Jagdvision 2030

Registriert
28 Aug 2011
Beiträge
401
:12: :12: :12:

Na, schön wärs.

Dann unterhalte dich mal mit Pächtern, deren Revier an die Staatsforst angrenzt.

Die werden dir sofort bestätigen, was ich geschrieben habe.

Oder lies mal die Veröffentlichung von Hans Webersberger, der wird von seinen Nachbarn nicht mal mehr gegrüsst.


Auch die internen Verhältnisse innerhalb der Genossenschaften sind oft so wie von mir beschrieben, in meiner unmittelbaren Nachbarschaft ist ein GJB zwei Jahre nicht verpachtet worden, weil die Waldbesitzer die Stimmen-, aber nicht die Flächenmehrheit hatten und sich mit den flächenstärkeren Landwirten nicht einigen konnten.
Die Waldbesitzer wollten hohe Pacht und Wildschadenpauschalierung,
die Landwirte niedrige Pacht und vollumfängliche Wildschadensregulierung.
Der Vorsitzende hat nach dem dritten geplatzten Verpachtungstermin entnervt das Handtuch geworfen, darauf wurde der Gemeindedirektor eingesetzt, der aber auch nicht weiter kam.

Das aber nur am Rande.
 
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.420
Moin!

Zerreiche schrieb:
Dann unterhalte dich mal mit Pächtern, deren Revier an die Staatsforst angrenzt.

Wo denn? Das kenne ich nur in der norddeutschen Tiefebene als problematisch, aber wer da als "Feldpächter" seine Rehe halt nicht auf 200m schiessen mag / kann muss die eben im Winter vom Forst erlegen lassen, weil die dann alle in den Waldungen stehen - draussen ist ja so übersichtlich aufgeräumt. Sh*t happens. :32:

Die Waldbesitzer wollten hohe Pacht und Wildschadenpauschalierung,
die Landwirte niedrige Pacht und vollumfängliche Wildschadensregulierung.
Der Vorsitzende hat nach dem dritten geplatzten Verpachtungstermin entnervt das Handtuch geworfen, darauf wurde der Gemeindedirektor eingesetzt, der aber auch nicht weiter kam.

Amateure. Keine Regelung, wie die das intern durch Abstimmungen regeln könnten? Schreit ja schon nach Zwangsbejagung durch die UJB per Polizeijagd. Kannst Du mir sagen wo das ist? :31:


Ach so, Visionen bis 2030:

- mehr Professionalität
- mehr Pragmatismus
- Wolf bejagbar und in allen BL (.ne. HB, HH) vorkommend
- großräumige Abstimmung und Koordination, "partizipativ", unterstützt durch ECHTE wildlife manager
- funktionierendes, glaubwürdiges Monitoringsystem für bejagbare und andere Arten
- ...

Viele Grüße,

Joe
 
Registriert
28 Nov 2005
Beiträge
6.737
Zerreiche schrieb:
Auch die internen Verhältnisse innerhalb der Genossenschaften sind oft so wie von mir beschrieben, in meiner unmittelbaren Nachbarschaft ist ein GJB zwei Jahre nicht verpachtet worden, weil die Waldbesitzer die Stimmen-, aber nicht die Flächenmehrheit hatten und sich mit den flächenstärkeren Landwirten nicht einigen konnten.
Die Waldbesitzer wollten hohe Pacht und Wildschadenpauschalierung,
die Landwirte niedrige Pacht und vollumfängliche Wildschadensregulierung.
Der Vorsitzende hat nach dem dritten geplatzten Verpachtungstermin entnervt das Handtuch geworfen, darauf wurde der Gemeindedirektor eingesetzt, der aber auch nicht weiter kam.

Jo, da will halt vermutlich ein Waldbesitzer die Jagd und im Feld keinen Wildschaden zahlen. Ziehen wir jetzt dann demnächst auch mal aus Spass durch. Flächen sind schon sauber verteilt. Bin schon sehr gespannt. Hate the system, not the player... :18: :26:
 
Registriert
1 Jan 2010
Beiträge
9.002
Darf ich noch einmal auf die "Tierschützer" zurückkommen, hier droht m.E. Unheil.

