Nachsuche nachts

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Bolli, lass es einfach mal!
Du nervst!
Stimmt, ich lasse dich jetzt wirklich in dem Glauben, daß Ottonormaljäger sich um deine Meinung schert. Du lebst in deiner eigenen kleinen Hochwild und Nachsuchenwelt, das normale Jagdgeschehen findet anderswo statt. Und jetzt bist du auf Ignore!
 
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Das trifft den Nagel auf den Kopf. Wer sich selbst so erhöht und die alleinseligmachende Weisheit wie eine Monstranz vor sich herträgt, der braucht sich nicht wundern. Gott sei Dank trifft das nicht auf alle Hundeführer zu, deren Leistung ich schon zu würdigen weiß.
Es gibt solche Beispiele, wie unter Jägern in allen Gruppen, sicher.

Aber diese Selbst-Überhöhung ist gerad das, was man auch bei Drohnen-Affinen deutlich durchhört.
Sie glauben, mit ihrer Technik-Versiertheit alles außer Kraft setzen zu können, was alte und vieltausendfach bewährte Regeln gerad der Nachsuchenpraxis sind.
Diese Regeln wurden aufgestellt, um krankes Wild möglichst schnell erlösen zu können.

Genau das ist - von den wenigen debattierten Ausnahmen abgesehen - das, was Drohnen nicht leisten können.
Wer das penetrant weiter leugnet, outet sich als jemand, der von Wildtieren, ihrem Verhalten Hundeführung und den Unwägbarkeiten auf der Nachsuche nicht die geringste Ahnung hat und das ist für einen Jäger hochnotpeinlich.
Es ist ein Kernbereich der Jagd, die Kenntnisse darum geraten Vielen offenbar immer weiter aus dem Fokus.

Was ist eigentlich so schwer daran, den erwiesenen Spezialisten mit dem angemessenen Respekt das Arbeitsfeld zu überlassen, statt ständig selbst mit irgendwelchem Blödsinn auf Kosten einer leidenden Kreatur herumzuspielen ?
 
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Du hast doch von einer Rehbocknachsuche geschrieben, wo der kranke Bock immer wieder bei der WBK - Suche aufgemüdet wurde und später verludert in einem Ort gefunden wurde!
Ahso, also kein Zitat sondern einen Frage.

Ja, ist ein absolutes Unding gewesen und steht symbolisch dafür, wie Technik mißbraucht wird und so noch mehr Tierleid verursacht.
Man kann mit der WBK mal kurz die Umgebung abscannen aber eben nicht Nachsuchen. Spätestens als der Bock das erste mal wieder hochkam hätte man abbrechen müssen.

Keine WBK/Drohne ersetzt einen brauchbaren Hund und kein brauchbarer Hund ersetzt ein spezialisiertes Nachsuchegespann.

Entsprechend lehne ich auch die reine Nachsuche per Drohne ab und würde bei solchen Anfragen immer an den Nachsucheführer verweisen, eben weil die Drohne alleine keinen Mehrwert bringt. Das NDS Jagdgesetz lässt hier ja aus gutem Grund keinen Spielraum.
Wenn der Nachsucheführer dann anruft weil er einen Aufklärer in der Luft als zusätzliche Informationsquelle als nützlich erachtet ist das sein Ding, dass zu bewerten steht mir nicht zu.

Etwas anderes habe ich hier auch nie geschrieben oder propagandiert, auch wenn mir anderes immer wieder in den Mund bzw. die Tastatur gelegt wurde.
 
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Ich hatte am Freitag wieder mal mit zwei Hundeführern mit BGS zu tun.
Die haben nach der DJ mit ihren BGS die Kontrollsuchen erledigt.
Einer davon war FA in einem Forstamt mit viel Rotwild für die hessischen Verhältnisse, aber das nur am Rand.
Die treten im richtigen Leben nicht derartig überzeugt von sich auf wie man das hier erleben kann. Insofern liegt es entweder an den Personen oder ist dem Medium geschuldet. :unsure:
 
G

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Guest
Das trifft den Nagel auf den Kopf. Wer sich selbst so erhöht und die alleinseligmachende Weisheit wie eine Monstranz vor sich herträgt, der braucht sich nicht wundern. Gott sei Dank trifft das nicht auf alle Hundeführer zu, deren Leistung ich schon zu würdigen weiß.
Naja , in der Sache hat er nun mal Recht ob es einem passt oder nicht.
 
