Mit Vollgas in die Bleifreifalle?

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Auch zukünftig wäre niemand gezwungen, für seine Zwecke die falschen Geschosse zu nehmen.

Heute kommt ja auch niemand auf die Idee, mit einer bleihaltigen "Varmint-Granate" auf den Lebenshirsch zu schießen, oder? (hoffentlich).

basti

Nur, welches sind die "Richtigen" und welches die "Falschen"?
Praktisch gesehen wird oder ist das schon eine endlos Rumprobiererei, auf Kosten des Wildes.
Und ja, ich hab es selbst probiert!
 
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Der ganze Bohau lässt sich doch an einem praktischen Beispiel aufdecken und entzaubern.

In DE werden im Jahr ca 1.1 Mio Rehe erlegt
Davon etwa 500.000 in Revier wo kein Schwarzwild vorkommt.
Für Rehwild reichen auf alle (waidgerechten) Schussweiten Geschosse im Kal. 5,7mm/.224" von etwa 3,5 g.
Wird damit ein Reh waidgerecht quer durch die Kammer geschossen, dann sind bei ein Bleikerngeschoss
je nach Konstruktion ca. 1,5g Mantelmaterial abzuziehen.
Die wertvollsten Wildbretteile sind Ziemer und Rücken, die durch den Schusskanal durch Zwerchfell,
Leber, Milz, Pansen und Gescheide getrennt sind.
Wie zum Teufel gelangen Geschossfragmente dort hin, ohne in den dazwischen liegenden Körperteilen
Spuren zu hinterlassen.
Das BfR mit seiner Bleistaub und Bleidampftheorie wird den Beweis dafür schuldig bleiben.
Da kaum anzunehmen ist, dass außer mir dort auf diese Ungereimtheiten hinwiesen wird,
werde ich deren Antwort bekannt geben.
Vielleicht ist es den Bleifrei-Fans möglich, bis dahin ihrerseits zu erklären,
wie Blei in gesundheitlich bedenklicher Menge in Ziemer und Schlegeln gelangen und
nachgeweisen werden kann.
Man darf echt gespannt sein.
 
A

anonym

Guest
Das ist Deine Meinung, (D)ein belastbares Gutachten dazu würde ich gerne kennenlernen.

Das BfR hat seine "Meinung" in verschiedenen Gutachten dargelegt und im Bleifrei-Seminar vor 2 Jahren ausführlich diskutiert.
Wer diese Ergebnisse völlig infrage stellt, muss sich schon Realitätsferne vorwerfen lassen, und da schließe ich den DJV und seine Länderverbände ausdrücklich mit ein.
Diese Blockadehaltung hat eben die Politik erst richtig auf den Plan gerufen und nun wird irgendwann ein Verbot folgen.

Was mich ärgert, dass wir als Jäger und Jägerschaft so ungeschickt, so naiv reagiert haben und immer noch reagieren und wir die ganze Zeit in der Öffentlichkeit regelmäßig vorgeführt werden. So schießt man Eigentore!

Tja, wenn ich mir das so ansehe, dann gehen vereinzelt Personen davon aus, dass Blei, egal wie, zur Gänze im menschlichen Organismus resorbiert wird und egal in welcher Konzentration unzulässig und schädlich ist.

Lies einmal genau den Tagungsband. Bereits in der Einleitung steht der beachtenswerte Satz: "Wir haben aber auch festgestellt, dass die Bleiaufnahme über das Lebensmittel Wildbret bei der übrigen deutschen Bevölkerung eigentlich gar kein Problem darstellt."

Zum Nachlesen für Alle: http://www.bfr.bund.de/cm/350/alles...gsvorhaben-zum-thema-wildbret-tagungsband.pdf

Verglichen mit den Werten, wie sie z.B. von der WHO standardisiert für unser Trinkwasser vorgegeben werden, sind es Peanuts, über die hier gestritten werden.

Und wenn soetwas wissenschaftlich fundiert und verantwortungsvoll sein soll, naja....
 
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Tja, wenn ich mir das so ansehe, dann gehen vereinzelt Personen davon aus, dass Blei, egal wie, zur Gänze im menschlichen Organismus resorbiert wird und egal in welcher Konzentration unzulässig und schädlich ist.

