Jagdgäste und andere Überraschungen

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Achso ,das hat auch einer fertig gebracht auf ein alttier. Die Hunde haben es dann gestellt .
 
A

anonym

Guest
Die Herren Forststudenten waren zu Gast.
Freigegeben war Rehwild, Schwarzwild und Rotwild.

Abends dann die Meldung: Wir haben 3 Rotkälber geschossen.
Die Übrraschung kam beim Betreten der Wildkammer: Da hingen keine Rotkälber, da hingen sauberst aufgebrochen 3 Dam-Schmaltiere.

Und ein ganz besonderes Erlebnis:
Ich nahm eine Städterin und Jagdscheinkandidatin mit auf die Kanzel. Sie hatte die Aufgabe, nach rechts zu beobachten, ich bewachte nach links und nach vorne. Plötzlich traf mich ein Rippenstoß, der mich fast vom Sitz gefegt hätte, sie sprang auf und zischte mir,heftig gestikulierend zu:
"Da unten, Fuchskatzmarderiltiswiesel."
Bekommen hab ich den Steinmarder trotzdem.

Ganz besonders im Gedächtnis geblieben ist mir ein Jungjäger, ebenfalls aus der Großstadt, der als Prüfungsbester abgeschlossen hatte und deshalb und da unsere Eltern befreundet waren, auf Einladung meines Alten Herrn sein erstes Stück Schalenwild bei uns schießen sollte. Wir verabredeten uns telefonisch für den nächsten morgen. Auf die Frage, was er anziehen solle, antwortete ich logischerweise:"Na, irgend was Grünes."

Als ich in stockfinsterer Nacht am Treffpunkt ankam, traf mich fast der Schlag
Vor mir stand der Jungjäger im ... Trachtensmoking, korrekt mit weißem Hemd und Samtschleife, dazu stilgerecht Lackschuhe.

Ich hab den armen Kerl zunächst mal mit Gummistiefeln und einem alten Lodenmantel von mir versorgt und anschließend auf seinen Sitz gebracht. Freigabe war: Rehbock, einjährig, Spießer, oder Rehbock, älter als 5 Jahre. Ausserdem Sauen, die aber genauso wenig zu erwarten waren wie der alte Bock. Ausserdem Fuchs und Katze.

Ein paar Stunden später krachte es bei ihm, und zwar gleich zwei mal unmittelbar hintereinander. Als ich ihn abholte, stand er zutiefst gerührt, aus der obligatorischen Platzwunde über der Braue blutend, vor einem Knopfbock, der ebenso sauber geschossen wie aufgebrochen war. Ich ging von einem Fehlschuß aus, und fragte ihn, Peinlichkeiten umgehend, nicht nach dem 2. Schuß.

Besonders freute es mich, daß er im weißen Hemd aufgebrochen hatte, die Manschetten sahen entsprechend aus. Die Beute wolle er gerne mitnehmen, ob das möglich sei, meinte er, also knöpfte ich ihm einen Hunderter ab und entließ ihn nach Hause.

Ein paar Tage später bat mich Vater in sein Büro. Was ich denn mit Herrn XY gemacht hätte, der habe die gemeinsame Wohnung verlassen müssen und seine Frau erwäge die Scheidung. Jetzt wohne er wieder bei seinen Eltern.

Was war passiert? Der Gute hatte seiner Frau, übrigens eine engagierte Katzenretterin, nach Hause kommend stolz seine Beute präsentiert und sie um die weitere küchentechnische Verarbeitung gebeten.
Das mit dem Reh war kein Problem, aber als er die mit Blattschuß erlegte und streng nach Brauch ausgeworfene ......Katze aus dem Rucksack zog, ging das Drama los.
 
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moin,
na ja, ich kenne auch so eine Geschichte. Ich vermittelte einen Jagdfreund
aus meinen westl. Nachbarland zu einem Ansitzwochenende in Brandenburg.
Frei waren weibl. Rehwild und natürlich Sauen.
Abends lag tatsächlich ein Reh, aber ein Bock der abgeworfen hatte....
Auf die Frage, ob er nicht richtig hatte ansprechen können , sagte er nur:
Wieso, das Reh hat doch nichts auf'n Kopp, also ist es doch weiblich....
Der Jagdherr drückte beide Augen kräftig zu...
gruß dorfler
 
A

anonym

Guest
Michi, einen weiß ich noch,

du weißt, wir haben früher mit Jagd - und Sportbedarf gehandelt. Eines Tages kam ein sehr sparsamer Kunde, der zum 40. Geburtstag ein besonderes Geschenk für sich ausgedacht hatte, einen neuen Repetierer.
Den gabs auch und für ein neues Zeiß war auch noch finanziell Platz.

