JJ: Sicherungs- und "Kaliberproblem" bei Mauser 98

Registriert
16 Jan 2016
Beiträge
56
Das ist ein sog. Standard Modell gefertigt in Oberndorf.
Die Telie hatten alle den zivilen BUGN Beschuß.

Kaliber immer 8x57 IS , sofern kein neuer Lauf eingesetzt wurde mit einem älteren Kaliber , was wohl ungewöhnlich wäre.

Danke vielmals! Ich dachte die hätten erst ab 1939 ausschließlich Kaliber IS? Könnten Sie das noch etwas näher erläutern? Danke
 
Registriert
21 Jul 2006
Beiträge
1.600
...
Jetzt habe ich aber nun einen Fehler entdeckt und bräuchte Rat zu zwei Dingen:

1. Wenn die Waffe gespannt und gesichert (Flügel nach rechts) ist und ich den Abzug durchdrücke (darf das überhaupt möglich sein?) und ich anschließend den Flügel auf links drehe (entsichere) löst sich der Schuss/Schlagbolzen. Sozusagen schießt der Sicherungsflügel.
-Kann mir jemand erklären wo der Fehler liegt? Und ob dies durch einen Büchsenmacher zu beheben ist? ..
Zu meinem Verständnis:
Das klingt so, als ob Du den Abzug gedrückt hältst, während du entsicherst.
Ist das so gemeint?
Wenn ja, wäre das Verhalten bei einem 98er völlig normal. Hier liegt kein Fehler vor. Works as designed.
Die Sicherung wirkt nur auf den Schlagbolzen und zieht diesen etwas zurück, sodass die Abzugsrast freiliegt. Den Abzug kannst Du dann freigängig durchdrücken.
Wenn du mit gezogenem Abzug entsicherst, muss sich der Schuss lösen.
Oder meinst Du, dass Du den Abzug durchziehst, wieder loslässt und dann entsicherst?
Im letzt genannten Fall dürfte sich kein Schuss lösen.

Grüße
 
Registriert
16 Jan 2016
Beiträge
56
Zu meinem Verständnis:
Das klingt so, als ob Du den Abzug gedrückt hältst, während du entsicherst.
Ist das so gemeint?
Wenn ja, wäre das Verhalten bei einem 98er völlig normal. Hier liegt kein Fehler vor. Works as designed.
Die Sicherung wirkt nur auf den Schlagbolzen und zieht diesen etwas zurück, sodass die Abzugsrast freiliegt. Den Abzug kannst Du dann freigängig durchdrücken.
Wenn du mit gezogenem Abzug entsicherst, muss sich der Schuss lösen.
Oder meinst Du, dass Du den Abzug durchziehst, wieder loslässt und dann entsicherst?
Im letzt genannten Fall dürfte sich kein Schuss lösen.

Grüße

Ja letzteres meine ich, wenn ich ihn durchziehe und dann wieder loslasse und anschließend entsichere löst sich der Schuss.
 
Registriert
31 Okt 2014
Beiträge
1.961
Ja letzteres meine ich, wenn ich ihn durchziehe und dann wieder loslasse und anschließend entsichere löst sich der Schuss.

Beim 98er wird der Schlagbolzen beim Sichern von der Abzugsrast abgehoben (der Abzug somit entlastet).
So wie Du es jetzt beschreibst ist der Abzug bei gesicherter Waffe nicht entlastet. Das bedeutet beim Sichern wird der Schlagbolzen nicht weit genug zurückgezogen.
Wenn man dann den Abzug betätigt und wieder losläßt bleibt die Abzugsrast unter der Schlagbolzenmutter hängen und beim Entsichern löst sich der Schuß.
Die Behebung dieses Fehlers dürfte für einen Büchsenmacher (ich meine Büchsenmacher und nicht Waffenhändler) kein Problem sein.
 
Registriert
16 Jan 2016
Beiträge
56
Beim 98er wird der Schlagbolzen beim Sichern von der Abzugsrast abgehoben (der Abzug somit entlastet).
So wie Du es jetzt beschreibst ist der Abzug bei gesicherter Waffe nicht entlastet. Das bedeutet beim Sichern wird der Schlagbolzen nicht weit genug zurückgezogen.
Wenn man dann den Abzug betätigt und wieder losläßt bleibt die Abzugsrast unter der Schlagbolzenmutter hängen und beim Entsichern löst sich der Schuß.
Die Behebung dieses Fehlers dürfte für einen Büchsenmacher (ich meine Büchsenmacher und nicht Waffenhändler) kein Problem sein.

Hallo Hobojagd,

Danke für die Erläuterung. Ich werde am Montag zu einem (hoffentlich guten) Büchsenmacher gehen und ihn vielleicht schon einmal darauf hinweisen, was es denn sein könnte. Noch 'ne dumme Frage :what: : nimmt der Büxner die Waffe aus dem Schaft um diese Arbeiten durchzuführen? Denke schon, oder? (Dann könnte er auch gleich nach dem Kaliber nachsehen an der Laufwurzel), dann schraub ich die Waffe nämlich vorher nicht aus dem Schaft.
 

