Neuer Unfall R93?

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Bei jedem Geradzugverschluß würde mich im Magen bei Schußabgabe ein gewisses Unbehagen befallen, ob zu Recht oder Unrecht ist verstandesmäßig bei mir nicht steuerbar (der R93 steht halt hier in Zentrum der Betrachtung, ich habe bei den anderen Systemen aber auch nichts von Unfällen gehört). Dies ist aber bei mir kein Unbehagen an techn. Dingen, immerhin lebe ich seit langem von techn. Berechnungen und Konstruktionen, die in meinen Unternehmen erstellt werden, aber ich mache mir von den Dingen ein eigenes Bild und nur die Möglichkeit, daß mir der Verschluß ins Gesicht fliegen könnte (aus welchen Gründen auch immer), hält mich vom Ankauf dieser Konstruktionen ab. Das Zurückfliegen des Verschlusses ist m.E. beim 98-iger System, oder beim Mannlicher Schönauer etc. durch die Drehverriegelung wesentlich schwerer möglich, so daß ich auch am liebsten auf diese Systemarten zurückgreife, auch wenn ich etwas langsamer repetiere und vielleicht einen Schuß weniger als mein Nachbar herausbringe - aber was soll es, die Jagd ist kein Wettbewerb!

Weihei, at
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat
Eben, und weil in Deutschland niemand lau reagiert und jede Waffe durch den staatlichen Beschuss muß, sind auch alle in Deutschland zugelassenen Waffen relativ sicher.

Darüber kann ich nur müde lächeln. Das einzige korrekte Wort in diesem Zitat lautet: "relativ"

carabelli
 
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@blaserr93

"Magnum [lat. Groß], eine Wein- oder Schaumweinflasche mit doppeltem Inhalt: 1,5 satt 0,7l (z.B. Sekt) oder 1,6l (z.B. Champagner)" so definiert mein "Brockhaus" das Wort Magnum. Ein Magnumkaliber ist demnach ein großes Kaliber bzw. eine Patronen mit doppeltem Inhalt.

1. Wie man sieht, ist das keine vernünftige Definition für unsere Zwecke. Der Begriff Magnum ist also im Bezug auf Munition nicht exakt definiert und wird mehr zur Aufwertung eines Kalibers zu Marketingzwecken benutzt. Solange eine "Standardkaliber" z.B.. 8x68 höhere Gasdrücke erreichen als manche "Magnum" in vergleichbaren Kalibern ist diese Unterscheidungsmerkmal also unbrauchbar um die Höhe des Gasdrucks zu beschreiben.

2. Der Stoßboden ist der Teil der Kammer gegen die sich die Patronehülse mit ihrem Hülsenboden abstützt. Die Kraft die über den Stoßboden in das System eingeleitet wird ist also abhängig vom Gasdruck der Patrone und von der Fläche des Stoßbodens, bzw des Hüsenbodens.

3. Mir nicht!


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Tom
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von blaserr93:

... Wie definiert sich der Begriff "Magnum-Kaliber bzw. Patrone"? ...

<HR></BLOCKQUOTE>

Definition

Dort bei Magnum_(Kaliber) klicken.

Gruss HW

P.S. Eine Definition fand sich auch vor Kurzem in einer der Jagdzeitschriften. Aber wer bewahrt die schon auf?

[ 08. Februar 2006: Beitrag editiert von: HW44 ]
 
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@HW und Tom: Danke!

1. Der Namenszusatz Magnum bei der Benennung von Patronen für Schusswaffen weist auf eine (meist im Vergleich zu einem Normalkaliber) deutlich gesteigerte Leistung hin. Bei sogenannten "Magnumpatronen" oder "Magnumkalibern" sind der Gebrauchsgasdruck, die Anfangsgeschwindigkeit des Geschosses und die Anfangs-Bewegungsenergie höher als bei vergleichbaren Kalibern. Das führt dazu, daß Waffen für derartige Patronen konstruktiv eingerichtet sein müssen (sprich: sie sind i.a. größer und schwerer als für Normalkaliber eingerichtete Modelle) und einem entsprechend verstärkten Beschuß (amtlich von Beschußämtern durchgeführte Gewaltprobe mit Überladung) unterworfen werden.

2. Der Stoßboden ist der Teil der Kammer gegen die sich die Patronehülse mit ihrem Hülsenboden abstützt. Die Kraft die über den Stoßboden in das System eingeleitet wird ist also abhängig vom Gasdruck der Patrone und von der Fläche des Stoßbodens, bzw des Hüsenbodens.

3. Mir nicht!
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Tom Hunter:
1. Wie man sieht, ist das keine vernünftige Definition für unsere Zwecke. Der Begriff Magnum ist also im Bezug auf Munition nicht exakt definiert und wird mehr zur Aufwertung eines Kalibers zu Marketingzwecken benutzt. Solange eine "Standardkaliber" z.B.. 8x68 höhere Gasdrücke erreichen als manche "Magnum" in vergleichbaren Kalibern ist diese Unterscheidungsmerkmal also unbrauchbar um die Höhe des Gasdrucks zu beschreiben.
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Tom
<HR></BLOCKQUOTE>
Ich würde die 8x68 nicht mehr als Standartpatrone bezeichnen, sondern als waschechte Magnumpatrone, im wesentlichen Sinne.
Imho ist es nicht richtig, diese Einstufung am Namen festzumachen. Sonst wäre die 458WinMag eine Magnum, die längere, stärkere 458Lott aber nicht.
Bei KW-Patronen verhält es sich ähnlich - zB bei 480Ruger, 475/500Linebaugh und 454Casull.
Manche "Urheber" sind vielleicht der Meinung, daß ihre Patronen - wie auch die 8x68 - dieses Modewort einfach nicht nötig haben.
icon_wink.gif

