Handspanner - abgetrennt von "Jungjäger-Tipp"

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Vielleicht mal einen kleinen Schwank aus meiner Ausbildung.
Wir haben folgende Repetierbüchsen kennengelernt und geschossen:
- Mauser M03
- Blaser R93
- Howa 1500
- Steyer Pro Hunter
- Sauer 202

Bei der Waffenhandhabung konnten sich alle die Büchsen genau und sehr intensiv angesehen. Wir haben teilweise die Pausen damit verbracht "Fallbeispiele" zu basteln und rauszufinden was passiert oder passieren kann.
Am Ende waren >80% des Kurses der Meinung, dass das Konzept der Handspannung (Mauser / Blaser in diesem Fall) der Favorit im Bezug auf Sicherheit(-sgefühl) sind. Es kann mit sehr wenig Training und Verhaltenseinprägung sehr sicher mir den Waffen umgegangen werden.

SOS - Sichern, öffnen, Stecherkontrolle haben wir gelernt, das funktioniert immer und stellt auch immer Sicherheit her. Unabhängig vom Waffen/-Sicherungskonzept, von der Kipplaufwaffe über den Repetierer bis zum Selbstlader.
Die Unterscheidung in den Fallbeispielen wurden für uns beim Laden/Entladen der Waffe sowie den "üblichen" Gebrauch und was-passiert-dann Spielchen merklich.

Und ich denke jeder, der sicher mit seiner Waffe umgehen kann wird einsehen, dass potentiell bei einem ungespannten System weniger "ungünstige Gebrauchsumstände" zum Auslösen des Schusses führen als bspw. bei einer reinen Abzugssicherung.

Soviel von mir dazu.
Horrido
Don
 
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Ich hätte an meiner Flinte lieber eine Kombi-Handspannung als eine normale Sicherung. Gibt es aber m.W. noch nicht, außer bei Flinten, deren System auch für Kugelläufe benutzt wird, z.B. Krieghof Classic. Vielleicht kommt die Handspannung bei Flinten aber auch mal irgendwann in Mode. Viele vernünftige Erkenntnisse brauchen eben länger, bis sie sich durchsetzen.

Ansonsten geht von Flinten weniger Gefährdungspotential aus als von Büchsen. Eine Garbe 3 1/2 mm Schrot hält auf 70m jeder aus, was man von einem Beschuss mit einer 8x57 sicher nicht behaupten kann. Zudem legt man eine geladene Flinte, anders als die geladene Büchse, kaum aus der Hand. Auch besteigt man in der Regel mit ihr keine Hochsitze.

WH, Bo
Das Besteigen der Hochsitze erfolgt aber laut UVA mit ungeladener Waffe, glaube ich jedenfalls. Da ist die Handspannung kein Kriterium - oder???
Dein reduziertes Gefährdungspotential sehe ich nicht. Mit Flinten geht man eng an eng bei Gesellschaftsjagden.
Da sind selten 70m dazwischen. Und beim Sitzen am Hochstand bleibt mehr Zeit, über die korrekte Waffenhandhabung nachzudenken als bei der bewegten Treibjagd.
(Weiters möchte ich nicht von einem FLG auf 70m getroffen werden)

Und deine Trefferquote bei der Treibjagd mit Flintenhandspannung auf den Fasan oder auf einfallende Enten möchte ich gerne mal sehen.
:twisted:

Die Diskussion hier ist ähnlich produktiv wie einen Veganer von der Sinnhaftigkeit der Jagd überzeugen zu wollen.
Trotzdem Dank an Boris, der es wenigstens versucht hat, wenn auch mit recht schwachen Argumenten.
WH vom Barry
 
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Das Besteigen der Hochsitze erfolgt aber laut UVA mit ungeladener Waffe, glaube ich jedenfalls. Da ist die Handspannung kein Kriterium - oder???
Dein reduziertes Gefährdungspotential sehe ich nicht. Mit Flinten geht man eng an eng bei Gesellschaftsjagden.
Da sind selten 70m dazwischen. Und beim Sitzen am Hochstand bleibt mehr Zeit, über die korrekte Waffenhandhabung nachzudenken als bei der bewegten Treibjagd.
(Weiters möchte ich nicht von einem FLG auf 70m getroffen werden)

Und deine Trefferquote bei der Treibjagd mit Flintenhandspannung auf den Fasan oder auf einfallende Enten möchte ich gerne mal sehen.
:twisted:

Die Diskussion hier ist ähnlich produktiv wie einen Veganer von der Sinnhaftigkeit der Jagd überzeugen zu wollen.
Trotzdem Dank an Boris, der es wenigstens versucht hat, wenn auch mit recht schwachen Argumenten.
WH vom Barry

Erstens verstehe ich nicht, warum Du auf meinen Beitrag geantwortet hast, obwohl Du mich doch angeblich auf Deine ignore-Liste gesetzt hast. Zweitens scheinst Du nicht zu wissen, was eine Kombi-Handspannung ist. Die baut Krieghoff seit Jahrzehnten und die sorgt dafür, dass sich die Waffe wie ein Selbstspanner nachspannt, so lange der Spannschieber vorne ist. Damit wäre ich genau so schnell wie mit einer herkömmlichen Selbstspannerflinte.