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Es gibt solche Beispiele, wie unter Jägern in allen Gruppen, sicher.

Aber diese Selbst-Überhöhung ist gerad das, was man auch bei Drohnen-Affinen deutlich durchhört.
Sie glauben, mit ihrer Technik-Versiertheit alles außer Kraft setzen zu können, was alte und vieltausendfach bewährte Regeln gerad der Nachsuchenpraxis sind.
Diese Regeln wurden aufgestellt, um krankes Wild möglichst schnell erlösen zu können.

Genau das ist - von den wenigen debattierten Ausnahmen abgesehen - das, was Drohnen nicht leisten können.
Wer das penetrant weiter leugnet, outet sich als jemand, der von Wildtieren, ihrem Verhalten Hundeführung und den Unwägbarkeiten auf der Nachsuche nicht die geringste Ahnung hat und das ist für einen Jäger hochnotpeinlich.
Es ist ein Kernbereich der Jagd, die Kenntnisse darum geraten Vielen offenbar immer weiter aus dem Fokus.

Was ist eigentlich so schwer daran, den erwiesenen Spezialisten mit dem angemessenen Respekt das Arbeitsfeld zu überlassen, statt ständig selbst mit irgendwelchem Blödsinn auf Kosten einer leidenden Kreatur herumzuspielen ?
Du mußt aber Laien und kritische Jäger vom Einsatz der Hunde überzeugen und keine passionierten Hundeleute. Die Hundearbeit hat bei weitem nicht den Stellenwert bei Ottonormaljäger, den sie haben müßte. Zum Teil aus Unkenntnis, aber auch zum Teil, weil wir als Hundeführer versagt haben. Hundeführer die mit Anzeigen drohen erweisen der Jagd einen Bärendienst. Das Stück finden und Fressehalten ist vielmehr angebracht, das überzeugt Kritiker!
 
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Ein bekannter Jagdaufseher und Nachsuchenführer hatte selbst mal eine Sau "angeflickt". Am helligten Tag morgens. Die Fährte mit wenig Schweiß führte zu einem Rapsschlag. Die Sau ist eingewechselt, aber nicht ausgewechselt. Mit den Hunden (Dackel und Loshund) wollte er nicht in den Raps, kein Schweiß im Raps, ohne Hund nix zu sehen . Er holte von einem Nachbarort den Jäger dazu mit der WBK - Drohne. Sommer... keine Chance die im Raps zu finden. (Wärmedeckel). Hat dann noch mehrfach da angesessen.. -> nicht bekommen.
 
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Ich möchte an dieser Stelle einfach mal allen Nachsuchengespannen, die ich jemals angefordert habe, meinen Dank aussprechen für ihr Engagement, das ja weit mehr ist als nur die direkte Nachsuche. Dass es dabei auch weniger sympathische Hundeführer gibt, ist natürlich und nun mal so. Ganz besonders wundere ich mich dabei über die Gelassenheit, mit der die meisten über die gemachten Fehler vom Schuss über Suchen mit Fiffis und Vertrampeln usw. hinwegsehen. Ich mag Hundeführer, die Klartext reden und die Fehler deutlich ansprechen, weil sie es sind, die sie ausbaden müssen. Dass Klartext nicht immer beliebt ist, liegt in der Natur der Sache, ist aber in meinen Augen dringend notwendig. Und ich rede in solchen Situationen Klartext, ob ich dann nicht mehr angefragt werde, ist mir herzlich egal.
 
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Und was machst Du dann? Die Drohne zeigt Dir, dass die Sau um Wundbett mitten im Weizen sitzt....
Und dann?
Du "schnallst" den Hund....

und zwar an die Drohne dran, transportiert ihn damit DIREKT über die Sau und lässt ihn dieser dann auf dem Kopf fallen.
Wuffi fällt weich, Sau K.O., Nachsuche vorbei, viel Zeit und Kraft gespart, Tierleid der Sau schnell beendet.😎

Die Alternative dazu wäre, dank Luftaufnahme per Drohne , zu wissen, WO GENAU die Wundbettsau liegt, BEVOR man ins xha große Feld geht.

egal ob Nacht oder Tag, als OPTION, sofern die FlugWBK eben mitmacht...

und diese Sau nun mit Wuffi STRATEGISCH GEZIELT anzusteuern.