JBB

Registriert
23 Jan 2014
Beiträge
2.658
Sehr wahrscheinlich - wobei das Ausschäften am 98er ne Arbeit von 2 Minuten ist... Nur Aufpassen das du die Sicherungsschraube löst ;) Hab ich letztens vor Verträumtheit verbaselt und mich gewundert warum die Schraube ned will... :unbelievable: Machte Krack und der Schraubenzieher war hin (ok, war schon sehr alt... aber dennoch) :what::help:

Dann machte es Klick im Hirn und ich hab mich innerlich verflucht als Voll**** :oops:

WMH
 
Registriert
31 Okt 2014
Beiträge
1.961
Hallo Hobojagd,

Danke für die Erläuterung. Ich werde am Montag zu einem (hoffentlich guten) Büchsenmacher gehen und ihn vielleicht schon einmal darauf hinweisen, was es denn sein könnte. Noch 'ne dumme Frage :what: : nimmt der Büxner die Waffe aus dem Schaft um diese Arbeiten durchzuführen? Denke schon, oder? (Dann könnte er auch gleich nach dem Kaliber nachsehen an der Laufwurzel), dann schraub ich die Waffe nämlich vorher nicht aus dem Schaft.

Im Grunde genommen kann man es machen ohne die Waffe auszuschäften, aber der Teufel steckt im Detail.
Sinnvollerweise - um andere Fehler auszuschließen - wird er deshalb die Waffe ausschäften.
Es sind ja auch nur zwei Schrauben die er lösen muß.
Der Fehler kann daran liegen, daß Schlagbolzen, Schlagbolzenmutter, Sicherungsflügel, Schlößchen oder Abzugsgabel mal einzeln oder komplett ausgetauscht wurden und durch Aufsummierung der möglichen Toleranzen ein Funktionsmaß nicht mehr passt.
Ich würde - wenn die Waffe ausgeschäftet ist auch mal nachsehen welche Bauteile noch nummerngleich sind. Da die Waffe einen zivilen Beschuß hat, könnte es entweder ein Mauser Typ C (vereinfacht zivile Pirschbüchse mit Jagdlicher Schäftung aber Militärsystem) oder ein Mauser Standardmodell ( zivile Militärische Büchse für das Sportschießen) gewesen sein.
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
77.727
Warum nicht?

Zwei Schrauben und fertig.

Nur bitte auf einen wirklich passenden Schraubendreher achten, vermackte Schrauben sind nicht schön.
 
Registriert
16 Jan 2016
Beiträge
56
Sobald ich beim Büchsenmacher war, Bauteilnummern und den Befund habe, werde ich mich wieder melden.
Ich bin gespannt was dabei rauskommt ...

Bis dahin Weidmannsheil!
 
Registriert
13 Jun 2007
Beiträge
2.229
Hier geht in den Bezeichnungen einiges durcheinander.


Die Produktion der Standardmodelle erfogte noch zu Zeiten der verschleierten Aufrüstung der Wehrmacht , die nach den Versailler Verträgen die Zahl der 8x57is Waffen beschränkte.


Die Mauserwerke produzierten diese Waffen auch für den Export.


Folgende Typen gab es:



  1. Sog. Kurzgewehr Standard:
    Gerader Kammerstängel, Ziviler Beschuß, Beschriftung auf der Systemhülse links: Standard-Modell,Produktion von 1924 bis 1933, Kaliber 8x57is. Die Legion Condor war z. Beispiel damit ausgerüstet.Vieles ging auch nach China.
  2. Standard Karabiner Modell 1933:
    Ziviler Beschuß, Mauserbanner auf Hülsenkopf und Produktionsjahr,linke Seite Mauserwerke A.G. Oberndorf a./N. Gekröpfter Kammerstängel,Kaliber 8x57is.Gingen u.a. an den Postschutz, SS und an die Wehrmacht


Rein zivile Mauserbüchse Typ C Armeemodell: Stufenlauf,Hülsenkopf manchmal mit Mauserbanner, Linke Seite: Waffenfabrik Mauser Oberndorf,Ziviler Beschuß,
Kaliber 8x57is,30-06.
Das hier vorliegende Teil ist also eindeutig der Nummer 2 zuzuordnen.
 
Registriert
31 Okt 2014
Beiträge
1.961
Hier geht in den Bezeichnungen einiges durcheinander.


Die Produktion der Standardmodelle erfogte noch zu Zeiten der verschleierten Aufrüstung der Wehrmacht , die nach den Versailler Verträgen die Zahl der 8x57is Waffen beschränkte.


Die Mauserwerke produzierten diese Waffen auch für den Export.


