Immer mehr Wölfe

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Ich durfte auch schon Zeuge einer solchen Szenerie werden, allerdings mit schätzungsweise 50 Rehen auf einem Feld. Ökologisch gesehen ist so etwas eine Katastrophe. Wenn da 50 Sauen stehen würden wäre der Aufschrei groß und die Landwirte würden (zurecht) bemitleidet werden ob der horrenden Schäden. Welche Folgen solche Massen an Rehwild aber für den Wald (und dessen Besitzer) haben interessiert dagegen in der Jägerschaft niemanden - für solche Schäden muss ja auch kaum ein Jäger Schadensersatz zahlen. Man freut sich nur schonmal auf die reiche Auswahl, die man zur Bockjagd wieder haben wird. Die Jäger (ja ich weiß...verallgemeinern) nutzen die Natur als Kulisse für eine einfache Jagd, auszubaden haben die Folgen andere.



Im Grunde unterliegt die Waidgerechtigkeit doch einer "totalen Beliebigkeit", schon allein weil sie nirgends definiert ist. Wie kann etwas, das so viel Substanz hat wie Schall und Rauch und von jedem so ausgelegt werden kann wie es ihm gerade passt überhaupt "maßgeblich" für irgendetwas sein? Mit solch vagen Begriffen zu argumentieren ist zwar einfach aber keineswegs überzeugend.
Hmmm.....bei uns stehen die Rehe im Winter in Sprüngen zu 40 Stk zusammen und die lösen sich dann mit Frühjahr auf! Ist eigentlich normal in einem Feldrevier....wo da genau jetzt die ökologische Katastrophe wäre, ist mir schleierhaft!
 
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in reinen Feldrevieren mit wenig Deckung, stehen im Winter die Rehe etlicher Reviere zusammen, dann kann ein Sprung auch mal 60-80 Stück zählen, dafür sind andere Reviere dann "Rehrein".

Horrido
 
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Im Grunde unterliegt die Waidgerechtigkeit doch einer "totalen Beliebigkeit", schon allein weil sie nirgends definiert ist. Wie kann etwas, das so viel Substanz hat wie Schall und Rauch und von jedem so ausgelegt werden kann wie es ihm gerade passt überhaupt "maßgeblich" für irgendetwas sein? Mit solch vagen Begriffen zu argumentieren ist zwar einfach aber keineswegs überzeugend.

Oha. Dann schauen wir uns mal Begriffe wie Gerechtigkeit, Respekt, Liebe, Treue, Ehre, Freundschaft, Verantwortung, Gemeinsinn etc. pp. an.

Alle nirgends definiert, also für Dich Schall und Rauch. Maßgeblich für gar nichts. Vage.

Ehrlich, wenn ich schriebe was ich von Deiner Argumentation hier halte, dann würde ich mich sogar selber sperren...
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Was ich hier im WuH - Forum so liebe, ist der Umstand, dass so ziemlich für jeden ein Faden, ein Thema, eine Möglichkeit besteht sich mal so richtig hoch-, runter- oder auszuziehen ohne Rücksicht auf die eigene Reputation und Glaubwürdigkeit.

Ein Beispiel:


https://forum.wildundhund.de/showth...g-Sommerzeit&p=2743782&viewfull=1#post2743782


Noch ein Beispiel:


https://forum.wildundhund.de/showth...r-die-man-nicht-sehen-möchte-MÜLLHALDE/page30


Das beste Beispiel zum Schluß:


https://forum.wildundhund.de/showthread.php?115731-Immer-mehr-Wölfe&p=2743827&viewfull=1#post2743827


dftT und erzählt was von den Wölfen im eigenen Revier :cool:

CdB
 
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Moin,

ist zwar total off topic, aber zur kleinen Erinnerung, oder zum Erstgenuss :

https://www.bfn.de/fileadmin/MDB/do...tschaft/Schalenwild Endbericht_08_11_2010.pdf

Wald vor Wild auf 193 Seiten... ;)

Ich bin nicht ganz sicher, ob da nicht etwas Ironie mitschwingt oder ob du wirklich hinter dieser Arbeit stehst...falls ja möchte ich mich für diesen Hinweis bedanken...das sollten sich vielleicht alle, die hier offenbar die bevorstehende Ausrottung des Schalenwildes durch den Wolf befürchten mal zu Gemüte führen!
 