ohne vorher evtl. deutlich länger und stressig Querbeet einer evtl. schwachen Fährte in einem vom Boden unübersichtlichen Feld zu folgen und die Sau mit etwas Glück grade dabei mehr aufzumüden/ evtl. dann die Fährte zu verlieren, als bei gezieltem ansteuern Dank Wissensvorsprung per Flugdrohne...
Auch hier mmn. Zeit gespart, Hund durch weniger Arbeit und weniger Weizenschieberei geschont plus Sauleid verkürzt.
🤔
 
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Jagd ist ein traditionelles Handwerk und innerhalb der Jagd sind die mir bekannten anerkannten Nachsuchenführer eher noch traditioneller ausgerichtet. Trotzdem geht niemand von denen heute mit einem ledernen Schweißriemen zur Nachsuche und alle nutzen Ortungssysteme.
Vor dem Einsatz und der Arbeit dieser Personen habe ich allerhöchsten Respekt!!

Eine Drohne kann und wird einen Hund nicht ersetzen können und werden. Den nächtlichen Einsatz dieser Teile halte ich für völlig daneben. Dies schließt aber für mich nicht aus, dass es einzelne Umstände geben kann, wo durch den Drohneneinsatz gewonnene Informationen hilfreich sind. Beispielhaft sehe ich Fluchten in größere Maisschlage entlang von Landstraßen. Kommt der Nachsuchenführer im Verlauf seiner Arbeit dort ans Stück, müdet es auf und es stürmt über die Straße, kann es bei Unfällen zu haftungsrechtlichen Problemen kommen. Ein Schnallen verbietet sich in aller Regel. Hier könnte eine Drohne im Vorfeld vielleicht schlimmeres verhindern. Aber, um es klar zu sagen, dies sind sicher Einzelfälle. Es gibt sicher Bereiche, wo man mit Straßenverkehr weniger Probleme hat, aber auch eben Regionen wo sehr häufig eine Hetze vielfach nicht möglich ist. Auch dort muss man Mittel und Wege finden das Leid zu beenden.
Vor diesem Hintergrund sollte man also nicht alles pauschal ausschließen oder ablehnen.

Nach meinen Erfahrungen sind nicht alle bestätigten Nachsuchenführer untereinander Brüder, sondern auch dort gibt es Befindlichkeiten unterschiedlichen Ursprungs. Lediglich bei ihrer Arbeit "ziehen sie in der Regel an einem Strang". Dies ist das Wichtigste und alles andere sind Nebenschauplätze.

Vor diesem Hintergrund empfiehlt sich immer der Blick über den Tellerrand und manchmal können auch alte Hasen Neuerungen mal was abgewinnen.

wipi
 
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Ich möchte an dieser Stelle einfach mal allen Nachsuchengespannen, die ich jemals angefordert habe, meinen Dank aussprechen für ihr Engagement, das ja weit mehr ist als nur die direkte Nachsuche. Dass es dabei auch weniger sympathische Hundeführer gibt, ist natürlich und nun mal so. Ganz besonders wundere ich mich dabei über die Gelassenheit, mit der die meisten über die gemachten Fehler vom Schuss über Suchen mit Fiffis und Vertrampeln usw. hinwegsehen. Ich mag Hundeführer, die Klartext reden und die Fehler deutlich ansprechen, weil sie es sind, die sie ausbaden müssen. Dass Klartext nicht immer beliebt ist, liegt in der Natur der Sache, ist aber in meinen Augen dringend notwendig. Und ich rede in solchen Situationen Klartext, ob ich dann nicht mehr angefragt werde, ist mir herzlich egal.
Ist immer ein schmaler Grad. Die Nachsucheführer die ich kenne kommen, machen ihren Job und gehen wieder ohne jemals eine Namen zu nennen.
Sie weisen sicher auch mal drauf hin, wie man sich besser verhalte könnte aber was ist wohl die Reaktion wenn sie Streß machen?
Sie werden dann nicht mehr gerufen und eine Kreatur leidet, darum beißen sie sich auf die Zunge.
Es ist ja nicht nur das verhalten nach dem Schuss, auch der Schuss selbst kann schon diskussionswürdig sein aber auch hier kann man wohl nur mahnende Worte unter genau 4 Augen erwarten.
Ich hab noch nie von einem Nachsucheführer gehört der Anzeige erstattet hätte, damit würde er wohl den einen Übeltäter abstrafen aber viele andere würden sich nicht mehr melden.

