Neuer Unfall R93?

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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Varminter:


Man könnte auch einer Merkel KR 1 eine Handspannung verpassen...

Für Rem´s gibt es die bereits...
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*duck und wieder weg bin*
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Varminter
<HR></BLOCKQUOTE>

Zwischenzeitlich auf für die Sauer 202...
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Safarischorsch:

Eine Mauser 98 kann nach hinten nur fliegen, wenn Materialfehler zu fehlerhafter Munition hinzutritt(Im Bereich der Warzen oder der Hülse). Dies ist beim R93 kontruktionsbedingt nicht so.

Bei der Krico 902 auch nicht.

Beim Carcano schon.
<HR></BLOCKQUOTE>

Tut mir leid, ich steh grad auf dem Schlauch: was haben denn 98er und Carcano konstruktionsbedingt gemeinsam, das R93 und Krico 902 beide nicht haben?

(98er und Carcano vs. R93 ist mir schon klar)

Gruß und Danke, Purche

[ 19. Januar 2006: Beitrag editiert von: Purche ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Peter Weismann:
Dass ein Verschlusskopf hält, setzen alle Hersteller voraus. Oder anders ausgedrückt: alle bauen ihre Verschlüsse so, dass sie halten und machen keine weiteren Anstrengungen, im Fehlerfall den Schützen besser zu sichern.<HR></BLOCKQUOTE>

Der Verschlusskopf für sich selber hält. Es wird keine Spreizzange, bzw. keine Verschlusswarze abgeschert, aber der Bereich der Verriegelungsflächen im Lauf bzw. der Hülse wird durch eine explosive Zerstörung aufgeweitet, so das Spreizzangen und Warzen keinen Halt mehr finden. Was macht der Verschluss eines 93-ers und was macht der Verschluss eines 98-ers?
 
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@Pit Weismann:

Deine Verwirrung ist deutlich dargestellt, macht mir nichts klarer und wird vermutlich insgesamt auch nicht weiterhelfen.
Deine Kritik der DEVA Versuche ist IMO heikel. Du hast zu wenig Daten, musst spekulieren und kommst evtl. auf dünnes Eis.
Ich werde unten den Text aus dem DEVA Jahrbuch (vermutlich 2000) einkopieren, vielleicht hilft Dir das weiter.
Aber auch das ist nur eine Kurzfassung.
Nebenbei, es ist ja klar dass die Oeffentlichkeit keinen Zugang zu vollständigen Gutachten haben muss - die gehören dem Auftraggeber, fertig.

Beim letzten, quälend langen "R93 thread" kam hier die Erkenntnis, dass man ohne weitere Daten nichts weiter mehr sagen könne.
Und da sind wir IMO heute auch noch.

Und das gefällt mir nicht. Bis jetzt keine verbindlichen Aussagen oder neue Versuche, obwohl ja weitere Unfälle passiert sind.
Nach wie vor Rätselraten, ob das nun Plastik oder Alu war, und was für Munition?

Fuhrmann

_____________________________________

DEVA Text:

Vieles an dem Ergebnis der Untersuchung ist „draussen“ fehlinterpretiert worden, so dass wir es für angebracht halten, an dieser Stelle nochmals auf den Sachverhalt einzugehen.

Was war passiert? Ein Jäger hatte auf heimischem Schiessstand versucht, seine R93-Offroad im Kaliber .300 Win. Mag. Einzuschiessen. Er verwendete dabei von ihm wiedergeladene Munition, die, wie das Beschussamt Wien später durch ballistische Messungen festgestellt hat, im Mittel einen um ca. 100 bar (ca. 2.3%) zu hohen Gasdruck aufwies. Bei dem letzten Schuss gab es einen ungewöhnlichen Knall, wobei Teile der Verriegelung und der Schaft zerrissen (s. Abb.). Das Tragische bei sonst in der Regel glimpflich verlaufenden Waffensprengungen ist, dass der Verschluss der R93 nach hinten aus der Waffe hinaus in das Gesicht des Schützen geschossen wurde. Der Schütze erlitt dabei schwere Verletzungen unterhalb des Auges im Wangenbereich.

