Jagdliches Brauchtum Jungjäger und vieles mehr!!!!

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Moin,
da aufgrund meines -vielleicht nicht ganz passenden- Beitrags gestern der Threat um die Blattjagd gerade eskaliert ist, hier die Möglichkeit, die Diskussion weiter zu führen, ohne der Erlegerthreat der Blattzeit komplett kaputt zu reden:

Aus meiner Sicht ist die Jagd in Deutschland sehr wohl noch in der Lage sich an alten Tugenden zu orientieren.
Klar ist aber auch, dass sowohl die Verbandsarbeit, die Jagdschulen und vielleicht sogar Corona einiges dafür tun, dass es nicht mehr so ist wie früher!

Bei uns aufm Dörpe war bis zu Corona noch Niederwildjagd mit allen (auch den neuen Jungjägern) üblich! Hier ging es eher weniger um die Strecke, aber um die Tradition, die gesellschaftliche Anerkennung und die Einbindung der Neuen.
Nach der Treibjagd gab es Schüsseltreiben mit Blasmusik, die Jagdgenossen waren als Treiber oder Jäger dabei, die Jungjäger wurden als Treiber - und dann nach dem Jugendjagdschein als Jäger, mit eingebunden und konnten Kontakte knüften.
Gemeinsam würden mehrere Jagdbezirke bejagt. Hier spielten Grenzen keine Rolle, alle wurden mit "ins Boot" geholt.

Das ist leider seit Corona anders.

Aber Jungjäger werden immer noch eingebunden. Bei uns - je nach Jagdzeit - mehr oder weniger: Mal ein Gemeinschaftsansitz, mal Revierarbeiten, mal der Reviergang zum Erklären. Der gemeinsame Entenstrich, die Wildschadensverhütung am Mais/ Weizen oder im Winter an den Grünflächen.
Wenn man was versuchen will, findet sich etwas.

Bei mir im (anderen) Revier habe ich seit Juni nicht mehr gesessen, weil in (Jung)Jägern gerne die Möglichkeit auf den ersten Geweihten geben möchte.
Die Feisthirsche sind nur im Sommer bis Anfang August da, wenn es da nicht klappt, dann erst im Mai des Folgejahres.
Ich habe mehr Freude am erarbeiteten WMH eines Jägers, der sich ehrlich freut, als mir den nächsten 6er oder 8er an die Wand zu hängen. Aber auch hier ist das Wildbret eine schöne Kostenspritze für die Pacht und wenn der Hirsch, das Reh oder das Wildschwein nicht erlegt wird, feht es in der Kasse (vielleicht). So ehrlich muss man auch sein und wenn im anderen Threat über Schießer und so weiter diskutiert wird, ist das aus meiner Sicht in vielen Fällen nicht der Hauptgrund.

Es gibt natürlich auch diese Jäger oder Jäger, die es nie gelernt haben, weil sie von der Jagdschule in einen Pirschbezirk im Staat gekommen sind und nie Kontakt hatten.
Mir sind beide Seiten gut bekannt. Ich jage seit über 30 Jahren in einer Eigenjagd, ich gehe seit genau so langer Zeit regelmäßig im Staat mit und ich habe in einer Pachtjagd vom Staat die Möglichkeit zum Jagen.
Dazu kommen diverse Einladungen von der Eifel bis zur Havel. Meist zuviel, um diese wahrnehmen zu können.
Aber da sieht man auch den Unterschied zwischen Großstadt-Nähe und einsames Brandenburg/ Nds oder wo auch immer!
Die Jagd hat immer schon zu Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten geführt. Im Studium haben Forststudenten und ich komplett konträre Ansichten vertreten, das ist auch heute noch (teilweise) der Fall. Aber trotzdem jagen wir gerne zusammen.
Das ist der gemeinsame Nenner! Da zählt das gemeinsame, für die Natur. Hier zählt nicht das tote Reh! Die Forstbetriebe, die mich einladen, wissen, dass ich nicht wahllos jedes Reh meuchele, trotzdem erfolgen die Einladungen regelmäßig!

