Latenz bei Vorsatzgeräten

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Ja, je länger du einen Eimer im Regen stehen lässt, desto mehr Wasser fängt man auf.

Aber man muss halt länger warten, wenn man mehr Wasser haben will, das dauert halt.

Das heißt auch:

Je länger das Sensorpixel im Sensor bestrahlt wird, desto größer und eindeutiger wird das Signal und desto besser wird das Bild.

Dies kostet aber auch mehr Zeit.

Bei mehr Zeit fällt die Ausleserate, d.h. die Frequenz sinkt. Dies ist aber nicht die Bildwiederholfrequenz am Bildschirm, das ist vollkommen etwas anderes.

Die Zeit, wie lange man den Eimer im Regen stehen lässt, ist im Sensor die einstellbare Integrationszeit.

In Wasser ausgedrückt ist die Integrationszeit die gesamte Wassermenge, die in dieser Zeit gesammelt werden kann.

Die Bildwiederholfrequenz ist die Anzahl der Eimerbesuche, um zu schauen, ob der Eimer schon voll ist. Eigentlich sinnlose Warterei ohne irgend ein Tröpfchen Wasser zu sammeln.

Deshalb ist es auch sinnlos, wenn man am Display 60 Hz hat, aber die eingestellte Zeitkonstante in der Sensorkonfiguration viel zu kurz ist.

Aber schöne Bilder sind halt geil, aber nur wenn man sich nicht zuviel bewegt.

Das kannst du selbst ganz leicht realisieren.

Bohrmaschine mit mittig angeflanschtem Stück kleiner Latte.

Dahinter irgendetwas, was man im WBK noch gut zu sehen ist.

Gas geben und gucken bei welcher Drehzahl der Hintergrund und/oder Propeller nicht mehr zu sehen ist.

Die gut eingestellten Sensoren halten hier merklich länger durch als die Schönwettergeräte.

Grundsätzlich, je schöner die Bilder sind, desto schlechter schneiden WBK,s dabei ab.

Die Natur kann man nicht überlisten!

Hi Wakan,

der Effekt ist mir klar. Nur verstehe ich trotzdem immer noch nicht, warum Du den Einfluss der Signallaufzeit, sprich Latenz, negierst. Meinst Du, dass diese ggü der anderen Zeiten, sprich Abtastrate/Integrationszeit zu vernachlässigen klein ist ?
 
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Nein, Latenz ist vereinfacht gesagt die Zeit von Bilderfassung über Bildverarbeitung bis Bilddarstellung. Dazu addieren sich noch die menschliche Signalverarbeitung und die Geschossflugzeit. Auf den Link klicken, da wirds schön erklärt.

Erklärung Latenz
Nur die Bilderfassung ist dafür verantwortlich. Sie entsteht im Sensor. Bildverarbeitung und Bilddarstellung erfolgen in Lichtgeschwindigkeit. Nur der Zeitlupentreiber ist der Sensor, so schnell wie eine Schnecke gegenüber einem F1-Ferrari. Man kann aber die Schnecke in gewissen Fällen beschleunigen, zum Beispiel durch die richtige Dosis an Kraftfutter. Dies kann man am Sensor mit der Integrationszeit etc. konfigurieren.
 
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Das ist im wesentlichen Bildwiederholfrequenz und keine Latenz.
Nein, das hat mit der Bildwiederholrate gar nichts zu tun. Pulsar verwenden Sensoren von Lynred und diese Sensoren werden im Bereich von tk Thermalzeitkonstante (Tau) zu Integrationszeit = 3 x Tau betrieben. Das heißt, die Integrationszeiten müssen mindestens 3x höher sein als Tau, sonst ruckeln die anfliegenden Raketen zu viel.

Die Bilder sind nicht so schön wie bei manchen Mitstreitern, die dies ganz einfach zugunsten mehrerer Schönwetterbilder ignorieren.
Sehr gut auch beschrieben in diesem Videobeitrag ab Minute 47:

Latenz
Nein ist Falsch, ganz einfach!
 
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Wakan, ich kann auf deinem offensichtlich hohen fachlichen Niveau nicht mitdiskutieren. Was die Aussagen von Pulsar angeht, müsste vielleicht mal ein Fachman von Pulsar hier schreiben. Ich fürchte dann könnten euch aber nur noch die wenigsten wirklich verstehen. Jedenfalls geht mir das gerade so.
 