Wie konnte das geschehen? Wegen des nur um relativ wenige bar (ca. 100 bar) überschrittenen höchstzulässigen Gebrauchsgasdrucks von 4300 bar (aber bei weitem noch nicht erreichten Beschussgasdrucks von 5590 bar!) lehnte der Waffenhersteller eine Regulierung des Schadens ab. Faktisch entsprach die wiedergeladene Munition, wenn auch nur mit geringen Abweichungen, nicht den gesetzlichen Bestimmungen. Der Waffenbesitzer liess nicht locker und wandte sich an eine deutsche Jagdzeitschrift, weil eine so geringe Drucküberschreitung nicht zu einer Waffensprengung und Verletzung des Schützen führen darf.

Die DJZ (Deutsche Jagd-Zeitung) beauftragte uns anschliessend, eine Untersuchung zur Rekonstruktion des Ereignisses und Haltbarkeit des R93-Verschlusses durchzuführen.

Analysierung des Schadensverlaufs: Um die Unfallsituation nachzustellen, wurden die vorhandenen Merkmale an Patronenhülse und Waffe analysiert. Es stellte sich heraus, dass der Waffenverschluss selbsttätig geöffnet hatte, ohne den Verriegelungsbereich des Laufes oder den Lauf selbst zu beschädigen.

Die Reste der Hülse zeigten einen Hülsenbodenabriss und Zündhütchendurchbläser. Die Verschluss- und Schlossteile der Büchse waren stark verschmaucht.

Versuchsdurchführung: Zur Herstellung bekannter Patronenparameter wurden Patronen laboriert und auf gleichmässigen Gasdruck geprüft, die 330 bar unterhalb des höchstzulässigen Gebrauchsgasdrucks von 4300 bar lagen. Mit diesen (im Druckniveau wie handelsüblich geladenen) Patronen wurde die Versuchsreihe I durchgeführt. Es wurden also keine Überdruckpatronen verwendet!

Zur Untersuchung der Schadensursache wurden nacheinander die an der „Unfallhülse“ vorhandenen Merkmale, wie zum Beispiel Zündhütchendurchbläser, Hülsenbodenabriss, Bodenabriss mit versagender Dichtungsfunktion der Hülse, nachgestellt.

Die hervorgerufenen Zündhütchendurchbläaser verschmauchten den Mechanismus und beschädigten die Schlagbolzen-Rückholfeder, führten aber nicht zum Entriegeln des Verschlusses.

Zur Untersuchung des Einflusses herabgesetzter Festigkeit des Hülsenbodenbereiches wurde das Material angelassen (weichgeglüht). Der Hülsenboden verformte sich bei dem normalen Druckniveau von 3970 bar plastisch, die Zündglocke weitete sich so, dass das Zündhütchen herausfiel. Beschädigungen an Waffe und Verschluss waren bis hierher nicht feststellbar.

Da auch bei herabgesetzter Hülsenbodenfestigkeit kein Bodenabriss wie bei der „Unfallhülse“ herbeigeführt werden konnte, wurde über dem massiven Bodenteil eine umlaufende Eindrehung als Sollbruchstelle angearbeitet. Der jetzt provozierte Hülsenabriss leitete jedoch noch nicht die erwartete Entriegelung des Verschlusses ein. Das entstandene Hülsenbodennäpfchen bewältigte noch die wichtige Dichtfunktion zur Verhinderung nach hinten ausströmender Gas. Das Näpfchen der „Unfallhülse“ hat gegenüber den im Versuch erzeugten einen wesentlichen Unterschied: Ihm fehlt auf fast halbem Umfang die Hülsenwandung, die die Abdichtungsfunktion ausüben könnte.

Es wurde klar, dass beim Unfall eine nach hinten gerichtete Gasströmung, nicht unerheblichen Ausmasses, wegen der fehlenden Hülsenwandung am Näpfchen vorgeherrscht haben muss!

Um diese nach hinten gerichtete Gasströmung nachzustellen, haben wir eine kleine Sackbohrung im massiven Bodenteil der Hülse angebracht. In der Schussentwicklungsphase wird die Öffnung durch den Druck freigegeben, so dass eine kleine Menge Gas im Bereich der Auszieherrille nach hinten strömen kann, ähnlich wie bei der Unfallhülse infolge fehlender Wandung.

Die Anwendung dieser Massnahme, die Zulassung einer gerichteten Gasströmung, stellte den Unfallhergang auf Anhieb genau nach! Das Gehäuse der Kunststoff-Verschlussführung wurde gesprengt, die Verriegelung der Radialbundhülse aufgehoben und inklusive weiterer Verschluss- und Schlossteile mit hoher Energie nach hinten hinausgeschossen.

