Ich bin nicht ganz sicher, ob da nicht etwas Ironie mitschwingt oder ob du wirklich hinter dieser Arbeit stehst...falls ja möchte ich mich für diesen Hinweis bedanken...das sollten sich vielleicht alle, die hier offenbar die bevorstehende Ausrottung des Schalenwildes durch den Wolf befürchten mal zu Gemüte führen!
Kein Mensch hat Angst vor einer Ausrottung des Schalenwilds durch den Wolf. Deutschland ist eines der wilddichtesten Länder der Welt, so viele Wölfe kriegst du hier gar nicht rein, dass das auch nur im Ansatz ein Thema wäre.
Allerdings haben wir auch keine Naturlandschaft. Wir haben eine Kulturlandschaft - egal ob man sich die Wiesen oder den Wald anschaut. Nichts - bis auf zwei, drei überschaubare Alibi-Fleckchen - ist hier Natur.
Während die Naturlandschaft sicherstellt, dass die natürliche Ordnung eingehalten wird, bevorteilt die Kulturlandschaft einzelne Arten. Der Wolf, der jetzt also nach Deutschland wandert, ist keine Form der Renaturierung des Landes, nein, er profitiert von der Kultur: Er ist ein Kulturfolger - mit aller Konsequenz.
Zu glauben, dass ein intelligentes Raubtier wie der Wolf sich lieber an einer Wildsau, die ihn schwer verletzen oder töten kann, vergreift als an domestizierten - verblödeten - Arten, wäre reichlich naiv.
Die Wiederansiedelung des Wolfes ist also kein Naturschutzprojekt, da wir keine Natur mehr haben und in der Kulturlandschaft macht er mindestens so viele Probleme, wie man mit ihm zu lösen glaubt. Braucht eine Naturlanschaft den Wolf? - Mit Sicherheit.
Braucht eine Kulturlandschaft den Wolf? - Mit Sicherheit nicht.