Nur geringer Zuwachs beim Fasan in diesem Jahr?

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colchicus schrieb:
Servus, Du was ist das auf den beiden ersten Bildern für ein Bestand auf dem Feld? Sichtdeckung und unten reichlich grün, müsste doch auch für Hühner gut sein?

Grüß Dich,

den Blick fürs Wesentliche. ;-)

Der eine unten schön dichte Acker ist ein ganz normaler Stoppelacker, der nicht behandelt oder bearbeitet wurde seit der Ernte.
Im Herbst gab es da schon allerlei Grünzeug drauf.
Die Fasane, Hasen und vorallem die Hühner lieben ihn.

Wobei sich die Fasane auch auf der Fläche neben an (Raps) anscheinend ganz wohl fühlen.

Also einfach nicht den Acker gleich umbrechen. Die Hühner freuen sich

Hier noch ein Bild von der Fläche:
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Dazu müßte mich einmal ein Landwirt im Forum aufklären über die Fruchtfolge.

Was pflanzt ein Milchbauer nach Mais ? Was nach Getreide ?

Bei uns läuft es meistens so:

Getreide (Ernte im Juni/Juli), sofort Umbruch und Silogras einsähen.

Mais (Ernte September/Oktober), sofort Umbruch und Wintergetreide drauf.

Einzig unser Geflügelbauer säht nach Getreide auch mal Senf als Zwischenfrucht.

Ganz selten folgt auf Mais wieder Mais, und nur dann bleiben bei uns Stoppeln stehen.

Welche Alternativen kann ich den Bauern aufzeigen bzw. vorschlagen, und welche finanziellen Anreize muß ich bieten ? Im obigen Artikel wird ja von 150 Euro/ha gesprochen.

Kohl wollen die Landwirte übrigens nicht als Zwischenfrucht wegen Kohlhernie, falls sie doch einmal Raps anbauen.

Macht doch einmal ein paar Vorschläge, wie die Fruchtfolge auf schlechten Böden (Sand und sauer) aussehen könnte.
 
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Vorab ein ganz interessanter Ratgeber für Zwischenfruchtanbau.
Leider listen sie nicht alles was man als Zwischenfrucht auch wirklich rausbringen kann.
AID
Des weiteren kann man ja noch eine ganze Menge anderer Mischungen als Zwischenfrucht dem LW anbieten.
Manche bauen Zwischenfrüchte von sich aus an, anderen muss man das Saatgut zur Verfügung stellen, wieder anderen muss man dann sogar noch Dünger zur Verfügung stellen (wobei ich das grenzwertig finde), dass sie ihre Äcker damit bestellen.
Optimal wäre dann, wenn er die Pflanzen erst im Frühjahr unterpflügt werden würden. Da bedarf es aber meist ein bisschen Überredungskunst ;-)

Zum Stoppelakcer/-brache:
Ich versteh unter den Stoppelbrachen vornehmlich Getreidestoppeläcker oder evtl. noch Rapsstoppeläcker. Das hat in meinen Augen eigentlich nichts mit zwichnfrüchten zu tun.
Nach der Erne lässt man den Acker einfach (am besten wieder bis zum nächsten Frühjahr) Brach liegen.
Bei uns machen das die LW allerdings nicht besonders gerne, da sie dann mehr Aufwand haben besagtes Feld wieder in die Produktion zu nehmen. (Spritzen, Bodenbearbeitung und das letzte dann auch noch in einer Zeit, wo sie normal schon genug zu tun haben).
Daher wird man sie mit den 150€/ha in besagtem Artikel versuchen zu entschädigen.
 
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Wautzebautz schrieb:
...

Ganz selten folgt auf Mais wieder Mais, und nur dann bleiben bei uns Stoppeln stehen.

....

Schön wärs. Drei KM um jede Biogasanlage entsteht eine Maissteppe, Jahr für Jahr - leider ist das Zeugs gut selbstverträglich. Mit entsprechenden Folgen für das Niederwild.

Bei den derzeitigen Preisen für Milch und Bullenfleisch wird das Theater weitergehen - immerhin gibt es für Ackerstrom doppelt so viel wie für Windstrom und für Ackergas gleich das Dreifache. Schau Dich mal in den diversen Foren für Landwirte um - wer in den letzten zehn Jahren in Milchviehställe investiert hat wird dabei bleiben, wer vor der Entscheidung wachsen oder aufhören steht dem wird die Entscheidung leicht gemacht - Ökostrom sei dank.

Es wird dringend Zeit das der Unsinn wenigstens bei Neuanlagen gestoppt wird, sonst kannst Du Deinen Kindern die Hasen nur noch im Bilderbuch zeigen.

Dompfaff
 
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Könnte man im Mais nicht wenigstens eine Untersaat einbringen ?

