Musste überhaupt mal wer die Tpl korrigieren nach einem Probeschuss?
Hallo carma.
Ehrlich gesagt, wenn man ein Zielfernrohr einschießen muss, ist es nur logisch, dass auch ein Vorsatzgerät eingeschossen werden sollte. Dies bestätigen Waffenmeister, Händler, Social-Media-Nutzer, Gehäusehersteller, angehende Scharfschützen und viele andere Experten auf diesem Gebiet.
Es sind jedoch anscheinend die Optronik-Hersteller wie Thales, Optix, Leonardo, Swarovski und Zeiss, die den Familienzusammenhalt stören, wenn sie behaupten, es sei ungewöhnlich, dass Vorsatzgeräte überhaupt eingeschossen werden müssen. Dabei erscheint es uns unlogisch, dass
wir als Anwender nicht die Möglichkeit haben sollte, Vorsatzgeräte einzuschießen. Viele freuen sich darüber, und besonders die asiatischen Gehäusehersteller profitieren davon.
Alle Vorsatzgeräte sind am Ausgang mit einer Kollimationsoptik ausgestattet, ähnlich wie bei Messkolimatoren. Diese Kollimatoren verhindern, dass Zielverschiebungen überhaupt entstehen. Warum müssen solche
Geräte dann noch eingeschossen werden?
Möglicherweise haben angehende Scharfschützen und Pixelversteller die Zusammenhänge bei solchen Systemen nicht vollständig verstanden. Ein Beispiel aus "M. Tschannen: Statistische Methoden der Ballistik" verdeutlicht dies:
"Die Drei-Schuss-Gruppen in den Bildern 2 und 3 illustrieren denselben Sachverhalt: Der Schütze möchte mit seinen Dreier-Gruppen die Waffe auf die Mitte der hellgrauen Scheibe einschießen. Tatsächlich ist die Waffe bereits perfekt eingeschossen: Die Erwartungswerte µx und µy sowie die Streuungen σx und σy sind grau eingezeichnet und liegen genau über der Scheibe. Der Schütze weiß das jedoch nicht, er sieht nur die mittleren Treffpunkte m seiner Gruppen. Dabei vermittelt die Gruppe aus Bild 2 den Eindruck, als ob die Waffe zu hoch schießt, während in Bild 3 der Eindruck entsteht, dass die Waffe rechts am Zielpunkt vorbeischießt. Die Gruppen vermitteln dem Schützen also vordergründig ein falsches Bild und erfordern eine genauere Analyse."
Mal ehrlich, wer würde bei solchen Abweichungen nicht sofort das Vorsatzgerät pixelgenau einstellen?
Die meisten verstellen dabei jedoch lediglich die Standardabweichungen und Varianz, was eher zu einem destruktiven Ergebnis führt, anstatt einen tatsächlichen Mehrwert zu erzielen.
LG. WAKAN