Und deshalb sehe ich auch immer noch die Chance, die Jagd weiter zu führen, wie ICH es gelernt habe. Und es lernen jede 2 oder 3 Jahre Jungjäger oder Jäger ohne regelmäßige Jagdmöglichkeit bei mir sehr viel. Und wenn das mehr Jäger machen (mir ist klar, dass nicht viele dazu die Möglichkeit haben), dann ist uns schon geholfen!
Und auch das Revier profitiert davon, wenn ein junger Jäger engagiert Füchse, Daxe oder auch Krähen erlegt!

Denkt mal drüber nach und diskutiert gerne hier:
 
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Niemand „muss“ jagen … wenn die Umstände oder Ansprüche mal nicht passen, kann man es sich auch schlicht mal sparen, sollte das den eigenen Vorstellungen und Werten nicht entsprechen. Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing…

Ist nicht auf dich persönlich bezogen.

Aber einige derer, die hier der "Zahl vor Wahl Fraktion" oder gerne auch mal allen die beim Forst jagen, den jagdlichen Anstand usw. absprechen, scheinen selbst sehr, sehr passionierte Jäger zu sein (eigenes Revier, Jagdreisen usw.)....

Und genau von denen kommt dann "dann lässt man es eben" oder "man muss nicht jagen" - bei allem was recht ist, daß kann ich nicht im Ansatz ernst nehmen.

Wasser predigen, Wein trinken.

Alle etwas runterfahren. Reflektieren geht nicht nur auf der einen Seite und die Motivation zur Jagd ist sicherlich vielfältig.
Der eine will reife Trophäen, der andere gerade Bretter, der nächste den Sonntagsbraten und der vierte jagd vielleicht einfach für das Erlebnis.
Seltsam wird es wenn einer meint, er allein wüsste was richtig ist.
 
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Ich finde diese ganze "Früher war es besser" Diskussion maximal langweilig.
Die Jägerschaft hatte auch lange Zeit den Ruf als "saufende Nazis" nicht ganz unbegründet und die Heger des Niederwilds haben dafür die Gifteier etc genutzt.

Es war früher nicht besser, es war anders. Hohe Ansprüche an sich selbst hat eben nur eine Minderheit der Bevölkerung, und die jagte heute wie früher anständig.
 
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Ursprünglich ging es ja auch darum, dass Tommy nicht an den Fortbestand der Jagd im traditionellem Sinne glaubt oder abgeschwächt, zweifelt, dass die Jagd so wie "wir" sie kennen, uns erhalten bleibt! auch hierzu können wir gerne diskutieren.

Nehmt nicht alles zu ernst! Es soll aber schon die Gedanken aufzeigen, die sich einzelne machen. Deshalb macht es wahrscheinlich auch Sinn, über die jagdlichen Hintergründe zu schreiben, um es einzuordnen.
Das war auch der Hauptgrund, weshalb ich oben etwas ausgeholt habe!
 
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Zunehmend wird das Wissen geringer, da heute üblicherweise die wenigsten noch mit der Jagd groß geworden sind oder sich vor dem Schein zumindest mal damit einige Jahre beschäftigt haben.
Teil der Veränderung der Ausbildung.
3 Wochen Bulimielernen und zack hat man die Lizenz zum töten und mehr ist es auch nicht mehr.
Brauchtum, was ist das denn? Viele kennen nur "die" Lodenjockel und erscheinen auf der Jagd wie eine Einsatzgruppe irgendeiner Armee.
Das ist so und wird sich kaum wieder ändern und das ist traurig, weil sie gar nicht wissen was ihnen entgeht.
Der eine oder andere Pächter kann in seinem Revier etwas gegensteuern aber auch nur begrenzt. Der Druck von außen wird immef größer, weil heute bspw. der allgemeine Glaube herrscht, Forstwirtschaft hätte etwas mit Naturschutz zu tun, usw.

Natürlich gibts nicht "die" JJ, aber sie werden mehr.
 