Und nochwas: vielleicht passieren mit Flinten deshalb nicht soviele Unfälle, weil sie sich meist gesichert entladen lassen.

WH, Bo
 
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Eine sicherung mit dem Airbag zu vergleichen ist mehr als lächerlich.

Lasst euch mal nicht von den Bezeichnung der Sicherungen irre führen, erstmal hinterfrage, nachdenken und dann schauen, was sinnvoll ist.
Vorallem auch, was im Fehlerfall passiert.

Da knallen so manche Handspanner sobald se gespannt werden, Selbstspanner erst wenn der Abzug gedrückt wird.
Na, was verhindert hier dann eine ungewollte Schussauslösung wirkungsvoller?

Der Einwand von Sir Henry ist hier ebenfalls gut.
Teilweise sind die Abzugssicherungen gleichwertig oder besser als reine Schlabo-Sicherungen, weil diese mehrfach ins System eingreifen.
 
A

anonym

Guest
Tschuldigung ( verlegen schielen und von einem Fuß auf den anderen schleichen...)

wollte deinen Beitrag nicht schmählern;

Is schon gut.:cheers:

Nochmal, auch für den Gutsnobrain, den mit dem Puls bei der umfallenden Waffe... :roll:
http://www.youtube.com/watch?v=Bdx40z4jw44
bei etwa 04:15 (der Rest ist aber auch gut).
Remington 700 in Condition One (geladen, gesichert), wird von fahrendem Zug erfasst...

Und auf die Antwort auf Barry´s völlig richtigen Einwand wart ich auch mit Freude. :cool:
Selbst die Handspann-Religionsgründer verkaufen ihre Flinten mit "unsicherer Sicherung" (was für ein besch... Unwort!)
 

JMB

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AW: Jungjäger - Tipp gesucht

Dass heute immer noch Waffen verkauft werden, die sich nicht gesichert entladen lassen, ist daher m.E. ein absolutes Unding. Dies schon deswegen, weil solche Konstruktionen spätestens seit der Erfindung des 98ers Ende des 19. Jahrhunderts nicht mehr Stand der Technik sind.
Wieder einer, der vom 98er keine Ahnung hat!
Der 98er hat keine "Entladestellung"! Weder der Erfinder Mauser, noch das Militär haben das jemals gefordert oder gesagt.
Das ist eine reine Zerlegestellung zum Auseinandernehmen des Verschlusses!

Ge- und Entladen wird im ENTSICHERTEN Zustand.
Wer's nicht glaubt der lese in der Dienstvorschrift zum K98k nach.

Eine Waffe, die sich entsichert nicht sicher entladen lässt lässt sich auch nicht sicher handhaben.


WaiHei
 
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AW: Jungjäger - Tipp gesucht

Eine Waffe, die sich entsichert nicht sicher entladen lässt lässt sich auch nicht sicher handhaben.

Endlich sagts mal jemand.

Der ganze Trööt ist wieder mal Weltanschauung pur, bei den meisten ohne Kenntnis technischer Zusammenhänge.
 

JMB

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AW: Jungjäger - Tipp gesucht

Stellt sich nur die Frage: Warum?:unbelievable:
Tja, warum?
KISS kannte man schon damals, hieß nur noch nicht so.
Warum sollte man etwas komplizierter machen als notwendig?
Man bildete damals für den Einsatz aus UND achtete dabei auch auf die erforderliche Sicherheit (Frevert hat zur Sicherung des 98ers und wie das beim Barras gehandhabt wurde in "Rominten" ein paar Sätze geschrieben).

Ausbildung hieß damals DRILL, damit das auch unter Stress fehlerfrei funktioniert.
Wenn man zum Laden auf die Idee gekommen wäre den Sicherungsflügel in Mittelstellung zu bringen, dann wären womöglich die Soldaten auf die Idee gekommen das im Gefecht auch zu machen:
Leergeschossen, nach dem Herausrepetieren der letzten Hülse greift die Magazinsperre!
Was jetzt?
Zubringer runter drücken, Verschluss schließen, Sicherungsflügel in Mittelstellung, Verschluss öffnen, neuen Ladestreifen aufsetzen und Patronen ins Magazin drücken, Verschluss schließen, Entsichern

oder doch eher
neuen Ladestreifen aufsetzen und Patronen ins Magazin drücken, Verschluss schließen Weiterschießen
:what:


WaiHei
 
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AW: Jungjäger - Tipp gesucht