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Wakan - Du musst bitte für uns Laien etwas alles etwas einfacher ausdrücken.

Ich habe verstanden es gibt eine zwingende Abwägung zwischen Bildqualität/Eindruck und Latenzminimierung. Wenn dem so ist, wäre es denn nicht spannend zu lernen wie die Hersteller entschieden haben?

Die Latenz am Computer zwischen Grafikkarte Output und Bildschirm Darstellung sowie der Wechsel von Bildern im Bildschirm bei Veränderungen ist deutlich messbar und wird bei detaillierten Tests auch angegeben. Warum soll das bei den Bildschirmen in der WBK nicht auch so sein?
 
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... Bildverarbeitung und Bilddarstellung erfolgen in Lichtgeschwindigkeit...
Sorry, aber nein. Bei den Reaktionszeiten von Sensoren kennst du dich aus, ok.


Es wurde hier aber schonmal geschrieben, das die Sensordaten noch von einer Software und einem Prozessor verarbeitet werden, bevor sie auf dem Display (Bilddarstellung!!), auf das wir schießen, angezeigt werden. Und dabei gilt immer noch die Laufzeitanalyse der eingesetzten Algorithmen, der jeweiligen Software und die Geschwindigkeit des Prozessors als limitierender Faktor. Es sei denn du hast irgendeine Alien-Technologie zur Verfügung, und bist weiter als der allgemeine Stand der Wissenschaft.
 
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Wenn ich das nun richtig verstanden habe gibt es eine "Latenz" von 16 ms. Damit dürfte eine Auswirkung minimal sein, zumindest wenn der Rest der "Innereien" dazu passt.
 
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Es gibt einen Drohnenhersteller, die Fa. Euresys, die Überwachungsdrohnen herstellen, die Beschreiben die Latenz auch sehr gut und wie sie probieren gegen Null zu kommen, was aber nicht möglich ist. Wenn man das nun in unseren WBK umsetzen wollte, so wäre ein technischer Aufwand notwendig, der die WBK größer und extrem teuer machen würde, da die Bildverarbeitungsgeschwindigkeit um ein vielfaches erhöht werden müsste. Das würde wiederum einen ganz anderen leistungsfähigeren Prozessor bedeuten. Von daher denke ich das man mit den Werten einer guten WBK von Heute durchaus auskommen kann. In 10 Jahren wird dann KI und andere Technik, das hier und jetzt überholt haben. Also sollten wir nun schauen, was man den Herstellern an technischen Daten abnötigen kann um halbwegs die Latenz zu berechnen.
 
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Der Hersteller Pulsar hat sich dem Thema angenommen, weil er ja mit seiner Technik bemüht ist, dieses fast auszuschließen und zu minimieren. Andere tätigen diese Aussagen nicht, erklären auch das Thema nicht, also denkt der Kunde" Andere Hersteller verschließen sich dem, also kaufe ich auch künftig dort nicht mehr". Es ist schon ein gutes Marketing, denn ansonsten hätte die Dame nicht so präzise antworten können. Zu dem schlechten Schießen,: mit einer WBK ist die Entfernung sehr schwer einzuschätzen, noch schwerer ist ab einer gewissen Entfernung zu sagen, steht das Stück absolut breit. Dieses führt bedingt auch zu manch einem Fehlschuss. Ich habe mich daher , auch ganz klar auf eine Max- Entfernung in der Nacht beschränkt, denn Schüsse über 100m sind was Bewegung und Breitstehen angeht, bei uns im Revier, wie auch bei Anderen die größte Fehlerquelle. Wo ich Dir zu dem Thema absolut recht gebe, das tritt zum Beispiel bei Pard Nachsichttechnik auf, daher nehme ich die nicht mehr ran. Euch Allen, wie mir selbst , wünsche ich ein gutes Händchen und das die Stücke sauber liegen. Waidmannsheil
Hallo,
habe das CH50W im Jagdlichen Einsatz und kann dem nur beipflichten was du oben beschreibst. Habe auch ein Pulsar gekauft wegen der Kompaktheit, und da ist mir änliches passiert war nicht sauber breit gestanden. Den Fehler suche ich bei mir. Aber mir ging änliches durch den Kopf. Deshalb Danke Wakans Ausführung. Werde mir jetzt Grenzen setzen. Bin von Pulsar entäuscht was für schlechte Darstellungs Leistung.
 
