Nachsuche nachts

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19 Jan 2014
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@Stadtwaldjäger ich gehe mit bis zu dem Punkt wenn der Schütze gut abgekommen ist und am Anschuss nix zu finden ist oder nur ein Tröpfchen Schweiß. Das hatte ich schon 4 mal… einmal sogar ein Keiler von 80 Kilo bei 1 cm Neuschnee. Letzterer lag in den Brombeeren 50m entfernt mit sauberem Blattschuss (7 64 Gecko zerleger, Blei). Oder der Überläuferkeiler mit 60 kg. Auf der Wiese und die ersten 50m nix zu sehen, dann Schweiß wie aus der Kanne.
Ich würde 50-100 m (oder 200) bei gutem Schuss mit brauchbarem Hund immer gehen.
Ich jage aber auch in einem Revier, in dem ich mich auf die Aussage des Schützen verlassen kann.
Wmh
Peter
PS: da hier im Revier unterschiedliche Kaliber und mit und mit ohne Blei geschossen wird, sehe ich nur bedingt einen Zusammenhang zur Kugel
 
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Keineswegs, aber ich - und nicht nur ich, sondern die meisten der hiesigen SHF - nutzen nie Vorstehschützen! Habe damit noch nie gute Erfahrungen gemacht!
Bitte erkläre mir jetzt nicht, dass das falsch ist! Ich mache es so und bin damit gut gefahren!
Das kenne ich anders, mache zwar selbst nur Totsuchen mit meinem Dackel, aber ein hier im Westerwald bekannter Hundeführer ( ehemaliger Förster) hat mich im Laufe der Jahre ( auch im Nachbarrevier) mehr als einmal am Wechsel abgestellt, während er in die Dickung reinmarschiert ist.
 
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Ich habe auch schon mal einen Vorstehschützen abgestellt - allerdings in erster Linie wollte ich ihn bei der eigentlichen Suche an einer für mich und meinen Hund ungefährliche Stelle wissen!
Hier im Bereich einer Vielzahl kleiner Eigenjagden ist es aus rechtlicher Sicht auch äußerst problematisch, mit Vorstehschützen zu arbeiten.

Zu Beginn meiner Nachsuchentätigkeit habe ich auch mit Vorstehschützen gearbeitet, gebracht hat es eigentlich nie etwas, man hat Zeit verloren, es gab haarige Situationen und nachdem einem befreundeten SHF ( U. SCH. im Solling)der Hund am langen Riemen von einem Vorstehschützen erschossen wurde, sind Vorstehschützen für mich der absolute Ausnahmefall.
 
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Wenn die Sau länger schon verendet und erkaltet ist - wie sieht es dann mit der Drohnenaufklärung aus?
Oder wenn die Aussentemperatur im Sommer sehr hoch ist, das ist ja bei der Kitzrettung mit Drohne problematisch?
Woher weiss die Drohne, welche Fluchtrichtung das kranke Stück eingeschlagen hat?
es ist schon auffällig das du hier alle Konstellationen auflistest in der eine Drohne keinen Sinn macht.
1) Wenn Drohne dann sofort und nicht nach Stunden, da ist nichts erkaltet.
2) Die meisten Kontrollsuchen fallen nachts an, da hat man mit hohen Temperaturen eher kein Problem in unseren Breiten.
3) Muss die Drohne (der Pilot) nicht wissen, steigt auf 80m bis 100m hoch und fliegt im Umkreis von 200m um den Anschuss die Flächen ab.
Alles andere wurde schon gesagt.
 
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es ist schon auffällig das du hier alle Konstellationen auflistest in der eine Drohne keinen Sinn macht.
1) Wenn Drohne dann sofort und nicht nach Stunden, da ist nichts erkaltet.
2) Die meisten Kontrollsuchen fallen nachts an, da hat man mit hohen Temperaturen eher kein Problem in unseren Breiten.
3) Muss die Drohne (der Pilot) nicht wissen, steigt auf 80m bis 100m hoch und fliegt im Umkreis von 200m um den Anschuss die Flächen ab.
Alles andere wurde schon gesagt.
Und was machst du wenn dann gehetzt und gestellt werden muss ? :ROFLMAO:
 
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eigentlich wollte ich dazu nichts schreiben, aber ganz verstehe ich die Aufregung bzgl Drohne nicht. Es wurde nie behauptet dass ein Drohneneinsatz das Nonplusulta der Sachsuche darstellt. Es wurde nur gesagt dass die Drohne UNTER GEWISSEN UMSTÄNDEN eine Hilfe für den Nachsuchenführer darstellen KANN. Ob der NSF diese Hilfe in Anspruch nimmt oder nicht das bleibt dann dem jeweiligen NSF vorbehalten. Keiner der Drohnenbefürworter sagt dass er für jedermann nachsuchen geht.

