Jagdgäste und andere Überraschungen

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Einen hab ich auch noch! Als Jagdgast in Noordholland auf Nilgänse schoss ich eine krank.
Die Felder dort sind durch meist Wasser führende Schlote getrennt. Die Gans geht zwei Schlote
weiter zu Boden, lebt aber noch. Auf dem Feld zwischen uns Schafe also kaum Möglichkeit
den Hund zu schicken. Der erste Schlot ausgerechnet ein tiefer, aber für die Watstiefel kein
Problem. Ich mich im Allradgang durch das Schilf aus dem Schlot herausgearbeitet und
beim Ablegen der Remington auf der Böschung dermaßen eine gedachtelt gekriegt, das ich
mich erstmal hingesetzt und gestaunt habe das die Patronen nicht noch von alleine starteten!
Der Schrikdraad (schönes Wort) war flach verlegt und aus dem Schilf nicht zu sehen.
Der Sack von Kollega hatte natürlich seinen Spaß!
 
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13 Nov 2003
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Nachdem ich zuerst im falschen Faden geschrieben hatte, auch mein Jagdgast-Stromerlebniss.
Vor über 35 Jahren im südlichen Schwarzwald.
An der gemeinsamen Grenze *meines* Pächter und dem Revier seines Sohnes, ging Ende Oktober ein Laufkrankes Kitz. Freigabe auf das Kitz, wer immer es erlegen konnte. Ich kam vom Ansitz und lief den Grenzweg hoch. Da stand das Kitz auf ca 130m in dem Revier des Juniors.
Drilling von der Schulter, ein paar Schritte vor und an einem Eichen-Weideholzpfahl angestrichen. Vieh war schon ein paar Wochen weg.
Kitz ins Absehen und beim stechen des Abzuges mit dem nackten Unterarm an den Draht gekommen. An den Schlag kann ich mich noch gut erinnern. Hausstrom von einem schlamperten Bauern....
Meinen erschreckten-schmerzhaften Ausruf, hat das Kitz nicht ausgehalten.
Am Abend wurde es mit gebrochenem Hinterlauf zum Glück erlegt.
 
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jetzt kannst dir vorstellen wie es dem Hund eines Kumpels von mir gegangen ist. Der Hund war mit wie mein Kumpel bei seinen Schafen nachschauen war ob alles in Ordnung ist. Irgendwie ist er dann in den Elektrozaun gekommen und hat sich darin eingewickelt. Als er endlich befreit werden konnte wollte er nur noch heim, seither will er von Schafen definitiv nichts mehr wissen, außer sie liegen in seinem Freßnapf.

Aber gut, der Hund ist sowieso ein bisschen ein Pechvogel. Ein paar Monate nach dem Vorfall mit dem Schafzaun wurde er von ein paar Rindern überrannt (sein Besitzer gleich mit, der Besitzer landete im Spital mit ein paar gebrochenen Rippen). Warum die 7 Rinder so auf Krawall gebürstet waren weiß bis heute niemand. Die konnten den Hund von ihrer Position aus gar nicht sehen, nur den Besitzer. Die sind, schon auf Krawall gebürstet, zu ihm herauf gerannt. Eine Zeitlang konnte sich mein Kumpel noch wehren, aber auf Dauer halt doch nicht. Zum Glück konnte sich, während sich mein Kumpel und sein Hund sich gegen die Rinder wehrte, seine Frau die Kinder über den Zaun in Sicherheit bringen. Als dann endlich Hund und Besitzer ebenfalls über den Zaun waren kamen ihnen ein paar Forstarbeiter zu Hilfe. Die Rinder wollten unbedingt durch den Zaun, die hätten das auch geschafft und dann wäre es vermutlich nicht so glimpflich ausgegangen.

