Nitehog Viper

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Musste überhaupt mal wer die Tpl korrigieren nach einem Probeschuss?
Hallo carma.

Ehrlich gesagt, wenn man ein Zielfernrohr einschießen muss, ist es nur logisch, dass auch ein Vorsatzgerät eingeschossen werden sollte. Dies bestätigen Waffenmeister, Händler, Social-Media-Nutzer, Gehäusehersteller, angehende Scharfschützen und viele andere Experten auf diesem Gebiet.

Es sind jedoch anscheinend die Optronik-Hersteller wie Thales, Optix, Leonardo, Swarovski und Zeiss, die den Familienzusammenhalt stören, wenn sie behaupten, es sei ungewöhnlich, dass Vorsatzgeräte überhaupt eingeschossen werden müssen. Dabei erscheint es uns unlogisch, dass
wir als Anwender nicht die Möglichkeit haben sollte, Vorsatzgeräte einzuschießen. Viele freuen sich darüber, und besonders die asiatischen Gehäusehersteller profitieren davon.

Alle Vorsatzgeräte sind am Ausgang mit einer Kollimationsoptik ausgestattet, ähnlich wie bei Messkolimatoren. Diese Kollimatoren verhindern, dass Zielverschiebungen überhaupt entstehen. Warum müssen solche(n) Geräte dann noch eingeschossen werden?

Möglicherweise haben angehende Scharfschützen und Pixelversteller die Zusammenhänge bei solchen Systemen nicht vollständig verstanden. Ein Beispiel aus "M. Tschannen: Statistische Methoden der Ballistik" verdeutlicht dies:

Screenshot_20241020_124114_Drive.jpg

"Die Drei-Schuss-Gruppen in den Bildern 2 und 3 illustrieren denselben Sachverhalt: Der Schütze möchte mit seinen Dreier-Gruppen die Waffe auf die Mitte der hellgrauen Scheibe einschießen. Tatsächlich ist die Waffe bereits perfekt eingeschossen: Die Erwartungswerte µx und µy sowie die Streuungen σx und σy sind grau eingezeichnet und liegen genau über der Scheibe. Der Schütze weiß das jedoch nicht, er sieht nur die mittleren Treffpunkte m seiner Gruppen. Dabei vermittelt die Gruppe aus Bild 2 den Eindruck, als ob die Waffe zu hoch schießt, während in Bild 3 der Eindruck entsteht, dass die Waffe rechts am Zielpunkt vorbeischießt. Die Gruppen vermitteln dem Schützen also vordergründig ein falsches Bild und erfordern eine genauere Analyse."

Mal ehrlich, wer würde bei solchen Abweichungen nicht sofort das Vorsatzgerät pixelgenau einstellen?

Die meisten verstellen dabei jedoch lediglich die Standardabweichungen und Varianz, was eher zu einem destruktiven Ergebnis führt, anstatt einen tatsächlichen Mehrwert zu erzielen.

LG. WAKAN
 

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Habe bis jetzt fünf Viper angeschossen, mussten alle verstellt werden. Die Geräte sind sicher für jemanden gut oder auch ganz toll, aber sie sind auch nicht magisch besser als alle anderen. Die frage ob man was einschiessen muss oder nicht ergibt sich bei mir auch gar nicht - So wie ich als verantwortungsvoller Jäger meine Büchse selber einschiesse, und nicht dem Büchsenmacher gebe, so kontrolliere ich meine Technik auch selber. Wenn was verstellt werden muss, wird das halt gemacht.

Wer sich so wenig zutraut sollte sich vielleicht ernsthaft fragen ob die Nachtjagd mit Technik das richtige für einen ist.
 
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Ich glaube du hast nicht begriffen was gemeint war. Manche Geräte kann man aufstecken und der Schuss liegt genau da, wo er ohne Gerät auch lag, in der 10.
Habe ich schon bei Nitehog und Pulsar gesehen. Die muss man dann nicht mehr einschießen, weil sie quasi eingeschossen sind.
Dass man das trotzdem bei jedem Gerät überprüfen muss, sollte selbstverständlich sein. Darauf verlassen kann man sich nicht.
 