Professionalisierung, diesen Begriff müssten wir definieren. Ich stelle fest, dass sich der neue Jägernachwuchs der letzten 5 - 10 Jahre deutlich gewandelt hat, obwohl bei uns bisher wenige Vierwochenkursabsolventen aufgeschlagen sind. Jagd ist bei den "Neuen" eine Freizeitbeschäftigung unter vielen, man segelt, spilet Tennis, geht zur besten Jagdzeit in den Urlaub usw. - da kommt wenig Professionalität.
Bedeutet das der Weg zum angestellten Berufsjäger?
 
Registriert
28 Nov 2005
Beiträge
6.737
OberförsterVS schrieb:
Darf ich noch einmal auf die "Tierschützer" zurückkommen, hier droht m.E. Unheil.

Professionalisierung, diesen Begriff müssten wir definieren. Ich stelle fest, dass sich der neue Jägernachwuchs der letzten 5 - 10 Jahre deutlich gewandelt hat, obwohl bei uns bisher wenige Vierwochenkursabsolventen aufgeschlagen sind. Jagd ist bei den "Neuen" eine Freizeitbeschäftigung unter vielen, man segelt, spilet Tennis, geht zur besten Jagdzeit in den Urlaub usw. - da kommt wenig Professionalität.
Bedeutet das der Weg zum angestellten Berufsjäger?

Guter punkt. Ich war ja schon immer der meinung, dass Breite mehr hilft als Professionalität. Das mit dem vermitteln der Professionalität hat ja leider nicht wirklich geklappt die letzten Jahrzehnte. Deshalb sollte man auf die die alte weissheit, dass die mehran die schweran sind setzen. Ob es dann auch viele gibt, für die Jagd nicht das eine absolute Hobby ist, ist dann wurscht, aber jeder kennt einen, der Jäger ist und eigentlich ist der ja ein ganz netter Kerl. So macht mans seit zig Jahren in Skandinavien, wo halt viele nur ein oder zweimal im jahr auf die Jagd gehen. Aber die haben unsere politischen Probleme nicht in der Art und Weise wie wir, weil verbohrte Extremisten dort keinen Stich machen. dass ändert ja nichts an der Tatsache, dass es trotzdem noch viele Hardcore Jäger gibt, welche Jagd als Lebensaufgabe sehen (ich will mich da mal nicht ausschliessen), trotzdem brauchen wir mehr Leute und nicht mehr Pseudoqualität oder Pseudoprofessionalität.
 
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.420
Moin!

Unter Professionalität verstehe ich die Art des Umgangs mit der Materie, nicht die Orientierung an der Möglichkeit, das als Broterwerb durchzuführen. Bsp.: Fortbildung statt "das war schon immer so", Analyse statt Bauchgefühl, Erkennen der eigenen Verantwortlichkeiten, Möglichkeiten und Grenzen. Ein Handwerker z. B. weiss, wo er mit seiner Ausrüstung noch was reissen kann, ein guter Profi sagt Dir dann auch wer da, wo ER nicht mehr hinkommt, noch arbeiten kann.

In diesem Sinne wollte ich das verstanden wissen, nicht als Forderung nach dem angestellten Rehwild-Culler*.

Viele Grüße,

Joe

*Ein professionell ausgerichteter Jäger "klaut" dem Culler allerdings auch mal Ausrüstung und Tricks und verwendet sie so, wie es seinem Ethos entspricht.
 
Registriert
10 Nov 2011
Beiträge
168
Also den Weg zu "nur noch angestellte Berufsjäger" sehe ich persönlich nicht. Zum Einem der Punkt der Bezahlung, die dann notwendige Masse der Berufsjäger müßte irgend jemand bezahlen. Wer soll das sein, der Staat der Landwirt, der Forstmann? Die werden sich hüten und es versuchen abzuschieben. Wer soll in dem Szenario die definitiv immer noch auftretenden Schäden ausgleichen? Pächter würde es in der Form nicht mehr geben, Privateigentum aber (hoffentlich) sicher noch!

