Häufig werden natürlich die Keiler im Gatter angeboten, ein Bekannter von mir züchtet welche, gehen nach Ungarn oder Österreich.
In Ungarn war ich mal Zeuge wie bei einem deutschen Jagdgast nachgeholfen wurde, er fuhr 5 Tage hintereinander raus, dann wurde ein Keiler rangekarrt. Draußen läuft dann alles perfekt ab. Es mag in Ungarn noch einige gute Reviere geben, in den meisten schaut es außerhalb des Zaunes nicht so gut aus.
Ist halt auch eine Geschmacksache, so einen angekirrten Keiler an der Kirrung zu schießen. Ich verurteile deswegen niemand, aber es ist halt nicht so mein Ding. Nachdem ich mehr erlebnisorientiert bin, freue ich mich zwar über eine gute Trophäe aber nicht um jeden Preis.
Eine interessante Keiler(Sau)jagd hat mal Bulgarien (Rilagebirge, Revier Iskar) angeboten und zwar mit Pferd. Wir ritten in die Berge, dann wurden die Pferde angebunden und wir pirschten eine Runde. Der Waldbestand war sehr licht und man sah die Sauen im Kessel liegen, oft am Dampf der dort aufstieg. Dann hieß es Anpirschen. Man kam so bis auf ca. 30-50 m ran. Dann suchte man sich was zum Anstreichen und nach einem leichten Geräusch mit dem Fuß wurden die Sauen hoch. Oft war es nicht ein Keiler, sondern eine Bache mit Frischlingen oder 2 Überläufer, etc. Aus dem großen Batzen wurden dann viele.
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In einem Fall war die Sau ein dunkler Damhirsch, wir sahen nur den Rücken aber keine Schaufeln..
Wenn die Sauen hochwurden, verhofften sie einmal (!!!) und nicht öfter. Wenn man Glück hatte standen sie frei. Oft aber war Deckung dazwischen. Nachpirschen war erfolglos es gab dann kein Halten mehr.
Anhang anzeigen 43562 Das sah dann so aus, man blickte ins Weidloch.
Das war ehrlich gesagt eine Jagd nach meinem Geschmack.
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Interessant war das Herankommen an das andere Wild wenn man auf dem Pferd saß. Die Fluchtdistanz beim Dam- und Rotwild betrug zwischen 20 und 50 m. Das Rever bietet auch Reiterferien an, vielleicht reitet ja die Partnerin auch ganz gerne. So ist das Wild an Reiter gewöhnt. Leider war ich damals ohne Bildstabilisator noch unterwegs, ein paar Hundert Bilder, keines scharf. Und Fotos von den Jagdführern machen lassen, ist ein eigenes Thema..
Das Revier ist zum Iskarsee hin offen, aber oben zu den Bergen wegen der Wölfe gezäunt. Dringen Wölfe von der Seeseite her ein, werden sie sofort bejagt und in der Regel restlos erlegt.
In dem Revier werden keine Drückjagden mehr gemacht, man sah überall noch verfallene Stände.
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Das Wildbret wird von 2 Metzgern sehr sauber versorgt und würde unseren Hygienestandarts entsprechen. Es geht in den Export. Ob es unbedingt Edelstahlhaken sein müssen.....?......Aber ich meine besser so als zerbombtes Drückjagdwild am Edelstahlhaken.
Insofern wäre für mich die Pirschjagd an die Kirrung in der Türkei vom Erlebniswert her noch über dem normalen Ansitz angesiedelt.