Die beschriebene Situation mit mehrmaligem aufmüden war natürlich Pfusch pur.

So, abschließend dazu.... bei uns im Revier kann ich mir auch nicht vorstellen dass eine Drohne hilfreich sein könnte. Wir haben dazu zu wenig offenes Gelände.
 

VJS

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Nachdem hier eigentlich alles gesagt ist, aber noch nicht von jedem - hier nochmal jemand der auch offensichtlich etwas von der Materie "Nachsuche" versteht:


Ebenfalls ab 15:25 nochmal mit Begründung.
 
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Und was machst du wenn dann gehetzt und gestellt werden muss ? :ROFLMAO:
Er hat ja einen Hund dabei, sonst hätte er ja nicht Nachgesucht weil das Verboten ist. ;)

Schaut man ins Jagdgesetz so kennt dieses nur eine "Nachsuche" und die hat Spielregeln.
Ob es eine "Totsuche" ist, weiß ich erst wenn ich am Stück stehe. Es gibt natürlich Indizien am Anschuss welche auf eine Totsuche hindeuten aber sicher ist das meist nicht. Klar, wenn die Kugel das Herz mit rausgenommen hat wird das Stück irgendwo tot liegen weil ohne ist weiterleben extrem schwer aber es ist ja eher selten so eindeutig.

Sobald das Stück nicht in Sichtweite liegt bin ich im Prinzip in der Nachsuche und da ist in der Regel ein brauchbarer Hund vorgeschrieben. Eine WBK kann diese Sichtweite erhöhen/verbessern aber da wandle ich rechtlich schon auf einem schmalen Grat.

Natürlich ist alle Theorie grau und wohl die meisten hier sind einem abgesprungenen Stück schon mal ein kleines Stück auch ohne Hund nachgegangen wenn sie sicher waren gut abgekommen zu sein.

Am Ende steht der Schütze oder auch der Kollege mit den Hund den er vielleicht angerufen hat in der Verantwortung an einer Stelle zu sagen: "Hier ist Schluss, da muss jetzt ein Profi ran".
Wann dieser Punkt kommt ist von extrem vielen Faktoren abhängig und da werden auch die meisten Fehler gemacht.

Sind die Pirschzeichen schon eindeutig und da liegen Röhrenknochen oder gar ein abschossener Lauf ist die Sache klar. Geht die Strecke über das hinaus was der Hund verlässlich abarbeitet ist auch Schluss und wenn das zB. Stück hoch kommt order ich ein verlassenes Wundbett finde, ich allerdings keinen Hund habe der sicher Hetzen und Niederziehen kann, war es das auch.
Nachts gelten dann noch mal verschärfte Bedingungen als Tagsüber.
Am wichtigsten ist das Leid der Kreatur so effektiv (ich sage bewusst nicht schnell) wie möglich zu beenden. Dahinter haben alle persönlichen Befindlichkeiten, Ego´s, Ansprüche oder was auch immer zurückzustehen-

Das Thema "Drohne" hab ich jetzt bewußt rausgelassen weil dazu eigentlich alles geschrieben und auch teils vermischt wurde.
 
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Nachdem hier eigentlich alles gesagt ist, aber noch nicht von jedem - hier nochmal jemand der auch offensichtlich etwas von der Materie "Nachsuche" versteht:


Ebenfalls ab 15:25 nochmal mit Begründung.
....und der sagt nichts anderes als ich!
 
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Noch mal kurz zur Kontrollsuche: eine Kontrollsuche liegt dann vor, wenn die Lage am Anschuss so unklar ist, dass keinerlei Pirschzeichen vorliegen. D.h. hier wird geklärt, ob der Schütze getroffen hat oder eben nicht - das heißt, es ist eine äußerst schwierige, extrem verantwortungsvolle Aufgabe, die ein erfahrenes Nachsuchenteam fordert!
Also nichts für nachts und schon gar nichts für eine Drohne!
 

JIP

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Wir haben hier zum Glück vernünftige Hundeführer und keine Paragrafenreiter oder Halbgötter mit Hund.
 

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