Nachsuche: Hund von Wolf getötet

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Ich verfolge seit diesem Jahr die DBBW-Zahlen genauer. Wie schon gesagt teilte das LW-Ministerium von MV bereits Ende August 18 Rudel und 77 Welpen mit. Benötigt DBBW noch den körperlichen Nachweis (Lunte, Gehöre)?

Der Verlust eines Jagdhundes ,also eines Wertes, wird außerhalb der Jägerschaft kaum jemanden interessieren. Was unsere Gegner evtl.empfinden lass ich mal offen...

Bleibt also allein unser Problem.
Von BB muß jeder lernen, wie weit es nicht kommen darf.

Weidmannsheil!
Und wenn sich die Jägerschaft bei dem Thema weiterhin gegenseitig ans Bein nässt, heißt es am Ende von gewissen Seiten nach solch Geschehnissen, dass wir die Hunde einem „tierschutzwidrigen Risiko“ aussetzen…

Daher die zentrale Frage des Fadens: Wie kann der Jäger, welcher in einem Wolfsgebiet jagt, seinen Hund vor einem derartigen Schicksal bewahren bzw. das Risiko zumindest minimieren?

Danke
 
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Es gibt einen Leitfaden des DJV/JGHV zum Hundeeinsatz im Wolfsgebiet.
Sollte wohl jeder Hundeführer schonmal gelesen haben.
Auch Forstbetriebe von Bund und Land geben dementsprechende Hinweise bei Ihren Unterlagen vor den Jagden, die auf dem bisherigen Kenntnisstand beruhen.

Es ist doch völlig klar, daß es keine Gesetzmäßigkeiten geben kann, wie ein Zusammentreffen von Wölfen und Hunden ausfällt und ob es im Wolfsgebiet überhaupt dazu kommt.
Zufalls-Momente bestimmen das mit Sicherheit am stärksten und ganz logisch kanns auch in ein einem schwach besetzen BL jederzeit zu einem unglücklichen Unfall kommen, dafür reicht ein Wolf.
Andererseits ist naturgemäß die Wahrscheinlichkeit höher, daß im Treiben Wölfe sind oder auf Nachsuchen, Wölfe vorher finden, dort wo die Territorien aneinander grenzen. Die gestiegene Wahrscheinlichkeit allein lässt aber keine Schlüsse zu.
Wenn hohe Dichte der Spezies grundsätzlich zu deutlich mehr Vorfällen führt, würde das in BBg, SA; S; Nds. schon längst aufscheinen, wo seit fast 20 Jahren viele Rudelterritorien der Grauen bestehen.
 
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Ich verfolge seit diesem Jahr die DBBW-Zahlen genauer. Wie schon gesagt teilte das LW-Ministerium von MV bereits Ende August 18 Rudel und 77 Welpen mit. Benötigt DBBW noch den körperlichen Nachweis (Lunte, Gehöre)?

Der Verlust eines Jagdhundes ,also eines Wertes, wird außerhalb der Jägerschaft kaum jemanden interessieren. Was unsere Gegner evtl.empfinden lass ich mal offen...

Bleibt also allein unser Problem.
Von BB muß jeder lernen, wie weit es nicht kommen darf.

Weidmannsheil!
Dann verfolge einfach mal die DBBW Seite , ob die vom Min. mitgeteilten Zahlen sich ab Nov dort wiederfinden. Würde doch passen. So blöd kann man selbst im Fachmin. nicht sein, alte Zahlen herauszugeben.
Schwankungen zwischen Jahren sind normal, Rudel des Vorjahres können sich auflösen, neue Territorien entstehen, vorjährige Paare werden zu Rudeln, auch in neuen Territorien, sesshafte Einzeltiere verschwinden usw...
Die Tendenz der Bestandszunahme bestreitet niemand.
 
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Und wenn sich die Jägerschaft bei dem Thema weiterhin gegenseitig ans Bein nässt, heißt es am Ende von gewissen Seiten nach solch Geschehnissen, dass wir die Hunde einem „tierschutzwidrigen Risiko“ aussetzen…

Daher die zentrale Frage des Fadens: Wie kann der Jäger, welcher in einem Wolfsgebiet jagt, seinen Hund vor einem derartigen Schicksal bewahren bzw. das Risiko zumindest minimieren?