Zurück zum Hund..... im folgenden Jahr schaffe es dieser Hund unter einen Amarok zu kommen. Bei dem Unfall verlor er seine Rute. Die musste gleich am ersten Schwanzwirbel amputiert werden. Die Rute war seit dem Unfall gelähmt. Der Hund ist jetzt die einzige "kupierte" Tiroler Bracke die ich kenne. Ansonsten ein super Jagd- und Familienhund. Darf einen auch nicht wundern, kommt ja aus meiner Zucht ;)
 
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15 Aug 2024
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Ok, dann will ich auch mal meine Geschichte zum besten geben.
Das ganze war vor gut 10 Jahren, ich kam gerade frisch von der Hochschule, das grüne Abitur habe ich auch direkt nach meinem Studium gemacht (war ja gerade eh noch "im lernen drin").
Es war mein erster Ansitz auf Sauen in Niedersachsen, das Revier hatte ca. 1000ha mit viel Niederwild und Schwarzwild. Insgesamt jedoch vor allem ein "Sauen Eldorado". Da ich der erste Jäger meiner Familie bin wurde ich von einem Bekannten meiner Elten (Pächter in diesem Revier) auf eben jenen Sauenansitz eingeladen.

Soweit lief alles super, mir wurde am Nachmittag das Revier gezeigt, ich wusste wo ich hinschießen darf, wo das Vieh steht und gegen Abend wurde ich dann auf meine Fahrbare Kanzel an eine Kirrung gesetzt.

Gleichzeit muss ich erwähnen, dass ich nicht der einzige Jagdgast an diesem Abend war, ein weiterer Pächter im Revier hatte ebenfalls einen holländischen Jagdgast mit dabei, insgesamt saßen wir also mit 4 Jägern an.

Die Freigabe lautete Frischlinge und Überläufer, starke Keiler sowie führende Bachen waren zu schonen. Technik gab es ja auch noch nicht, daher lief das Ansprechen noch über das gute alte Fernglas ohne Wärmebild oder ähnliches.

Für mich als Jungjäger hatte ich an diesem Ansitz zwar einen Keiler vor, da mir das Ansprechen zu diesem Zeitpunkt (und auch noch lange danach) jedoch noch sehr schwer fiel und ich ein eher zurückhaltener Schütze bin, blieb der Finger gerade.

Plötzlich fiel dann gegen 23 Uhr ein schuss im Revier, ich wurde kurze Zeit später angerufen, der holländische Gast hätte eine Bache geschossen und wir fahren da jetzt zum Versorgen hin.
Ich hab fix meine Sachen gepackt, wurde abgeholt und wo wir ankamen stand der Zweite Pächter bereits stinksauer vor der (großen) toten Bache, sauber mit einem Schuss auf den Teller gestreckt. Der Gast hatte von der Rotte mit 6 Schweinen die er vor hatte natürlich das stärkste Stück erlegt, was, wie sich anhand der Beschreibung des Schützen schnell herausstellen sollte, die führende Bache war. Beim Aufbrechen kam zu allem Überfluss noch heraus, dass die Bache bereits mit weiteren 9 Frischlingen beschlagen war, wenigstens noch in einem sehr frühen Stadium.

Ich muss ehrlich sagen, dieser erste Ansitz hat mich für mein Jägerleben geprägt und ich habe zumindest sehr deutlich gelernt:

-Nach Möglichkeit immer auf das kleinste Stück einer Rotte schießen
-Im Zweifel einfach den finger gerade lassen


Gruß,

Stocki
 
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Ist schon zig Jahre her: Meine damalige Freundin wollte zu mir kommen, hatte aber auf der Landstraße einen Unfall. Ihr war ein Schmalreh vor den Kühler gelaufen. Sie hat mich angerufen, damit ich ihr Auto zur Werkstatt schleppen kann (Kühler defekt) und den Jagdpächter verständige. Ihr ist gsd nix passiert. Schmalreh mausetot, Panseninhalt über die ganze Motorhaube, Scheibe, Dach. Sah wild aus. Ich ihr vor Ort erstmal ein Waidmannsheil gewünscht und einen Bruch überreicht. Mit Blick auf das Auto: Aber das Aufbrechen müssen wir nochmal üben!
Ihr war wichtig, dass das Stück gleich tot war und es keine Waisen gab. Da konnt ich sie beruhigen.
Mit Jagd hat sie nicht so viel anfangen können, sonst aber ne total liebe und nette.