KHH

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'Magisch' besser sicher nicht, da das keine Magie ist, sondern das Ergebnis der Komponenten, deren Abstimmung aufeinander und Sorgfalt bei der Produktion.
Nitehog liefert das Viper mit einer Toleranz von 5 cm aus. Das muss man sicher nicht zwingend korrigieren, aber die Möglichkeit ist gegeben. Nach ein oder zwei Jahren Nutzung meines erstgekauften Gerätes habe ich einen Schritt tief korrigiert da ich wusste, ich liege mit Vorsatzgerät immer rund 2 bis 3 cm höher. Ob das notwendig war, lass ich offen. Beim zweiten Gerät war es glaube etwas rechts. Aber ich behaupte (das heißt nicht, dass ich es empfehle), man hätte ohne weitere Kontrolle einfach loslegen können. Und das funktioniert unabhängig von einer bestimmten Waffen/Optik Kombi.

Ein anderes Gerät, dass eher dem allgemein heute angebotenen Konzept folgt, lag derart daneben, dass ich in der Höhe rund 400 cm korrigieren mußte! Und die Zuverlässigkeit beim Wechsel auf eine andere Kombination ist auch nicht so gegeben, wenngleich die Abweichung dann nicht mehr 400 cm ausmachen.

Es geht nicht darum, sich die Verstellung zuzutrauen oder gar ohne jegliche Prüfung der Technik auf lebende Ziele zu schiessen. Es geht darum, dass es bessere und schlechtere Geräte gibt und besser sich nicht durch möglichst gute Bildqualität definiert. Dafür gibt es reine Beobachtungsgeräte.

Wie gross waren bei den fünf Geräten die erforderlichen Verstellungen und wie sind die Erfahrungen mit Geräten, die anderen Konzepten folgen?

Jeder soll seine eigenen Erfahrungen machen und entscheiden, was am besten für die eigenen Anforderungen passt. Als Gemeinsamkeit sollten wir aber die sachliche Betrachtung und Diskussion wahren.
 
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DAnke, Ich denke das genau so.mirhat mal einer geschrieben, dass wenn ich zu doof wäre ein WBK einzuschießen wäre ich auch sicher zu doof um ein ZF einzuschießen .bei meinem damaligen Gerät war es so, dass nach 1,5 Sekunden wieder die alten Werte gespeichert wurden,
 
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Mein Viper musste auch eingestellt werden. -3/-2 damit außerhalb der beworbenen Toleranz. Schiesst aber jetzt sehr präzise auf einem 50er Z8 und einem Blaser B1 ohne weitere Verstellung
 

KHH

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Gibt es mittlerweile Erfahrungen mit dem Software/Chip Update?
Ich hab ein Gerät mit dem 'alten' Core (und somit alter Software) und eins mit neuem Setup. Ich kanns schwer beschreiben, ein wenig Unterschied ist da schon. Nicht unbedingt besser, anders. Vielleicht eher von den Bedingungen abhängig. Für 25 Euro würde ich es vllt machen lassen (das war doch der Preis?), mit komplettem Core Wechsel nicht. So gravierend ist der Unterschied nicht. Hoffe, das hilft bei der Entscheidung.
 
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Habe bis jetzt fünf Viper angeschossen, mussten alle verstellt werden. Die Geräte sind sicher für jemanden gut oder auch ganz toll, aber sie sind auch nicht magisch besser als alle anderen. Die frage ob man was einschiessen muss oder nicht ergibt sich bei mir auch gar nicht - So wie ich als verantwortungsvoller Jäger meine Büchse selber einschiesse, und nicht dem Büchsenmacher gebe, so kontrolliere ich meine Technik auch selber. Wenn was verstellt werden muss, wird das halt gemacht.

Wer sich so wenig zutraut sollte sich vielleicht ernsthaft fragen ob die Nachtjagd mit Technik das richtige für einen ist.
Hallo Kraichgau-Jäger.

