Haupt- und Trägerschüsse

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Das ist keine Unterstellung an irgendeinen einzelnen Protagonisten gerichtet, sondern schlicht Erfahrungswerte aus der Praxis.

Da kann ich dir jetzt nicht so recht folgen … die Fleischqualität betreffend ist weich natürlich sekundär optimal, den Verkauf betreffend aber klar geregelt? Kenne aber niemanden, der mutwillig weich schiesst, um ggf. leichtfertig Tierleid zu provozieren…

Der kleine aber feine Unterschied ist die Konsequenz für das Wild. Wenn du selbst gesucht hast, wirst du wissen, wieviele Stücke durch menschliches Versagen bei Haupt- und Trägerschüssen zu bekommen sind … wie das im Sommer aussieht und wie im Winter…

Ein Schlumpschütze bleibt ein Schlumpschütze, da brauchen wir gar nicht reden. Aber welches Argument spricht denn für einen Haupt- oder Trägerschuss statt sauber in die Kammer? Weils nicht explizit verboten ist (ist der texanische Blattschuss übrigens auch nicht)? Die 200g Rippen oder Schulter für 7,50/kg am Knochen? Was rechtfertigt dieses Risiko für die Kreatur? Weil ich’s kann? Ich bitte dich …
Wo hab ich für Kopfschüsse argumentiert ? Falls Du lesen und verstehen kannst gehen meine Ausführungen dahin das nur ein sehr kleiner Prozensatz überhaupt in der Lage wäre dies zu meistern, und es wird wohl keiner Absichtlich durch die Gedärme schiessen, aber mangels Können/Einschätzungsvermögen doch Fahrlässig. Ich bin ab und an mal Aufbrechtrupp bei Schalenwildjagden mit Strecken um 50 Stück und da ist teilweise ein hoher Prozentsatz mit hinter dem zwerchfell Säuberungsbedarf.
Das Überschätzen hat viele Seiten.
 
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Wo hab ich für Kopfschüsse argumentiert ? Falls Du lesen und verstehen kannst gehen meine Ausführungen dahin das nur ein sehr kleiner Prozensatz überhaupt in der Lage wäre dies zu meistern, und es wird wohl keiner Absichtlich durch die Gedärme schiessen, aber mangels Können/Einschätzungsvermögen doch Fahrlässig. Ich bin ab und an mal Aufbrechtrupp bei Schalenwildjagden mit Strecken um 50 Stück und da ist teilweise ein hoher Prozentsatz mit hinter dem zwerchfell Säuberungsbedarf.
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Wo habe ich dir das in die Feder gelegt? Danke der Nachfrage bezüglich der Lesekompetenz.
Ich erspare mir die Nachfrage hierzu dir gegenüber 😉

Ich wiederhole es aber gerne nochmal in einer etwas anderen Wortwahl:

Da hast du sicher recht die allgemeine Schießfertigkeiten betreffend, was allerdings die Schussleistungen insbesondere auf Bewegungsjagden mit dem Thema zu tun haben verstehe ich immer noch nicht … die einen schießen schlecht, die anderen wollen zeigen, dass sie besser schießen? Ein weich geschossenes Stück verludert i.d.R. nicht ähnlich einem Gebrächschuss oder vergleichbarem hier gerade zum Diskurs stehendem. Die Unterschiede bezüglich der Möglichkeiten für einen SH dürften dir ja auch bekannt sein.

Wenn du dahingehend argumentieren wolltest, dass auch bei Schüssen auf die Kammer viel schief laufen kann, hast du sicher recht. Alles eine Frage der Risikoabwägung meine ich ….
Dann wäre aber folgerichtig wohl eher der Laufschuss anzuführen? Weich geschossenes Wild ist zwar zu verwerfen, ein exemplarisch auf dem Leberknoten getroffenes Stück verendet aber ziemlich schnell. Auch weich getroffene Stücke können lange leben und weite Strecken zurücklegen, das stand ja gar nicht in Abrede.

