Mein neuer Fangschussrevolver

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Moin!

Es geht hier doch um Ausnahmesituationen wenn ich das richtig verstanden habe, oder etwa nicht?

Ja, bzw. darum, auf solche vorbereitet zu sein. Ich handhabe das so: wenn der HuFü nicht will, dass ich eine Waffe mitnehme, ist er für alles weitere verantwortlich. Dann kann ich mich eben nicht vorstellen oder halte mich weit zurück.

Viele Grüße

Joe
 
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oder halte mich weit zurück

Sorry, aber dann ist es besser ihm eine Handynummer zu geben und im Zweifel telefoniert man sich zusammen, wenn er nicht mehr weiss wo er ist, dank Google maps ist das allerdings auch für ihn nicht schwierig das herauszufinden.
 
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Ansitz, Straßengraben. Nachsuchen übrrlasse ich denen die das besser können. Aber eine Totsuche von 100 m passt auch.
 
A

anonym

Guest
Hmm, ist es sehr smart vor dem Hintergrund der Aktuellen Dummheit (Heidelb) die Frage nach der Sinnhaftigkeit in diesem Forum zu stellen? Ich denke es gibt x Gründe warum wir Jäger eine GK KW führen. Sollte man in diesem Forum nicht zur Diskussion stellen, meiner Meinung nach.
 
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Jetzt verwirrst du mich aber vollends. Wo außer auf Drückjagden braucht man denn überhaupt eine großkalibrige Fangschusswaffe? Beim Ansitz? Bei der Nachsuche?

Offenbar werde ich langsam älter, körperlich und geistig schwerfälliger und bin jetzt selbst verwirrt.

Wenn ich auf eine Drückjagd gehe (eigene und eingeladen) habe ich allenfalls verschämt eine KW dabei: Fast immer sind WG dabei, die und deren Hunde eine Nachsuche besser machen als ich und mein (nicht schlechter) Hund, sozusagen die Profis, auch die körperlich fitteren.
Dagegen, wenn ich allein mit meinem Hund bin: Egal ab nach eigenem Ansitz, von einem Nachbarn oder zu einem Unfall gerufen, gehe ich selbstverständlich mit einer KW raus (mit einer großkalibrigen).
Meine Wahl bisher: 4-Zoll .44 spez (aus .357-Rahmen) auf 850 J (gemessen) gepimpt.
- Leider bringt Brömeln bei Revolvern (fast) gar nichts.
(Mit der .45 ACP bin ich in der Geschosswahl noch am Überlegen.)

Ob ich es wirklich (statistisch nachprüfbar) brauche?
Keine Ahnung: Aber ein Freund, der vor einigen Jahren von einer Sau getötet wurde, hätte sie wohl gerne dabei gehabt.
 
Y

Yumitori

Guest
Sorry, aber dann ist es besser ihm eine Handynummer zu geben und im Zweifel telefoniert man sich zusammen, wenn er nicht mehr weiss wo er ist, dank Google maps ist das allerdings auch für ihn nicht schwierig das herauszufinden.

Moin,

na ja, wenn man sich weit genug zurückhält, sieht er einen ja sowieso nicht mehr und man muss sich sozusagen zusammentelefonieren.
Jetzt lacht mal nicht, ich habe es ein einziges mal erlebt, dass eine Corona in einem Revier im Vogrlesberg im Nebel "versackte", die mobiles kein Netz fanden und keine Walkie-Talkies da waren - nur drei Jagdhörner, so vorsintflutlich wie nur was - hat aber geholfen, echt.
@ Genießer

Moin,

ist richtig, eine Diskussion über KW für Jäger ist absolut untunlich - denn wer keine haben will, muss ja nicht kaufen oder führen, sollte aber bedenken, dass öffentliche Ablehnung eine Argumentationshilfe für diejenigen darstellt, die ein gutes Recht anderer beschneiden wollen.
Ganz unabhängig davon, welcher Idiot wann gerade mit einer Waffe oder mit einem Auto wen auch immer ermordet hat.