Im Versuchsaufbau wurde statt des Gesichts des Schützen nur eine Holzwand getroffen.

Der Schlüssel zur Unfallursache lag also in der versagenden Abdichtungsfunktion der Patronenhülse mit daraus folgender Gasströmung in den Verriegelungs- und Schlossmechanismus der R93.

Die sich daran anschliessende Aufhebung der Verriegelung durch die gesprengte Kunststoff-Verschlussführung hatte bei der R93 die fatale Folge, dass die Verschluss- und Schlossteile nach hinten in das Gesicht des Schützen geschossen wurden.

Neben der mangelnden Festigkeit der Kunststoff-Verschlussführung führt der Zusammenfall von Entriegelungs- bzw. Öffnungsrichtung und Stossbodenkraftrichtung bei der R93 dazu, dass im Falle einer Unregelmässigkeit an der Patronenhülse (zum Beispiel defekte, nicht abdichtende) der Verschluss ungehindert, ohne weitere Sicherungseinrichtung nach hinten austreten kann. Bei anderen Verschlusssystemen stehen Entriegelungs- bzw. Öffnungsrichtung und Stossbodenkraftrichtung meist senkrecht aufeinander.

Der gleiche Effekt (Aufhebung der Verriegelung und Hinausschiessen des Verschlusses) kann eintreten, sollte der Verriegelungsbereich des Laufes (Mundstück), aus welchen Gründen auch immer, geweitet werden oder aufreissen und dadurch die Kammer freigeben.

In der Versuchsreihe II wurde eine R93 mit der Verschlussführung aus Aluminium dem gleichen Versuch unterzogen, ohne dass eine Waffenbeschädigung auftrat.

Erst bei Erhöhung des Gasdruckes bis auf fast 8000 bar und Verwendung einer Patronenhülse mit verringerter Festigkeit wurde der Waffenlauf im Lagerbereich gesprengt (siehe nachstehende Abbildung).

Jeder Besitzer einer R93 sollte daher, wie bereits in der einschlägigen Fachpresse veröffentlicht, prüfen, ob es sich bei der Verschlussführung seiner Büchse um eine aus Aluminium handelt. Wenn nicht, ist es ratsam, die Kunststoff-Verschlussführung im Werk austauschen zu lassen.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Peter Weismann:

„...hat der Verschluß keine Kapselung ... Falle einer Sprengung haben die Verschlussteile nach hinten freie Bahn...“

das kann ich erkennen. In der Tat verlässt sich das R93 ausschließlich auf die Funktion des Radialbundverschlusskopfes. Im Falle einer Sprengung haben aber immer die abgesprengten Teile in alle Richtungen freie Bahn. Eine Kapselung des Verschlusskopfes käme einer zusätzlichen Hülse gleich, die das komplette System einschließen und fest umfassen müsste. Das macht kein Hersteller bei irgendeiner Waffe die mir bekannt wäre. Alle 98er sind auch nicht gekapselt und können im Falle einer Sprengung frei werden. Dass ein Verschlusskopf hält, setzen alle Hersteller voraus. Oder anders ausgedrückt: alle bauen ihre Verschlüsse so, dass sie halten und machen keine weiteren Anstrengungen, im Fehlerfall den Schützen besser zu sichern.
<HR></BLOCKQUOTE>

Da möchte ich noch einhaken:

man muss wohl unterscheiden zwischen grob fahrlässigen Ueberladungen ("Bomben") gegen die es praktisch wohl keine vernünftigen Sicherungen gibt (ausser einer Beachtung der Flugrichtung der Trümmer, soweit das möglich ist), und zwischen Hülsenreissern mit folgender Gasströmung.
Der alte Mauser hat sich immerhin darum gekümmert, mit einem ausgeklügeltem System zur Gasableitung. Ich nehme an, aus gutem Grund: damals steckte die Hülsenproduktion noch in den Kinderschuhen, Hülsenreisser waren häufiger.
Hülsenreisser sind heute selten, kommen aber immer noch vor. Und - kein Wunder - bevorzugt bei wiedergeladenen Patronen.
Nebenbei, neuere Mauser-Klone vernachlässigen gern das von Mauser vorgelegte "Gasableitungssystem".