Und nicht, dass mir jetzt hier wieder ein kommt, dass das nicht geht. ES GEHT !
 
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Also ich kenne ein "Biogasrevier" mit 250 ha Mais, vorher 180 ha Gründüngungssenf. Dazwischen Ackerrandstreifen weil der Pächter auch der Landwirt / Biogasbetreiber ist. In Brandenburg. Hasen gut, Fasane kein Einbruch. Ich glaube auch, dass der Mais zumindest teilweise durch andere Pflanzen abgelöst wird.
Wir sagen immer: Was der Bauer nicht kennt, das frißt er nicht. Also da dauert es immer ein wenig länger. Aber wenn die Kohle stimmt und die Anbautechnik ausgereift ist, dann werden sicher andere Pflanzen auf unseren Flächen stehen. Áuf trockenen Standorten hat das Sudangras schon den Mais überholt.
Schwarzwildschäden, das ist wohl das Hauptproblem. Aber mir ist aus der Sicht des Niederwildes der Mais lieber als die GPS, da ist alles hinüber was drinn ist.
Zumindest bei uns ist in den Maisfeldern unten nicht mehr der nackte Boden. Seit dem Verbot des Atrazins findet man da einiges an Wildpflanzen.
Bei uns entsteht in diesem Jahr die erste Fäche mit der Durchwachsenen Silphie. Vielleicht haben wir in fünf Jahren Herbststoppeln aus Wildpflanzengemischen, zumindest teilweise.
 
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Hm, bei uns sind die Maisäcker nach wie vor unten blank. Da wächst gar nichts (sofern man nicht zielgerichtet begrünt).

Neben Mais wird bei uns auch Elefantengras für die Anlagen angebaut.

Es wundert mich eigentlich, dass noch nicht mehr auf den Zug GPS aufgesprungen sind. Wenn man Masse will ist das doch eine ideale Alternative zu Mais. Teilweise hat es sogar gewichtige Vorteile.
Kann es vielleicht sein, dass das Getreide trotz der Zwischenfrucht nicht mit sich selbst immer und immer wieder verträglich ist?

Wen nachwachsende Rohstoffe interessieren: Klick

Wenn die Nachteile für Mais mit der Zeit zu groß werden bzw. die Vorteile anderer Arten immer besser werden, werden die LW sicherlich, wenn auch nur teilweise, umdenken.
Optimal wären natürlich Mischungen, Arten, die weniger verhätschelt werden müssten (wie Mais und Co.), robuster gegenüber dem Klima sind (Trockenheit, Feuchtigkeit, Kälte, Hitze), robuster gegenüber "Angriffen" sind (vom Bakterium über den Pilz bis zum Schalenwild) und am besten nur einmal im Jahr geerntet werden.

Ein Beispiel hat ja Colchicus schon genannt. Er kennt aber sicher noch andere ;-)
Ideal wäre natürlich so was
Klick
 
G

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Guest
Hallo zusammen,

kurze Zwischenfrage:

Was ist GPS ?
(Habs vielleicht auch überlesen :oops: )


Ich les hier schon seit Beginn interessiert mit.
Guter Trööt.

Bitte weitermachen ! :D

Gruß und Waihei

Kastljaga
 
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Im letzten Jahr habe ich auf einer glöZ-Fläche die uns zur Verfügung gestellt wurde, die Biogasmischung angebaut. Allerdings war die Beschattung zu stark - mußten heuer erstmal in die Heckenpflege gehen - dass nix gescheites dabei herausgekommen ist. Aber auch da gibt es bereits Versuchsanbauten bei uns. Der Gesetzgeber müsste nur vorschreiben dass eine gewisse Fläche für Biogas in diesem Sinne bewirtschaftet wird, dann geht das von einen Tag auf den anderen. Auf diese Ausgleichszahlung wird es vermutlich auch nicht mehr ankommen.
Freiwillig wird das kein Energiewirt machen, wenn er dadurch geringer Rendite hat.
 
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colchicus schrieb:
Also ich kenne ein "Biogasrevier" mit 250 ha Mais, vorher 180 ha Gründüngungssenf. Dazwischen Ackerrandstreifen weil der Pächter auch der Landwirt / Biogasbetreiber ist. In Brandenburg.


Das kenne ich aus Meck-Pom ganz anders: Die vormaligen LPG-Häuptlinge haben frisch nach der Wende das Fußvolk ausgebootet und maximieren jetzt wie gehabt den Ertrag - der neuen Zeit entsprechend nicht mehr für das Volkskollektiv sondern für's eigene Konto. Geblieben sind Großflächenwirtschaft über teils dreistellige Hektarschläge. Nach Aussage von Anwohnern war die Fläche früher auch schon monoton, Schlaggrösse wie heute, die Fruchtfolge aber viel weiter da die Ossis ihre Volkswirtschaft auf Selbstversorgung getrimmt haben. Heute trimmen Milchwirtschaft und Biogasanlage die Agrarwirtschaft auf Maismonotonie.