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(zurecht) bemitleidet werden ob der horrenden Schäden. Welche Folgen solche Massen an Rehwild aber für den Wald (und dessen Besitzer) haben interessiert dagegen in der Jägerschaft niemanden - irgendetwas sein? Mit solch vagen Begriffen zu ....
.

Ich schätze mal aus der ideologischenn Ecke kommst D u selbst nimmer raus. Der Zug zum Querdenken und zur ganzheitlichen Betrachtung ist da schon abgefahren. Da wurde bei Dir ja "ganze Arbeit" geleistet.

Wie sagte mal ein guter Freund und Förster zu mir: "Wenn Du Forst studierst, musst charakterfest sein!"

Nicht dass es hier gleich den Anschein von Bashing bekommt: Ein anderer guter Bekannter, Förster am AELF bekam mal von mir den Rat: "Versuch ja nicht bezüglich meines Waldes mich zu beraten, ich werfe Dich raus"" Er daraufhin: "Ich würde mich selbst auch nicht beraten!" Solche gibt es auch.
 
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Ich bin nicht ganz sicher, ob da nicht etwas Ironie mitschwingt oder ob du wirklich hinter dieser Arbeit stehst...falls ja möchte ich mich für diesen Hinweis bedanken...das sollten sich vielleicht alle, die hier offenbar die bevorstehende Ausrottung des Schalenwildes durch den Wolf befürchten mal zu Gemüte führen!

Kein Mensch hat Angst vor einer Ausrottung des Schalenwilds durch den Wolf. Deutschland ist eines der wilddichtesten Länder der Welt, so viele Wölfe kriegst du hier gar nicht rein, dass das auch nur im Ansatz ein Thema wäre.
Allerdings haben wir auch keine Naturlandschaft. Wir haben eine Kulturlandschaft - egal ob man sich die Wiesen oder den Wald anschaut. Nichts - bis auf zwei, drei überschaubare Alibi-Fleckchen - ist hier Natur.

Während die Naturlandschaft sicherstellt, dass die natürliche Ordnung eingehalten wird, bevorteilt die Kulturlandschaft einzelne Arten. Der Wolf, der jetzt also nach Deutschland wandert, ist keine Form der Renaturierung des Landes, nein, er profitiert von der Kultur: Er ist ein Kulturfolger - mit aller Konsequenz.

Zu glauben, dass ein intelligentes Raubtier wie der Wolf sich lieber an einer Wildsau, die ihn schwer verletzen oder töten kann, vergreift als an domestizierten - verblödeten - Arten, wäre reichlich naiv.

Die Wiederansiedelung des Wolfes ist also kein Naturschutzprojekt, da wir keine Natur mehr haben und in der Kulturlandschaft macht er mindestens so viele Probleme, wie man mit ihm zu lösen glaubt. Braucht eine Naturlanschaft den Wolf? - Mit Sicherheit.
Braucht eine Kulturlandschaft den Wolf? - Mit Sicherheit nicht.
 
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Diese ganze Diskussion ist doch recht überflüssig.

Wir Jäger haben, spätestens seit Ende der 1960ger Jahre, die öffentliche Deutungshoheit in Sachen Naturbelangen verloren.
Auch und grade an professionell aufgestellte "Naturschutzorganisationen", die durch die Notwendigkeit finanzielle Inzentives in Form von Spendengeldern einwerben zu müssen, hier eine ganz andere Dynamik zeigen, als unser DJV als traditioneller Mitgliederverein mit einer, als "Latifundium" für ehemalige Politiker der zweiten Reihe aufgestellter Funktionärsspitze.

Was den Wolf betrifft, werden die maßgeblichen politischen Akzente aktuell durch den Bauernverband/Nutztierhalter gesetzt. Wobei das sicherlich klug ist, diese Gruppe die Kampagne zu einer Kontrolle der deutschen Wolfspopulation anführen zu lassen.