Fuhrmann
 
A

anonym

Guest
@ Guru.du hälst also deine VERLEUMDUNG aufrecht. <BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original GURU:
nein, nein, bärentöter hat recht, es handelte sich seinerzeit um einen drilling simpson suhl.
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Dazu möchte ich feststellen:
ich habe in meinem Leben weder einen Drilling "Simpson" noch "SIMSON SUHL" besessen !
und noch überhaupt keine Waffe per Annonce verkauft.

Zitat GURU:
ICH BEREUE....

<HR></BLOCKQUOTE>

Dann solltest du deine Verleumdung richtigstellen - und dich ehrlich entschuldigen.
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du pochst doch so auf deine "EHRLICHKEIT":
für mich bleiben das LÜGEN
läßt allerdings Rückschlüsse auf deine sonstigen Postings zu.
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P.

[ 20. Januar 2006: Beitrag editiert von: Bärentöter ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von furmann:
... ausser einer Beachtung der Flugrichtung der Trümmer, soweit das möglich ist), und zwischen Hülsenreissern mit folgender Gasströmung.
Der alte Mauser hat sich immerhin darum gekümmert, mit einem ausgeklügeltem System zur Gasableitung.
<HR></BLOCKQUOTE>
Das ist der Unterschied. Natürlich kann es auch bei 98ern zu einer Waffensprengung kommen.
Aber dieses System zur Gasableitung, verhindert wohl das Schlimmste.
Und durch die dritte Verriegelungswarze, wird auch die Flugrichtung der Trümmer weitgehend festgelegt.
Denn diese war imho so dimensioniert, daß sie den Verschluß auch hält, wenn die beiden anderen ausfallen.



Die Zusammenfassung von P.W. ist sehr gut gelungen.
Ich kann auch die Kritik an dem DEVA-Versuch verstehen.
Ich habe da aber noch einen ganz anderen Punkt im Auge:
Ich habe in meiner Ausbildung gelernt, daß man durch einen Einzelversuch, absolut keinerlei Aussagen treffen kann. Gerade dieser Einzelversuch, könnte der Ausreißer, in einer Reihe sein.
Es muß also immer eine Versuchsreihe, mit mehreren Proben, bei identischem Versuchsaufbau durchgeführt werden, um anschließend eine Auswertung durchführen zu können.
Dabei hängt die Genauigkeit des Ergebnisses davon ab, wieviele Proben analysiert wurden.

Bestes Beispiel dafür, sind auch die häufigen Geschossstreitigkeiten. Wenn jemand ein Stück Wild, mit einem Geschoss erlegt hat, kann er hinterher nicht mit Sicherheit sagen, das Geschoss ist gut oder es ist schlecht.
Das stört mich auch immer, bei Gelatinetests, wo dann anhand eines Schusses behauptet wird, das Geschoss verhält sich so und dringt soundso tief ein. Das kann schon beim nächsten ganz anders sein.
Ähnlich vielleicht, aber nicht identisch.
Und wenn man Pech hat, war gerade dieses eine der Ausreißer, der bei einer ganzen Reihe herausgekommen wäre - im positiven oder negativen Sinne.

Nun gehe ich zwar davon aus, daß bei der heutigen Qualitätssicherung, bei technischen Produkten relativ gleichbleibende Eigenschaften zu produzieren sind.
Aber schon kleinste Unterschiede, in einem Bereich, der für uns nicht vorstellbar ist, können über gut und böse entscheiden.
Wenn man also eine wirklich fundierte Aussage treffen wollte, hätten wenigstens fünf oder zehn Waffen getestet werden müssen.
Denn wenn eine hält, sagt das noch nichts über alle aus.

Hinzu kommt, daß es sich wahrscheinlich um eine neue Waffe gehandelt hat.
Was ist aber mit einer Waffe, bei der durch längeren Gebrauch, mit einer starken Patrone, evtl Materialermüdung aufgetreten sein könnte?!
Es hätten also, um den schlimmsten Fall annehmen zu können, die fünf oder zehn Waffen einer Versuchsreihe, schon länger in starkem Gebrauch sein müssen.
Was nützt es, wenn eine neue Waffe das jetzt aushalten würde, aber in zehn Jahren nicht mehr.
Und, während zB bei der Versuchreihe einer chem. Analyse, der Ausreißer rausgenommen und aus den anderen Proben der Mittelwert berechnet werden kann, wäre in diesem Fall, ein Ausreißer unter zehn Waffen, doch schon zu viel.