Es ist interessant zu hören, dass du bereits fünf Viper verstellt hast. Um wie viel hast du dabei die Standardweichung (Streukreiserweiterung) erhöht? Ich kann den dahinterstehenden Zweck nicht ganz nachvollziehen. Ich verstehe deinen Standpunkt, dass man als verantwortungsvoller Jäger die eigene Ausrüstung selbst kontrollieren und anpassen sollte. Es ist wichtig, sich mit der Technik und der Ballistik vertraut zu machen und sicherzustellen, dass alles optimal funktioniert. Dabei sollte man jedoch auch konsequent und methodisch vorgehen.

Wenn ein Vorsatzgerät wie das Viper vom Hersteller bereits perfekt kollimiert ist, ist eine Korrektur der optischen Achsen nur dann notwendig, wenn das Zielfernrohr einen Kollimationsfehler aufweist. Andernfalls könnte es auch sein, dass das Viper defekt ist und zum Service muss. Bei einem ZF-Kollimationsfehler kommt man schnell in Schwierigkeiten, da dann ein weiterer Faktor ins Spiel kommt: Der Adapter. Dieser verursacht dann zusätzliche ballistische Probleme, und die Situation wird unnötig kompliziert. In solchen Fällen kann es schnell passieren, dass die gesamte Einstellerei durcheinander gerät.

Bevor du bei einem Vorsatzgerät überhaupt irgendetwas verstellst, musst du zuerst eine aussagekräftige ballistische Messung durchführen. Anlegen, zielen, treffen und dann justieren, solange man glaubt, man schießt Loch in Loch, ist die falsche Methode bei Vorsatzgeräten.

Das ist ein Grundübel, weil jeder glaubt, man müsse gleich irgendetwas einstellen, ohne vorher aussagekräftige Messergebnisse zu erhalten.

LG. WAKAN
 
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@WAKAN

Man kennt sich bereits aus anderen Foren, meine Kompetenz brauche ich deshalb nicht weiter erläutern.

Das letzte Viper lag knapp 8cm oben rechts - Nichts mit dem ich Nachts jagen gehen würde. Dieser Nitehog-Nimbus ist für mich Quatsch. Ich kenne alle Geräte dieser Firma, bei manchen hats auf Anhieb gepasst, andere wiederrum nicht. Wo dran das im einzelnen Fall gelegen hat ist müssig zu diskutieren. Muss das Gerät korrigiert werden - Von den allermeisten Herstellern ist die Möglichkeit dazu ja gegeben - wird das eben getan. Keiner, der bei Trost ist, lässt das Gerät so wie es gekommen ist und verklickt in der Nacht sein Glas, damit es passt, nur im diesem Nimbus zu huldigen.

Dazu muss auch keine "ballistische Messung" gemacht werden. Was auf der Scheibe ankommt ist das was zählt. Die Ergebnisse der Messung geht im Fall der Fälle der angeflickten Sau am Allerwertesten vorbei.
 
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Eine kurze Zwischenfrage. Sind die Adapter vom Vorsatzgerät zum Glas wiederholgenau, sodass man erst auf Rehwild und dann auf Sauen ansitzen kann?
Von dem Thema habe ich absolut keine Ahnung, sorry.

Gruß
 
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Sind die Adapter vom Vorsatzgerät zum Glas wiederholgenau, sodass man erst auf Rehwild und dann auf Sauen ansitzen kann?
Ja. Solange du den Adapter eines etablierten Herstellers nimmst (Rusan, Präzise Jagen etc.) und diesen korrekt anwendest. Von billigen bzw. älteren Teilen mit Kunststoffeinlagen zur Anpassung an verschiedene Objektivtubusdurchmesser würde ICH die Finger lassen.
 
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...Dazu muss auch keine "ballistische Messung" gemacht werden. Was auf der Scheibe ankommt ist das was zählt. Die Ergebnisse der Messung geht im Fall der Fälle der angeflickten Sau am Allerwertesten vorbei.
Es ist bedauerlich, dass wir uns in dieser Diskussion darauf beschränken, dass letztlich nur zählt, was auf der Scheibe ankommt. Daher sollten wir die Konversation zu diesem vermeintlich einfachen Thema nicht weiter fortsetzen.
 

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