Drei Wochen später, die Karre ist repariert und sie holt mich zuhause ab, wir wollen irgendwo hin. Für mich ist es die erste Fahrt im Auto nach dem Unfall. Ich sitz auf dem Beifahrersitz und stimme spontan ein jagdliches Signal an (pfeifen, ohne Jagdhorn). Sie weiß, dass es was jagdliches ist, kennt aber das Signal nicht und tippt mal auf "Reh tot". Ich unterbrech mein Gepfeife und sag: "Neee! Aufbruch zur Jagd!" und pfeif weiter, bis mich ein Ellenbogen unvermittelt in die Rippen traf...
 
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Nach dem ersten "4er" Erlebniss ( Post 1612) hier der zweite Teil der 4er Triologie....
Diesmal war ich Gast.....
Mitte der Neunziger im Norden Brandenburgs.
Große revierübergreifende Drückjagd, beteiligt waren Landes-Bundes und Kommunalwald.Ganz frühes Treffen aller Schützen, es waren ca. 120, auf einem Forstgehöft.
Federführende Einsatzleitung hatte ein Anwärter vom Bundesbusch, der mit seiner Nickelbrille aussah, wie der junge Heinrich Himmler. Entsprechend zackig ging alles von statten.
Mein Name wurde nicht aufgerufen, zu mir kam ein alter Förster in DDR Forstuniform und meinte, er würde mich rausbringen.
Kam mir komisch vor, aber da ich da niemanden kannte, ( hatte den Platz als Notnagel von einem Kommilitonen übernomme), war mir das auch egal!
Frei waren Rot-Dam-Schwarz- und Rehwild.
Aufgrund eines sehr großen Truppenübungsplatzes und riesiger Waldflächen sollte entsprechend Wild vorhanden sein.
Rot- und Damwildtrupps mit 40 bis 80 Stück waren damals keine Seltenheit!!
Ich bestieg den Trabbi des Försters und los ging die wilde Fahrt in völliger Dunkelheit über Stock und Stein.
Nach fast 20, in Worten Zwanzig!!! ,Minuten stoppte der 601 abrupt.Es war immer noch stockdunkel.
"Aussteigen," meinte der wortkarge Ostdeutsche Forstmann....
Also raus, Rucksack und Waffe in die Hand und ihm hinterher....
Wir gingen auf einem Pirschweg durch eine bürstendicke Kieferkultur, bis wir an einem Hochsitz ankamen.
Mittlerweile dämmerte es....
"Das ist dein Sitz, vor dir ist eine große Fläche, du hast keine direkten Nachbarn, Waidmannsheil!"
Dreht sich um und weg war er.....
Ok......danke für das Gespräch....
Also rauf auf den Sitz.
Es war ein Hochsitz mit Dach, ganz ordentlich, hier konnte man sitzen.
Nach 20 Minuten wurde es heller und ich sah, wo ich gelandet war.
Im Rücken die besagte Dickung wie eine Linie, hier stand der Hochsitz und vor mir die amerikanische Prärie....
Eine Fläche so riesig, daß ich mit dem Fernglas nicht bis zum Ende gucken konnte...
Ehemalige Panzerschießbahn der NVA- Sowjets mit ein paar Hartzielen und Birkenkuseln...
Hinterher hörte ich was von 2500 ha, nur diese Fläche!!!
Also gut, haste wenigstens orrrrrrrrdentlich Zeit zum ansprechen und schießen.
Waffe geladen und dann wollte ich den Rucksack auspacken.
Dann der Supergau!
Morgens in der schnelle, vom klingeln an der WG-Tür, Ansage ,daß ich zur Jagd muß,bis zur Abfahrt waren ja nur 20 Minuten, hatte ich natürlich Brot und Thermoskanne vergessen...
Und was für mich PERSÖNLICH die größte Katastrophe ist, nichts zum lesen mit!!!!!!
Und das Treiben ging über 4 Stunden!!
Egal, unbekannte Reviere sind immer interessant.
Ich kürze jetzt ab.
In den 4 Stunden habe ich auf dieser riesigen Fläche nicht ein einziges Tier gesehen, angefangen von Mäusen über Vögel bis zum freigegebenen Rotwild!
Nichts, nix garnichts!!
Zusätzlich nicht einen Schuß gehört, egal wie weit oder Treiber oder Hundsgeläut.
Aufm Mond wäre bestimmt mehr losgewesen....
Man ist ja trotzdem guter Hoffnung, deswegen habe ich mir jedes Nickerchen untersagt.
Um kurz nach 12 Uhr hörte ich den Zweitakter anrauschen.
Mit ANHÄNGER!!!!!
"Na, was liegt Alles??!!??!!
Öööööhhhhh.......nix!
"Das ist ja komisch, daß ist ein super Platz"!!!
Ich konnte dem wortkargen Genossen dann entlocken, daß ich ganz weit außerhalb des eigentlichen jagdlichen Geschehens in einem Nachbarrevier gesessen habe, auf einem suuuuper Rückwechsel, wo immer was kommt!!!!
Leck mich am Arsch hab ich nur gedacht, hab meinem Kumpel einen Gefallen getan mit meiner Anwesenheit, Hauptsache die Suppe schmeckt, denn ich hatte seit dem Abendessen am Tag vorher nichts gehabt.
Also zurück zur Försterei.
Und dann ging los........
Nach und nach trudelten die Schützen, Ansteller und Wildwagen ein.
=Ich hab eben noch mal in mein Jagdbuch geguckt, es lagen 47 Rot- 62 Dam- 144 Schwarzwild und 107!!!! Rehe.
Zusätzlich ein Dutzend Füchse und ein damals noch seltener Marderhund.=
Alles versorgen, Strecke legen, Brüche, blasen, Essen und im dunkeln wieder nach Hause.
Im Wohnheim angekommen,meinem Kumpel herzlich für diesen Ausflug auf den Mond und die leckere Suppe meinen Dank ausgesprochen und sofort an die WG-Bar gesetzt und erstmal ordentlich auf diesen Schreck einen bis endlos genommen.......


