Könntet Ihr ohne Blei leben?

A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Tiro:
Lieber Herr Nutria,
was finden Sie an so einem Schmarrn interessant ?
Selten so viel Nichtwissen sprudeln sehen !
Tiro
<HR></BLOCKQUOTE>

......und sich widersprechende Passagen und Unterstellungen, z.B. Greifvogelabschüsse. Wenn Jäger "natürlichen Überschuss" herankirrt oder füttert, hat er diesen doch faktisch und könnte ihn abschöpfen, egal wie hoch die Zahl der Population ist. Ein solcher "Überschuss" wäre an verschiedenen Weisern, z.B. Wildkrankheiten und -schäden, sichtbar. Aber das ganze Pamphlet ist so voller Hass, Lügen und Verdrehungen, dass man sich fragt, welche Typen und warum die noch im ÖJV sind. Denn geschossen im Sinne der Jagd und in Abschöpfung der nachwachsenden Ressourcen wird dort auch noch, oder sollte ich mich täuschen ?
 
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Das Verbot von Bleischroten bei der Jagd auf oder am Wasser wird wohl ohnehin flächendeckend kommen.

Frage bleifrei ja/nein interessiert mich daher aus praktischen Gründen in erster Linie bei den Büchsengeschossen.
Insoweit muß ich sagen, dass ich a) keine wie auch immer geartete ökologische oder lebensmittelhygienísche Veranlassung sehe, Blei in Geschossen zu verbieten und b) durchaus tierschutzrechtliche Bedenken gegen ein solches Verbot hätte.

Die Auswahl an bleifreien Geschossen ist klein. Ich habe mal ein Los der hochgelobten Barnes X in .30-06 angetestet. Die fabrizierten aus meinem Püster recht beachtliche Streukreise worauf ich zur Norma Vulkan zurückgekehrt bin. Auf Wild hätte ich damit nicht schießen mögen - im Falle des Bleiverbotes evtl. aber müssen, denn bleifreie Alternativen waren und sind rar (Men SFR oder wie das heißt fiele mir an eingeführten Geschossen noch ein, kenne aber niemanden, der das schoss).

Hat eigentlich schon jemand das Lapua Naturalis in Gebrauch?

ULE
 
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Der ÖJV ist zumindest ein origeneller Verein, der sich stets optimal widersprüchlich präsentiert und so doch eigentlich ein geschätzter Gegner für den DJV sein müßte.

Während der rauhe Schuss mit dem "toxischen Schwermetal Blei" auf Tauben und Enten wie zu lesen ist, eine durchaus zu verdammende Sauerei sein soll und man die qualvoll verendeten Täubchen anschließend unter deren Schlafbäumen finden könne ("...das blutige Gefieder ist Zeichen der erlittenen Qualen..") wird auf der anderen Seite gern der Schrotschuss auf Rehwild (und Frischlinge?) gefordert, wahrscheinlich nur mit ökologisch unbedenklichem Weicheisenschrot (dessen Tötungspotential nur dummerweise gegenüber Bleischrot wegen geringerer Dichte deutlich kleiner ist).

Also finden Wanderer -um im Ductus des ÖJV zu bleiben - sicher bald "...qualvoll umgekommene Rehkitze, die kleinen Blutflecke in ihrem Fell zeigen, unter welchen Qualen diese Kreaturen sterben mußten".

Aber bei den kleinen, roten Waldschädlingen zählen die Qualen wahrscheinlich nicht, jedenfalls nicht für den ÖJV.


ULE
 
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Zitat:
"Die Auswahl an bleifreien Geschossen ist klein. Ich habe mal ein Los der hochgelobten Barnes X in .30-06 angetestet. Die fabrizierten aus meinem Püster recht beachtliche Streukreise..."

Dito-eine häufig anzutreffende Beobachtung.
Obwohl deren Wirkung (ich verschenkte sie)aus einem geeignetem Lauf nahe der Optimalität hinsichtlich Wildbretschonung sei.
 
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Zum Teil schon angesprochen, trotzdem meine Meinung zu diesem Thema:

Da merkt man es wieder: Nomen est Omen
In welchem Sumpf hat da Nutria wieder rum gesabbert, um solchen Blödsinn von sich zu geben. Ein Konklomerat von Un- und Halbwarheiten, Verdrehungen und Verleumdungen.
Auf all die aus irgendwelchen Pamphleten zusammen gesammelten Auszüge einzugehen, ist wohl ohne hin vergebens. Gerade musste ich z.B. einen Knopfer für die „Trophäenschau" auskochen, dessen Spieße kürzer waren als das Geschoss, mit dem er erlegt wurde. Ist ein gängiger und üblicher Beitrag zum „Trophäenkult", den uns Jägern die Ökoecke vorwirft. Denke dass weniger als 10% bei Rehböcken der Trophäenklasse zuzurechnen sind.

