Menschen töten - nicht Waffen

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Hallo Jürgen,

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Mbogo:
[...] würdest Du das nicht so fahrlässig beurteilen bzw. idealisieren.

Ein Justizirrtum in einem Rechtsstaat, ein Parteischwanz, der mit einem Parteihund wedelt, ein fahrlässiger Schusswaffengebrauch durch einen diesbezüglich unerfahrenen Polizisten, ein schlecht gemachtes Gesetz (z.B. im Scheidungsrecht), ein persönlich erlittenes Unrecht, das ungeahnt bleibt - all das rechtfertigt nie nicht und nimmer einen Waffengebrauch durch Privatpersonen. Den sehe ich nur bei Selbstverteidigung gegen körperliche Angriffe gegeben. Und auch da ist er nicht immer das ideale Einsatzmittel. Da gebe ich doch eher Schwarzbär recht und empfehle das Handy, solange noch Zeit dazu bleibt.
<HR></BLOCKQUOTE>

Irgentwie muss ich an einer Lese-/Schreibschwäche leiden - zumindest an Alzheimer; jedenfalls habe kann ich mich nicht erinnern, irgenteine Bagatellisierung des Umgangs mit Waffen oder Gewalt gemacht zu haben oder Leute aufgefordert zu haben, bei erlittenem Unrecht zum Colt zu greifen.
Auch habe ich jetzt keine Lust, für dich mit der Besänftigungsflagge zu wedeln und irgentwelche Sätze über den Umgang mit Waffen und Gewalt gegen Leute hervorzuhecheln.

Ich habe keine Ahnung, wie es in Nairobi oder Bunia läuft (es ist mir im Augenblick auch ziemlich egal), aber ich sehe, wie es hier ist. Ich lese Berichte von Mädchen, die auf offener Strasse oder in S-Bahnen vergewaltigt werden, weil die Passanten nicht eingreifen. Ich sehe, wie junge Raudys Alte und Ausländer beschimpfen und die Leute gehen einfach weiter. Ich sehe, wie Kinder über andere Kinder herfallen und die Schwächeren hemmungslos prügeln.

Wannimmer ich eine solche Situation antreffe, werde ich eingreifen - und dazu die Gewalt benutzen, die ich für Angemessen halte und die mir dann zur Verfügung steht ... ein lautes Anschnauzen, ein harter Griff, ein Schuß Tränengas, oder Stärkeres ... dann nachdem ich die Kavallerie per Handy gerufen habe. Dazu gehört in letzter Konsequenz auch der Einsatz eines Messers, einer Pistole oder meines Drillings.

Den Rest wird ein Richter sortieren.

Und was die "schlecht gemachten Gesetze und "erlittenen persönlichen Unrechte" ergeht, das kannst du ja mal einem nordirischen Katholiken erklären. Der Eine oder Andere wird dich verstehen - nicht alle von denen sind blöde, gewaltbereite Prolos (wie man uns hier so gerne Glauben macht). Aber sie alle wissen, was "schlecht gemachte Gesetze" wirklich bedeutet.

Und Idealisten sind imho Leute, die Akte von Gewalt und Barbarei aus der Welt einfach wegleugnen und in der Folge dann den Anderen das (verbriefte) Recht auf Selbtverteidigung - oder den Schutz Dritter - absprechen.

Also, was willst du sein ... Passant, Zeuge oder Retter?

Joachim
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Saubazi:


Mein Sohn ist zur Zeit in den USA er fühlt sich dort sicherer als hier, vor allem in der Schule!

kann es sein, dass die wahrnehmung deines sohnes sehr subjektiv ist?
vielleicht sollte er mal die kriminalität in usa und bei uns vergleichen,

meint nils,
der sich in deutschland noch ziemlich sicher fühlt, vorallem in wald und flur
Das Problem ist doch: ES DARF NICHT SEIN!
Wir gehen ja auch gegen Massenmörder wie Saddam mit Kerzen vor. Also reicht doch eine Kerze und ein Feuerzeug zur Selbstverteidigung.
Alle sprechen so, als ob sie komplett von Idioten umgeben sind, selbst ausgenommen natürlich. Und selbstverständlich wird auch bei mir jeder Streit mit meiner Frau und die Diskussion um Kinderzimmer und Taschengeld nur mit der Waffe geführt.
Manchmal glaube ich, hier haben einige den Maßstab verloren.

