Was spricht eigentlich z.B. gegen die Schweden-Variante eines Schießfertigkeits-Testes (jedenfalls wie ich sie noch vor ein paar Jahren dort erlebte:
Elchjagd geht auf, unmittelbar vorher trifft man sich auf dem Schießstand:
entweder die örtliche Jägergruppe oder etwas wie bei uns auf "Hegering"-Ebene.
Man freut sich auf die anstehende Jagd, trifft alte Bekannte...
Geschossen wird auf die fahrende Elchscheibe, auch auf den "Doppelkopp-Elch" bei der Hin- und Rückfahrt.
Mindest-Ringzahl muss auf den Kammerbereich erreicht werden, sonst gibt es keinen Freifahrschein für die anstehende Elchjagd, heulen hilft nicht, wiederholt werden kann...
Hinterher ein paar ordentliche "Schluck", oft vom Selbstgebrannten und gut ist.
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Strich drunter:
Verlangt wird ein Schießnachweis inklusive Leistungsnachweis - Nichterfüllung hat bittere Konsequenz!
Meine Hochachtung vor dem Vermögen Schwedischer Jäger auf bewegte lebende Ziele stieg von Jahr zu Jahr.
Keiner von den Jungs wirkte staatlich bevormundet oder kastriert wie das in diesem Faden permanent unterstellt wird.
Alle deutschen Jagdkammeraden die ich im Laufe der Jahre dabei erlebte, habe mitgemacht, ohne Murren & Knurren, und - wenn die nötige Punktzahl erreicht war - die ausgehändigte Anstecknadel auf geschwollener Brust präsentiert.
Wo in Dreiteufelsnamen liegt das Problem?
Wandersmann
PS: Hoffentlich kommt Ihr nie einem Chirurgen unter das Messer, der sich mit haarsträubenden Argumenten freiwilliger Fortbildung entzieht
Lieber Wandersmann,
das Problem liegt doch nicht im Schießen - für viel Übung bin ich auch - aber der behördliche/halb behördliche "Druck" ist wieder der unbeachtete Punkt geblieben. Das ist so ähnlich wie oft mit den videoüberwachten Plätzen, den Kennzeichenspeicherungen usw. .
Viele sagen, "ich hab' nix zu verbergen, kann doch jeder sehen, was ich mach" - ist ja auch nicht falsch - j e t z t und hier, aber was ist in einem halben Jahr ? Die deutschen Jäger schießen im Durchschnitt heute sicher nicht schlechter als vor 45 Jahren, als ich begann. Nur damals haben wir uns gerne zum Schießen getroffen, heute müssen wir betteln, am Schießstand eine Kugelbahn fürs Großkaliber zu bekommen. Ich werde hier nicht schreiben wem wir das zu verdanken haben....
Diese Pflichtstanzerei hat nichts mit Tierschutz oder dergl. zu tun, es ist ausschließlich Gängelei und soll dazu führen, dass es immer weniger Jäger gibt, davon bin ich überzeugt.
In Schweden ist in Schweden und wenn die dort damit einiggehen, sollen sie gerne.
Merken wir nicht, dass die Zangen der behördlichen Kontrollmöglichkeiten immer enger gefasst werden können.
Ich bin übrigens sehr oft unter Chirurgenhänden gewesen, das sind sehr ehrenwerte Leute, aber mir ist der gute "Handwerker" deutlich lieber als Herr Professor, dessen Fortbildung ja theoretisch ist - er operiert ja nur selten am Dummy, der Vergleich passt nicht wirklich.
In einem Staat, in dem der, der einen Hochsitz ansägt, mit viel Glück eine richterliche Verwarnung bekommt, der Jäger ohne Schießnachweis nicht mehr auf die Jagd gehen können soll, muss ich bei behördlichem Zwang einfach Magenschmerzen kriegen.