Nachsuche nachts

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1 Sep 2022
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Ich bin kein Sonntagsjäger, zähle aber auch nicht zu den ganz Verrückten. Einen HS/BGS führe ich auch nicht.

Ich habe also kein super spezielles jagdliches Geheimwissen, sondern einfach nur "common sense".

Wie gehe ich damit um, wenn das Stück nicht am Platz liegt?

Ich sehe mir den Anschuss an. Finde ich dort Lungenschweiß oder Herzbrocken, ist es eine Totsuche. Dann gehe ich die Schweißspur auch alleine aus. Kann ich sie nicht halten, kommt der Teckel vom Kollegen. Thema durch.

Finde ich am Anschuss nichts, oder nichts das zuverlässig eine Totsuche anzeigt, rufe ich ein Nachsuchengespann aus der Gegend an. Wenn der Nachsuchenführer kommt, sagt er an was/wann/wo/wie. Das akzeptiere ich, weil er meinen Fehler ausbügelt.

Ich wäre da aber nicht so dogmatisch.
Kann eine Drohne eine richtige Nachsuche ersetzen? Mit Sicherheit nicht. Kann eine Drohne die eine oder andere (Tot)Suche (grade im Feld) verhindern? Natürlich.

Meine längste "Nachsuche" hatte ich auf einen Fuchs im hohen Gras. Damals hab ich den Hund gebraucht, ich hab ihn einfach ums Verrecken nicht gefunden - in der Situation hätte eine Drohne geholfen. Ein Bock der mal noch 50 Meter in den Weizen ist ebenso....

Die Sinnlosigkeit einer Drohne im Wald immer wieder rauszustellen ist argumentativ sinnlos, da selbstredend.
 
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2 Mai 2011
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Freds wie dieser, wo Hundepäbste den dicken Max machen, werden Nachsuchenverursacher eher abschrecken, als einen Nachsuchenführer zu rufen.
Wir könnten auch einfach alle akzeptieren, dass hier Leute mit schreiben, die von dieser Materie einfach viel mehr Wissen durch Erfahrung haben und vielleicht deshalb nicht mit jedem Laien in dieser Materie teilweise um die kleinsten Details streiten wollen.

Und wenn jemand, der eine Nachsuche verursacht, Angst davor hat, einen Rüffel vom Nachsuchenführer zu bekommen, dann wird ihn wohl schon vorab das schlechte Gewissen plagen, dass sein Schuss oder sein Verhalten nach dem Schuss nicht unbedingt waidmännisch korrekt war.

Ein bisschen Demut und das akzeptieren, dass die eigenen Fertigkeiten von Spezialisten meist deutlich übertroffen werde, schadet keinem von uns. Es kämen von uns ja auch die wenigsten auf die Idee, als Kreisligaspieler den Bundesligaprofis bessere Trainingsmethoden zu erklären (außer c***, der würde ihnen erklären, warum sie die falsche Kleidung tragen ;)).
 
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Was ist eigentlich so schwer daran, den erwiesenen Spezialisten mit dem angemessenen Respekt das Arbeitsfeld zu überlassen, statt ständig selbst mit irgendwelchem Blödsinn auf Kosten einer leidenden Kreatur herumzuspielen ?
Unerfahrenheit, Scham, Selbstüberschätzung, Fehleinschätzung etc....
Bezüglich Fehleinschätzung geistert ja noch oft der Spruch herum: Kugelriss=gefehlt oder max gestreift.
Hab ich leider schon von gestandenen Jägern so gehört.
 
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22 Sep 2023
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Ich habe kürzlich an einer JGHV - Richterfortbildung mit Vortrag einer Jagdhundetrainerin teilgenommen, die Dame dozierte über Totverbellen und Totverweisen, dabei erwähnte sie, dass ihr Labby auch Kugelrisse zeigt und dann könnte man ja sicher sein, dass vorbei geschossen wurde!!!!!
Aua, aua!
 
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16 Mrz 2011
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Freunde habt Euch alle wieder lieb.
Es ist wie immer im Leben. Was war hier für ein Streß und Streit wegen bleifrei, was war hier für Streß wegen Schalli, was war hier für ein Streß wegen Vor- oder Nachsatzgerät und so weiter und so fort.
Jetzt gehts um die Drohne Leute die Zeit wird es zeigen das Leben geht weiter. Wer es so will macht es und wer nicht macht es anders
wo ist das Problem. 😉
Und noch eins es wird viel zu viel gequatscht , aber das hatten wir ja auch schon. 😁

Gruß Seppel
 
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Und was machst Du dann? Die Drohne zeigt Dir, dass die Sau um Wundbett mitten im Weizen sitzt....
Und dann?
ganz einfach.....NSF rufen. In den meisten Fällen ist es ja so, dass Sauen eher Nachts beschossen werden. Dann hat man entsprechend Zeit dazu.
Zeigt mir die Drohne das die Sau bereits verendet ist, hingehen, bergen, versorgen und ruhigen Gewissens essen oder verkaufen.
Einfach mal davon freimachen, die Kontrolle mit Drohne als Nachsuche zu titulieren. Eine Nachsuche macht nur der NSF. Im Idealfall der bestätigte NSF.
 
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Immer wieder lustig, wenn der Begriff "Totsuche" benutzt wird!
Unter Totsuche verstehen die Experten hier im Forum wohl die kurze Bergehilfe!
Für mich ist eine Totsuche eine Nachsuche, wo ich am Ende das verendete Stück finde, das kann auch nach einigen KM erst sein und ich habe mit Sicherheit auch einige dieser Stücke nicht gefunden!
Auch das sichere Erkennen am Anschuss, dass es sich um eine Totsuche handeln wird, wird hier immer so herausgestellt - meine bescheidene Erfahrung hat mich etwas anderes gelehrt!
Ich melde mich mal ganz schüchtern zu Wort, weil ich erst knapp 15 Jahre Hunde führe, aber in meinen nicht ganz so kleinen jagdlichen Kreisen ist unter Hundeführern Usus, eine Nachsuche, die nach sagen wir mal höchstens 200 Metern beendet ist und das aufgrund der Anschusszeichen (Lungenschweiß zum Beispiel) auch zu erwarten war, als Totsuche zu bezeichnen.
Findet man unter den geschilderten Umständen das Stück nicht, wird ein NSF zu einer Nachsuche angefordert. Die in meiner Gegend und in meinem Freundeskreis befindlichen NSF benutzen die gleiche Terminologie.
 

z/7

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10 Jul 2011
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Zu den 40 Jahren Erfahrung gehört aber immer auch z.B. die Erkenntnis, wie häufig die Situationen überhaupt vorkommen, in denen eine Drohne von Nutzen hätte sein können...
Auch nur dann, wenn man sich mit den Fähigkeiten einer Drohne bereit ist zu befassen. Und dann sind die Dinger auch noch so frech, und haben unterschiedliche Begabungen.
 

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