Ein paar Tage später holte er sie ab, als die Montage fertig war und fuhr voller Tatendrang zu einem Freund ins Revier. Es war Vollmond, die Sauen lockten und er saß die halbe Nacht.
Morgens dann Nachsuche, er hatte auf dem Rückweg zum Auto verdächtige Geräusche gehört, ein Knurren, ein Schmatzen und, da das Fernglas im Rucksack war, durchs neue Zeiß spekulierend sah er auf angesagte 70 Gänge eine einzelne Sau. Lange beobachtete er sie, sie war alleine und so ließ er fliegen. Aber - er fand nichts.
So kam ich morgens auf 150 Hektar plattebenem Acker zur Nachsuche, aber auch mein Drahthaar meinte - Fehlanzeige. Also wurde der Spezialist informiert und 2 Stunden später ließ der sich samt seinem Hirschmann einweisen. Aber auch er fand nichts, keine Fährten, keine Eingriffe, keinen Anschuß - nichts. Niente, Nada.

Bis er auf dem Weg zurück plötzlich stehen blieb, sich bückte und breit grinsend die letzten 30 Meter auf uns zu kam. Unser Kunde hatte, irritiert durch die neue Optik, auf 30 Meter einen kapitalen .....Igel erlegt!
 
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Moin!

Einen hab ich noch!

Ist schon einige Jahre her. Mein Reviernachbar ruft mich an und erklärt er habe überraschend Besuch von seinem Freund, einem Förster aus Thüringen bekommen. Dieser habe noch niemals an einer richtigen Niederwildjagd teilgenommen und deshalb wolle er morgen eine kleine Fasanenjagd veranstalten zu der er meinen Hund und mich einladen möchte.

Am anderen Tag marschieren wir mit 6 Flinten und zwei Hunden los. Schnell kommen einige Hähne zur Strecke. Nur beim Förster klappt es nicht. Der war mit seinem Drilling einfach zu langsam.

Da zieht mein Hund wieder an, ich warschaue den Förster der neben mir läuft, der Hund zieht nach, wird auffällig still und steht vor. Da steigt auch schon der Hahn auf, der Förster backt wieder ziemlich langsam seinen Drilling an, zielt lange, der Hahn ist schon mindestens 40 m entfernt, dann knallt es peitschend, der Hahn explodiert wie von einer Granate getroffen.

Volltreffer mit 6,5 x 57 R 6 gr. TM
 
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Einen hab ich noch!

Ist noch etwas länger her und wieder ein Erlebnis mit einem Förster dieses mal auf einer großen
Hasenjagd in der Marsch. Ich laufe neben dem Förster der mir zu Beginn des Treibens erklärte, das er schon jede Menge Hasen mit der Kugel gestreckt habe aber noch keinen mit der Flinte.
Die Hasen lagen an diesem Tag ziemlich fest. Sofort finde ich einen Hasen und lotse den Förster heran. Der Hase wird durch einen Treiber herausgestoßen, der Förster backt an, der Hase rollt im Knall und liegt. Die Entfernung stimmte auch.
Dann findet der Treiber einen Hasen. Das selbe Spiel, keine Beanstandung , wieder mit dem ersten Schuß. Dann finde ich wieder einen Hasen, dann wieder der Treiber. Der Förster schießt wie ein junger Gott. Nach sechs Hasen ist sein Rucksack voll und den nächsten Hasen nimmt ihn der Treiber und Padstockträger ab. Nach weiteren drei Hasen fängt der Treiber leicht an zu meutern.
Ich befürchte schon das der Förster in Blutrausch gerät.
Dann kommt der erste Graben. Der Treiber erklärt dem Förster wie man den Padstock handhabt.
Der will schnell auf die andere Seite, vermutlich um weiter Hasen zu schießen, ergreift den Padstock und springt los ohne die Anweisungen des Treibers zu beachten. Er setzt den Stock zu weit in die Mitte des Grabens, fasst zu weit oben mit beiden Händen an usw. Er schafft es nicht, viel zu wenig Schwung, der Padstock mit dem Förster bleibt in der Mitte des Grabens für einige Sekunden lotrecht stehen. Der Förster hängt wie ein nasser Sack mit Flinte , Rucksack und sechs Hasen am senkrechten Padstock. Dann verlassen ihn die Kräfte, er rutscht am Stock nach unten ins Wasser und taucht unter. Mit allerlei Kraut beladen taucht er wieder auf. Wir retten ihn.

Der hat dann das Treiben nicht mit zu Ende gemacht und an dem Tag auch keine Hasen mehr geschossen.
 

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