Das ist die eine Seite, die andere - es ist nicht anzunehmen, das auf den Beruf des Berufsjägers ein sprichwörtlicher Run erfolgt, so attraktiv, speziell für junge Leute ist diese Berufwahl nicht und damit steht das Nachwuchs bzw. Bewerberproblem. Nun kann man natürlich immer per Order von oben und wider dem Verstand, sinnlose Einschränkungen erzwingen, nur es wird sich dann in den Folgen rächen. Das der Wildbestand und damit die Schädenshäufigkeit nicht weniger wird auf magische Weise, sollte auch dem dümmsten Ideologen eigentlich klar sein.

Abschließend nach ein Rückblick, selbst in der ehem. DDR gab es nicht nur ausschließlich Berufsjäger, obwohl gerade in einer Diktatur die Bedingungen eigentlich "ideal" dafür wären, speziell in Hinsicht auf Schadensausgleich etc. Das es dort nicht einfach war und spezielle Bedingungen erfüllt werden mußten, um überhaupt eine Waffe anfassen zu dürfen, will ich nicht extra erwähnen, da sicher allg. bekannt.

Andereseits, was ist falsch daran, die Jagd als eine Art der Freizeitbeschäftigung zu sehen? Andere Länder haben mit dieser Vorstellung kein Problem, da ist das eher normal, nur hier sieht mancher das immer anderes und glaubt zu Wissen, das nur ein Berufsjäger der "bessere" Jäger sein müßte, die anderen sind nur "Hobbyjäger". Was natürlich absoluter Quatsch ist!
 
Registriert
28 Feb 2001
Beiträge
14.182
SAR-M1 schrieb:
Andereseits, was ist falsch daran, die Jagd als eine Art der Freizeitbeschäftigung zu sehen?
Nix.
Andere tragen z.B. in ihrer Freizeit als ("Hobby-")Feuerwehrleute auch große Verantwortung.

Die haben aber einen Chef, üben immer irgendwas und fahren dauernd zur Schulung.... :)

basti
 
Registriert
27 Jan 2006
Beiträge
12.348
Was bringen die ewigen Grundsatzdiskussionen,was haben sie bewirkt? Warum versucht man nur noch Klienteljagdpolitik zu betreiben? Warum ist das deutsche Jagdwesen das beschi..enste auf der Welt?Warum fressen die Rehe alle Wälder auf? Warum sind die deutschen Forsten nur noch kahlgefressene Holzruinen? Warum wird hier gemezelt,dort gehegt ? Warum muß alles auf den Prüfstand ,was bisher funktioniert hat ? Warum heckt der Fuchs jetzt schon im Februar? Der dt.Waidmann hat Probleme ! Die gute deutsche Jagd wird zerredet,den Extremisten in die Hand gespielt .Selbstzerfleischung wegen paar Deppen,die denken sie sind der Nabel der Welt. Grauenhaft.Nur gut,daß die Basis oft noch ahnungslos ist und einfach nur ihre jagdliche Freude hat.Jagdpolitik,mir graut vor Dir !
 
Registriert
1 Nov 2006
Beiträge
7.151
saujager1977 schrieb:
... Ich war ja schon immer der meinung, dass Breite mehr hilft als Professionalität. ...
Und ich war und bin schon immer genau gegenteiliger Meinung. :12:
Je "breiter" die Jagd angelegt ist, desto geringer müssen zwangsläufig die Ansprüche an die Qualität des Handwerkes Jagd sein. Je weniger qualifiziert ich zur Jagdausübung sein muss, desto mehr Ansätze biete ich für die Kritik an der "Hobby"jagd.
 
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.420
Moin!

waldgeist schrieb:
Was bringen die ewigen Grundsatzdiskussionen,was haben sie bewirkt? Warum versucht man nur noch Klienteljagdpolitik zu betreiben? Warum ist das deutsche Jagdwesen das beschi..enste auf der Welt?Warum fressen die Rehe alle Wälder auf? Warum sind die deutschen Forsten nur noch kahlgefressene Holzruinen? Warum wird hier gemezelt,dort gehegt ? Warum muß alles auf den Prüfstand ,was bisher funktioniert hat ? Warum heckt der Fuchs jetzt schon im Februar? Der dt.Waidmann hat Probleme ! Die gute deutsche Jagd wird zerredet,den Extremisten in die Hand gespielt .Selbstzerfleischung wegen paar Deppen,die denken sie sind der Nabel der Welt. Grauenhaft.Nur gut,daß die Basis oft noch ahnungslos ist und einfach nur ihre jagdliche Freude hat.Jagdpolitik,mir graut vor Dir !