Das soll nun keine Kritik an der R93 sein, sondern nur eine Aussage darüber, wie sicher die Aussage dieses Gutachtens ist, so wie es hier dargestellt wird.
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Die DEVA leistet sicherlich keine schlechte Arbeit, aber so manches ist für einen Außenstehenden, sicherlich schwer nachzuvollziehen, wenn man keine Begründungen und Hintergrundinfos hat.
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Wäller Basaltkopp:

Ich habe in meiner Ausbildung gelernt, daß man durch einen Einzelversuch, absolut keinerlei Aussagen treffen kann. Gerade dieser Einzelversuch, könnte der Ausreißer, in einer Reihe sein.
Es muß also immer eine Versuchsreihe, mit mehreren Proben, bei identischem Versuchsaufbau durchgeführt werden, um anschließend eine Auswertung durchführen zu können.
Dabei hängt die Genauigkeit des Ergebnisses davon ab, wieviele Proben analysiert wurden.
...
Das soll nun keine Kritik an der R93 sein, sondern nur eine Aussage darüber, wie sicher die Aussage dieses Gutachtens ist, so wie es hier dargestellt wird.
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Die DEVA leistet sicherlich keine schlechte Arbeit, aber so manches ist für einen Außenstehenden, sicherlich schwer nachzuvollziehen, wenn man keine Begründungen und Hintergrundinfos hat.
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<HR></BLOCKQUOTE>

Richtig.
Dabei muss man allerdings bedenken, welchen Auftrag die DEVA hatte: den Unfallhergang nachzustellen und zu überprüfen, ob man tatsächlich so eine R93 mit Plastiksystem zerlegen kann.
Das ist im Einzelversuch gelungen (auf Anhieb, wie die DEVA schreibt). Und das sagt IMO schon was aus. Und Blaser hat diesen Einzelversuch offensichtlich akzeptiert und hat darauf reagiert.
Daran angeschlossen die Reihe II mit dem Alusystem. Das hielt. Weiter reichte der Auftrag der DJZ wohl nicht (warum auch), also keine weiteren Untersuchungen.
Es ist ja offensichtlich was für Faktoren man weiter untersuchen könnte: Masshaltigkeit der Dimensionen, Beschädigungen, Verschleiss etc.
Ob solche Untersuchungen notwendig sind kann ich nicht beurteilen.
Bisher hat offenbar niemand es für notwendig befunden, das Geld dafür auszugeben.

Fuhrmann
 
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Stimmt, ich sehe es auch so, daß eben nur der Auftrag ausgeführt wurde.
Deshalb kann dieser Test auch nicht wirklich, etwas allgemein über diese Waffe aussagen.
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR> ich habe in meiner Ausbildung gelernt, daß man durch einen Einzelversuch, absolut keinerlei Aussagen treffen kann. Gerade dieser Einzelversuch, könnte der Ausreißer, in einer Reihe sein.
Es muß also immer eine Versuchsreihe, mit mehreren Proben, bei identischem Versuchsaufbau durchgeführt werden, um anschließend eine Auswertung durchführen zu können.
Dabei hängt die Genauigkeit des Ergebnisses davon ab, wieviele Proben analysiert wurden. <HR></BLOCKQUOTE> + der Rest von Wäller Basaltkopp

das sagt genau, was ich auch kritisieren wollte. Der Text, den fuhrmann uns nun veröffentlichte, relativiert die Sachlage nur leicht, klärt aber doch weiter auf.

@fuhrmann: danke

Wenn der Abriss der Spreizstücke verantwortlich für das entriegeln ist, dann sollten Versuche durchgeführt werden, wobei eine solche Schwächung des Verschluss künstlich herbeigeführt wird. Einfach die Dinger wegbrechen oder schneiden.
Erst in einer Testreihe könnte dann Aufschluss gewonnen werden. So war es eine gelungene Nachstellung eines Unfalles und eine lustige Waffensprengung, die uns beide nicht sehr viel mehr über die noch bestehende Sicherheit des R93 sagen.

Immerhin wird aus fuhrmann's Text recht deutlich, dass die Konstruktion des Systems als ursächlich herausgestellt wird und zwar ganz genau, wie von Bmacher erklärt, durch eine Mechanik, die in Verschlussrichtung betätigt wird um zu verriegeln und umgekehrt zum Entriegeln und dass Gase, die entsprechend ins System eintreten dieses zur Entriegelung bringen. Also nicht, wie ich dem anderen Text über die Versuche entnommen hatte, der Bruch der Spreizelemente verantwortlich ist.
Da besteht also Gefahr, ganz gleich welches Gehäuse nun benutzt wird. Lediglich die Explosion des Gehäuses durch strömende Gase kann vielleicht ein stabiles Gehäuse verhindern, doch zum Geschoss auf Grund ungewollter Entriegelung kann es nach wie vor werden.