Lies einmal genau den Tagungsband. Bereits in der Einleitung steht der beachtenswerte Satz: "Wir haben aber auch festgestellt, dass die Bleiaufnahme über das Lebensmittel Wildbret bei der übrigen deutschen Bevölkerung eigentlich gar kein Problem darstellt."

Zum Nachlesen für Alle: http://www.bfr.bund.de/cm/350/alles...gsvorhaben-zum-thema-wildbret-tagungsband.pdf

Verglichen mit den Werten, wie sie z.B. von der WHO standardisiert für unser Trinkwasser vorgegeben werden, sind es Peanuts, über die hier gestritten werden.

Und wenn soetwas wissenschaftlich fundiert und verantwortungsvoll sein soll, naja....

:thumbup:
Wäre eigentlich ein Fall für den Bund Deutscher Steuerzahler. So viel teure Aktion für nichts.
Gruß-Spitz
 
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Wie zum Teufel gelangen Geschossfragmente dort hin, ohne in den dazwischen liegenden Körperteilen Spuren zu hinterlassen.
Da gibt es nur eine logische Möglichkeit für: ;-)
Die gehen vermutlich davon aus, dass beim Aufprall auf den Wildkörper eine große Bleifeinstaubwolke entsteht und den Wildkörper umhüllt, die dann durch die letzten Atemzüge und die Verkrampfung an der rückseitigen Körperöffnung (vulgo Waidloch) aufgesogen wird.
**** Sarkasmus Ende ****
 
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Ironismus an:

Das kann nur in dem Moment ablaufen, wenn die Schusskaverne wieder zusammenfällt
und dabei den im Bereich des Waidloches in der Luft schwebenden dampfenden Bleistaub
einsaugt.
Nicht zu vergessen, dass auch vorne, wenn das Wild seinen allerletzten Schnaufer tut,
ein größerer Teil des vor dem Kopf schwebenden staubigen Bleidampfes in die Lunge gesogen wird.

sarkastischer Ironismus aus.


Es ist ist echt zu befürchten, dass diese pseudo-wissenschaftliche These in den Reports der
BfR auftauchen wird..
 
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Der ganze Bleifreimist wird so lange gehen, wie sich da irgendwelche ganz schlauen dahinterklemmen(und am Ende auch die D.-Munitionshersteller,denn die verdienen ja gut an dem Wechsel).
Dann werden hoffentlich irgendwann die stimmen derer lauter, die auf Waidgerechtigkeit und
Tierschutz plädieren, und dann müssen alle wieder Bleimun schiessen( dann ist die Mun.-Industrie auch daran wieder interessiert, da ja alle wieder wechseln müssen....:lol:),
und alles ist wieder beim alten.

Um gleich alles zu lassen wie es ist, ist der deutsche zu doof und der wirtschaft wäre es zu langweilig....

Und den ganzen Lügenkram von dem giftigen Blei in micromengen glaubt doch wohl keiner von euch?
Wir essen tausende von Chemischen Spielereien in unserem Essen mit, wir ballern uns Medikamente ausm Schweinestall rein und sind Versuchskaninchen der Industrie.
von zahllosen weiteren "ungesunden" Sachen die uns im alltag begegnen mal abgesehen.
Was soll da das kaum Nachweisbare, da eigentlich nicht vorhandene Blei im Microbereich?

Einfach mal drüber nachdenken.
Genauso sind größere Bleiteile kein Problem, sie kommen hinten fast so raus wie vorne rein,
und da das seeeeeeeeeeehr selten ist, macht auch das nix.

Und wer unsere Umwelt vor dem Blei retten will, der sollte mal auf beliebigem Acker oder Wald alles Blei mit einem Detektor rausholen, und dann erzählen das die 0,0002 mehr Blei von der Jagd der nächsten 2 Jahrhunderte was ausmacht.....

Die Realität ist trickreich, sie versteckt sich am liebsten hinter schwachsinn......


Gruß Eiche
 
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....Und den ganzen Lügenkram von dem giftigen Blei in micromengen glaubt doch wohl keiner von euch?....
Wir essen tausende von Chemischen Spielereien in unserem Essen mit, ....
Was soll da das kaum Nachweisbare, da eigentlich nicht vorhandene Blei im Microbereich?...