Weidmannsheil
Norbert
<HR></BLOCKQUOTE>
 
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Original erstellt von Foxhunter:
[QB]

Nur so ein paar Fälle der letzten Jahre:
- ein Jäger u.Kirchenmann wurde (samt Frau und Hund) von einem notorischen Kriminellen im Wald erschossen

dieser fall ging vor kurzem durch die presse, natürlich ist der wald kein ort an dem es garkeine bösen menschen gibt, allerdings scheint mir die wahrscheinlichkeit im wald überfallen zu werden sehrviel geringer als in der stadt.

Manchmal ist mir schon wohler, wenn ich nachts zum Auto zurückkehre und die KW griffbereit habe.

vielleicht bist du einfach ziemlich ängstlich?

Wahrscheinlich bin ich aber eine der Ausnahmen, die halt damit auch (naja - fast) regelmässig damit trainiert.
 
A

anonym

Guest
WeiHei,

kurze Meinungsäusserung: ich würde nie vorsätzlich auf einen Menschen schiessen! das tun nur Mörder!
Ich fühle mich aber sicherer im nächtlichen Revier, wenn 900g an meine Hüfte schlagen.
Warum werden alten Frauen die Handtaschen geklaut? Weil die kaum einen 38er untergeschnallt haben! Auch böse Buben versuchen das Risiko zu minimieren. Ich bin für sie ein Risiko!
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von nils.l:
kann es sein, dass die wahrnehmung deines sohnes sehr subjektiv ist?
vielleicht sollte er mal die kriminalität in usa und bei uns vergleichen,

meint nils,
der sich in deutschland noch ziemlich sicher fühlt, vorallem in wald und flur
<HR></BLOCKQUOTE>


Die ist so subjektiv wie deine und meine Wahrnehmung. Was weisst Du von der Kriminalität dort? Sehr löblich angelesen. Ich sprach aber, wie er es wahrnimmt.
Für mich als Vater ist das schon eine Aussage, die ich zu werten weiß.
Gute Nacht und bitte üb mal die Zitatfunktion, liest sich echt schlecht so
Norbert

[ 06. Juni 2003: Beitrag editiert von: Saubazi ]
 
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Original erstellt von Saubazi:
[QB]


Gute Nacht und bitte üb mal die Zitatfunktion, liest sich echt schlecht so
Norbert

ich gebs zu, das zitieren hier ist mir zu hoch ;-)

schön wenn sich dein sohn in den usa sicher fühlt, ich fürchte nur, dass sich das nach dem studium von mord und kriminalitätsstatistiken ändern würde.

gruss
nils
 
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Original erstellt von Foxhunter:
[QB]

salve foxhunter

war vielleicht falsch dir persönlich ängstlichkeit zu unterstellen.
wenn wildschweine in der nähe sind hab ich auch manchmal welche, bei verletzten sowiso.
es ist wohl natürlich nachts im wald ein unsicheres gefühl zu haben.
das kenn ich auch.
ist wohl ein uraltes erbe unserer vorfahren, die noch ofters raubtieren zu opfer fielen.
wenn ich aber jägern angst und furcht unterstelle meine ich das nicht, sondern die ziemlich irreale angst vor bösen menschen im wald.
die scheint mir unter euch jägern ziemlich verbreitet ;-)
mir hingegen macht eher die vorstellung eines furchtsamen jägers mit einer pistole angst, als ein berufskrimineller.
zumindest im wald sind kriminelle eben selten.

wirklich gefähdet im wald leben holzfäller,
allein nach lothar gab es in süddeutschland 20 todesfälle.

gruss
nils
 
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@ Sylvaner:
War es nicht C., der mal die auf Scheidungen spezialisierte Anwaltskanzlei Smith, Wesson & Associates empfahl? Als effektiv und Preis-günstig in allen Fällen nach $ .38?
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von jthuex:

Und Idealisten sind imho Leute, die Akte von Gewalt und Barbarei aus der Welt einfach wegleugnen und in der Folge dann den Anderen das (verbriefte) Recht auf Selbtverteidigung - oder den Schutz Dritter - absprechen.