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
D

Daimler1989

Guest
Meine Wahl bisher: 4-Zoll .44 spez (aus .357-Rahmen) auf 850 J (gemessen) gepimpt.
- Leider bringt Brömeln bei Revolvern (fast) gar nichts.
(Mit der .45 ACP bin ich in der Geschosswahl noch am Überlegen.)


da ich auch die 44 Spl nutze würde mich interessieren, welche Laborierung Du da verwendet hast (gerne auch per PN). Brömel ist in der Tat nix gescheites beim Erstellen von Revolverlaborierungen, deshalb sollte man bei Trial and Error bleiben, letzteres natürlich nicht im Bereich über der Max-Ladung. Ich habe leider meine Laborierungen mit N340 und Vectan A0 noch nicht messen können, aber so Pi mal daumen anhand der Ladetabelle sollte da aus dem 4" irgendwas zwischen 600 und 650 J rauskommen (200 bzw. 256 grs grs Blei-Geschoss)

45 ACP könnte ich mir, falls die Pistole das schluckt, gut ein Hartblei-SCW vorstellen. Vectan A0 ist bei einer Max-ladung und 200 grs Geschoss mit einer E0 von 680 J angegeben...
 
A

anonym

Guest
Ansitz, Straßengraben. Nachsuchen übrrlasse ich denen die das besser können. Aber eine Totsuche von 100 m passt auch.

Mal ganz ohne Polemik und sachlich nachgefragt:

Du wirst zu einem Wildunfall gerufen, wo ein krankes Reh im Straßengraben liegt. Und darauf schießt du mit einer .44er oder .357 Magnum?

Und sollte es wirklich ein kranker 100-kg-Keiler sein (der in der Praxis nach einem Unfall entweder mausetot oder "auf und davon" ist) - dann wagst du dich ohne Langwaffe bis auf KW-Fangschussentfernung dorthin? Respekt :)

Du schießt vom Ansitz auf eine Sau, baumst ab - und gehst dann ohne Langwaffe, aber mit gezogener KW zum Anschuss und folgst der Schweißfährte bis zum Stück?

Wenn ich bei einer Drückjagd abgestellt bin und da nimmt mich plötzliche eine Sau an: Die Langwaffe habe ich ja schussbereit in der Hand (okay, es gibt Leute, die haben auf der DJ die Waffe über der Schulter *kopfschüttel*), die Kurzwaffe steckt im Holster. Wie soll das gehen? Oder wartet man, bis die Treiber "Achtung, eine kranke Sau!" rufen, wift die LW in den Schlamm und zieht dann die KW?

Nochmal zum Straßengraben und der Totsuche: Ich nähere mich da mit der KW, das Stück ist vielleicht doch nicht so krank/tot wie gedacht, steht plötzlich auf und flüchtet. Soll ich da dann wirklich mit der Kurzwaffe hinterherflacken?

Ich glaube euch ja gern, aber mich würde einfach interessieren, wie ihr eine KW in der jagdlichen Praxis einsetzt. Mir fehlt da die Fantasie bzw. das Problem, dass ich mit einer KW lösen müsste.

Gebt mir bitte mal eine Nachhilfestunde! :)

Und damit sich bestimmte Leute nicht in Hose machen, weil Sie Angst haben, Herr Friedrich könnte mitlesen und denken "Aha, Jäger brauchen doch keine Kurzwaffen!" noch der Hinweis: Wenn ich unsere Jungjäger bei ihren ersten Einsätzen als Treiber begleite führe sogar ich eine KW, falls man beim Treiben irgendwo auf ein krankes Stück stößt. Lustiger Weise fühlen sich einige JJs dann auch sicherer. Eine LW wäre mir lieber, aber das sähe dann aus, als würde ich die Jungjäger als Vorwand benutzen, mich selbst als Durchgehschütze einzuladen.