Spätestens wenn sich die Bedrohungslage für den Menschen in Form eines wie auch immer gearteten, blutigen Wolfs-Angriffes auf einen Zweibeiner manifestiert, wird sich das BILD (das ist hier durchaus doppelsinnig gemeint) und die Volksmeinung quasi über Nacht massiv wenden.

Wir Jäger sind gut beraten, die Situation mit wachen Sinnen zu verfolgen. Gestalten können und vermutlich auch sollten wie sie nicht.

Aegroto, dum anima est, spes est. (Für den Kranken besteht Hoffnung, solange er atmet) wie der alte Cicero so treffend festhielt.
 
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Moin!

Aber als ich vor zwei Jahren mal morgens um 6 aus der Dusche kam und aus dem Badezimmerfenster schaute, und ein Wolf marschierte auf dem Nachbargrundstück zwischen Sandkasten und Schaukel am Nachbarhaus vorbei .................... Da wurde mir doch anders.

Und? Hast Du das Fenster aufgemacht und ihn angeblafft, so dass er mitbekommt dass er da unerwünscht ist?

Rehschreck schrieb:
immerbergauf schrieb:





Ich bin nicht ganz sicher, ob da nicht etwas Ironie mitschwingt oder ob du wirklich hinter dieser Arbeit stehst...falls ja möchte ich mich für diesen Hinweis bedanken...das sollten sich vielleicht alle, die hier offenbar die bevorstehende Ausrottung des Schalenwildes durch den Wolf befürchten mal zu Gemüte führen!

Nein, lieber nicht, da haben sich die Beteiligten nämlich vorführen lassen. :roll:

Viele Grüße

Joe
 
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Was den Wolf betrifft, werden die maßgeblichen politischen Akzente aktuell durch den Bauernverband/Nutztierhalter gesetzt. Wobei das sicherlich klug ist, diese Gruppe die Kampagne zu einer Kontrolle der deutschen Wolfspopulation anführen zu lassen.

Moin,

und genau diese Akteure sind ob ihrer ethischen Doppelmoral ( Wolf versus armes Nutzvieh >< eigenes Verhalten) nicht ernst zu nehmen. Wenn man überlegt unter welchen Bedingungen Rinder und Schafe in Länder ausserhalb der EU exportiert werden, da bekomme ich das kalte Grausen. Laut EU Kommission worden letztes Jahr alleine 2.62 Millionen Schafe und über 650000 Rinder als Lebendtransporte in Drittländer exportiert.
Wer es sich zu Gemüte führen möchte, der kann sich anbei mal einen Eindruck verschaffen.

https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad/37-geheimsache-tiertransporte-100.html

Unbesehen respektiere ich jeden Tierhalter, der seine Rinder und Schafe extensiv hält und sich nicht an diesem Markt beteiligt. Denen sollte auch viel mehr finanziell unter die Arme gegriffen werden um entsprechende Herdenschutzmassnahmen zu gewährleisten. Alle anderen kann ich in der Problematik Wolf/ Weidetiere wirklich nicht als adäquate und redliche Diskutanten akzeptieren.

Grüße
 
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Moin,

und genau diese Akteure sind ob ihrer ethischen Doppelmoral ( Wolf versus armes Nutzvieh >< eigenes Verhalten) nicht ernst zu nehmen. Wenn man überlegt unter welchen Bedingungen Rinder und Schafe in Länder ausserhalb der EU exportiert werden, da bekomme ich das kalte Grausen. Laut EU Kommission worden letztes Jahr alleine 2.62 Millionen Schafe und über 650000 Rinder als Lebendtransporte in Drittländer exportiert.
Wer es sich zu Gemüte führen möchte, der kann sich anbei mal einen Eindruck verschaffen.

https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad/37-geheimsache-tiertransporte-100.html

Unbesehen respektiere ich jeden Tierhalter, der seine Rinder und Schafe extensiv hält und sich nicht an diesem Markt beteiligt. Denen sollte auch viel mehr finanziell unter die Arme gegriffen werden um entsprechende Herdenschutzmassnahmen zu gewährleisten. Alle anderen kann ich in der Problematik Wolf/ Weidetiere wirklich nicht als adäquate und redliche Diskutanten akzeptieren.