Danke
Die Jägerschaft ist zumindest in Teilen sehr uninformiert zum Thema, wie man hier sieht.
Auch in Bayern gibts nun schon lang Wölfe...ebenso in MV...
Wer jetzt erst das Geschehen verfolgt, aufgrund der traurigen Schlagzeile, hat ziemlich gut geschlafen.
 
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Du manifestierst das Problem Jäger mit seiner Umwelt.
Der Wolf ist nun mal da, lerne mit ihm zu leben, wie mit allem anderen Wild was da draußen unterwegs ist.
Wir sollten nicht diejenigen sein, die vehement Abschüsse fordern, überlass das wirklich betroffenen Viehhaltern, oder wem auch immer.
Wenn es gesetzlich möglich ist, erfülle deinen Auftrag, aber gib nie den Retter von Witwen und Waisen, das ist völlig daneben.
Wenn der Wolf sich künftig öfters an Jagdhunden vergreifen sollte, dann manifestiere ich nicht nur ein Problem, dann haben wir nämlich eins. Da hilft es dann auch nichts Duckmäuschen zu spielen, in der Hoffnung, andere regeln das schon. Irgendwann muss man dann auch mal Farbe bekennen. Meiner Meinung nach wird das Thema Abschuss sowieso in der Öffentlichkeit nichtmehr so emotional ausgetragen wie noch vor ein paar Jahren. Die "halten wir uns mal zurück" Taktik der Jägerschaft hat ja bisweilen auch nicht funktioniert. In anderen Ländern sind Wölfe ganz normal im Jagdrecht mit bestimmten Abschussquoten und fertig. So eine Lösung wünsche ich mir auch für Deutschland. Aber noch will man das nicht.
 
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Die Jägerschaft ist zumindest in Teilen sehr uninformiert zum Thema, wie man hier sieht.
Auch in Bayern gibts nun schon lang Wölfe...ebenso in MV...
Wer jetzt erst das Geschehen verfolgt, aufgrund der traurigen Schlagzeile, hat ziemlich gut geschlafen.
Oder hatte die Situation schlicht anders eingeschätzt und das Geschehene so nicht erwartet... vllt ist er aber auch einfach ein Schnarcher wie du das nennst ;) Danke fürs Kompliment.
 
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Oder hatte die Situation schlicht anders eingeschätzt und das Geschehene so nicht erwartet... vllt ist er aber auch einfach ein Schnarcher wie du das nennst ;) Danke fürs Kompliment.
Denke nicht, dass ich jemand explizit so bezichtigt habe.
Mir fällt nur auf, wie anhand des jüngsten Vorfalls Leute sich plötzlich artikulieren.
Das Thema ist doch nicht neu.
 
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Daher die zentrale Frage des Fadens: Wie kann der Jäger, welcher in einem Wolfsgebiet jagt, seinen Hund vor einem derartigen Schicksal bewahren bzw. das Risiko zumindest minimieren?
Nun, darauf gibt es genau 2 Antworten.
Schwankungen zwischen Jahren sind normal, Rudel des Vorjahres können sich auflösen, neue Territorien entstehen, vorjährige Paare werden zu Rudeln, auch in neuen Territorien, sesshafte Einzeltiere verschwinden usw...
Thema ist das Tier natürlich auch im NO schon länger. Bestandsschwankungen? Über menschliche Einflüsse reden??🤔

Auf DBBW bin ich durch das Forum aufmerksam geworden. Interessiert sich hier nicht jeder für.
 
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Dass ein Wolf nachweislich einen Hund auf der Hatz tötet, obwohl sich der HF bis auf die Glocke und Weste an die empfohlenen „Merkblätter“ gehalten hat?

Doch, das Thema ist für mich tatsächlich neu.

Deshalb die Bitte um Empfehlungen aus der Praxis. Leider/GsD scheint es keine zu geben.

Was sind aktuell in Summe wohl die Alternativen:
- Abbruch der Jagd
- Kein Schnallen
- Verzicht auf raubzeugscharfe Hunde (halte ich für ein Oxymoron in diesem Kontext)
- natürliche Selektion wie von HWL treffend formuliert und hier zerrissen (wer einen Hund an den Wolf verloren hat, fällt meist 2/3 Jahre für den Zweck aus. Wer weiß, ob er diese Zeit nochmal investiert, um einen Teil der Jagdausübung für andere zu leisten)
 
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Kennt denn jemand die Situation vor Ort genauer, oder weiß um die Bestandsdichte des Wolfes von ähnlich gelagerten Fällen?
Geht denn der Wolf tatsächlich den Jagdhund nur an, wenn die Wolfsdichte in dem Gebiet zu hoch (völlig wertfrei) ist oder hat dieses Thema eh keinerlei Einfluss auf die Problematik?