Stichwort Blei: Man sollte sich mal die Mühe machen, eine Ökobilanz für die ganzen Blei-Ersatzstoffe zu erstellen und wie lange diese bei dem durch „sinnlose Ballerei" enorm hohen Bedarf wohl reichen werden.

Nochmal Blei: Wer Wild nur totschießt, dass es keinen Verbiss mehr verursacht, kann dies ja mit allen Mittel tun oder anstreben, wozu der „ökologische Schrotschuss" nach Ansicht des Ökologischen Jagdvereins ein probates Mittel sein soll. Die Ökojäger scheinen sich auch keine Gedanken um die Vermarktung von Wildbret machen zu müssen. Oder bleibt ganz einfach liegen, was (an-) geschossen wurde oder wie oder was.

Wieder Blei: Für ein Reh reichen die im kleinsten zulässigen Kaliber 222 Rem. enthaltenen knapp 3 g Blei, die in aller Regel auf der anderen Seite wieder hinaus fliegen. Eine Schrotpatrone enthält 32 g von der mindestens 25 g auf die tödliche Entfernung von etwa 25 m im Reh stecken bleiben. Nachweislich werden nach einer schwedischen Studie 2 Patronen pro erlegtem Reh benötigt. Über angeschossene wurde nichts bekannt.
Dürfte wohl der gleiche Anteil wie bei Tauben, Krähen und Kormoranen sein. Bei diesen Vögeln großes Getönse, bei Rehwild aber „Schweigen im Walde"
Wer von den ganzen Ökogruppen kümmert sich z.B. um die „lieben Bambis" die trotz vieler Bemühungen seitens der Jäger und Bauern immer noch von riesigen Mähwerkes zerfetzt werden. Wer unterstützt eine Geschwindigkeitsreduzierung, damit nicht hunderttausende von Kleintieren und zigtausend Rehen unser aller Geschwindigkeitswahn zum Opfer fallen. Für Rehe kann man keine Tunnels bauen, wie für Kröten, ergo Tot fahren, dann hört auch endlich die Jagd auf.
Um es klar zu stellen, jedes Anschießen ist verwerflich, oder wie die Jäger zu sagen pflegen „nicht waidgerecht", oder mehr für die neuen Slogans zugängigen Nutrias: „jagdunethisch". Schon das Wortungetüm zeigt die Verquertheit.
Eigentlich zu viel Beachtung dieses Schmarrns, ich habe daher nur einige heraus gegriffen.
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[ 30. Juli 2003: Beitrag editiert von: Sir Henry ]
 
A

anonym

Guest
Nach amerikanischen Berichten ist man sich dort garnicht einig, ob die verluste durch gegründeltes Magenblei - oder durch verluderte Enten höher sind (da Weicheisenschrot wesentlich schlechter tötet)
Man darf dabei nicht vergessen, daß es in den USA ein Bag-Limit gibt, z.T. von nur 2-4 Enten pro Tag. Aber gezählt werden eben nur die erlegten - nicht die krankgeschossenen.

Aber wenn es um die Abschaffung der Jagd per Salami-Taktik geht, macht ja selbst der DJV - in vorauseilendem Gehorsam - freudig mit!!!
P.
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Sir Henry:
...Eine Schrotpatrone enthält 32 g von der mindestens 25 g auf die tödliche Entfernung von etwa 25 m im Reh stecken bleiben. Nachweislich werden nach einer schwedischen Studie 2 Patronen pro erlegtem Reh benötigt. ...<HR></BLOCKQUOTE>

Wo im Reh bleiben die denn stecken?
Da die Schrotjagd auf Rehwild, wenn sie denn erlaubt würde, im Herbst/Winter stattfindet, dürfte der allergrößte Teil in der Decke oder im darunterliegenden Feist steckenbleiben. Man vergleiche nur mal die Dicke eines Hasenbalgs mit der der einer Rehdecke im Winter.
 
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Servus,

das ist in der Tat eine wichtige Frage:

wenn ihr mich fragt habe ich dafür nur sehr begrenzt Verständniss, bei der Wasserjagd sehe ich es noch ein.

Aber diese Problematik nun auch auf den Kugelschuß auszuweiten ist absoluter Schwachsinn angesichts der eingebrachten Mengen im Jahr/Revier. Eine Diskussion die wieder einmal, wie vieles In Deutschland total überzogen wird und wir Idioten machen das auch noch mit.

