Immer mehr Wölfe

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Wenn ich Lust und Zeit hätte, wäre es mir ein Leichtes, eine vor Empörung triefende Suada in den Faden zu stellen, in der ich Deinen "Dissens in der Auslegung" als das völlige Fehlen von Waidgerechtigkeit einschließlich der absoluten Nichteignung zum Führen einer Waffe identifiziere und im Anschluss daran deine Zustimmung zur Verwendung von NZG als Untergang einer vielhundertjährigen Jagdtradition beweine.

Natürlich argumentiert Rehschreck 1 zu 1 genau so wie das auf den kenntnisarmen Facebookseiten diverser "Wolfsfreunde" üblich ist. Da die moralisch/ethischen Standpunkte zur Jagd aber individuell verschieden sind-auch unter Jägern und erst recht unter Jägern verschiedener Nationalitäten- spare ich es mir, dich als Personifizierung der Waidungerechtigkeit zu beschimpfen;-).

Das Gleiche kann man doch auch Rehschreck angedeihen lassen. Soll er doch glauben, man könne die Verhältnisse und das Verhältnis zum Wolf in anderen Ländern 1 zu 1 auf Deutschland übertragen. Ja und? Dann widerspricht man ihm halt, aber muss doch nicht dazu aufrufen, ihn zu teeren und zu federn.
Sorry, ich lese deine Postings sonst gerne, aber das hier ist weniger sinnhaft als sonst. Dass es Argumente gibt, die dafür sprechen, NZT als waidgerecht zu betrachten weißt du ebensogut wie ich weiß, dass es auch solche gibt, die dagegen sprechen und dich oder andere zu einer moraleifernden Predigt treiben könnten - der man eine ebensolche entgegnen könnte.

Das ist aber überhaupt nicht der Punkt. Was ich kritisiere ist, dass Waidgerechtigkeit als rein optionales Konstrukt ohne besondere Bedeutung bewertet wurde. Man mag über ihre Inhalte diskutieren, kontrovers, manchmal sogar streiten. Aber sie selbst als solche in Abrede zu stellen ist absolut indiskutabel.

Genau das habe aber nicht ich getan, sondern derjenige, den ich darin kritisiert habe, m. E. zurecht. Von Teeren und Federn kann da keine Rede sein. Ich verwahre mich lediglich strikt dagegen, sie als obsolet oder auch nur nice-to-have darzustellen. Sie ist elementar, auch wenn es mehr Auslegungen davon gibt als Jäger.
 
Y

Yumitori

Guest
Zum Gruße,

@ Sumpfsau-

unbedingt richtig, dass man über Inhalte des Begriffs "Waidgerechtigkeit" diskutieren kann. Man muss nur - im meinen Augen - einen "Kern" haben, der eben nicht zur Diskussion stehen kann, weil ansonsten der Begriff "zerlabert" wird.
Über diesen Kernbegriff ist aber schon so viel geschrieben und gestritten worden, dass ich überlege, hierüber irgendwann einmal etwas zu schreiben - aber nicht jetzt und hier.


@ Werbe-
ich sehe n i c h t, wo irgendwer geteert oder gefedert hätte werden sollen, das soll auch nie der Fall sein, so lange sich alle an die Forumsregeln halten;-);-)
 
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Was ich kritisiere ist, dass Waidgerechtigkeit als rein optionales Konstrukt ohne besondere Bedeutung bewertet wurde.

Ich nehme an, du beziehst dich auf folgende Aussage: "Ich habe nicht grundsätzlich etwas gegen das Prinzip der Waidgerechtigkeit, für mich ist sie eine ethische Sichtweise, die man haben kann, aber nicht muss. Der wichtigste ethische Grundsatz bei der Jagd ist für mich der Tierschutz."

Das ist wirklich ein Streit um des Kaisers Bart bzw. um Begriffe. Wenn der wichtigste ethische Grundsatz Rehschrecks bei der Jagd Tierschutz ist, dürften seine Grundsätze an den meisten Punkten dem entsprechen, was man unter Waidgerechtigkeit versteht.
Deshalb kann ich die Aufregung ja auch nicht nachvollziehen und erst recht nicht, dass das auf diese Weise "gewürdigt" werden muss: (Casull)"Wer nicht waidgerecht (oder ethisch etwas moderner formuliert) jagt ist halt nunmal kein Jäger sondern ein Metzger, Killer, Bauer etc. ......................... Entweder ist der Rehschreck (allein die Bezeichnung ist ärmlich, kindisch und provokativ) ein Troll,....."