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Ich hatte wohl in meinem Jägerleben großes Glück. Von Kindesbeinen an mit der Jagd verbunden, als Jungjäger in einem Feld-Waldrevier aufgewachsen, in dem wirklich weidgerecht UND nach den neuesten Erkenntnissen der Wildbiologie gejagt wurde, bin ich nun Alleinpächter eines staatlichen Waldreviers. Ich habe sehr viele Veränderungen im Laufe der Zeit erlebt von Treibjagden auf Hasen und Rebhühner mit beachtlichen Strecken (ist längst vorbei) über die massiven Änderungen in Land- und Forstwirtschaft bis hin zur massiven Vermehrung der Schwarz- und Rehwilbestände. Natürlich auch die massive Aufrüstung technischer Art, die neben dem jagdlichen Nutzen eben auch die Tür für Missbauch öffnet. Ich habe nie an Kirrungen gejagt, sondern sie nur als Ablenkung betrieben, setze keine Nachtzieltechnik ein und fühle mich gut dabei. Aber ich kann auch verstehen, dass Jemand, der 200km vom Revier entfernt wohnt, angesichts der Kosten am Wochenende Strecke machen will, ebenso den Pächter, der gegen den Wildschaden kämpft. Im Laufe der Zeit stiegen die Maisanbauflächen und der Raps wurde bitterstoffarm, also von der Deckung zur Nahrung, die Schläge wurden immer größer und zunehmend unbejagbar. Schließlich habe ich mich aus dem Feld ganz in den Wald zurückgezogen, um dem ewigen Stress draußen zu entgehen. Da holt mich nun der Waldumbau ein und die Rehwildjagd verkommt zunehmend zur Schädlingsbekämpfung. Seit Beginn meiner reinen Waldjagd hat sich meine Abschussvorgabe verdreifacht und die Jagd beginnt zu verkommen als reine Zahl vor Wahl mit sehr fragwürdigen Argumenten. Dazu kommen zwei weitere Fakten. Da ich Insider bin, was die staatliche Rehwildbewirtschaftung zumindest hier angeht, wird mir zunehmend übel, wenn ich sehe, was dort passiert. Und das liegt nicht unbedingt an den Individuen, die dort jagen. Der andere Fakt ist, dass ich nachsuche und dabei Dinge erlebe, die ich mir nicht mal in Albträumen vorstellen konnte….Aber es gibt auch noch Reviere, in denen weidgerecht und mit Respekt vor der Kreatur gejagt wird. Einladungen dorthin nehme ich noch gerne an. Die anderen lehne ich dankend ab. Manches Mal werde ich auch laut und deutlich beim Streckelegen und verlasse - wenn nötig - solche Veranstaltungen. Aber ich bin mir meiner privilegierten Position bewusst, kann es mir leisten zu sagen, was ich denke. Manches Mal zweifle ich an dem, was heute Jagd genannt wird. Und es könnte sein, dass es irgendwann wirklich reicht, wer weiß das schon……
 
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Die Jagd wurde mir als Kind von Opa beigebracht (der sich geschworen hat nach dem WKII keine Gewehr ind die Hand zu nehmen, bis seinem 95tem) in Kroatien und Bosnien und Herzegowina. Alles war sehr vielseitig. Es war und ist ganz was andere als was ich in Deutschland unter Jagd erlebt habe. Die Jäger verbringen dort Tage zusammen, bauen Jagdhäuser, bilden neue Jäger selber mit aus weil Schulen gibt es nicht so richtig…
Niederwild wurde gehegt, auch mail Wild unter der Hand gesxhossen weil nur Kommunisten durften offiziell jagen. Aber im Schnitt wurde auf Tiere acht genommen. Selbst Bauern liesen Stücke vom Kleeacker, Weizen, Rüben für das Wild stehen (und die hatten kaum genug zu leben). Hier ist alles voller Regeln, Vorgaben und oft voller jagdlicher (persönlicher) Neuerfindungen.

Nun ob es hier in D so ist oder je wird wie ich es kannte und gelernt habe, eher nicht. Auch die Jagd unterliegt der Wandlung wir alles Andere. Die „Jagdpolitik“ hat sich gefühlt massiv verändert, mit „Wald vor Wild“ und diversen „Klimazielen“. Dazu kenne ich jagdlich nicht die Zeiten in D von vor 30-40 Jahren um in D zu dieser Zeit mitsprechen zu können. Was mir auffällt sind die verschiedenen Sichtweisen von Personen die mit jagdlichen Möglichkeiten gesegnet sind zu denen die sich um überhaupt eine jagdliche Möglichkeit extrem bemühen müssen. Es sind nun mal Welten die da aufeinander treffen und beide argumentieren aus ihrem Positionen die grundverschieden sind. Die einen aus sehr komfortablen Situationen, oft mit erhabenen Moralfinger (weil man es sich erlauben kann), die anderen oft aus der Situation heraus…

