Glaubenskrieg unter deutschen Jägern? HÄ!

Soll die Bogenjagd in DE legalisiert werden?

  • JA

    Stimmen: 2 50,0%
  • NEIN

    Stimmen: 2 50,0%
  • WEIß NOCH NICHT

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    4

Rotmilan

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Sir Henry schrieb:
@rotmilan
Da bist jetzt aber im Erklärungsnotstand :?
Warum? Um Tiere gezielt ohne grosse Beunruhigung zu töten, gibt es bestimmt effektiveres, als Büchse und Flinte.

Warum bist Du gegen den Gebrauch von Bogen und Armbrust? Weil Du um die Waidgerechtigkeit fürchtest? Da wäre der Nachweis der Schiessfertigkeit, den die Bogenjäger freiwillig bringen möchten, deutlich wichtiger. Ist übrigens dieselbe Schiessfertigkeit (Stichwort Mucken), die Du bei anderen Jägern so gerne unterstellst und (oftmals zu Recht) bemängelst.

Richtig und verantwortungsvoll eingesetzt, töten Pfeil, Bolzen, Schrot und Kugel gleichermaßen. Es könnte ein vernünftiges Nebeneinander geben, wenn die Vorurteile und deren sorgfältige Pflege nicht so groß wären.

Rotmilan
 
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@rotmilan:
"....gibt es bestimmt effektiveres, als Büchse und Flinte. "


Effektiv ist der Bogen nicht, denn auch dort wo er erlaubt ist z.B. in den USA, wird ungleich weniger Wild erlegt als mit Feuerwaffen.

Indianer und Eskimos, die sicher länger mit Bogen gejagt haben, als europäische Einwanderer, verwenden eben auch Schusswaffen statt des Bogens und die Armbrust stellt eine Zwischenstufe von Bogen und Gewehr dar.

Und wieder zu uns:
kann mir nicht vorstellen, dass man mit Bogen 1,1 Mio Rehe und weitere 500.000 anderes Schalenwild erlegen könnte.

Ein Stück (von mir aus auch weidgerecht) töten zu können, sagt nix über die Effektivität der Bogenjagd aus.

In den USA, wo die Jagd in den meisten Fällen auf Einzellizensen ausgeübt wird, stellt sich z.B. auch die Frage nach Dubletten nicht, die mit der ach so lauten Büchse und trotz der Störung anderen Wildes bei halbwegs jagdlicher Fitness erzielen lassen.

Der Bogenjäger ist anteilmäßig so schlecht oder so gut wie der Schusswaffenjäger. Hier wie da werden nur die "One-Shot-kills" publik oder in YT gezeigt.

Der Bogen ist (wie der Schrotschuss) verglichen mit der Büchse ineffektiv.
Die immer wieder angeführte Lautlosigkeit ist der einzige Vorteil, der zahlreichen Nachteilen gegenübersteht.

Und das alles hat nix mit "Glaubenskrieg" zu tun.
 
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Sir Henry schrieb:
Effektiv ist der Bogen nicht, denn auch dort wo er erlaubt ist z.B. in den USA, wird ungleich weniger Wild erlegt als mit Feuerwaffen.

Ich glaube nicht, dass hier im gesamten Thread schon jemand behauptet hat, die Bogenjagd wäre ZAHLENMÄSSIG genauso effektiv wie die Jagd mit Feuerwaffen. Es ging hier lediglich darum, ob ein Bogen genauso effektiv das Wild töten kann, wie eine Büchse. Die reine Möglichkeit dessen dürfte wohl grade auf Youtube durch etliche Videobeweise erbracht sein. Hierbei gilt, genau wie bei der Büchse: TREFFEN ist Pflicht. Und wenn der GUTE Bogenjäger dazu seine Schussentfernung auf max. 30 m setzt, weil er da zuverlässig trifft ist das doch ok. Wenn der GUTE Büchsenjäger seine Schussentfernung bei max. 150 m setzt, weil er bis da zuverlässig trifft ist auch das ok. In beiden Fällen wäre es nicht ok, wenn man die Schussentfernung erhöht, mit dem Risiko eben nicht mehr zu treffen. Dies liegt aber unabhängig von der Jagdart ausschliesslich am Jäger!

Sir Henry schrieb:
Und das alles hat nix mit "Glaubenskrieg" zu tun.