Ein Jahr später.......


"Ich fahre wieder nach Dingenskirchen, willst mit?"
Djebjxkwleluuxzjejskkhvsbalekzzdjjwvv........
Ok, hab da nichts vor.
Diesmal dreimal geguckt, ob alles im Rucksack ist.
Hatte mir für den Notfall, daß ich auf den gleichen Sitz komme zwei Flaschen BIER eingepackt!!!!!!
Und dann alles wie im Vorjahr, nur, das anstand Heinrich Himmler so ein Frevert-Verschnitt die Ansage machte.
Und natürlich wurde ich nicht aufgerufen.....
Mein Forstgenosse kam und alles wie im Vorjahr!!!!
Er war sich sicher, heute geht was......
Ich lächelte, im Rucksack Stullen, Thermoskanne, ein dickes Buch, Schokoriegel und 2 Halbe!!!
Das Wetter sollte top werden und das angelesene Buch war spannend.
Abgekürzt.......aufm Sitz angekommen, Waffe fertig gemacht und auf die Brüstung gelegt.
Es wurde langsam guckhell und ich beuge mich zum Rucksack und hole Fernglas und Reservemun ( ich war ja trotzdem hochmotiviert) raus und lege beides aufs Sitzbrett.
Ich richte mich auf, gucke über die Fläche und sehe 2 Stück Wild weeeeit weg.
Glas hoch, Rotwild, Altier mit Kalb oder Schmaltier, 500 m vor mir auf mich zuwechselnd!
Perfekt, Waffe hoch, eingerichtet und kommen lassen.
Die Stücke waren nicht schnell, eher gemütlicher Trab.
Vorm Sitz ging der Wechsel quer, ich hab die Stücke dann angehalten, das Kalb lief 30m hinter dem Alttier und lag mit Hochblattschuß.
Das Alttier starte durch, zum Glück nicht hochflüchtig, so daß ein schneller Schuss auch dieses zusammenbrechen ließ.
Was für eine Aktion, ich war 10 Minuten aufm Sitz und 2 Rote lagen auf 30m vorm Sitz!!
Perfekt, Waffe nachgeladen, abgelegt und beuge mich runter und packe den Rucksack weiter aus.
Alles aufs Sitzbrett, freue mich über die nächsten 4 Stunden in Vollverpflegung und gucke wieder über die Brüstung.
Ich glaub,ich spinne!!
Sehe auf weite Entfernung wieder 2 Stück Wild!!
ROTE!!!
Zwei Spießer!!!
Dann wie bei den Vorgängern, nur daß die beiden Stücke rechts vom Hochsitz lagen!
Waffe nachgeladen, auf die Brüstung abgelegt und kurz nachgedacht, was gerade passiert ist.....
4 Rote mit 4 Schuss innerhalb von 20 Minuten nach beziehen des Sitzes.....
Dann mit dem Glas erstmal in Ruhe die ganze Fläche abeleuchtet.... nix!!
Da ich ja "aufm Mond" saß hab ich das Messer und das Fernglas genommen und bin runter zum aufbrechen.
Zwischendurch das Gelände abgeglast, so gut es ging.
Nach der roten Arbeit Finger gewaschen und wieder auf den Sitz.
Und was soll ich sagen....bis 12 Uhr nicht einen Schuß, Treiber oder Hundsgeläut!
Auch kein anderes Getier jeglicher Art...
Der 601 kam pünktlich, der Genosse Forst griente über beide Ohren, weil sein Plan diesmal aufgegangen war.
Er hat sich so gefreut, daß ich meinen Rucksack vor seinen Augen offen "umgeräumt" habe und die beiden Flaschen klöterten.....
Er guckte interessiert und ich wagte einen Vorstoß auf das Waidmannsheil.
"Jungchen, wir haben ja kein Eile, Du hast ja schon aufgebrochen!"
So saßen wir dann auf der Rehling des Anhängers mit einer Molle in der Hand und freuten uns des Tages.
Er erzählte dann, daß auf diesem Stand bei jeder Jagd was geschossen wird ,da hier viele Fernwechsel in die große Dickung laufen.
Uralte Fluchtwege vom Rotwild.
Mein Jahr zuvor war die einzige Ausnahme in über 20 Jahren....