Grüße

Super Idee! Wir schließen aber auch mindestens alle Käufer von Nicht-Extensiv-Biofleisch sowie Lederprodukten, Nutzer herkömmlicher Kosmetik und Pflegemitteln sowie Haushaltsprodukten und auch alle Verwender von Nicht-Tierversuchsfreien Medikamenten aus. Ebenso ausgeschlossen wird jeder, der einen Garten hat und diesen nicht artenschutzoptimiert gestaltet. Ebenso alle, die sich an Bord eines Flugzeuges begeben. Besucher von Zoos und Zirkus ohnehin. Raus sind auch Haustierhalter, die ihre Tiere NICHT ökologisch korrekt barfen. Fragwürdig und im Einzelfall zu entscheiden sind Autofahrer, die nicht die ethisch korrekte Begründung der absolvierten Fahrten lückenlos nachweisen können.

Auschlußgrund jeweils: ethisch-moralische Doppelmoral und Unredlichkeit. Diskussionsfähig sind in Zukunft nur durch noch näher zu definierende Verbände auf ethisch durchgängige Korrektheit geprüfte Personen.

Und nur mal so als Spass am Rande: mit wem sollen denn die ethisch korrekten Weidetierhalter diskutieren? Wer wäre ein adäquater und redlicher Diskutant auf der Gegenseite? Ja dann wohl niemand von NABU, BUND, ÖJV oder so - die hinter diesen Verbänden stehenden primär finanziellen Interessen führen ebenfalls zu sofortigem Ausschluß.
 
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Moin,

und genau diese Akteure sind ob ihrer ethischen Doppelmoral ( Wolf versus armes Nutzvieh >< eigenes Verhalten) nicht ernst zu nehmen. Wenn man überlegt unter welchen Bedingungen Rinder und Schafe in Länder ausserhalb der EU exportiert werden, da bekomme ich das kalte Grausen. Laut EU Kommission worden letztes Jahr alleine 2.62 Millionen Schafe und über 650000 Rinder als Lebendtransporte in Drittländer exportiert.
Wer es sich zu Gemüte führen möchte, der kann sich anbei mal einen Eindruck verschaffen.

https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad/37-geheimsache-tiertransporte-100.html

Unbesehen respektiere ich jeden Tierhalter, der seine Rinder und Schafe extensiv hält und sich nicht an diesem Markt beteiligt. Denen sollte auch viel mehr finanziell unter die Arme gegriffen werden um entsprechende Herdenschutzmassnahmen zu gewährleisten. Alle anderen kann ich in der Problematik Wolf/ Weidetiere wirklich nicht als adäquate und redliche Diskutanten akzeptieren.

Grüße


Du bringst es auf den Punkt ! Es geht hier nämlich gar nicht um Ethik und Moral oder Tierschutz. Es geht um Geld und Macht und Interessen größerer, durch Medien mobiliseirter Gruppen (Wähler) und Gruppen oder Personenkreise, die davon signifikant profitieren und das ist das Einzige, was in diesem Land etwas bewegt.

Wie man subtil aber zielgerichtet mobilisiert, sieh man hier: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/wolf/materialien/11782.html

Wie man zwar honorig aber insgesamt an der öffentlichen Wahrnehmung und Meinungsbildung vorbei diskutiert sieht man hier: https://www.jagdverband.de/content/jagdverbände-fordern-länderübergreifendes-wolfsmanagement

Wir Jäger werden als Diskutanden übernhaupt nicht ernst genommen, weil man uns a) die umfassende Kompetenz und den ehrlichen Willen zur uneigennützigen Gestaltung von Naturräumen abspricht ("die wollen doch nur Strecke machen") und b) die Jägerschaft sich seit Jahrzehnten durch (gelenkte ?) politische Gleichgültigkeit und Inaktivität um jegliches öffentliches Profil gebracht hat und in diesem Land etwa soviel Impact hat, wie der Deutsche Segler-Verband oder die Brieftaubenfreunde.

Und ja, ich bin dennoch im LJV Brandenburg, schreibe das aber innerlich eher als "Spende" ab, als das ich mir davon eine wie auch immer geartete Verbesserung erwarte. Da wären nämlich, weit vor dem "Wolf" noch ganz andere Dinge zu klären...
 

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