Der Schiessnachweis ist ja in meinen Augen ein guter Schritt in die richtige Richtung gewesen … die Reaktionen der Jägerschaft dürften darauf ja auch hier bekannt sein. So ist das nunmal auf der Jagd. Was nicht explizit verboten ist, ist für manchen erst recht legitim.

Wenn es dir um die Fleischqualität ging, war der Exkurs in die Schlachtung nur dazu da, um das Argument der besseren Ausblutung bei Haupttreffern im jagdlichen Einsatz ein für alle mal aus der Welt schaffen zu wollen.
 
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Falsch

Wenn ich den Hasen mit der 308 irgendwo auf den Kopf oder den Hals schieße, ist der augenblicklich tot zumal die Distanz gering ist und das Geschoss auf die 50m nicht viel von seinen 940 m/s verliert.
Und da kann ich den Hasen direkt durchs Gehirn schiessen oder ein wenig davor oder dahinter treffen, er ist Schlagartig tot, weil vom Schädel nicht mehr viel da ist.
Oder auf den Hals weil der Schädel nur noch mühsam am Körper hängt und die Wirbelsäule sich komplett aufgelöst hat auch wenn der Schuss nicht mittig auf der Wirbelsäule saß.
Im übrigen ist das Ziel auf die Kammer mit kleiner Kugel nicht viel größer.
Das fängt jetzt an, an die Geschichten zu erinnern von den super rasanten Kalibern, bei denen man fast sogar vom Fehlschuss eine gewisse Tötungswirkung erwarten kann :rolleyes:

„Wenn die .308 den Hasen an der Nasenspitze streift, explodiert der ganze Kopf…“ Krankschüsse ausgeschlossen!!
 
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Glaub mir das funktioniert, beim Hasen .
Den letzten vor Weihnachten habe ich auf 60m auf den Hals geschossen.
Das Geschoss hat den Schädel fast abgetrennt vom Körper.
Beim Reh besteht von der Seite immer die Möglichkeit nur die Drossel wegzuschiessen, beim Hasen nicht.
In der Situation hätte ich nur ungern mit der Magnum auf die Kammer gehalten.
Okay, die Varmint schiesst sehr präzise mit der Labo. Mit einer Kanone mit 5cm Streukreis würde ich sowas lassen.
 
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VJS

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Beim Reh besteht von der Seite immer die Möglichkeit nur die Drossel wegzuschiessen, beim Hasen nicht.
In der Situation hätte ich nur ungern mit der Magnum auf die Kammer gehalten.
Was genau unterscheidet diese Argumentation von der für frontale/dorsale Kopf-/Trägerschüsse (beim Reh)?
 
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Was macht ihr nur mit dem guten Hasen.
Wenn ich den Kopf nicht zum Essen habe bin ich sauer.
Hase gehört mit Schrot erlegt ihr schreckt aber auch vor nix zurück.

Gruß Seppel
 
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Etliche der Beiträge hier- da glaubt man in einem Ausbildungskurs für Tierschlächter auf einem Schlachthof zu sein. Hat mit Jagd nicht‘s zu tun. Schämt euch !
 
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Ich werte nicht den Beruf ab- aber diejenigen, die so auf der Jagd agieren !
 
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Glaub mir das funktioniert, beim Hasen .


„Wenn die .308 den Hasen an der Nasenspitze streift, explodiert der ganze Kopf…“ Krankschüsse ausgeschlossen!!
Hase ist ne andere Liga. Bei einem Kieferschuss fällt das Reh im Knall und steht wiede rauf, der Hase nicht. Soll ich hier mal mein Gruselkabinett einstellen, bei welchen Kopfschüssen die Rehe nicht sofort tödlich getroffen sind? Z.B. Rehbock spitz von oben und an der Drossel raus...
Da schießt die Polizei übrigens auch immer hin....
 

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Nochwas zu der Jagd im Feld. Im Gegensatz zu den Partisanenansitzen im Wald hat man ja jede Zeit der Welt. Da schau ich einfach ob das andere Blatt nicht getroffen wird.
Ich habe einige Erlegun auf Video festgehalten. Da kann man den Jungjägern zeigen, ja jetzt steht das Stück breit aber der andere Vorderlauf.......