Ehrlich: da fühle ich mich mit dem Alu Teil nicht wesentlich sicherer und mache mir langsam Vorwürfe, dass ich meinen Bruder mit der R93 waidwerken lasse! Hülsenreißer passieren tatsächlich manchmal, oder Zündhütchendurchbläser. Dazu braucht es nicht unbedingt zu stark geladene Munition.

Wie ich zuvor schon erklärte, habe ich auch anderes, was mich mit dem R93 nicht so verbunden sein lässt. Nun bin ich zusätzlich noch etwas weniger überzeugt, dass es ausreichend sicher konstruiert ist, als ich es vor diesem Thread war.

Ich wäre dankbar, wenn Bmacher seine weiteren Bedenken noch konkreter erklären könnte.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Wäller Basaltkopp:

...
Ich habe in meiner Ausbildung gelernt, daß man durch einen Einzelversuch, absolut keinerlei Aussagen treffen kann. Gerade dieser Einzelversuch, könnte der Ausreißer, in einer Reihe sein.
...
<HR></BLOCKQUOTE>

Hmmmm. Jetzt mal ganz unabhängig vom DEVA -Versuch und von R93 allgemein. Das Marsmännchen-Problem müssen sie irgendwie in Deiner Ausbildung übergangen haben, oder? Für die Risiko-Analyse scheint mir Deine Ausbildung ungeeignet zu sein.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Wäller Basaltkopp:

Das ist der Unterschied. Natürlich kann es auch bei 98ern zu einer Waffensprengung kommen.
Aber dieses System zur Gasableitung, verhindert wohl das Schlimmste.
Und durch die dritte Verriegelungswarze, wird auch die Flugrichtung der Trümmer weitgehend festgelegt.
...:
<HR></BLOCKQUOTE>

Das ist immer relativ zu sehen. Ich führe einen '98 und mir pers. wäre es lieber, wenn der Verschluß im Fall der Fälle nach hinten rausflöge. Das würde wenig machen da direkt über die Schulter, aber eine Explosion im Magazinbereich ist direkt neben meiner Halsschlagader.

[ 21. Januar 2006: Beitrag editiert von: Tiroler Bracke ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Peter Weismann:

... dann sollten Versuche durchgeführt werden, wobei eine solche Schwächung des Verschluss künstlich herbeigeführt wird. Einfach die Dinger wegbrechen oder schneiden.
Erst in einer Testreihe könnte dann Aufschluss gewonnen werden.
<HR></BLOCKQUOTE>

Und damit man auch einen Vergleich zu anderen Waffenmodellen hat, sollte man dem z.B. einen 98er bei dem man vorher alle 3 Verrieglungswarzen entfernt hat gegenüberstellen. Wäre doch ein super Test, etwa so als würde man bei einem Autotest voher die Reifen entfernen...
Mal im Ernst, was sollte es denn bringen eine Waffe zu testen, bei der vorher Verriegelungselemente beschädigt oder gar entfernt werden. Wo ist denn da der Bezug zur Realität. Sicherlich kann es passieren, dass ich eine mangelhafte Fabrikpatrone erwische. Das kann ich vorher nicht erkennen und da interessiert mich auch, wie meine Waffe darauf reagiert. Es interessiert mich hingegen überhaupt nicht, wie meine R93 reagiert, wenn ich vorher Verriegelungselemente entferne.
Gruss
Guntersdorf
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Tiroler Bracke:


Das ist immer relativ zu sehen. Ich führe einen '98 und mir pers. wäre es lieber, wenn der Verschluß im Fall der Fälle nach hinten rausflöge. Das würde wenig machen da direkt über die Schulter, aber eine Explosion im Magazinbereich ist direkt neben meiner Halsschlagader.

[ 21. Januar 2006: Beitrag editiert von: Tiroler Bracke ]
<HR></BLOCKQUOTE>


Wenn das deine ehrliche Meinung ist, bist du bei einer R93 sehr gut aufgehoben. Deinen Anschlag möchte ich sehen (ref. "Das würde wenig machen da direkt über die Schulter ...")
 
