Der Dude schrieb:
doa schrieb:
Carlos N. Hathcock
(Hathcock is perhaps the most famous sniper in U.S. Military history. He had 93 confirmed sniper kills (along with over 360 unconfirmed))
Simo Häyhä (The unofficial Finnish frontline figure from the battlefield of Kollaa places the number of Häyhä's sniper kills at 542.)Besides his sniper kills, Simo Häyhä was also credited with as many as two hundred kills with a Suomi M-31 SMG, thus bringing his credited kills to at least 705.
Aua.
Das schreit nach der zweiten Lektion der Militärgeschichtsstunde:
OG Hetznauer 345 bestätige Abschüsse
OG Allerbger 257 bestätige Abschüsse
Das ewige Leid mit den unbestätigten Abschüssen:
Im persönlichen Gespräch mit Herrn Allerberger erzählte er mir, dass die meisten Abschüsse der deutschen Soldaten bis 1944 nicht anerkannt wurden.
Er gab folgende Gründe an:
1. Die meisten Offiziere sahen die Scharfschützen als hinterlistige unehrenhafte Soldaten an.
2. Die Abschüsse im Angriff zählten sowieso nicht. (Ganz im Gegensatz zu den Russen die ihren Scharfschützen sämtliche Abschüsse anerkannten, da sie ihre Scharfschützen schon von Anfang an für propagandistische Zwecke benötigen, da sie die ersten zwei Kriegsjahre sonst keine Helden präsentieren konnten.
3. Viele Offiziere sahen Scharfschützenabschüsse als selbstverständliche soldatische Pflicht an. Schließlich wurden normalen Schützen auch keine Abschüsse bestätigt.
4. Auszeichnungsneid. Der einfache Obergefreite mit einem EK I oder gar einem Ritterkreuz im Vergleich mit einem Kompanieführer der nur ein EK II trug.
5. Keine Zeugen.
Dies besserte sich erst als man auch in Deutschland den propagandistischen Wert der Scharfschützen entdeckte und man gegen Ende des Krieges dringend Vorzeigehelden (im einfachen Mannschaftsdienstgrad) benötigte.
Das offizielle Scharfschützenabzeichen wurde erst am 20. August 1944 eingeführt.
Sepp Allerberger schweigt zu seinen Gesamtabschüssen. Es ist ihm heute noch sehr unangenehm. Durch geschickte Fragestellung und mit Rücksprache mit Herrn XXXX kann man die Zahl 1500 Abschüsse als realistisch annehmen.
Es gibt hier im Forum noch einen, von dem meisten sehr geschätzen Foristi, der Allerberger auch persönlich kennt.
Vielleicht meldet er sich.
Wenn nicht auch nicht schlimm.
PS: Bitte keine PN´s a la "Kannst Du mir Herrn Allerberger vorstellen."
Der Mann ist sehr alt und sehr krank und kann keine Aufregung mehr brauchen.
Hi Folks,
nachdem mich der Dude hiermit vom Schweigegelübde
entbunden hat:
ich hatte dank seiner Vermittlung die Möglichkeit, Herrn Allerberger kennenzulernen.
Vorinformiert durch das bekannte Buch und noch weiter informiert durch die Legenden, die über Sepp Allerberger heute noch unter dem Kaderpersonal eines TüPL kursieren, fuhr ich auf Besuch zu ihm.
Wer sich einen faschistischen Rambo erwartet, liegt völlig falsch.
Er ist ein sehr schlanker, ziemlich kleiner, weisshaariger alter Herr, der mir gerade bis zur Schulter reicht.
Ohne jeden Pathos, ohne Heldengetue, ohne Verherrlichung des Nazigegimes.
Einfach ein netter, freundlicher Mensch, den das Schicksal sehr jung an die Front geworfen hat und der das Beste tat, was er zu seinem Überleben tun konnte: schiessen und töten.
Wer annimmt, hier müsste ein von schlechten Gewissen und Alpträumen geplagter Mann seine Taten bereuen, der liegt aber auch völlig falsch.
Er lebte und arbeitete nach Kriegsende völlig normal, gründete eine Familie, so wie jeder von uns.
Also kein Kriegskomplexerl, kein verkappter Wehrwolf - einfach ein netter, lustiger und musikalischer Mensch.
Er war übrigens NIE Jäger, das habe ich ausdrücklich nachgefragt!!!
Zu seinen militärischen Erfolgen äussert er sich tatsächlich ungern - das ist für ihn aus und vorbei.
Als wir uns aber über seine Ausbildung auf dem genannten TuPl in den steirischen Bergen unterhielten und darüber, dass er heute noch als Legende und Vorbild für die Ausbildung von Scharfschützen gilt, da taute er richtig auf, auch als ich von meinen Grossvater erzählte, der im I. Weltkrieg als einer der ersten ZF-Schützen der K&K-Armee in den Dolomiten kämpfte.
Die vom Dude geannten 1.500 Abschüsse halte ich für sehr realistisch - man muss zb. bedenken, dass Abschüsse auf in Massen stürmende Gegner nicht als Scharfschützenabschüsse gezählt wurden, obwohl er da durchaus Offiziere, MG-Schützen etc. herauspickte.
Waffentechnisch ist Sepp heute nicht mehr sonderlich interessiert, als ich ihm aber ein paar moderne SSG-Patronen zeigte, leuchtete seine Augen richtig auf - eine .300WM oder .338LM hätten ihm wohl sehr getaugt...
Woran er sich auch gerne erinnerte, das waren die hübschen steirschen Mädel - er muss offensichtlich während seiner Militärzeit einen Anlauf gehabt haben, wie der Dude oder ein Popstar - ;-) - seine Frau klopfte ihm da aber auf die Finger, wenn er ins Detail gehen wollte... :mrgreen:
Wir waren mehrere Stunden bei ihm und ich muss sagen, es war eine Begegnung mit einem militärischen Zeitzeugen, an die ich mich wohl mein ganzes Leben lang erinnern werde.
Die von ihm signierten Bücher und Fotos werde ich in Ehren halten.
Ich wünsche dem Sepp und seine Frau noch viele Jahre in Ruhe und Frieden.
Varminter
PS: Anfragen zwecks Besuchsvermittlung werden von mir nicht beantwortet - ich bitte um Verständnis!