AGA im Sommerquartal 1994. Die Stube ist mit sechs Mann belegt, menschlich passt das einigermaßen, lediglich ein Kamerad aus dem Bayerischen Wald war etwas gewöhnungsbedürftig, vor allem vom Dialekt her. Ansonsten war das sprachlich eine bunte Mischung, vom Westerwälder (also mir) über einen Mannheimer bis zum Allgäuer alles dabei.
Immer wieder für einen Brüller gut: Es waren 2 Hofmänner und ein Hoffmann auf der Stube, wobei ein Hofmann und der Hoffmann den gleichen Dienstgrad hatten.
Eines Nachts wache ich auf weil sich zwei Kameraden im Dunkeln unterhielten, das allerdings über die ganze Stube. Ich habe meinen Unmut wie imer diplomatisch geäußert: "Habt ihr noch alles Latten am Zaun, hier wollen Leute pennen..."
Es wurde Ruhe!
Morgens habe ich dann die beiden Kameraden nochmal drauf angesprochen, die haben das aber vehement und glauhaft abgestritten. Die haben beide im Schlaf geredet und daraus hat sich ein Dialog entwickelt. Weltklasse.
Trennung
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Nachdem ich dem Laden den Rücken gekehrt hatte bin ich bei einem Kundenbesuch mit einem Major d.R. ins Gespräch gekommen. Der war S3 bei einem nichtaktiven Btl. und auf der Suche nach einem S6-Fw.
Obwohl ich eigentlich was anderes "gelernt" hatte habe ich mich breitschlagen lassen und mich als S6-Fw einplanen lassen. Vor der ersten Übung kam er dann auf mich zu und wollte wissen ob ich den GefStand so vernetzen könnte das man untereinander mailen und via Datenablage Dateien austauschen könne. Im Prinzip kein Problem, aber mal schauen was die BW an Hardware rausrückt.
Also bei Übungsbeginn zum S6 des Regimentes gedackelt, dem Hptm einen Wuschzettel auf den Tisch gelegt und der Dinge geharrt.
Mit dem was an PCs, etc. kam konnte man leben, nur Netzwerkkomponenten rückte er keine raus.
Das war aber für mich kein Thema, bei meinem Chef kurz angefragt und diverse Switche sowie Netzwerkkabel ausgeliehen. (Bevor jetzt die S6-Schiene einen HI bekommt: Es handelte sich um ein strickt autarkes Netz ohne Anbindung an BW-Netze).
In Schwabo angekommen (Dort schien übrigens 2 Wochen die Sonne) mit 2 von mir angeforderten HGs das Netz aufgebaut, einen Mail- und Daten-Server installiert und den vollvernetzten GefStand. präsentiert.
Im Laufe der Woche musste dann jede TE einen LvU beim Regimentskommandeur abliefern. Nach den ganzen Offizieren kam dann SU Meyer als S6 dran.
Erste Frage vom Kommandeur: "Haben sie denn keinen S6-Offizier?"
Meine Antwort:"Nö, wozu auch. Das läuft doch auch so...."
Bei meinem Chef fiel die Kinnlade.
Gut, LvU rausgehauen und dem Oberst den GefStand erklärt. Der war total begeistert und hat sich eifrig Notizen gemacht.
Alles prima, mein S3 kommt nachher an und meint: "Meyer, dich mache ich zum Dank zum Feldwebel, das kannst du glauben."
Als ich dann nach der Übung den IT-Kram beim Regiments S6 abgeben will werde ich schon erwartet: "Sie sollen sofort zum Hauptmann rein, der hat noch ein Hühnchen mit Ihnen zu rupfen..."
:what: Was will der Mann von mir? Können tut der mir gar nix, also recht entspannt zum S6.
"Ach, da bist du ja. Du hast mir vieleicht eine Scheiße eingebrockt.."
"Ich? Häh?"
"Ja, was habt ihr denn da gezaubert? Der Oberst war die Tage hier, wenn wir das nächste Mal auf Übung gehen dann will der auch "so einen tollen Gefechtsstand, so wie die Reservisten" haben."
Ich habe ihm dann erklärt wie ich das gemacht habe und das ich ab Montag wieder Zivilist bin. Es blieb an ihm seinem Oberst zu erklären warum das bei den Reservisten ging und bei ihm nicht.
Mein S3 hat übrigens Wort gehalten, ich bin damals als einer der letzten Reserve-Uffze ohne zusätzlichen Fw-Lehrgang nur durch AAP zum Feldwebel geworden.