@Theresites: Ich weiß nicht, was deinem Jagdfreund passiert ist, aber hätte ihn wirklich eine Kurzwaffe (anstelle der Langwaffe, die ein Jäger ohnehin dabei hat) gerettet?
 
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Du wirst zu einem Wildunfall gerufen, wo ein krankes Reh im Straßengraben liegt. Und darauf schießt du mit einer .44er oder .357 Magnum?

Nö, mit 9 Para.
Bei gemeldeter Sau mit der 41 mag.

ICH schieße im Straßenbereich nach Möglichkeit nicht mit der LW. Die bleibt i.d.R. im Auto.

Nochmal zum Straßengraben und der Totsuche: Ich nähere mich da mit der KW, das Stück ist vielleicht doch nicht so krank/tot wie gedacht, steht plötzlich auf und flüchtet. Soll ich da dann wirklich mit der Kurzwaffe hinterherflacken?

und du würdest auf der Straße mit der 30/06 hinterherflacken???:unbelievable:

Ich vermute mal du hast keinen Dunst davon wie so Situationen am Straßenrand aussehen.
 
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Mal ganz ohne Polemik und sachlich nachgefragt:

Du wirst zu einem Wildunfall gerufen, wo ein krankes Reh im Straßengraben liegt. Und darauf schießt du mit einer .44er oder .357 Magnum?
Auch ohne Polemik (und ohne Anspruch darauf, dass es so absolut richtig ist, wie ich es mache):
Wenn ich zu einem Wildunfall gerufen werde, kann da trotz einer Karnickelmeldung ein Keiler liegen und umgekehrt. Und wenn ich mit einer LW schießen würde, warum nicht mit einer (unnötig?) starken KW?

Und sollte es wirklich ein kranker 100-kg-Keiler sein (der in der Praxis nach einem Unfall entweder mausetot oder "auf und davon" ist) - dann wagst du dich ohne Langwaffe bis auf KW-Fangschussentfernung dorthin? Respekt :)
Die LW ist natürlich in meinem KFZ. Beim "Peilen der Lage" wäre sie mir zunächst eher hinderlich als die KW im Holster.
Du schießt vom Ansitz auf eine Sau, baumst ab - und gehst dann ohne Langwaffe, aber mit gezogener KW zum Anschuss und folgst der Schweißfährte bis zum Stück?
Nö, ich nach Untersuchen des Anschusses hole ich ggfls. den Hund. Und wenn der am Riemen arbeitet, habe zwar meist die LW auf dem Rücken aber - da ich nicht der schnellste bin - gerne auch die KW im Holster
Wenn ich bei einer Drückjagd abgestellt bin und da nimmt mich plötzliche eine Sau an: Die Langwaffe habe ich ja schussbereit in der Hand (okay, es gibt Leute, die haben auf der DJ die Waffe über der Schulter *kopfschüttel*), die Kurzwaffe steckt im Holster. Wie soll das gehen? Oder wartet man, bis die Treiber "Achtung, eine kranke Sau!" rufen, wift die LW in den Schlamm und zieht dann die KW?
Auf der DJ abgestellt habe ich eher keine KW dabei.
Nochmal zum Straßengraben und der Totsuche: Ich nähere mich da mit der KW, das Stück ist vielleicht doch nicht so krank/tot wie gedacht, steht plötzlich auf und flüchtet. Soll ich da dann wirklich mit der Kurzwaffe hinterherflacken?
Weder mit LW noch mit KW, da an der Straße ein hingeworfener Schuss immer fatal ist (mit der LW noch mehr als mit der KW).
Das Stück soll lieber flüchten. Dann wird mit dem Hund neu gearbeitet.
@Theresites: Ich weiß nicht, was deinem Jagdfreund passiert ist, aber hätte ihn wirklich eine Kurzwaffe (anstelle der Langwaffe, die ein Jäger ohnehin dabei hat) gerettet?