Ich fürchte, den Sinn hinter diesen Ausführungen werden viele nicht verstehen ... :17:

Deine Ausführungen bleiben nämlich zu sehr an der Oberfläche und verschleiern das, das @basti so schön in dem Diagramm gezeigt hat:
- Wo stehen wir?
- Wo sehen wir uns in 18 Jahren?
- Welche Pfade führen da hin?
- Welche Faktoren beeinflussen die möglichen Entwicklungspfade?
- Erfordern diese Einflüsse unsere Reaktion? Wenn ja:
- Wie können wir mit diesen Einflüssen umgehen, um doch zu unserem Ziel zugelangen?
- Können wir im Vorfeld aktiv tätig werden, um bestimmte Problemfelder ohne Ärger zu umschiffen?
- Wie messen wir unsere Fortschritte im Bezug auf die Zielerreichung?
- Wie betreiben wir hinsichtlich der (Fern-) Ziele "adaptives Management"?
usw. ...

Die von Dir angesprochenen Fragen zeigen alle nur, dass wir uns mit der Erfassung des Status quo schon schwertun, und dass leider viele (nicht Du) überhaupt keine Vorstellung davon haben, wo sie in 18 Jahren sein wollen.

Viele Grüße,

Joe
 
Registriert
10 Nov 2011
Beiträge
168
Gegen eine qualitativ hohe Ausbildung/Prüfung ist nicht zu sagen, im Gegenteil sie ist sogar ein MUSS meiner Meinung nach. Aber das meinte ich nicht mit meinem Vergleich - mir ging es um den Berufsjäger"zwang" und dem Vergleich zum jetzigen Status. Der jetzige Status ist mM nicht so schlecht, wie manche das immer gerne behaupten. Die Notwendigkeit zum Berufsjägerzwang sehe ich weder, noch befürworte ich ihn in irgendeiner Form, ich lehne ihn klar ab!

Basti bzgl. Deines Vergleichs mit dem Feuerwehrmann - das Vorhandensein eines Chefs garantiert noch lange nicht Qualität. Da kommt es immer auf den Chef selber an.

Im jagdlichen Bereich sehe ich diese Notwendigkeit nun ganz und garnicht. Es sollte doch im Interesse eines jeden Jägers selber liegen sich fortzubilden bzw. das Schießen, als Handwerksbasis sicher zu beherrschen. Es werden daher keine neuen Zwangslehrgänge benötigt, sondern vielmehr gute Öffentlichkeitsarbeit, auch v. einzelnen "einfachen" Jäger. Die breite Öffentlichkeit gilt es positiv zu beeinflussen, das entzieht jeden Jagdgegner-Ideologen die Basis.
 
Registriert
1 Nov 2006
Beiträge
7.151
SAR-M1 schrieb:
... Es sollte doch im Interesse eines jeden Jägers selber liegen sich fortzubilden ...
"er/sie/es sollte" = Indikativ Präteritum Aktiv. :26: Wie viele Jäger kennst Du persönlich, die sich regelmäßig fortbilden? Wie groß ist Deiner Meinung nach der Anteil der Jäger in %, die regelmäßig Fortbildungen besuchen?
Ich möchte hier nicht in den x-ten Zwang...-Thread abdriften, aber die Qualitätssteigerung durch freiwillige Weiterbildung scheint mir tatsächlich kein wirksames Mittel zu sein.
 
Registriert
28 Feb 2001
Beiträge
14.182
@admin:

*arg* :16:

Das ist jetzt schon das x-te mal, dass ich einen Beitrag senden wollte, der dann offenbar mit einem anderen zusammengestoßen ist und .....weg.

Aber egal, skogman hat ja exakt meine Worte gefunden. :D

basti
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
144
Zurzeit aktive Gäste
329
Besucher gesamt
473
Oben