Könnte man aber glauben, wenn man mal beobachtet, wie vehement du dagegen redest, ohne auch nur ein einiziges Argument der "Pro-Bogenjagd"-Fraktion überhaupt in Betracht zu ziehen. Immerhin haben hier einige Leute gepostet, die auf reichhaltige Erfahrungen in der Bogenjagd zurückgreifen können. Und sogar welche, die mit Büchse und Bogen jagen. Aber nicht eine Aussage dieser Foristi scheint dir überhaupt annähernd in Frage zu kommen. Das sieht schon ein bisschen wie ein Glaubenskrieg aus :wink:

Sir Henry schrieb:
Kannst dich ja zum "Erleuchter" aufschwingen -
nur, ob du da nach 3 Postings als solcher "erkannt" wirst, bleibt abzuwarten Wink

Eine abqualifizierung eines Foristi nur weil er erst 3 Postings hat hätte ich übrigens auch für unter deinem Niveau gehalten. Besonders weil der Gute eigentlich emotionslos und sachlich gepostet hat. Also kein Grund ihn anzugreifen. Das Thema scheint dich irgendwie emotional doch stärker zu berühren. :wink:

Ansonsten gibt's für mich ein klares und eindeutiges JAIN zur Bogenjagd. Ich kann mich Barry's Argument der Heimlichkeit nicht ganz verschliessen und denke, dass die technischen Anforderungen an die Fähigkeit des Jägers sehr viel größer sind. Daher müßte eine völlig neue Prüfung für Bogenjäger her, was viel Verwaltungsaufwand (und damit Kosten) verusacht, nur um im Endeffekt wahrscheinlich festzustellen, dass nur 1 % der deutschen Jäger bereit ist, zusätzlich zum Jagdschein noch den Bogenjagdschein zu machen...und zu bezahlen....
Grundsätzlich aber eine interessante Jagdart die viel Können erfordert. Dieses Können zu erlangen erfordert viel Passion, ich vermute daher mal, dass Bogenjäger nicht die schlechtesten Waidmänner sind :wink:

Und jetzt: FEUER FREI :mrgreen:

Edith sagt: 's vergessen :roll:
 
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@rookie

Rotmilan schrieb:
Um Tiere gezielt ohne grosse Beunruhigung zu töten, gibt es bestimmt effektiveres, als Büchse und Flinte.

Warum bist Du gegen den Gebrauch von Bogen und Armbrust?


Das impliziert doch, dass Bogen und Armbrust effektiver seien als Schusswaffen, oder??

Deshalb schrieb ich:
"Ein Stück (von mir aus auch weidgerecht) töten zu können, sagt nix über die Effektivität der Bogenjagd aus. "

Das ist pro Bogenjagd oder nicht ??

das ist schon der einzige Aspekt, der für die Bogenjagd spricht.
Alle andere Argumente der "erfahrenen Bogenjäger" konnten MICH nicht überzeugen.

Also nicht bloß blubbern oder plappern :?

Wer sich beleidigt fühlt, soll sich selbst verteidigen.
Wer sich in ein Forum wie dieses begibt, kommt zurecht oder wird verbraten.
Wer das verinnerlicht, kann umso unbefangener sein Unwissen, Halb- Pseudo- oder Experten-Wissen und verbreiten.

Jeder vertritt hier seine Meinung - gelegentlich die von Mitforisten - und ich vertrete halt meine, wobei ich immer versuche mit stichhaltigen Argumenten zu diskutieren.

Also haltet den Bogen immer schön gespannt - aber alles kann man überspannen :wink:
 
C

Charietto

Guest
Der Weg hin zu einer definitiv "schwierigeren" und ebenso anspruchsvolleren Art zu töten, entspringt in meinem Fall langjähriger Jagd mit der Büchse. Langjähriges Studieren der jagdlichen Materie, tierischer Verhaltensweisen und das Trainieren der eigenen Sinne und des Körpers machen den Bogenjäger zum Inbegriff eines Jägers. In einer Welt, die sich jedoch mehr mit Techniknutzen denn Können identifiziert, ist wahrscheinlich aber auch Emailkontakt bald die einzig wahre Kommunikationsform.
C.
 