Solange es aber keine andere Klassifizierung dafür gibt, würde ich sie auch ohne den Beinamen, als Magnumpatronen einstufen.
icon_rolleyes.gif
 
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Sag ich doch!
Die Bezeichnung Magnum alleine sagt noch nichts über das Potential einer Patrone aus und dient oft dazu ein Produkt schon auf dem Papier interessanter aussehen zu lassen. Markige Worte, die auch der Laie versteht, verkaufen sich oft besser als solide Werte, die nur der Fachmann zu würdigen weiß.

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Tom
 
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Ich meine mich zu erinnern, dass die Waffen bei der DEVA einem um 25% erhöhten Gasdruck standhalten müssen beim Beschuss mit ihrem jeweiligen Kaliber.

Der max. messbare Gasdruck beträgt irgendwas um 11.500 bar. Mit Patronen, die nachweisbar diesen Gasdruck brachten (von der DEVA) wurde die R93 bereits beschossen und hat diesen Test unbeschadet überstanden. Die Schäden, wie aufgeweitete, rundum gerissene Patronenlager, gesprengte Verschlüsse, zerstörter Stoßboden etc., die bei den Unfallwaffen vorlagen, konnten damit nicht reproduziert werden. Jeder denke, was er mag.

...in diesem Sinne

euer Hühnerhabicht
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hühnerhabicht:
Ich meine mich zu erinnern, dass die Waffen bei der DEVA einem um 25% erhöhten Gasdruck standhalten müssen beim Beschuss mit ihrem jeweiligen Kaliber.<HR></BLOCKQUOTE>

Die DEVA ist nicht das Beschussamt.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hühnerhabicht:
Der max. messbare Gasdruck beträgt irgendwas um 11.500 bar.<HR></BLOCKQUOTE>

Ich meine mich daran zu erinnern, dass die schon bei 8.000 bar streiken von wegen Messbarkeit.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Birke-15:
Hallo,

Es ist schon erstaunlich , daß weder Her-
steller noch Prüfinstitute so lau reagieren.

Birke-15null
<HR></BLOCKQUOTE>

Eben, und weil in Deutschland niemand lau reagiert und jede Waffe durch den staatlichen Beschuss muß, sind auch alle in Deutschland zugelassenen Waffen relativ sicher.
Gruss
Guntersdorf

PS: Dieses ist mein letztes Posting zum Thema Sicherheit der R93. Immer wenn es um die R93 geht, ist sie wieder da, diese unsägliche Vermischung von Halbwahrheiten und unbewiesenen Behauptungen. Manchmal unterhaltsam aber wirklich bringen tut es nichts. Trotzdem Dank an Peter Weismann und alle, die versucht haben, hier etwas fachlich-sachliches beizutragen.
 
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In dem Zusammenhang habe ich Fragen:

1. Wie definiert sich der Begriff "Magnum-Kaliber bzw. Patrone"?

2. Was ist der Stossboden einer Patrone und wie (hoch) wird der bei Schussabgabe belastet (Standdardkaliber und Magnumkaliber)?

3. Ist ein Unfall bekannt, bei dem sich der Verschluss einer R93 durch das Abfeuern einer (defekten) Patrone in einem Standardkaliber nach hinten verabschiedete?

Diese Fragen kamen mir im Nachgang zu Gesprächen auf der Jagd&Schund.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Wäller Basaltkopp:
[QB]
Manche "Urheber" sind vielleicht der Meinung, daß ihre Patronen - wie auch die 8x68 - dieses Modewort einfach nicht nötig haben. QB]<HR></BLOCKQUOTE>

Dieses Modewort war schon im Sprachgebrauch verankert, lange bevor die 8x68 auf den Markt kam. Die Briten hatten mit dem Wechsel von Schwarz- zu rauchlosen Pulvern, den abgeänderten Patronen den Zusatz "Nitro Express" gegeben. Als dann mit steigender Erfahrung auch die Leistungen dieser Patronen übertroffen werden konnten, suchte man eine neue Bezeichnung und landete eben bei Magnum, dies begann 1914 mit der 375 belted rimless NE Magnum, die 8x68 kam 1940. Im allgemeinen sollte jeder Magnumpatrone eine schwächere Variante vorgelagert sein, ist es oft aber nicht.

MfG Abbiatico
 
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@Hühnerhabicht

wo ist die Quelle für Deine Aussage, dass die R93 schon 11.500 bar ausgehalten hat? Ich meine es waren so um die 8.000 bar. Es ist irreführend, wenn nicht gar gefährlich solche Behauptungen aufzustellen. Lasse mich aber gerne belehren.

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Tom
 
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Der Punkt ist nicht der, ob die R93 8000 oder 10000 bar verdaut, sondern ob, oder wann eine Hülse den Gasdruck in den Veschluß freigibt.
Es gibt nun mal Kaliber, die speziell in einer R93 potentielle Hülsenreißer sind, wenn sie wiedergeladen werden.

carabelli
 
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