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Hallo,
habe das CH50W im Jagdlichen Einsatz und kann dem nur beipflichten was du oben beschreibst. Habe auch ein Pulsar gekauft wegen der Kompaktheit, und da ist mir änliches passiert war nicht sauber breit gestanden. Den Fehler suche ich bei mir. Aber mir ging änliches durch den Kopf. Deshalb Danke Wakans Ausführung. Werde mir jetzt Grenzen setzen. Bin von Pulsar entäuscht was für schlechte Darstellungs Leistung.
Ich finde die Beschreibung von Wakan auch sehr gut .
Die Beschränkung der Entfernung spielt ebenso in diesen Zeitfaktor ein, denn jede Millidekunde zählt!
 
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So und nochmal, hier werde einige Dinge durcheinander gebracht. Die Reaktionszeit des Sensors, Kennzahlen wie FOM, NETD hat @WAKAN beschrieben.

Wir haben jetzt Daten von einem Sensor, die SEHR schnell aufgenommen werden. Diese müssen aber jetzt durch Software und weitere Hardware (Prozessor) verarbeitet werden, bevor sie auf einem Display angezeigt werden, und HIER entsteht zusätzliche Laufzeit!! Nicht im Sensor!

Jeder Fachinformatiker im ersten Lehrjahr kann eine Software schreiben, die vom Zeitpunkt, an dem die Daten am Sensor (und sei es die Tastatur) aufgenommen werden, bis zum Zeitpunkt, an dem diese am Bildschirm dargestellt werden, einen erheblichen Zeitverlust einbringt. Und das ist hier der Knackpunkt, nicht der Sensor! Und ich kann euch garantieren, das es da Unterschiede gibt.
 
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Ich versuche noch weiter zu klären... Denn ich glaube das Problem liegt bei den Begriffen. Im Titel ist von Latenz die Rede.

Unser Problem ist doch folgendes... Die Sau ist in Wirklichkeit schon ein kleines Stück weiter gelaufen, als auf dem Display angezeigt.

Der viel relevantere Begriff ist hier die Laufzeit der Software. In der professionellen Softwareentwicklung ist die Laufzeitanalyse eine teils sehr, sehr anspruchsvolle Teil-Disziplin. Und bei der Bildverarbeitung auf einem schwachen Prozessor kommen dort schon mal Zeiten zustande, die für unser Problem relevant sein können. Wir reden durchaus von ~100ms und mehr!

Eine genaue Angabe erfordert aber eben eine Vielzahl an Parametern, die berücksichtigt werden müssen. Das sprengt den Rahmen dieses Threads.
 
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Und noch eine kurze Essenz, für die ganz ungeduldigen:

Reaktionszeit des Sensors - irrelevant für das Problem!

Laufzeit der Software - sehr relevant, und ja es gibt Unterschiede!

Ansonsten siehe Post #87
 
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.....
Der viel relevantere Begriff ist hier die Laufzeit der Software. ....
Ich bin kein Sofwareentwickler;
höchstens das was als DAU benant wird...

ober ich habe Vielschichtige Probleme weil Software im Industriestandart plötzlich im zeitlichen Ablauf ihren Dienst versagt; nicht Komplett sondern Zeitverzögert... und das je öfters je mehr W-Lann- Verbindungen übers Handy eine Rolle spilenen....
Wie oft waren wir darauf das unser Gerät sein Daten-Schake-Hand- mit dem Gekoppelten Grät absoviert und die Free-Sofware die letzten Datenabgleiche zwecks Datenpoolings mit dem Handy abwickelt... aber solange erst mal Nix pasiert. Das dieses Datensynchronisation dann wirklich zu keiner Laufzeitbeeinträchtigung des eigentlichen Prozesses ( Anviesieren eines Zieles und die daraus Resultiernde Exakte und Zeitautarke Wiedergabe auf dem Monitor) ist mir bis dato noch nicht nachgewiesen worden.

OK;
bis dato hatte ich aber auch noch keine Webeeinblendung für Salben bei Scheidentrockenheit oder Teilnahmen an Sportwetten... ist aber wohl nur eine Frage der Zeit.... oder kommt dann ein Abo für eine Kochschow für Wildbretzubereitung ?
 

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