(du)"
Selbstverständlich bist du ein Gegner der Jagd wie sie gemeinhin, auch im weiteren Toleranzfeld, verstanden wird - und damit per definitionem ein Jagdgegner."

 
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@Werbe: Tierschutz ist lediglich ein Element der Waidgerechtigkeit, wenn auch ein ganz zentrales und grundsätzliches. Nachdem sie aber weit mehr als das beinhaltet, ist es eben kein Streit um des Kaisers Bart, wenn konstatiert wird, dass diese Reduktion unzulässig ist und es erst recht nicht tragbar ist sie zur abwählbaren Option zu deklarieren. Und wenn das schon den Adressaten nicht erreicht, dann schreibe ich es zumindest deswegen, damit seine "Meinung" dazu hier nicht unwidersprochen stehenbleibt und von Dritten herausgelesen werden kann, die Jäger würden nun schon im Konsens die Waidgerechtigkeit aufgeben.

@Yumitori: Sie muss in ihrem Kern Grundsätze aufweisen, um nicht zur Worthülse zu degenerieren. Das ist selbstverständlich. Dazu gehört zum Beispiel die angesprochene tierschutzethische Vertretbarkeit des jagdlichen Handelns oder auch der Umgang mit Nichtjägern.
 
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.........Tierschutz ist lediglich ein Element der Waidgerechtigkeit, wenn auch ein ganz zentrales und grundsätzliches. Nachdem sie aber weit mehr als das beinhaltet, ist es eben kein Streit um des Kaisers Bart, wenn konstatiert wird, dass diese Reduktion unzulässig ist und es erst recht nicht tragbar ist sie zur abwählbaren Option zu deklarieren. .

Das interessiert mich denn doch, was dieses von dir konstatierte weit mehr inhaltlich sein soll,was nicht mit Tierschutz zu tun hat. Wenn du so freundlich bist, das mitzuteilen, ist es vielleicht einfacher zu entscheiden, ob das eine abwählbare Option ist-oder ob doch nur Wortklauberei betrieben wird.;-)

https://www.facebook.com/kindheitsd...BvEcFBWWvs0vCYPbA62qUjjt6vsBzWudE&pnref=story
 
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G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
servus

In Deutschland steht im Gesetz "Wald vor Wild"????

ja, weisst schon... Grundsatz der Hege, §1 BundJagGes,

".....landestypische Wilddichte.. ohne Einschränkung und Schäden an landwirtschaftlichen Erzeugnissen usw. usf... "

Also all das, was man da so hinein interpretieren kann.. kurz zusammenfasst: das Wild hat zurück zu weichen und ist nötigenfalls bis auf kleine Restpopulation zu dezimieren ...

Ausser dem Wolf, d e r nicht (im Gegenteil...) !

Also feuchte Träume von einigen wenigen...

:twisted: ;)
 
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@Werbe: Gerne doch.

Allgemein ausgedrückt versteht man unter Waidgerechtigkeit den Übertrag (jagd-)ethischer Prinzipien in die gute fachliche Praxis der Jagdausübung. Sie erstreckt sich selbstverständlich nicht nur auf Wild und seine tierschutzgerechte Erlegung, sondern auch - um beim Wild zu bleiben - auf seine Verwertung. In ihr geht aber genauso das Verhalten des Jägers ggü. der Natur (Flora & Fauna, egal ob jagdbar oder nicht), ggü. anderen Jägern, Naturbesuchern, anderen Nichtjägern und der Gesellschaft auf. Alle Berührungspunkte, die du mit deiner menschlichen und nicht-menschlichen Umwelt als Jäger hast, werden darin erfasst und so definiert, dass du ihnen mit einem Grundrespekt und dem nötigen Sachverstand und Können im erlaubten Rechtsrahmen begegnest. Sie beschreibt den Moralkodex ggü. deinem gesamten Wirkungsfeld als Jäger.

Das kannst du für Wortklauberei oder optional halten, meinetwegen auch für substanzloses Geschwafel, das ist mir Jacke wie Hose. Von mir aus kannst du dein Wild durchs Waidloch schießen, jeder Hundemami den Rost runterlassen, den Landwirten kreuz und quer durch die Saat fahren und dich im ganzen Revier aufführen wie der letzte ****. Dann verhältst du dich eben schlichtweg nicht waidgerecht, und das ist keine Meinungsfrage.
 