Extrembeispiele beidseitig ausgenommen…
 
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Nun, ich hatte sicher auch gute Startbedingungen, da ich in einem Jägerhaushalt aufwuchs und anschließend irgendwie meine jagdlichen Möglichkeiten, vom Start weg ohne elterliche Unterstützung ausgezeichnet waren und sich eigentlich immer noch verbessert haben.
Von daher sind mir manche der hier geschilderten Probleme etwas befremdlich. Ich kann aber nicht verhehlen, dass mir manche Jungjäger schon recht suspekt sind. Erkennbar ohne nennenswerte Kenntnisse aber mit Deutungsansprüchen.
Trotzdem habe ich große Freude daran entwickelt Jungjäger(innen) den Start in die Praxis zu erleichtern und mit vielen in den vergangenen Jahren erste Ansitze verbracht und meist auch Beute machen können. Dies war für mich größere Freude, als wenn ich die Stücke selbst erlegt hätte. Nun kann ein Revier nur eine begrenzte regelmäßig jagende Truppe vertragen und so bleibt/blieb es teilweise bei den ersten Gehversuchen und Beutezügen. Andere sind fest im Revier verblieben.
Ich denke schon, dass sehr viel mehr von uns diese Möglichkeit hätten, sie aber aus unterschiedlichen Gründen nicht nutzen. Ich kann nur dazu ermutigen!

Zu den Traditionen:
es geht um das Weiterreichen des Feuers und nicht um das Bewahren der Asche.

Wer soll den Jungjägern die Jagdkultur nahe bringen, wenn wir es nicht tun. Um Bernd Helbach aus seinem Editorial der aktuellen Wild und Hund zu zitieren:
Das Jagdhorn ist ein Ausdruck von Kultur. Was ist das für eine traurige Jagd, wo das Streckelegen und verblasen entfällt? Was ist das für eine Haltung - schießen - verräumen fertig.

Drohnen zur Kitzrettung sind sicher eine gute und vernünftige Hilfe. Deren Einsatz vor der Drückjagd ist für mich allerdings pervers. Dann kann gleich Betäubungsgas bei Sauenbestätigung abgelassen werden. So können der Culler und sein vierläufiger Begleiter ohne Eigengefährdung die Stücke angehen, abfangen und sich rühmen :mad:

Noch können wir selbst die Grenzen ziehen. Geschieht dies nicht wird ein uralter Handwerk völlig verkommen und seine Daseinsberechtigung zu Recht verlieren.

wipi
 
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Es kommt mir so vor als wenn die 50er bis 70er Jahre als die goldene Zeit der Jagd gesehen wird. Dort sei alles noch in Ordnung gewesen und an der damaligen Art zu jagen orientieren wir uns. Allerdings ist es doch so, dass die Ausprägung der Jagd immer nur gesellschaftliche- und Umweltbedingungen widerspiegelt. Deswegen hat sich die Jagd seit jeher angepasst. Damals gab es zb noch deutlich weniger Wild als heute (die Strecken Statistik ist dort sehr eindeutige Tendenzen auf) weswegen sehr selektive Jagd Sinn gemacht hat. Man hat damals ja sogar noch "zukunftskeiler" laufen lassen, undenkbar heute. Nunja ich drifte ab, was ich sagen will ist, dass die meistenJäger zu der "goldenen Zeit" modern gejagt haben, und sich nicht an den Jägern von 1900 orientiert haben. Finde es ein bisschen traurig, dass jede Neuerung in der Jagd immer so ein Kampf sein muss. Bevor die ersten 6×32 Gläser statt kimme und korn benutzt wurden gab es damals bestimmt das gleiche Theater wie in den 90er/ 2000ern mit dem Leuchtpunkt oder eben heute mit Schalldämpfer. Ich freue mich modern jagen zu können und so die Tradition fortsetzen zu können meine jagd an die äußeren Umstände anzupassen. Wmh
 
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Mein Vater hat immer gesagt " Früher war alles besser "
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Mein Urgroßvater hat immer gesagt " Früher war alles besser "

