SCHROTT NACH EINEM JAHR / 84 SCHUSS:
Mein Hausken JD 224 hatte genau 84 Schuss, 3x Ultraschallbad mit Spülmittel, mehrmals reinigen und benetzen mit Brunox und 14 Monate auf dem Konto als ich zweimal eine deutliche Treffpunktverlagerung (ca. 18 cm) bemerkte.
Meine Einschätzung nach intensiver Recherche / Probeschießen: Das Aluminium löst sich in Wohlgefallen auf und dabei stellen sich vermutlich manchmal kleine Alu/Aluoxid-Partikel (sind auch beim Durchschauen gegen Licht zu erkennen) auf und lenken das Geschoss leicht ab. Jagdlich somit äußerst fraglich (weil nicht verlässlich) zu gebrauchen. Schussleistung meiner Blaser R8 ohne Schalldämpfer 5 - 18mm Streukreis/100m. Mit Schalldämpfer anfangs auch, jedoch jetzt manchmal grobe Ausreißer.
Die Dämpfungsleistung und das Gewicht des JD 224 sind grundsätzlich äußerst zufriedenstellend. Für 470 € zzgl. Eintragungsgebühren ist dieser extreme Verschleiß trotz bester Pflege jedoch in meinen Augen inakzeptabel und gefährlich.
Aktuell habe ich den Dämpfer bei dem freundlichen Waffenhändler abgegeben, wo ich ihn gekauft habe und habe spontan einige interessanteste Erklärungsversuche, was ich alles falsch gemacht habe, erhalten:
- keine "Schalldämpfermunition" verwendet?!
-Bei selbstgeladener Munition (.308, 165gr SST Geschoss von Hornady mit 40,6gr N140 von Vithavuori) gäbe es ohnehin grundsätzlich keine Gewährleistung?!
- Lauflänge der Blaser R8 in .308 mit 50cm sei viel zu kurz für einen Schalldämpfer weil Brennschluss außerhalb erfolgt (obwohl damals selbst drauf montiert) - der Lauf müsse schon 65 bis 70 cm lang sein?!
- Reinigungsmittel bestimmt viel zu scharf (war Spülmittel aus der Küche im Ultraschallreiniger ohne Bürsten, etc.)?!
- Ich hätte wahrscheinlich zu viele Schüsse in zu kurzer Zeit (Schießkino) gemacht - was natürlich nicht stimmt (wir haben kein Schießkino in der Nähe. Auf dem 100-Meter-Stand nur 5 Schuss in 10 Minuten mit SD, dann 30min Abkühlen und wieder 5 Schuss in 10 Minuten ohne SD).
- Bestimmt auf der Waffe gelassen und in den Schrank gestellt?! - Nie nach dem Ansitz auf der Waffe gelassen, sondern immer auf dem Ofen oder Heizung hochkant (auf Münzen wegen Kaminwirkung) auslüften lassen!
- Man müsse draußen auf einen ordentlichen Kugelfang achten und immer damit rechnen, dass die Kugel wo anders hingeht?! - ohne Worte
Fazit: Hauptproblem ist die Treffpunktverlagerung was ihn für meinen Anspruch ans Waidwerk unbrauchbar macht. Zudem kommt die Angst, dass sich mal ein Geschoss komplett im SD dreht und ggf. auch zum Personenschaden führt.
So bin ich mal gespannt was Hausken sagen wird...
Bitte um eure Meinung: Ist das wirklich so, dass man bei einem Aludämpfer damit rechnen muss, dass man sich jährlich bzw. nach 100 Schuss einen neuen kaufen muss? Ich ging von 500 - 1.500 Schuss aus, bevor man sich über eine Ersatzbeschaffung Gedanken machen muss. Wie ist eure Meinung und Erfahrung? Aber bitte nicht raten, den Dämpfer nach jedem Ansitz zu zerlegen auch wenn keine Schussabgabe erfolgt ist - dies wäre für mich zuviel des Guten ;-)