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@Guntersdorf

da hast du mich vielleicht falsch verstanden.

Aus den beiden Texten der DEVA geht letztlich nicht ganz eindeutig hervor, ob der Bruch dieser Spreizelemente (durch einwirkende Gasströmungen)dazu führte, dass der Verschluss entriegelte, oder ob es das explodierte Gehäuse gewesen ist, das dazu führte, dass diese Verschlussteile brachen.
Im letzteren Fall könnte eventuell ein Alu Gehäuse etwas mehr Sicherheit bieten, im ersteren Falle so gut wie gar nicht.
Der Test mit der zweiten Waffe hatte diese Zerstörung nicht herbeigeführt und gibt deshalb darüber keinen Aufschluss.

Eine Testreihe mit zuvor beschädigtem Verschlusskopf könnte zeigen, ob dieser trotzdem noch hält und damit das schwierige Problem lösen helfen, die zeitliche Abfolge einer Explosion und damit deren ursächliche Zusammenhänge allein aus den aufgefundenen Materialresten zu erschließen.

Was sehr wohl in praktischem Zusammenhang mit dem Wirken von Patronen im Falle von Hülsenreißern oder Zündhütchendurchbläsern zu sehen ist. Von beidem hatte ich in anderen Waffen schon mehrfach Gelegenheit, die Wahrscheinlichkeit des Auftretens durch Erfahrung zu belegen. Was für ne Formulierung. Es ist mir also schon häufiger passiert. Deshalb will ich wissen, wie gefährlich ein R93 ist, wenn sowas passiert. Bei dem jetzigen Stand meines Wissens denke ich zum Beispiel nicht daran, Hülsen mehr als fünf mal zu laden, was bei den meisten anderen Waffen die pure Verschwendung ist.
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Peter Weismann:
@Guntersdorf

da hast du mich vielleicht falsch verstanden.

Aus den beiden Texten der DEVA geht letztlich nicht ganz eindeutig hervor, ob der Bruch dieser Spreizelemente (durch einwirkende Gasströmungen)dazu führte, dass der Verschluss entriegelte, oder ob es das explodierte Gehäuse gewesen ist, das dazu führte, dass diese Verschlussteile brachen.
Im letzteren Fall könnte eventuell ein Alu Gehäuse etwas mehr Sicherheit bieten, im ersteren Falle so gut wie gar nicht.
Der Test mit der zweiten Waffe hatte diese Zerstörung nicht herbeigeführt und gibt deshalb darüber keinen Aufschluss.

Eine Testreihe mit zuvor beschädigtem Verschlusskopf könnte zeigen, ob dieser trotzdem noch hält und damit das schwierige Problem lösen helfen, die zeitliche Abfolge einer Explosion und damit deren ursächliche Zusammenhänge allein aus den aufgefundenen Materialresten zu erschließen.

Was sehr wohl in praktischem Zusammenhang mit dem Wirken von Patronen im Falle von Hülsenreißern oder Zündhütchendurchbläsern zu sehen ist. Von beidem hatte ich in anderen Waffen schon mehrfach Gelegenheit, die Wahrscheinlichkeit des Auftretens durch Erfahrung zu belegen. Was für ne Formulierung. Es ist mir also schon häufiger passiert. Deshalb will ich wissen, wie gefährlich ein R93 ist, wenn sowas passiert. Bei dem jetzigen Stand meines Wissens denke ich zum Beispiel nicht daran, Hülsen mehr als fünf mal zu laden, was bei den meisten anderen Waffen die pure Verschwendung ist.
<HR></BLOCKQUOTE>

Hallo Peter,

ruf am Dienstag mal hier an.
Er hat laut eigenem Bekunden Versuche gefahren, in dem er soviele 8x68S Beschusspatronen durch eine R93 jagte, wie er zwischen den Versuchen jeweils ein immer gegenüber liegendes Spreizelement abgekniffen hat.

Seine Aussage (ohne Wertung von mir) war: Am Ende hielten zwei gegenüberliegende Spreizelemente immer noch dem Beschuss mit einer 8x68 S Beschusspatrone stand. Der Verschluß habe gehalten.

Ruf ihn an und frage nach. Das möge auch jeder andere tun. Über den Wahrheitsgehalt kann ich nichts sagen.

Grüße
Klaus

[ 21. Januar 2006: Beitrag editiert von: Klaus Maylein ]
 
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