Nun, er wurde (nach der Rekonstruktion) offenbar beim ersten überraschenden Anprall umgerissen, kam nicht wieder auf die Beine und wurde am Boden liegend vom Keiler "bearbeitet"
Allerdings war er nach einer Hüftoperation etwas in der Beweglichkeit behindert.
Möglicherweise hätte ihm da die KW was gebracht.-
Sogar wenn er sich dann selbst in den Fuß geschossen hätte.
 
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da ich auch die 44 Spl nutze würde mich interessieren, welche Laborierung Du da verwendet hast (gerne auch per PN). Brömel ist in der Tat nix gescheites beim Erstellen von Revolverlaborierungen, deshalb sollte man bei Trial and Error bleiben, letzteres natürlich nicht im Bereich über der Max-Ladung.....

Der gute Brömel kann aber nichts dafür, das ist ein Problem der Unwägbarkeiten (Trommelspalt, Freiflug) beim Revolver.
Der .44 spez war ja Elmer Keiths Lieblingpatrone und er hat ein 250gr Geschoss damit auf 1200 f/sec gebracht, was um 1000 J bedeutet. Dazu braucht man in einem geschlossenen Messlauf schon etwa 1500 bar. Nun ist der alte .44 aber wg. der alten klapprigen Stücke auf 1000 bar begrenzt. Moderne L-Rahmen-Revover (.357) sind aber auf über 2300 bar ausgelegt (den unterschiedlichen Stoßbodendurchmesser lassen wir mal außen vor) und in dessen Trommel passen 5 .44er Bohrungen.
Aber wieviel Druck braucht ein Revolver für eine mit einem Pistolen (Mess)-lauf vergleichbare Leistung zu erzielen?
Nehmen wir an, ich errrechne mit Brömel eine Vo von 350 m/sec, aus dem Revolver kommen aber nur 300 m/sec, dann ist ein Teil des Druckes ja wohl ins Freie geblasen worden bzw. an dem Geschoss vorbei gepfluscht und die Waffe wird eher weniger belastet.
Wenn ich die Pulvermenge jetzt soweit anhebe, dass ich die vorher errechnete V0 tatsächlich erreiche, habe ich zwei Dinge zu beachten:
1. Der Druck, der bei einem Pistolenlauf maximal erreicht werden könnte ist ungefähr angegeben.
2. Der tatsächliche Druck wird aber darunter liegen, da ich sonst diesen "Verlust" nicht ausgleichen müsste.
Als Amerikaner, der nicht an die CIP gebunden ist, könnte man mit einer modernen stabilen Waffe wohl auf errechnete 1350 bar gehen.
Bei diesem Druck lassen sich mit einigen Pulvern Energien von 800 bis 900 Joule erzielen (eher mit Geschossen von 200 bis 220 gr.)

Das alles ist aber graue Theorie, da in D nicht erlaubt.
 
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anonym

Guest
Weder mit LW noch mit KW, da an der Straße ein hingeworfener Schuss immer fatal ist (mit der LW noch mehr als mit der KW).
Das Stück soll lieber flüchten. Dann wird mit dem Hund neu gearbeitet.
Nach meiner Erfahrung gibt es nach Wildunfällen vier typische Situationen:
- Wild tot -> bergen
- Stück liegt am Straßenrand, krank, immobil -> Abfangen/Fangschuss
- Stück krank, auf den Läufen, steht aber noch in der Nähe des Unfallortes oder hat sich unweit des Unfallortes niedergetan -> Fangschuss aus mehr als KW-Schussentfernung sinnvoll, um das Stück nicht in Flucht zu bringen (hier schnellstmgl. einen Fangschuss anzutragen ist meiner Meinung nach gerade wichtig, damit das Stück nicht womöglich noch einmal auf die Straße wechselt)
- Stück krank, hat sich vom Unfallort entfernt -> klassische Nachsuche erforderlich
 

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