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Ich hoffe das die Jagd nicht gänzlich die Tendez der Angler bekommt.

Es graust mich wenn ich meinen alten Kram raushole und an vertraute Gewässer fahre...
"Sportfischen", "Camps" und : Fangen, Foto, Freilassen:no:
 
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Allgemein ausgedrückt versteht man unter Waidgerechtigkeit den Übertrag (jagd-)ethischer Prinzipien in die gute fachliche Praxis der Jagdausübung. Sie erstreckt sich selbstverständlich nicht nur auf Wild und seine tierschutzgerechte Erlegung, sondern auch - um beim Wild zu bleiben - auf seine Verwertung. In ihr geht aber genauso das Verhalten des Jägers ggü. der Natur (Flora & Fauna, egal ob jagdbar oder nicht), ggü. anderen Jägern, Naturbesuchern, anderen Nichtjägern und der Gesellschaft auf. Alle Berührungspunkte, die du mit deiner menschlichen und nicht-menschlichen Umwelt als Jäger hast, werden darin erfasst und so definiert, dass du ihnen mit einem Grundrespekt und dem nötigen Sachverstand und Können im erlaubten Rechtsrahmen begegnest. Sie beschreibt den Moralkodex ggü. deinem gesamten Wirkungsfeld als Jäger.
Gut gebrüllt, Löwe! :thumbup:

Ich möchte dazu noch die natürliche Dynamik des gesellschaftlichen Wertewandels mit einbeziehen. Etwas was "früher" erlaubt / verboten war, kann sich ändern und damit auch die gesetzlichen Normen.

Etwas provokant sage ich gerne mal, dass man "weidgerechtes Handeln" auch als schlichtes Einhalten aller Gesetze, die mit Jagd im Zusammenhang stehen, bezeichnen könnte.

Klingt vielleicht komisch, ist aber mit etwas gutem Willen belastbar.

basti
 
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Danke.

Ich finde es todtraurig - das meine ich ernst - hier anderen Jägern so etwas vorbeten zu müssen. Das ist das einzige was uns vor der Herabsetzung auf wertfreies Wildtöten aus reinen Nützlichkeitsgründen bewahrt. Vielleicht mal drüber nachdenken, bevor der Beißreflex einsetzt.
 
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Wie lange wollt ihr noch diskutieren?

Fakt ist in den 4 Bundesländern: Sachen, Sachen-Anhalt, Brandenburg und Niedersachsen gibt es eindeutig zu viele Wölfe!
Je schneller sie bejagt werden können um so besser!

TH
 
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Wie lange wollt ihr noch diskutieren?

Fakt ist in den 4 Bundesländern: Sachen, Sachen-Anhalt, Brandenburg und Niedersachsen gibt es eindeutig zu viele Wölfe!
Je schneller sie bejagt werden können um so besser!

TH
Interessant, dass du alle Bundesländer benennst, die überhaupt über eine zu erwähnende Wolfspräsenz verfügen....
Fakt ist, dass es noch genügend geeignete Lebensräume für die Grauen gibt und die von dir erwähnten Länder nicht durch Wölfe leergefressen worden.
Für die Wolfsdichte an sich sorgen die Wölfe schon selbst. Genügend Beispiele gibt es aus Sachsen und Brandenburg, wo es in der Tat eine gewisse Sättigung der Habitate gibt. Aber auch da geht erstaunlicherweise die Welt nicht unter....
 
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Interessant, dass du alle Bundesländer benennst, die überhaupt über eine zu erwähnende Wolfspräsenz verfügen....
Fakt ist, dass es noch genügend geeignete Lebensräume für die Grauen gibt und die von dir erwähnten Länder nicht durch Wölfe leergefressen worden.
Für die Wolfsdichte an sich sorgen die Wölfe schon selbst. Genügend Beispiele gibt es aus Sachsen und Brandenburg, wo es in der Tat eine gewisse Sättigung der Habitate gibt. Aber auch da geht erstaunlicherweise die Welt nicht unter....

Ich habe seit 2015 Wölfe im Revier und in der Umgebung.

Rehwid habe ich noch. Aber seit 2016 gibt es fast nur noch Knopfböcke und Spießer, auch in diesem Jahr wieder, obwohl es immer ein sehr gutes Rewildrevier war.
Es muss nicht alles gefressen werden, die Unruhe reicht!

TH
 

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