)
Ausbildung hieß damals DRILL, damit das auch unter Stress fehlerfrei funktioniert.
Wenn man zum Laden auf die Idee gekommen wäre den Sicherungsflügel in Mittelstellung zu bringen, dann wären womöglich die Soldaten auf die Idee gekommen das im Gefecht auch zu machen:
Leergeschossen, nach dem Herausrepetieren der letzten Hülse greift die Magazinsperre!
Was jetzt?
Zubringer runter drücken, Verschluss schließen, Sicherungsflügel in Mittelstellung, Verschluss öffnen, neuen Ladestreifen aufsetzen und Patronen ins Magazin drücken, Verschluss schließen, Entsichern
WaiHei

Was natürlich (auf der) für die Jagd von besonderer Relevanz ist.
Wenn ich draussen im Revier so in der Stellung liege und drüber philosophiere warum denn nur nach 5 Schuß schon Schluß ist und wer für diese blöde Nase am Zuführer verantwortlich ist, ja dann fällt mir diese verbohrte Dreistellungssicherung auf, die nicht mal selber weiß ob sie u.a Zerlegeposition ist oder zum manipulieren von Munition da ist.

Sachen gibts....
 
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JMB

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Es kann mit sehr wenig Training und Verhaltenseinprägung sehr sicher mir den Waffen umgegangen werden.

SOS - Sichern, öffnen, Stecherkontrolle haben wir gelernt, das funktioniert immer und stellt auch immer Sicherheit her. Unabhängig vom Waffen/-Sicherungskonzept, von der Kipplaufwaffe über den Repetierer bis zum Selbstlader.
Das ist so verbreitet, wie es falsch ist - auch wenn es so gelehrt und auch tlw. so geprüft wird.
ICH habe gelernt, dass man eine eingestochene Waffe NIE entriegelt.
Wenn die Sicherung versagt (techn. Defekt oder nicht richtig/vollständig auf gesichert) und man bei entriegelter Kipplaufwaffe an den Abzug kommt (Ja! Soll nicht passieren - SOLL), dann zündet die Patrone und die Hülse kommt einem ziemlich flott entgegen. :unbelievable:

Sichert man die Waffe, hält die Mündung in Richtung eines Kugelfanges und entsticht und es löst sich dabei ein Schuss passiert was?
Genau! Man hat drei Euro fuffzich in den Sand gesetzt - im wahrsten Sinne des Wortes, aber keinen Unfall verursacht.

BTW: Was macht Ihr, wenn Ihr beim Ansitz nicht zu Schuss gekommen seid?
Sichern, öffnen, "Stecherkontrolle", Waffe wieder zu?


WaiHei
 
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JMB, :thumbup:

Auch da kämpfe ich auf verlorenem Posten gegen die Unbeweglichkeit der Prüfer.
Es ist aber was faul, wenn man den JJ sagen muss: Lernt das so und so für die Prüfung, aber macht es später richtig.

Vielleicht - so hoffe ich und ermuntere - hat ja jemand die Traute und durchbricht den Kreis und begründet seine abweichende Handlungsweise.
Aber Waffenhandhabung ist nun mal Ausschlussfach.
 
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Sauer 202: kammer auf = entstochen
(Weil wenn ich eingestochen sicher Gehts nicht mehr und ich muss den abzug geladen durchziehen- das natürlich in den Kugelfang)

Mauser 03 kammer auf
Howa hat keinen stecher
Blaser 93 auch nicht, dazu handspanner

Ergo: kenne die Technik deiner Waffe und verstehe wie damit sicher umzugehen ist.

Für mich: Handspanner ohne Abzug passt.
 
A

anonym

Guest
@stauernjäger-@gamserl

muss man sich gegenseitig "Unsinn" vorwerfen. :no:

Immer sind es Einzelfälle, die für Unfälle und Vorfälle herbeigezogen werden.

Was Abzugssicherungen angeht, können die (bei Verbindung zum Schlagstück oder Abzugsstange) auch recht zuverlässig sein.
Gesichert ist ein 98er wahrscheinlich noch nicht losgegangen, bei Entsichern aber doch schon :sad:.

hab ich auch schon gehört
 
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Was JP angeht, haben viele Prüfer (von Ausbildern ganz abgesehen) nicht viel Ahnung.
Sie "lernen" den Aspiranten alles mögliche Zeugs, das dann in Dredds wie diesem hinterfragt wird.

Der Bohau mit der 3-Stellungssicherung des 98ers wird ja meist nur gemacht, weil bei der Handhabungsprüfung kein Glas drauf ist. Dabei ist die Sicherung ja frei zugänglich.

Erst mit der seitlichen Dreistellungs-Sicherung hat sich das geändert, die jagdnah ist.
Aufgrund der doch kleinen Bedienelemente lassen sie sich jedoch mit Handschuhen schlecht bedienen, das gilt auf für seitliche Greener-Sicherungen.

Die Handhaben von Handspannern (an Repetierern) sind groß, gut und eindeutig zu handbaben. Einen Unterschied der Systeme gibt es bei der "Überstehlänge" aus dem Verschluss nach hinten.
 

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