Also, was willst du sein ... Passant, Zeuge oder Retter?

Joachim[/QB]<HR></BLOCKQUOTE>[/b]

Hallo Joachim, das mit den Idealisten stimmt schon, und Saddam und die Taliban bekommt man auch nicht mit Kerzen und Trauermärschen weg, und wer sie lieber behalten möchte, als einen Krieg gegen sie hinnehmen, der macht sich mitschuldig, an dem, was sie treiben. Punkt, aus, Absatz.

Bei Deinem Posting vermeinte ich aber herauszulesen, das der Selbstjustiz -die was anderes ist, als Selbsverteidigung- das Wort geredet wurde, und da halte ich gegen. In Demokratien oder Rechtsstaaten muss das Gewaltmonopol beim Staat bleiben. Sollte ich falsch interpretiert haben, tut 's mir leid.

Den Tyrannenmord erlaubt ja auch die Kirche.

Was die Rolle angeht? Am liebsten Retter, aber da reicht meine Glock P 30 leider nicht aus, nicht hier jedenfalls. Da muss man schon zahlreich sein, und professionell dafür ausgerüstet und -gebildet. Daher beschränke ich mich hier auf die deutsche Spezialität des Wiederaufbaus.

Ob ein vermehrter Schusswaffenbesitz für mehr öffentliche Sicherheit sorgt, weiss ich nicht; die paar Statistiken, die ich dazu gelesen habe, auf amerikanischen Web-Sites, belegen das - oder auch das Gegenteil, alles frei nach Churchill. Ich glaube aber nicht, dass weniger Frauen in Bussen vergewaltigt würden, wenn sie eine Waffe bei sich führten - die jeweilige Gegenseite würde ja auch aufrüsten. Und ein Angreifer ist meist im Vorteil, weil er den Zeitpunkt, die Wahl der Waffen und den Ort bestimmt. Und durch Geschosse verletzte Unbeteiligte sind auch nicht der Hit, und davon gibt 's in den USA jedes Jahr reichlich, mehr als verletzte Einbrecher & Co.

Gruss,

Jürgen
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von nils.l:
salve foxhunter
gruss
nils[/QB]<HR></BLOCKQUOTE>

Naja - wenn Du schon den Friedensgruß anbietest...
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nimm die nachfolgenden Kommentare mit dem nötigen Humor - ich machs umgekehrt (meist) auch so.
Und wenn mir einer oft genug "dumm kommt" - tja, dann geb ich ne Diskussion (zumindest hier) einfach auf... tu ich mir nicht (mehr) an - es gibt wichtigeres...
(Deshalb diskutiere ich bei/mit bestimmten "Autoren" wie z.B.: "I/Nutria" nicht mehr.)

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von nils.l:
...war vielleicht falsch dir persönlich ängstlichkeit zu unterstellen...[/QB]<HR></BLOCKQUOTE>
Unterstellungen sind (meist) die falsche Art, Diskussionen auf sachliche Weise zu führen - auch wenns in Foren (wie hier halt auch) gern eingesetzt wird...

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von nils.l:
...es ist wohl natürlich nachts im wald ein unsicheres gefühl zu haben.
das kenn ich auch.
...die ziemlich irreale angst vor bösen menschen im wald.[/QB]<HR></BLOCKQUOTE>
IM Wald hab ich (denk ich wenigstens) keine "Angst" - ich versuche nur vorausschauend vorsichtig zu sein, wenn ich nach Stunden der Abwesenheit zu meinem abgestellten Auto zurückkehre.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von nils.l:
...die scheint mir unter euch jägern ziemlich verbreitet ;-). [/QB]<HR></BLOCKQUOTE>
Naja - solange es nur Dir nur so scheint... - ansonsten wärs halt wieder ne Unterstellung...