Bei uns gibt einer der Nachsucheführer immer wieder Nachsucheseminare für Interessierte welche wirklich super sind. Sowas müsste eigentlich Pflichtprogramm für jeden Jungjäger aber auch für manchen gestandenen Waidmann sein. Vor allem baut es Berührungsängste ab wenn wenn den Nachsucheführer persönlich kennt, dann ist das keine fremde Stimme am Ende der Leitung.
 
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Nein und je nach Bundesland kann das auch den Jagdschein kosten. In der Regel bedarf die Nachsuche eines geprüften Hundes und wenn auch nur der leisteste Verdacht besteht, dass es sich um eine erschwerte Nachsuche handelen könnte ein entsprechendes Gespann.

Die Drohne ist ein Werkzeug und es kommt drauf an wie man es einsetzt. Wenn wir gerufen werden geht es immer nur um Informationsbeschaffung, Aufklärung und Überwachung, die Suche selbst macht der Hund.

Das ist natürlich nicht überall so und das kann man auch durchaus skeptisch sehen, aufhalten lässt es sich allerdings wohl nicht.
Viele Förderprogramm wie z.B. in NRW inkludieren die Nachsuche sogar schon dezidiert als subsidäre Nutzung für den Antrag. (Wie das dort mit der Verpflichtung bzgl. des Hundeeinsatzes steht weiß ich nicht)

Wie schon geschrieben, das Thema Drohne wird im Guten wie im Schlechten immer weiter um sich greifen und das in allen Bereichen.
Ich weiß noch wie ich vor Jahren mal ein Prototypenprogramm für Inspektionen mittels Drohne begleitet habe, da dachte ich noch was für ein Quatsch, viel zu kompliziert, langsam und teuer.
Tja da hab ich mich mal so richtig getäuscht, dieser Tage machen wir z.T. reine Kampagnen per Drohne in einem Bruchteil der Zeit und der Kosten und die nächste Generation an Geräten steht schon in den Startlöchern.
nichts anderes wollte ich damit sagen, der brauchbare hund liegt ja eh im auto
 
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Und was machst Du dann? Die Drohne zeigt Dir, dass die Sau um Wundbett mitten im Weizen sitzt....
Und dann?
Dann seh ich vielleicht auf 60-80m ob die sau noch schnauft oder doch mausetot ist und stolper nicht über das schweinchen.

pauschale dikussion mit situativer zu vermischen bringt halt nix
 
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Du mußt aber Laien und kritische Jäger vom Einsatz der Hunde überzeugen und keine passionierten Hundeleute. Die Hundearbeit hat bei weitem nicht den Stellenwert bei Ottonormaljäger, den sie haben müßte. Zum Teil aus Unkenntnis, aber auch zum Teil, weil wir als Hundeführer versagt haben. Hundeführer die mit Anzeigen drohen erweisen der Jagd einen Bärendienst. Das Stück finden und Fressehalten ist vielmehr angebracht, das überzeugt Kritiker!
Doch, gerade der Teil der Jägerschaft ist es der häufig überzeugt werden muss. Nach der gerade bestandenen VGP, VSwP oder auch GP der anderen Zuchtvereine meint man mit dem Hund direkt alles mögliche nachsuchen zu müssen. Wenn das Stück dann nicht zur Strecke gekommen ist, hat es entweder so wenig, dass man es trotz Pirschzeichen gesundbetet oder man hat wertvolle Stunden verschenkt sodass man die Nachsuche bspw. aufgrund von Hitze abbrechen muss. Das man mit seinem frischgeprüften Hund arbeiten will verstehe ich voll und ganz, nur auf biegen und brechen macht das einfach keinen Sinn.
Um die Laien bzw. Jungjäger abzuholen treffen wir uns mit dem Jagdscheinkurs kurz vor der Prüfung. Zum einen halten wir einen (hoffentlich) kurzweiligen Vortrag, bevor es dann an die Anschüsse geht, eine Kunstfährte mit dem Hund gearbeitet wird und jemand aus dem DD-Lager auch noch etwas zum Abführen der Vollgebrauchshunde sagt.

Zum Thema "Fressehalten" kann ich nur sagen, dass hier keiner ist der damit hausieren geht und schon gar nicht damit zur Polizei geht. Das ist dann alles aber in der Regel nicht zielführend.

Edit
Der KBGS hat das Verhalten vor und nach dem Schuss eingentlich recht gut zusammengefasst:
Und weiter geht es hier:
 
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