Und je älter ein Mensch wird, um so "besser" war das früher. 😉
 
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Es kommt mir so vor als wenn die 50er bis 70er Jahre als die goldene Zeit der Jagd gesehen wird. Dort sei alles noch in Ordnung gewesen und an der damaligen Art zu jagen orientieren wir uns. Allerdings ist es doch so, dass die Ausprägung der Jagd immer nur gesellschaftliche- und Umweltbedingungen widerspiegelt. Deswegen hat sich die Jagd seit jeher angepasst. Damals gab es zb noch deutlich weniger Wild als heute (die Strecken Statistik ist dort sehr eindeutige Tendenzen auf) weswegen sehr selektive Jagd Sinn gemacht hat. Man hat damals ja sogar noch "zukunftskeiler" laufen lassen, undenkbar heute. Nunja ich drifte ab, was ich sagen will ist, dass die meistenJäger zu der "goldenen Zeit" modern gejagt haben, und sich nicht an den Jägern von 1900 orientiert haben. Finde es ein bisschen traurig, dass jede Neuerung in der Jagd immer so ein Kampf sein muss. Bevor die ersten 6×32 Gläser statt kimme und korn benutzt wurden gab es damals bestimmt das gleiche Theater wie in den 90er/ 2000ern mit dem Leuchtpunkt oder eben heute mit Schalldämpfer. Ich freue mich modern jagen zu können und so die Tradition fortsetzen zu können meine jagd an die äußeren Umstände anzupassen. Wmh
So ganz richtig ist Deine Einschätzung nicht. Es gab sehr viel mehr Wild als heute. Allerdings Niederwild, wofür die Jäger auch einiges getan haben um es im Herbst "ernten zu können". Es war nicht alles auf Schalenwild ausgelegt, wodurch sich m.E. bereits die erste Krux zeigt. Wer ganzjährig Niederwild hegt, wird im Herbst sicher nicht die größte Strecke in seinem Revier machen. Die Strecken verteilte sich auf viele Gäste und einzelne sehr gute Schützen provitierten übermässig.
Stell dir vor, heute kümmert sich jemand eifrig um´s Rehwild und das Rotwild. Dann kommen zur Blattzeit und in der Brunft die Gäste und erlegen die Trophäenträger. Schwer vorstellbar, oder?
Das es undenkbar ist einen Keiler alt werden zu lassen sehe ich nicht. Da geht es um ein einzelnes Tier, ohne Auswirkung auf Seuche oder sonst was. Aber leider gilt heute eher das Motto: Schwarz, bumm - bevor jemand anderes ihn erlegt. Dass ist für mich das erbärmliche.
Natürlich unterliegt die Jagd mehreren Entwicklungen. Es ist allerdings für mich unverzichtbar, dem Ganzen auch Grenzen zu setzen, damit es Jagd bleibt und keine reine Reduktion ohne Eckpunkte wird.
Sonst sind wir wirklich bald bei der Drohne, die Sauen findet, Betäubungsgas ablässt und Culler welche die Stücke dann betäubt abfangen und bergen. Entspricht vermutlich sogar mehr den Gesetzen zur Tötung von Wirbeltieren als unsere jetztige Jagd.
Dazu gilt es für mich die Kultur eines uralten Handwerks am Leben zu halten, da sie mehr über die Menschen aussagt als eine Trophäe an der Wand.

wipi
 
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Und je älter ein Mensch wird, um so "besser" war das früher. 😉
Habe ich auch immer bezweifelt, aber langsam befürchte ich kommen wir an den Punkt wo das zutrifft 😬
Wobei ich das noch nicht mal so sehr auf die Jagd beziehen möchte.
Gerade bei der nicht jagenden Landbevölkerung wir der Druck und der Frust immer höher. Durch Bieber, Wolf und co. Da fühlt sich so m
Während sich die urbane Bevölkerung immer weiter von der Realität entfernt.
 
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So ganz richtig ist Deine Einschätzung nicht. Es gab sehr viel mehr Wild als heute. Allerdings Niederwild,
Du willst mir also erzählen, dass es in den 50er-70er Jahren nicht weniger Sauen als zwischen 2000und 2020 gab? Weniger Niederwild und mehr Sauen ist einfach der intensivierten Landwirtschaft geschuldet, eben Umweltbedingungen die dadurch indirekt die Jagd beeinflussen. Damals Flinte und Treibjagd, weil die damalige Landwirtschaft sehr Niederwild freundlich war und heute gibt es mehr Rotwild und Sauen weswegen eine Reduzierung auf Drückjagden Sinn macht. OIP.jpg
 

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