Claas schrieb:
Nicht das ich einen Grund suche um Füchse zu schießen, aber kann ich die Räude nicht verhindern mit der Jagd auf Füchse, wenn sie mehr nebenbei betrieben wird?
Ich denke nicht. Seuchen verhindern ist ja ohnehin schon ein hohes Ziel. Hat vielerorts nicht mit der Tollwut geklappt (bis zur Impfung) und mit der Schweinepest ebenfalls nicht. Wenn eine ganze Gegend hinter dem Raubwild her ist, wie im Münsterland, am Niederrhein oder bei Euch da oben, da mag das gehen, aber schon einzelne scharf jagende Reviere können Seuchenzüge nicht beeinflussen. Und diejenigen die den Fuchs nur nebenbei (ich bin fast versucht "nur vom Ansitz" zu schreiben) bejagen, die üben keinerlei Einflüsse auf die Gesamtpopulation aus.
Claas schrieb:
Steve Du hast das gut zusammengefasst aber der Satz oben passt nur wenn es Sinn macht den Fuchs zu erlegen und da hast Du etliche Beispiele angeführt, wenn es keinen macht.
Mmh, schwierig, schwierig. Also ich glaube, die Aussage kann ich nicht unterschreiben. Ganz ehrlich, ich gehe gern auf die Jagd und mache gern Beute. Mir macht Beutemachen Freude und nicht in jedem Fall macht das konkrete Beutemachen einen über das Freudebereiten hinausgehenden Sinn. Beispiele? Vor Jahren lag im Hunsrück Schnee, der Mond schien, während wir hier unten in Rheinhessen unterhalb der Wolkendecke lagen. Auf die Einladung eine Freundes habe ich meine Siebensachen gepackt, bin in ein Hunrücker Hochwildrevier gefahren (Raubwildjagd betreibt da niemand, da geht’s um andere Tiere :wink: ), bei unglaublichem Licht quer durch den Wald auf eine kleine Wiese gepirscht, die direkt oberhalb der Kante zu den Rheinhängen gelegen ist. Am Rande dieser Wiese stand ein uralter Birnbaum, an dem eine sehr idyllische Leiter stand.
Um den Rahmen der Erzählung hier nicht zu sprengen nun die Nacht die ich damals erlebte in Stichworten: Schnee – Mond – Rauhreif – Ranzeitgebell – rufende Stein- und Waldkäutze – ein sechsköpfiges Rudel Rotwild vor mir – Sauen neben mir in den Hecken – Gais mit zwei Kitzen unter meiner Leiter – ein Ranzzeitpärchen – die Fähe liegt im Knall des Schrotschusses – ein 3er Hirsch zieht am Heckenrand entlang – ein Rüde folgt kurz darauf und liegt im Knall der von der anderen Rheinseite zurückhallt – schließlich ein Marder der unter meinem Birnbaum wohl nach Fallobst sucht und auch mein wird.
Sinn? Also spürbaren Einfluss auf eine Wildtierpopulation habe ich in dieser Nacht sicher nicht ausgeübt. Der Raubwilddruck ist nicht spürbar gesenkt worden und auf gar keinen Fall habe ich die Seuchengefahr verringert. Ich habe einfach fünf Stunden lang eine Nacht erlebt die so schön war, dass ich mich jetzt nach sieben, acht oder vielleicht sogar schon neun Jahren immer noch dran erinnern kann als wäre es gestern gewesen. Für mich war die Nacht inklusive des Beutemachens sicher nicht sinnlos und ähnlich halte ich es auch mit den Drückjagdfüchsen.
Bei mir daheim geht’s darum Raubwilddruck vom Niederwild zu nehmen, „auswärts“ tritt das für mich in den Hintergrund. :wink: Da gehts mir eher um ein schönes Erlebnis.
Wh
Steve