Ich bin in dem Revier noch einige Jahre eingeladen worden.
Mein schweigsamer DDR-Forstuniform Genosse ist leider 4 Monate später plötzlich verstorben....
Auf diesem Sitz bin ich auch nie wieder gewesen....
Und das sollte wohl auch so sein.....

Nachwende-Erinnerungen die bleiben.....
 
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Ich hatte am ein ähnliches Erlebnis.

Vor gut 10 Jahren war hier in der Gegend eine echte "Sauschwemme". Sauen kamen praktisch überall vor.

In unserem Nachbarrevier wurde im Dezember eine Drückjagd veranstaltet.
Ich war damals noch in der Ausbildung zum Förster.

Als mir der Ansteller meinen Stand zeigte, meinte er nur: " recht viel Platz ist nicht. Mal schauen ob der Försterbub auch schießen kann!"

Ich stand auf einer Harvestergasse in einem Fichtenstangenholz. Der Bestand war nur etwa 50 m breit und dafür 200m lang.
Links und rechts vom Stangenholz waren Dickungen, die noch gezählt waren.
Der Sohn des Jagdleiters hatte die selben Voraussetzungen hinter der linken Dickung.
Die Begeisterung für den Stand war gering- so wie das Schussfeld. Was ich jedoch nicht wusste, dass ein Zwangswechsel durch die Zäune nur 20 m unter mir die Rückegasse quert.


Schon kurz nach Triebbeginn kamen zwei Überläufer aus der Dickung in das dunkle Stangenholz. Davon konnte ich einen erlegen.
Nach einer Stunde kamen weitere 3 Überläufer. Davon konnte ich 2 erlegen.

Meine Strecke rundet dann noch ein Fuchs ab. Wobei ich einen zweiten Fuchs gefehlt habe.

Meinem Standnachbarn ging's genau so.

Stolz präsentieren wir unsere Strecke!

Gesamtstrecke waren 10 Sauen, 5 Rehe und zwei Füchse.
Zu zweit konnten wir 6 Sauen, ein Reh und einen Fuchs erlegen. Gesamt gab's 50 Schützen.


Im kommenden Jahr wurden die beiden "Kaiserstände" an die jagdliche Society der Umgebung vergeben. Zwischenzeit wurden jedoch die Zäune abgebaut und es wurde dort nie wieder Strecke gemacht.
 