Ich kann nicht ohne Blei leben und meiner Braut einer B25 möchte ich das auch nicht zumuten. Was andere machen ist mir Schnuppe.

Brenneke
 
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Wir können ja mal bei HARIBO anfragen ob man uns nicht ein Waldmeister Gelantinegeschoß anfertigen kann. Das könnten wir dann nach gebrauch einfach aufessen. Für Hans Riegel als passioniertem Jäger dürfte das eigentlich kein problem sein.
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Hi R93,
Bei Rehen, die ich im Herbst und Winter zerwirke, konnte ich auch bei schweren Stücken unter der Decke im Hals und Brustbereich keinen „Feist" feststellen in dem Schrote "stecken bleiben". Feist ist mehr auf den Keulen oder innen im Bereich der Nieren gewesen.
Hasen dürften auf Entfernungen um 30 m beschossen werden, was bei 32 g Ladung mit 3 mm - Schrot etwa 25 Treffer bedeutet, die auf die ganze Körperfläche verteilt sind. Auf diese Entfernung hat die Anfangsenergie bereits um 40 - 50% nachgelassen.
Nach dem Rehe nicht über 25 m beschossen werden sollen (Schweiz, Schweden),
ist die Energie des Einzelkornes noch so hoch, dass es zu einem Eindringen ins Muskelfleisch kommt. Auf Grund der Körpergröße hat ein Reh eine größere Trefferfläche und fängt damit auch mehr Schrote auf.
Andererseits steht zu befürchten, dass bei der Größe der Rehe eben doch weiter beschossen werden, was wegen der geringen Wirkung der Schrote dann zum Verludern führt (tierschutzkonform??).

Diese praktischen Aspekte hat die Bundesanstalt für Fleischforschung bestätigt und auf entsprechende Anfrage wie folgt geantwortet:
Ein Büchsenschuss auf (hinter) das Blatt ist wildbretschonender als ein Schrotschuss.
Die Entfernung von eingedrungenen Schroten aus dem Fleisch mindert dessen Qualität.
Da durch den Schrotschuss das Wild nicht ausschweißt, leidet die Fleischqualität „sehr stark" wegen des hohen pH-Wertes von über 7,0. (Blut bleibt etwa 30 Min flüssig. Mit Schrot krank geschossene Stücke werden oft erst später gefunden).

Wie schon gesagt, wer sich um die Verwertung und Vermarktung von Wild keine Gedanken zu machen braucht, könnte auf alles Wild mit Schrot schießen. Hier gleich eine Zusatzfrage: Warum dürfte ein 20 kg Rehbock „bespritzt" werden, ein gleich schweres Rotwildkalb aber nicht ?
Kritischere Anmerkungen will ich mir sparen. Und über ballistische Zwangsläufigkeiten will mich gar nicht weiter auslassen.
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[ 31. Juli 2003: Beitrag editiert von: Sir Henry ]
 
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@nutria:
Klasse copy&paste!
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Eigene Meinung?

Horrido, Thoralf
P.S. ÖJV will mit Schrot auf den kleinen braunen Terminaltriebäser jagen.
 
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Ei, der Blaser, ist desch au so ein ÖJVer ??

Will der auch mit Schrot auf Rehe ballern, aber die Enten im Gegenzug nur noch mit Benchrest-Waffe und brainshot von den Stoppeln schießen

ULE
 
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Hi Horido,
die Frau Paulig von den bayerischen Grünen ist aber dagen, dass die Rehe "voll Schrot gepumpt" werden. Da weiß die Linke nicht was die extreme Linke tut oder will.
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anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von blaserr93:


Wo im Reh bleiben die denn stecken?
Da die Schrotjagd auf Rehwild, wenn sie denn erlaubt würde, im Herbst/Winter stattfindet, dürfte der allergrößte Teil in der Decke oder im darunterliegenden Feist steckenbleiben. Man vergleiche nur mal die Dicke eines Hasenbalgs mit der der einer Rehdecke im Winter.
<HR></BLOCKQUOTE>
Also von Dir hab ich auch schon besseres gelesen.
Die Schrote bleiben in der Decke stecken, aber auf der anderen Seite !
Ich kenne einen Fall in dem ein Alttier mit 3.5mm 36g Vorlage auf 30m im Feuer gelegen ist. (War ein Versehen - falsches Züngel erwischt)

Würdest Du Dir eine Lederhose anziehen, meinetwegen einen Lodenmantel drüberhängen und Dir dann auf 25 m auf den Hintern schießen lassen ? Entspricht einem Reh in der Winterdecke !

WH mit dem R93
Tiro
 

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