Folgende Typen gab es:



  1. Sog. Kurzgewehr Standard:
    Gerader Kammerstängel, Ziviler Beschuß, Beschriftung auf der Systemhülse links: Standard-Modell,Produktion von 1924 bis 1933, Kaliber 8x57is. Die Legion Condor war z. Beispiel damit ausgerüstet.Vieles ging auch nach China.
  2. Standard Karabiner Modell 1933:
    Ziviler Beschuß, Mauserbanner auf Hülsenkopf und Produktionsjahr,linke Seite Mauserwerke A.G. Oberndorf a./N. Gekröpfter Kammerstängel,Kaliber 8x57is.Gingen u.a. an den Postschutz, SS und an die Wehrmacht


Rein zivile Mauserbüchse Typ C Armeemodell: Stufenlauf,Hülsenkopf manchmal mit Mauserbanner, Linke Seite: Waffenfabrik Mauser Oberndorf,Ziviler Beschuß,
Kaliber 8x57is,30-06.
Das hier vorliegende Teil ist also eindeutig der Nummer 2 zuzuordnen.

Das es nicht 1. ist, war klar.

Daß es vermutlich 2. ist, ist auch klar (die wurden aber auch zivil "wehrsportlich" geschossen, nicht nur die Wehrmann in 8,15x46R).
Wenn es aber eine Hochzeit aus verschiedenen Teilen ist, könnte es ursprünglich auch ein Typ C sein - ich wollte es aber auch nicht zu kompliziert machen.
Wenn man genügend zivile Mauser gesehen hat, weiß man, daß auf Kundenwunsch damals alles möglich war und auch gemacht wurde.
 
Registriert
13 Jun 2007
Beiträge
2.229
Nicht kompliziert - also einfach - sollte aber dennoch eine richtige Aussage ergeben.

Ein Mauser Banner mit Jahreszahl 1934 ist niemals als C Modell bei Mauser rausgegangen.

Das man bei Mauser im Zivilwaffenbau so einiges überraschende hergestellt hat ist sicher richtig.

Aber beim absoluten Basismodell(ModellC) , welches mit niedrigsten Produktionskosten auskommen sollte , würde wohl kaum ein Kunde Sonderwünsche (gegen Aufpreis) geordert haben.
 
Registriert
30 Mrz 2014
Beiträge
7.121
.....

Jetzt habe ich aber nun einen Fehler entdeckt und bräuchte Rat zu zwei Dingen:

1. Wenn die Waffe gespannt und gesichert (Flügel nach rechts) ist und ich den Abzug durchdrücke (darf das überhaupt möglich sein?) und ich anschließend den Flügel auf links drehe (entsichere) löst sich der Schuss/Schlagbolzen. Sozusagen schießt der Sicherungsflügel.
-Kann mir jemand erklären wo der Fehler liegt? Und ob dies durch einen Büchsenmacher zu beheben ist? Liegt es vielleicht am nachträglich verbauten Stecher?

(-Grundsätzlich wäre das ja nicht schlimm so lange ich den Abzug nicht durchdrücke, aber der Teufel ist ein Eichhörnchen... es könnte ja unbemerkt mal dazu kommen.)
.......

Danke!

Wie kommt man auf die Idee bei einer gespannten und gesicherten Waffe den Abzug durch zu drücken und dann die Sicherung zu lösen? Um sich dann zu wundern dass es Bumm machen kann?

unbemerkt am Abzug ziehen und dabei noch bei durchgezogenem Abzug unbemerkt zu entsichern ist jetzt auch kein Fall den man betrachten müsste, das darvint sich schon raus.


Man nehme einen 10 kg Stahlklotz, hängt den an ein Seil ( Sicherung), positioniert seinen Fuß genau darunter.. Nun durchtrennt man das Seil und wundert sich dass es am Fuß weh tut..
 
Registriert
18 Jan 2015
Beiträge
65
Wie kommt man auf die Idee bei einer gespannten und gesicherten Waffe den Abzug durch zu drücken und dann die Sicherung zu lösen? Um sich dann zu wundern dass es Bumm machen kann?

Wenn man ausschliessen kann, im gesicherten Zustand den Abzug zu berühren, dann bräuchte man doch garkeine Sicherung, oder? Oder hab ich dich falsch verstanden?
 
A

anonym

Guest
Wie kommt man auf die Idee bei einer gespannten und gesicherten Waffe den Abzug durch zu drücken und dann die Sicherung zu lösen? Um sich dann zu wundern dass es Bumm machen kann?
unbemerkt am Abzug ziehen und dabei noch bei durchgezogenem Abzug unbemerkt zu entsichern ist jetzt auch kein Fall den man betrachten müsste, das darvint sich schon raus...

Mißverständnis!

Er meinte, dass er bei gespannter und gesicherter Waffe den Abzug zieht, diesen wieder loslässt, dann entsichert und dann der Schlabo seine Lage in Richtung Patronenlager verschiebt.

Und das, da hat er recht, darf nicht passieren. Dafür ist die Sicherung ja da, das man bei gespannter und gesicherter Waffe an den Abzug kommen darf, ohne das dabei oder nach Lösen der Sicherung ein Schus ausgelöst wird (Hervorhebung: Der Abzug ist beim Entsichern nicht mehr betätigt!).
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
18
Zurzeit aktive Gäste
133
Besucher gesamt
151
Oben