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Jetzt wo ich mit Meniskusschaden und Langeweile daheim auf dem Sofa rumliegen muss und ich mir schon Sorgen mache, ob ich überhaupt meine ganzen Drückjagdtermine wahrnehmen kann, fiel mir eine Story aus meiner Studienzeit an DER Forsthochschule Deutschlands ein.

Muss im dritten Semester gewesen sein, den Lappen hatte ich ja schon vor der Studium, da wurde mir die Ehre eines Anstellers bei der DJ im Lehrrevier zuteil.

Bis dato war meine Drückjagderfahrung bis auf 3-4 Jagden vor dem Studium eher gering. In meiner oberschwäbischen Heimat gabs und gibt’s auch bis heute eigentlich nur beim Staat oder im GPW Bewegungsjagden. In den Bauernjagden, die ich meine jagdliche Heimat nannte und nenne, gabs Gesellschaftsjagden nur mit der Flinte auf Fuchs, Hase und Enten.

Jetzt also Ansteller mit einer Gruppe von vielleicht 5-6 Leuten. Ein paar Studenten, aber auch zwei auswärtige Forstmänner, die ein bisschen Dienstzeit vertrödeln wollten. Das Anstellen hat super geklappt, alle hatten ihre Stände eingenommen und die Jagd begann. Ich saß an einem der letzten Krähenfüße, die es im besagten Revier noch gab. Sauenanblick war da, aber meine damaligen Fähigkeiten haben einen Schuss einfach nicht zugelassen, was soll’s, wenigstens Anblick gehabt.
Rund um mich her hat’s geknallt wie 1944 in der Normandie, vor allem einer der beiden Forstmänner meiner Anstellergruppe hatte wohl kräftiges Waidmannsheil.
Nach Beendigung der Jagd musste ich zuerst den oben benannten Förster abholen, der auf einem DJ-Bock im Hochwald saß mit einzelnen Buchenrauschen hier und da. Angekommen, teilte er mir 17! Schüsse mit und 4 Stück Rehwild müssten liegen. Nie werde ich das vergessen. Ich hab wohl bissl blöd geschaut, aber nichts gesagt, als 20 Jahre alter Kerl will man dem Forstamtsleiter einer großen Kommune ja keine Ansage machen. Also hat er mich vom Stand eingewiesen, wo denn die Stücke liegen müssten, die wären in den Buchen verschwunden.
Tatsächlich lagen 4 Stücke, aber der Schütze litt (und leidet immer noch darunter) unter völliger Selbstüberschätzung seiner Schießkünste. Zwei der Rehe waren mit, landläufig auch texanische Blattschüsse bezeichnet, erlegt worden. Die anderen beiden Stücke hat er an Träger bzw. Hinterkopf geschossen. Das Stück mit dem Hinterkopfschuss muss ganze Zeit betäubt vom Schuss gewesen sein, denn als ich es zum Weg gezogen hab, wurde es plötzlich wieder lebendig. Ich hab’s an den Vorderläufen mit dem Haupt dazwischen geklemmt gezogen bis es angefangen hat zu schlegeln und abspringen wollte. Musste mich dann auf das Stück werfen und es mit der kalten Waffe abfangen. Der tolle Forstamtsleiter hatte zum Glück keine Munition mehr bzw. die Waffe schon entladen, denn der Lauf schwang schon Richtung Reh und meiner Wenigkeit.
Hab dann doch meinen ganzen Mut zusammen genommen und dem Herren eine ordentliche Ansage gemacht. Gebracht hat’s nix, den Spezialisten treffe ich heute, über 10 Jahre später, trotzdem immer wieder auf Bewegungsjagden in der Ecke und einige Male wurden ihm schon Kaufangebote für seine erlegten Stücke gemacht, die er nicht ausschlagen konnte.
 
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5 Aug 2013
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1.299
Horrido zusammen,

..

Wir haben eine Kneipanlage, wo man "Wassertreten" kann, im Revier bzw. Wald. Das wurde von einem Verein, nachdem die Stadt das irgendwann mal zugeschüttet hatte, wieder ausgegraben und wirklich herrlich hergerichtet.
Aus "Good Will" zäunen wir das Gelände jedes Jahr, wenn die Saison fertig ist, ein. Einfach, damit der gepflegte Rasen nicht umgegraben wird.


RedNose
Ist das die Kneipanlage in S…s?
 

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