Hasen gut, Fasane kein Einbruch. ....


Fasanen können mit Mais recht gut fertigwerden wenn der Rest des Habitats stimmt. Der Aktionsradius ist deutlich größer als beim anderen Niederwild, sobald etwas Struktur verbleibt können Fasanen vom Mais unter dem Strich sogar profitieren. Hasen und Hühner sind durch die entstehenden extrem strukturarmen und Jahr für Jahr monotonen Maissteppen allerdings stark gekniffen.

Bin trotzdem mal gespannt wann es belastbare Ergebnisse zum Fasanensterben '08 gibt und wie es dieses Jahr wird.

Dompfaff
 
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Habe bereits eine Antwort von der Landwirtschaftskammer.

Alle Kreuzblütler sorgen für ein Kohlhernie-Risiko.

Senf ist sogar ziemlich schlecht, da keine Teilresistenz.

Grün- und Furchenkohl haben dagegen schon Teilresistenzen, sind also besser als Senf in dieser Hinsicht.

Muß das gleich mal mit dem betroffenen Geflügelzüchter besprechen.

Vielleicht kann man ja dieses Jahr einmal ein paar Streifen Kohl für die Hasen anlegen.
 
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Kastljaga schrieb:
Hallo zusammen,

kurze Zwischenfrage:

Was ist GPS ?
(Habs vielleicht auch überlesen :oops: )


Ich les hier schon seit Beginn interessiert mit.
Guter Trööt.

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Gruß und Waihei

Kastljaga

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@ Colchicus: So seh ich das auch. Gesetztgeber gibt nur Geld, wenn eine bestimmte Prozentzahl mit Mischung xy angesät wurde. Einfach und jeder weiß wo er dran ist.

PS: Heute früh eine ganze Reihe Hennen gesehen. Heute Abend 14 Hähne. Ich tipp auf ein Geschlechterverhältnis bisher von 2:1 für die Hähne. Allerdings sind die Hennen auch nicht so present wie die Hähne.
 
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@dompfaff

Du hast vollkommen recht ! Solange Mais nicht absolut dominiert ist Mais für den Fasan kein Problem. Relevant ist hier der absolute Anteil und natürlich die Schlaggröße. Fasane sind nunmal Zigeuner. Mais hat über alle Arten viele Nachteile in der Bewirtschaftung eines Niederwildrevieres, aber für den Fasan hat er in der Tat etliche Vorteile, ja wenn ansonsten ein paar elemtare Eckpunkte gegeben sind. Mais ist nicht nur schlecht. Provokant stelle ich jetzt mal die These auf, das sogar Hasen sich im Mais sehr gut trockenlaufen können :)

@ colchicus

bin ich bei Dir. Es wäre sehr hilfreich und zielführend , wenn es eine Quotierung gäbe. Also z.B. 5 bis 10 % alternative Biogasmischungen im Idealfall natürlich streifenweise vernetzt. Aufwand und Ertragsminderung ist vermittelbar,zumutbar und praktikabel. Der Werner macht da in Veitshöchheim gerade sehr interessante Versuche mit Zeller. ist Dir natürlich bekannt :) . Nur allein mir fehlt der Glaube an die staatliche Lenkungsfunktion. :x. Hatte das mal fürs hiesige KULAP angeregt. Das peilen die leider einfach nicht wie wertvoll das wäre ! Niederwild hat leider keine Lobby. Geht doch nur noch drum wer die meisten Sauen füsiliert :roll:
Hurra auch jagdlich verblöden wir.

@jfpgm

Maisuntersaaten sind gut, aber sehr schwer zu vermitteln. Brauchst auch nicht nur wirklich Kenne wann Du in die Bestände kannst, sondern auch die richtige Technik. Je später desto besser. Thema ist ausgesprochen vielschichtig gerade auch was das Spritzen angeht. Habe ich mich da intensivst mit befasst, aber das würde hier zu weit führen. Exkurs: Steve was gibt es eigentlich für Möglichkeiten zur Begrünung in Weinbergen ? Ist ja sehr ähnlich gelagert. Generell gilt auch hier nicht flächendeckend ist wichtig ( ist sogar rausgeschmissenes Geld, wenn Du nicht gerade aufgrund verrückter Nitratwerte ein Wasserwerk als Sponsor hast ) Alle 50 m 3 m breit langt völlig. Da machst Du aus Maisstoppeln ( natürlich wenn Mais auf Mais ! ) ein Eldorado. Stichwort Grenzlinien.
 

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