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von nils.l:
mir hingegen macht eher die vorstellung eines furchtsamen jägers mit einer pistole angst, als ein berufskrimineller.
zumindest im wald sind kriminelle eben selten. [/QB]<HR></BLOCKQUOTE>
Warum ??? - solange Du nicht nächtens um das im Wald abgestellte Auto eines Jägers rumschleichst, brauchst Du auch keine Angst zu haben. Und wenn Du zu der Zeit in Deinem Bette liegst und Dich um die schwindende Bevölkerungsanzahl kümmerst, erst recht nicht. Es sei denn, die Partnerein wäre noch etwas jung und der Vater wäre Jäger.... *ganzbreitgrins*
Sollte sich der "ängstliche" Jäger ins eigene oder eines anderes Jägers Bein schiessen, kanns Dir auch egal sein..... - solange Du nicht der andere bist.
Damit das letztere möglichst nicht passiert, vertrete ich die Meinung: wenn der Jäger ne KW besitzt und führt, dann soll er gefälligst auch damit regelmässig üben - oder das Ding besser garniemalsnicht in die Hand nehmen. Das gilt auch für LW. PUNKT.
(Dass es, sollten alle Jäger wirklich regelmässig üben wollen, garnicht genügend Schiessstandstermine geben würde ist'n anderes Thema.)

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von nils.l:
wirklich gefährdet im wald leben holzfäller,
allein nach lothar gab es in süddeutschland 20 todesfälle.
[/QB]<HR></BLOCKQUOTE>

Da geb ich Dir recht - damit: schönes Wochenende !

[ 06. Juni 2003: Beitrag editiert von: Foxhunter ]
 
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@all: Schaut Euch unbedingt mal "Bowling For Columbine" an! Der Film greift vieles von dem auf, was hier diskutiert wird. Ich war sehr angenehm überrascht von diesem Film. Erwartet hatte ich einen "Anti-Waffen-Film", aber das absolut nicht der Fall. Also- anschauen!
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A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Wechselwild:
@all: Schaut Euch unbedingt mal "Bowling For Columbine" an! Der Film greift vieles von dem auf, was hier diskutiert wird. Ich war sehr angenehm überrascht von diesem Film. Erwartet hatte ich einen "Anti-Waffen-Film", aber das absolut nicht der Fall. Also - anschauen!
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<HR></BLOCKQUOTE>

Genau das hat meine Freundin - die ja nun Waffen auch hinreichend gewohnt ist - auch geäußert. Sie hat einen guten Filmgeschmack und war sehr positiv beeindruckt, hält ihn für unbedingt sehenswert.

Carcano
 
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@carcano: Moore scheint ein A**** zu sein, der Film ist trotzdem gut. Es ist kein Anti-Waffen-Film, sondern ein Anti-US-Sozialsystem-und-daraus-resultierende-Probleme-Film

@Mbogo: <BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR> wenn Du mal in Gegenden gearbeitet hättest, wo jedermann / -frau das Recht (oder was er / sie immer dafür hält) selbst in die Hände nimmt, würdest Du das nicht so fahrlässig beurteilen bzw. idealisieren.

<HR></BLOCKQUOTE> Sehr schöner Gedanke.

@Jthuex: Reden wir ganz konkret von dem Vorfall in S-H die letzten Tage, Neumünster glaube ich. Eine 14-jährige wird von einem besoffenen Halbwüchsigen massiv sexuell bedrängt. Es hätte keiner Waffe bedurft, noch nicht einmal eines Sprays oder Elektroschockers. Ich war noch nie in einer Notwehr- oder Nothilfesituation, vermute aber, daß beherztes Eingreifen oder zumindest die sofortige Verständigung der Polizei eine derartige Situation schnell beenden können.

Der 18-jährige Täter soll sturzbetrunken und unbewaffnet gewesen sein. Nochmals, ich bin kein Karateka, Judoka oder Polizist, aber es muss doch möglich sein, eine solche Situation durch beherztes Eingreifen zu beenden. Wozu eine Waffe? Es kommt eher darauf an, überhaupt etwas zu tun. Die Staatsanwaltschaft hat verkündet, die von dem Mädchen konkret um Hilfe gebetenen untätigen Passanten sollen zur REchenschaft gezogen werden, wenn sie namentlich gemacht werden können. Ich hoffe inständigst, daß dies gelingt.