Ich habe in CZ in dem einen Revier keinen Zugang zu einer Wildkammer, d.h. Stück ins Auto und heim in den Freistaat. Normale Schüsse werden notversorgt, sprich nur Gescheide raus. Da will ich einfach ungern, dass das Gemüsefach auch nur angeritzt wird. Ob das auf 250 m immer einfach so geht? Ich persönlich will das Zeichnen beobachten und sagen können wo der Schuss sitzt, alles mit steigender Entfernung nicht so einfach.

Die Kasachstansteinböcke auf 300 m werden wohl auch nur selten verwertet.
 
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Hi,

wenn man mal mehr als ein paar Jahrzehnte Revierleitung betrieben und etliche Jagden (als Pächter oder Forstbeamter) durchgezogen hat, dann ist man neben Nachsuchenerfahrenem auch Schlachter geworden. In der Regel. Nur das sind für mich „Meister“ unseres Hobbyhandwerks.
Und, so nach mindestens vielen Hunderten oder gar Tausenden erlebten Geschichten rund um‘s eigene Jagen plus dem der Gäste, könnte dann auch jeder von denen auch ein Buch schreiben über die irrwitzig mannigfaltigen Arten und Weisen, wie Jägersmenschen Tierleid produzieren und grauslich versautes Wild anliefern.
Weitschüsse sind nach den „Aber-jetzt-drück-ich-doch-ab-bevor-Reh-abhaut-Schüssen“ sicher die häufigste Ursache für Bockmist, sie sind nie wirklich ganz und gar abstellbar. Aber die eigene vermeintliche Unfehlbarkeit mit Wahn, man könne weidgerecht Kopf- und Trägerschüsse aus Lust und Laune durchziehen…gehört eher in die Phase des Gesellentums. Alle Meister haben begriffen, dass das handwerklich böser Quatsch ist. Manche haben dazu nur einmal nen Kiefer abgeschossen und ne -oft frustrate -Nachsuche danach erlebt, ein paar brauchten vielleicht auch zehn oder zwanzig Schei..Geschichten dieser Art, andre haben halt oft zu selten nachgesucht…aber ich kenn keinen mit „Meistertitel“, der das nicht irgendwann exakt und klar genau so kapiert hat.

Küchenschüsse auf Hasen sind mir komischerweise zu 100% gelungen bislang… aber das waren frivole Einzeltaten , die ewigen Jungs halt mal rausrutschen. In den letzten 3 Jahrzehnten auch ein Mal noch ein Schuss durch Schmalrehkopf auf ner Ökojagd vor ca 14 Jahren, weil sich das Stück so frech 25 m vor meinen Stand reingehüpft hatte um mich direkt anzustarren aus 20 m Entfernung - Hans Webersberger sagte einfach kein Wort zu allen meinen Erklärungen und Entschuldigungen für das nach meinem Aufbrechen innerlich überall „blutschwitzende“ Stück, er sagte einfach Nix. Kleine freche Bubenstreiche…“wenn man schon mit der Bande im Wald ist“.
Kopf- und Trägerschüsse habe ich aber trotzdem weiterhin gemacht: auf jedes Stück, das nach erstem Schuss in Wiese noch das Haupt hochbrachte und in Agonie still hielt. Und auf jedes Stück, das ich bei der Nachsuche im Wundbett antraf, teils aus nur 4 m Entfernung. Aber aus todsicherem Auflegen/Anstreichen, bei Nahschuss natürlich knapp über dem Schädel anhaltend.
Nur in diesen Situationen halt ich den Schuss auf sowas kleines wie Kopf und Träger für sogar mal wichtig ( dringlich, besser als den Horror meiner unmittelbaren Präsenz, gar mit Kaltwaffe) -aber sonst eben ausdrücklich für völlig unvertretbar an gesunden Stücken.
Hasen sehen nach ner durchmarschierten 308 auf die hintere tiefe 8 SUPER aus, find ich - aber mein letzter 12/23 hatte doch faustgroß „keinen Rücken mehr“…und das bestärkt mich in der Überzeugung, jeden Schuss, egal auf was, nur auf die Brust zu setzen.
 

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