Wir wissen aber, dass das ein Tor für kontraproduktive Ausflüsse ist. Außerdem degradieren wir damit Wild zu Stallvieh und die einzige Ausnahme sehe ich im Hochgebirge, wo menschliche Nutzung den gesamten Überwinterungsraum versiegelt hat.
Hm, aber in vielen Ecken ist doch der Staat selbst der maßgebliche Waldbesitzer, soll ich dann Deinen Ausführungen entnehmen, dass Du demselben nicht zutraust, derartige Tore zu kontrollieren - oder WILLST Du einfach nur nicht, dass er seiner diesbezüglichen Verpflichtung nachkommt/nachkommen muss.
Das gehört nämlich nach meiner festen Überzeugung absolut zu seinen sogar gesetzlich verankerten Verpflichtungen, denn der Staatswald hat dem Gemeinwohl im "besonderen Maße" zu dienen, so steht es zumindest in den meisten Landeswaldgesetzen (nebenbei, auch für den kommunalen Wald gilt diese Vorgabe, wenn auch im lediglich "einfachen" Umfang!).
Und was das "Stallvieh" betrifft, sorry, nirgendwo in Deutschland, von großen Truppenübungsplätzen einmal abgesehen, gibt es einen natürlichen Überwinterungsraum mehr, der vom Menschen unbeeinflusst wäre. Gleichzeitig hat aber der Gesetzgeber sz. sein klares Bekenntnis FÜR die Existenz von Rotwild (und zwar in einer angemessenen Zahl) ins Gesetz geschrieben, das bis zum heutigen Tag nicht aufgehoben ist.
Und was derzeit vielerorts zu erleben ist, ist der Versuch, dieses Wort "angemessen" ausschließlich an einem vielleicht vorhandenen oder möglicherweise entstehenden wirtschaftlichen Schaden zu orientieren, sprich das Vorhandensein (bzw. die Höhe) des Schadens wird aus "interessierten Kreisen" immer noch viel zu oft monokausal an die Höhe des jeweiligen Bestandes gekoppelt; obwohl eigentlich längst jeder wissen sollte, dass dies völliger Quatsch ist.
Leider hat diese Erkenntnis viel zu viele "grünen" Beamtenhirne nur unzureichend - und verantwortliche Politikerhirne (noch) gar nicht erreicht, wie man an den rechtlichen Vorgaben und den Taten der willigen Vollstrecker nur zu gut ablesen kann.
dann akzeptiere ich Deine Aussage! :cheers:
Stellt sich die Frage, wie den Problemen der Wald angrenzenden Jägerschaft angemessen Rechnung getragen werden kann.
Eben da hilft die komplette Jagdruhe im Wald von Februar bis Mai deutlich, weil so der Wald vom Wild als ungefährlicher Rückzugsraum genutzt werden kann, was ohne Zweifel zu einer Entlastung der Feldschäden in dieser Zeit beitragen muss. Dass das nicht komplett schadfrei ausfallen wird, ist doch jedem klar, aber es weist in die richtige Richtung.
Das zweite Standbein der "Nachbarschaftshilfe" ist eine effektive Reduktion der Wildbestände innerhalb der günstigsten Einzeljagd-Intervalle Mai und September. Danach eine oder zwei Revier übergreifende Bewegungsjagden und notfalls noch einige Nachleseabschüsse bis zum Jahresende. Auf den Januar als Jagdmonat könnte man bei ausreichender Effektivität im Vorjahr gern verzichten, auch wenn er sehr erfolgreich ist.
Ich habe auch nicht gesagt, dass eine Jagdruhe im Wald das grundsätzlich falsche Mittel ist, ich persönlich find´s eben nur zu wenig, sich darauf zurück zu ziehen!
Und was das zweite Standbein betrifft, selbst "effektiv reduzierte" Bestände werden unter bestimmten Bedingungen ihren Lebensraum im Winter komplett in Richtung Feld (nachts) und Wandrandbereiche (tagsüber) verlagern - und ob dann die Zahl X an Rotwild oder Schwarzwild auf dem Acker steht oder die Zahl X+Y ist letztlich relativ Wurscht - oder? Geschrei gibt´s immer!