@Grünspecht: So ist es. Auf 100 Leute, die legal bewaffnet den Bremer Stadtbus vor arabischen Hijakern schützen, kommt ein legaler Bürgerwehrler, der irgendwann dummes Zeug mit seiner auf deutschlands Strassen täglich nötigen Combatwaffe veranstaltet, sei es ein Unfall oder eine durchgeknallte Sicherung.

@All: Wozu Selbstverteidigungswaffen in Laienhand, ausdrücklich incl. uns Jägern? Die Welt wird nicht sicherer dadurch. Auf eine schwere Straftat, die durch den bewaffneten Passanten wirkungsvoll verhindert werden kann, kommen 50 Versehen (bevor jemand Fragt: Die Zahlen sauge ich mir aus den Fingern).

Lasst mich Euch zu dem per Statistiken geführten Kampf um die Öffentlichkeit in den Staaten folgendes ganz deutlich sagen: Ich beschäftige mich als wissenschaftliche Nachwuchskraft täglich mit derartigem Gedöns und arbeite auch ganz persönlich mit und an der Erstellung von Statistiken. Nichts ist so problematisch wie die korrekte Darstellung und Interpretation erhobener und aufbereiteter Zahlen. Die Probleme fangen nicht - wie von Laien meist vermutet - mit gefälschten Daten an, sondern bereits viel früher, bei der falschen Fragestellung, suggestiven Fragen, suboptimalen Stichproben etc. Die Probleme kennt jeder, der sich in Studium oder Beruf mit derartigen Verfahren beschäftigt hat. Man kann alles suggestiv gestalten, auch und vor allem korrekte Zahlen. Auf die richtige Fragestellung kommt es an, und die ist von keinem Laien überprüfbar.

Ein populäres und sehr treffendes Beispiel: Nach übereinstimmender Aussage vieler Prozessbeobachter (etwaige im Forum vertretene Strafrechtler mögen mich Wirtschaftswissenschaftler bitte zurechtstutzen) ist O.J. Simpson freigesprochen worden, weil seine - sehr guten - Anwälte die Geschworenen mit den "richtigen" Statistiken beeinflusst haben. Die Staatsanwaltschaft hat in dieser Abteilung schlicht und einfach versagt.

Konkret: Es wurde gefragt, wie viele Männer, die ihre Frau schlagen (war ja zweifelsfrei erwiesen, daß O.J. geprügelt hat), diese dann auch ermorden. Antwort: Ein kleiner Bruchteil. Dies soll laut einem guten Zeitungsartikel in der ZEIT den Ausschlag für den Freispruch gegeben haben.

Man hätte aber auch die Frage stellen können: Bei wie vielen ermordeten Frauen, die von ihren Männern jahrelang geprügelt wurden, war dieser dann auch der Mörder? Antwort: In fast 90% der Fälle.

Es ist eben nicht so einfach, wie es scheint. Kommt mir also nicht mit den in den USA von der NRA immer wieder angeführten Waffenbesitz- / Kriminalitätsstatistiken. Beide Grössen hängen von zu vielen Faktoren ab und können somit nicht als zentrales Argument dienen.

Dompfaff
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Dompfaff:
@carcano: Moore scheint ein A**** zu sein, der Film ist trotzdem gut. Es ist kein Anti-Waffen-Film, sondern ein Anti-US-Sozialsystem-und-daraus-resultierende-Probleme-Film<HR></BLOCKQUOTE>

Yep.

C.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR> @All: Wozu Selbstverteidigungswaffen in Laienhand, ausdrücklich incl. uns Jägern? Die Welt wird nicht sicherer dadurch.
<HR></BLOCKQUOTE>
Doch! Sie wird. Statistisch belegt, negativ in GB und AUS, positiv in den US-amerikanischen Bundesstaaten wo es die Möglichkeit einer CCW gibt. Übrigens haben die unbewaffneten britischen Geldtransporteure eine 50mal höhere Wahrscheinlichkeit überfallen zu werden als ihre deutschen Kollegen.

Und für die, die es noch nicht gemerkt haben: der Staat hat zwar das Gewaltmonopol - aber nicht das Sicherheitsmonopol.
 

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