleistung zu geben. Er kann den Hund zurückgeben und der Züchter/Verkäufer muß die Kosten tragen. Siehe http://www.anwalt.de/rechtsanwalt/hunderecht.php
 
A

anonym

Guest
Ich würde mich davor hüten, mit Nachkommen dieser Hunde zu züchten. Denn a. entweder erwähnt man bei Welpenabgabe den OCD Befund des betroffenen Elternteils
oder
b. man verschweigt den Befund.

Damit entsteht u.U. der Tatbestand des Betrugs.
 
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genau! sehen wir auch genau so!!!
wir werden auch nicht damit züchten. Nur viele andere Welpenkäufer sehen dass leider nicht so, sind nicht informiert über OCD bei ihren Welpen oder wollen erst entscheiden bis sich der VDD dazu geäußert hat....etc
Und da es wie gesagt leistungsstarke Hunde sind, ist natürlich der Entschluß nicht damit zu züchen für viele verständlicherweise sehr schwer.
 
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pudlich schrieb:
Ich würde mich davor hüten, mit Nachkommen dieser Hunde zu züchten. Denn a. entweder erwähnt man bei Welpenabgabe den OCD Befund des betroffenen Elternteils
oder
b. man verschweigt den Befund.
Damit entsteht u.U. der Tatbestand des Betrugs.

das sehe ich auch so - ich gehe sogar noch weiter! verschweigen und weiter züchten ist nicht nur betrug sondern auch tierquälerei und das vorsätzlich in beiden fällen! den tieren kann dadurch ein unendliches leid entstehen, wer als mensch unter artrose, rheuma oder ähnlichem leidet, weiß wovon ich spreche. die passion der tiere lässt aber solche "ruhephasen" wie wir menschen sie uns gönnen, einfach nicht zu - die schmerzen sind dann auch für so einen hund sicher nicht zu ertragen. man muss sich mal den weiteren gang vor augen führen: was passiert im hund/mit dem hund wenn er schmerzen hat und nicht früh genug medikamente bekommt? was ist seine reaktion? welche reaktion zeigen dann die menschen darauf? ja ich weiß, jetzt kommen gleich wieder von einigen seiten die "steinwürfe" von wegen sentimentalität - aber beim dd ist es wie bei anderen rassen auch: meiner meinung nach muss man zuchtfehler(ist vieleicht nicht der richtige ausdruck) und erbkrankheiten zugeben, aussortieren und auf jeden fall ein weiter züchten verhindern! wenn ich von meinen hunden wüsste, dass sie erbkrankheiten in sich tragen, dann würde ich sie sofort kastrieren / sterilisieren lassen. keine falschen schlüsse ziehen bitte - ich liebe meine hunde und es sind echte jagdpartner - und sie würden bei mir auch bis zum bitteren ende ihr gnadenbrot bekommen.
übrigens: beim dd kann man bei "hans keuper, nl" auf eine datenbank zurückgreifen - da sind getestete dd´s auf freiwilliger basis verzeichnet - mit positiv und negativ ergebnissen.
 
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Dank an "niederwild"
Diese Folgen von OCD sind für den Hund schmerzhaft und den Halter natürlich nicht zur finanziell belastend. In der Regel ist der Hund ja ein "Mitglied der Familie"....
Unwissenheit von Züchtern gepaart mit Skrupellosigkeit von anderen Züchtern...was muss oder kann man da unternehmen???
 
A

anonym

Guest
Ist doch einfach - Schadenersatz fordern.

Hat die Betroffenen Hündin VJP/HZP/ist zuchttauglich?
 
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Hündin von VJP zurückgezogen, Rüde hat 77 Punkte.
Für uns ist die Vorgehensweise klar.
Wir sehen eher ein Problem mit der Weiterzucht von den anderen 250 Nachkommen.
 
A

anonym

Guest
Na ja, da gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Der VDD entschließt sich dazu, per ordre mufti die Hunde für zuchtuntauglich zu erklären und damit seine Glaubwürdigkeit zu behalten oder

2. jeder, der zukünftig einen OCD`ler hat, wird Ahnenforschung betreiben und ggf. die Züchter in Regress nehmen.
Inwieweit der Zuchtwart mithaftet, wenn er Hunden aus OCD_LInien wissentlicht Zuchttauglichkeit testiert, weiß ich nicht.
 
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so weitgehend haben wir noch gar nicht gedacht....
der VDD weiß dass die 250 Nachkommen OCD haben können und bescheinigt Zuchttauglichkeit nach Prüfung und Zuchtschau....das läßt sich bestimmt rechtlich klären, worauf der VDD sich da einlassen würde. Erbkrankheiten und degenerative Nachkommen sind ja ein zuchtausschließender Mangel... §14 besonders 1 a und j und §18 Zuchtordnung VDD.
 
A

anonym

Guest
Ich stecke in der Materie nicht drin, betrachte meinen Beitrag daher als spekulativ.

Wenn OCD als Erbkrankheit / erbliche Veränderung wissenschaftlich/veterinärmedizinisch anerkannt ist, dann haben Hunde mit diesem Gen einen Mangel, der sachenrechtlich relevant sein dürfte.

Da die Verbände Zuchthoheit haben, würde ich denen eine Mithaftung nicht absprechen.
 
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pudlich schrieb:
1. Der VDD entschließt sich dazu, per ordre mufti die Hunde für zuchtuntauglich zu erklären und damit seine Glaubwürdigkeit zu behalten oder

.
Nur so kann es eigentlich gehen!
 
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solo schrieb:
pudlich schrieb:
1. Der VDD entschließt sich dazu, per ordre mufti die Hunde für zuchtuntauglich zu erklären und damit seine Glaubwürdigkeit zu behalten oder

.
Nur so kann es eigentlich gehen!

Diese Hunde müsssen zuchtuntauglich werden, da sie von Elterntieren abstammen die nicht zuchttauglich waren: Laut Zuchtordnung des VDD sind alle wegen einer möglichen Erbkrankheit operierten Hunde grundsätzlich zuchtuntauglich.

Selbst wenn also ein DD nach OP symptomlos ist (Röntgenbild und oder Zuchtschau) kann er nicht zur Zucht eingesetzt werden. Wer es trotzdem tut dem gehört als Züchter das Handwerk gelegt. Da hat es in diesem Frühjahr wohl ordentlich im DD-Lager geknallt.

Ferdi
 
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Ich habe zwar kein Insiderwissen noch kenne ich mich mit dieser Krankheit genauer aus, aber eigentlich ist der VDD in einer komfortablen Situation. Im Jahr gibt es es über 3000 Welpen. Die Rasse ist bei Jägern beliebt und anerkannt. Damit habe ich doch ganz andere Möglichkeiten auf solche Erbkrankheiten zu reagieren, als die meisten anderen Jagdhunderassen! Für Rassen mit geringen Wurfzahlen wäre so etwas ein Riesenproblem. In diesem Fall kann ich darauf reagieren und die Hunde aus der Zucht nehmen. Da werden sich einige furchtbar auf den Schlips getreten fühlen, aber es gibt doch eigentlich keine andere Alternative. Wenn die OCD tatsächlich ein Problem in der Zucht wird und der VDD nicht reagiert, ist der Ruf der Deutsch-Drahthaar in der Jägerschaft ruiniert. Langfristig brauch dann niemand glauben, dass 3000 Welpen ihre Käufer finden.
 

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