Einfach mal drüber nachdenken.
Genauso sind größere Bleiteile kein Problem, sie kommen hinten fast so raus wie vorne rein,
und da das seeeeeeeeeeehr selten ist, macht auch das nix.


Die Realität ist trickreich, sie versteckt sich am liebsten hinter schwachsinn......


Gruß Eiche

Klasse, interessanter Beitrag und schöne Demonstration des Schlussworts! :-D
 
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Ironismus an:
Das kann nur in dem Moment ablaufen, wenn die Schusskaverne wieder zusammenfällt
und dabei den im Bereich des Waidloches in der Luft schwebenden dampfenden Bleistaub
einsaugt. Nicht zu vergessen, dass auch vorne, wenn das Wild seinen allerletzten Schnaufer tut,
ein größerer Teil des vor dem Kopf schwebenden staubigen Bleidampfes in die Lunge gesogen wird.

...sarkastischer Ironismus aus.


:lol:
 
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Und wer unsere Umwelt vor dem Blei retten will, der sollte mal auf beliebigem Acker oder Wald alles Blei mit einem Detektor rausholen, und dann erzählen das die 0,0002 mehr Blei von der Jagd der nächsten 2 Jahrhunderte was ausmacht...

Ich habe zwar kein Problem mit Bleifrei-Geschossen - aber was den politisch gewollten Zwang der Verwendung angeht, dazu sollte man den Satz oben dick einrahmen. Volltreffer! :thumbup:

Die Relationen in diesem Thema sind in der Tat völlig "verschoben" und nicht mehr vernünftig.
 
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So, ich habe mit die BfR-Studie jetzt durchgelesen.

Da ich weder Statistiker bin noch Mediziner noch sonst ein Spezialis auf diesem Gebiet maße ich mir nicht an alles zu verstehen.
Aber ein paar Fragen stellen sich mir schon. Vielleicht kann sie mir ja jemand beantworten...


Seite 14/15:
Wenn ich das richtig gelesen habe wurden bei 35-55% der mit bleihältiger Munition erlegen Tiere keine messbaren Bleigehalte festgestellt.
Bei der Auswertung wurde der Wert "0" durch "die halbe Grenze" ersetzt!
Genannt wird das Ganze dann ein "spezielles statistisches Verfahren"!!!
Nun kann ich nicht sagen was "die halbe Grenze" ist. Vermutlich mehr als Null. Es wurde also der Bleiwert künstlich erhöht.

Zur Auswertung wurde die Tobit-Regression verwendet da sie angeblich für die Auswertung von Werten unterhalb der Nachweisgrenze geeignet sei.
Lt. Wikipedia handelt es*sucht dabei um ein "ökonometrisches Modell*zur Analyse beschränkt abhängiger Variablen".
Gibt es einen nachweislichen Zusammenhang zwischen den Variablen? Oder anderes gefragt: Ist diese Methode tauglich zur Analyse der Daten?

Ich hätte auch gerne das Reh gesehen das offensichtlich mit einem 95g-Geschoss (Gramm, nicht Grains!) erlegt oder besser: erschlagen worden ist...


Seite 16:
Das Boxplot für Rehwild bei den Proben in Wundkanalnähe ist sehr spannend: Die Bleibelastung konventioneller Munition bei Wild aus Gegenden mit hoher Bodenbelastung ist um Größenordnungen höher als alle anderen.
Wie bitte soll das gehen? Wird dort spezielle Munition ausgegeben?
Quasi Hochdruck-Bleispritzen?
Liegt da ein methodischer Irrtum (wie seinerzeit beim Eisengehalt von Spinat) vor?
Leider wird dem nicht nachgegangen...


Seite 18:
Obwohl der Mittelwert hier ein schlechter Maßstab ist und der Median genommen werden sollte resümiert die Studie munter, dass bleihaltige Munition zu einem "statistisch signifikanten Anstieg der mittleren Bleiwerte" führt.
Ich bin mir nicht sicher ob mir "fehlende Fachkompetenz" oder "bewusste Fehlinterpretationen" als Erklärung lieber sein soll...


Wmh,

Maresi
 

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