Dieses Gebiet ist seit Jahren flächendeckend von Wolfsrudeln besiedelt. Mehr geht schon lange nicht mehr, da die Rudel keine fremden Wölfe in ihrem Gebiet dulden und auch der Nachwuchs das Rudel und das Gebiet zu gegebener Zeit wieder verlassen muss . An der Dichte kanns also nicht liegen, die ist seit Jahren unverändert stabil auf höchsten Niveau.

Im Umkreis befinden sich ehemalige riesige Truppenübungsplätze und ein ehemaliges Staatsjagdgebiet. Erstklassige Bedingungen für den Wolf und trotzdem hoher Wildbestand. Viele Jahre gern porträtiert von Politik und Medien. Spätestens seit dort 2023 eine Entnahme schief ging und mal fix ein anderer Wolf gestreckt wurde, war das Thema auch vor Ort unübersehbar. Wie ich schon mal schrieb: tausendmal gehts halt gut. Da niemand die Umstände kennt ist der Rest Spekulation . Vielleicht war der Terrier einfach zu scharf oder nur am falschen Platz, kam dem Jungwölfen zu nahe oder ... oder ... oder. Der mitlaufende BGS wurde ja offenbar nicht angegriffen.
 
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Dieses Gebiet ist seit Jahren flächendeckend von Wolfsrudeln besiedelt. Mehr geht schon lange nicht mehr, da Rudel keine fremden Wölfe in ihrem Gebiet dulden.

Im Umkreis befinden sich ehemalige riesige Truppenübungsplätze und ein ehemaliges Staatsjagdgebiet. Erstklassige Bedingungen für den Wolf. Gern porträtiert von Politik und Medien. Spätestens seit dort 2023 eine Entnahme schief ging und mal fix ein anderer Wolf gestreckt wurde, war das Thema vor Ort unübersehbar. Wie ich schon mal schrieb: tausendmal gehts halt gut.
Danke 👍

Würde sich ja damit decken, dass der territoriale „Druck“ kausal ist?
 
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Auf DBBW bin ich durch das Forum aufmerksam geworden. Interessiert sich hier nicht jeder für.
Wenn Dich speziell die Entwicklung Deines Bundeslandes über die Zeitschiene von 10-15 Jahren interessiert, findest auch dazu auf der DBBW Seite eine Auswertung...
Dort kann man zu jedem einzelnen Territorium eines BL Daten selektieren.
 
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Dass ein Wolf nachweislich einen Hund auf der Hatz tötet, obwohl sich der HF bis auf die Glocke und Weste an die empfohlenen „Merkblätter“ gehalten ha
Falls Du den jüngsten Fall meinst, so ist doch überhaupt nicht klar, daß der Hund auf der Hatz war, also auf frischer Fluchtfährte des kranken Stücks...sondern es fiel das Stichwort "freie Suche".
Glöckchen für NaSu Hunde werden nirgends explizit empfohlen bzw bezieht sich wohl auf Stöberer.
Kein Schnallen auf Nachsuche steht so auch nirgends.
Hier nochmal die akt. Hinweise eines Jagdbetriebs, in dessen Region in diesem Jahr erstmals ein Rudel-Territorium bestätigt ist. So wirds z.B. dort formuliert.
(seit gestern übr. dort schon wieder ein Grauer weniger, weil überfahren, Rüde).
1729689030358.png
GsD scheint es keine zu geben
Eben !

Einfach ein tragisches Zusammentreffen mit aggressivem Übergriff des Grauen.
 
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Danke 👍

Würde sich ja damit decken, dass der territoriale „Druck“ kausal ist?
Kausal sicher nicht, eher das Gegenteil. Erstklassiges Jagdgebiet trotz vieler Wölfe, viele Jagden, sicherlich viel Hundeeinsatz, trotzdem bisher nie etwas passiert. Auf den nahe gelegenen Ex TüP geht viel in der Jagd über die DBU, da stehen die Jäger Schlange um Teilnahme.


Noch ein kleines Detail passend zu anderen Ängsten im Forum, in der Regionalpresse aber nur ein Nebensatz, als der HF nach dem Hund suchte traf er am Ort des letzten Trackersignals des getöteten Hundes auf eine Pilzsucherin ;)
 
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