C

Charietto

Guest
Zitat einer priv. Message:

Du schreibst:
Keiner sagt die Bogenjagd kann die Gewehrjagd ablösen, sie ist jedoch eine sinnvolle Bereicherung, die uns zu besseren Jägern und Naturkennern machen kann.

Ich jage jetzt 50 Jahre und habe in diese Zeit viel erlebt. Dass soll keine Angabe sein, denn für eine so lange Zeit jagen zu können, hängt schon mal von der geistigen und körperlichen Gesundheit ab.

Wir werden weder durch Bogenjagd noch über K+K zielend zu besseren Jägern. Und ob man mit dem Bogen zu einem besseren Naturkenner wird, sei auch dahingestellt.
Ich jedenfalls dünke mich nach 5 Jahrzehnten Jagd noch nicht als ein "besserer Naturkenner" und würde es dem Bogen auch nicht geworden sein.
Auch in den USA sind es die jungen Abenteurer, die mit dem Bogen jagen und ob man mit einem oder 2 Stück Wild pro Jahr zu einem besseren Naturkenner werden kann, bezweifle ich ernsthaft.

Ich lasse dir deine Meinung und bleibe bei meiner.

Gruß und Waidheil






ZI:

Warum aber dünkst Du Dich ohne Wissen weise und wagst es sogar, das preiszugeben?!

Ich bin der sicheren Meinung, daß die Bogenjagd hier nie erlaubt sein wird, weil ich weiß wie schwierig es ist, Leute wie Dich in ihrem verängstigten Unwissen zu berühren.

Ich jage seit 3 Jahrzehnten und habe 764 Stück Schalenwild mit dem Bogen erlegt. Mehr als 3 mal soviel mit dem Gewehr. Ich gebe Dir Recht, ich halte auch nichts von dem Können unserer Jäger.

Warum auch sollte mehr Naturkenntnis sie zu besseren Jägern machen, wenn nicht einmal die Basis sitzt?

Ich habe stolzen Bekenntnisses noch nie etwas angeschossen und bisher JEDES Stück waidgerecht zur Strecke gebracht. Keine Kitzgais, keine führende Bache.

Unsere Jäger und ich gebe Dir wieder Recht, sollten ganz wo anders anfangen. Da fehlt es wirklich zu weit, als dass diese Diskussion einen annähernden Sinn machen würde.

Ich meinte nur.. eine vertiefende Einsicht in die Zusammenhänge unserer vergewaltigten Natur machten Sinn, ich weiss so gut wie Du, das hat hier keinen Platz.

Ich habe mit den Naturvölkern Afrikas, Süd- und Nordamerikas gejagt- aber so tief gesunken wie der Mitteleuropäer, ist davon keiner.

Wissen und Fähigkeit beängstigt hier. Ich habe mich unter Zusehern auf 20 Meter an freistehende Rehe angepirscht, lese Fährten, die Eurereins nicht einaml sieht und ja, ich bin der bessere Jäger.

Und es macht mich glücklich, nicht gezwungen zu sein auf Technologie zurückzugreifen.

Denn das ist unsere Wurzel, auch wenn das heute der "Speckfressende, unmobile 200m Mehralsschlechtschütze" nicht hören will, weil er mit seinem Dackel lieber im Wirtshaus sitzt!

Nicht Abenteurer, sondern nur Mensch ;-) Aber vor allem Jäger, von denen es irgendwann keine mehr geben wird, wenn sie nicht mehr drauf haben als das ;-)

Seit mir Nicht böse, aber so viel Unwissenheit und Ablehnung. Keine einzige Frage nach "Darf ich mir das mal ansehen...", oder ähnliches...Ein Jäger mit dem Herz und den Fähigkeiten eines unserer Natur bestimmten Wesens, ist Euch nicht nur überlegen, nein...er lebt das Wesen des Menschens, in welchem das Töten nunmal essentiell ist.
 
Registriert
27 Feb 2008
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3.259
Lieber Messias... ähh Charietto, wenn Du in ein paar Jahren volljährig UND zurechnungsfähig bist, kannst Du dich ja wieder hier anmelden - ein neuer Nick und alles wird gut .... :wink:
 
Registriert
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Charietto
warum erst die PN, wenn du sie jetzt hier ins Forum stellst.
Meine Meinung beginnt zu kippen.
Schade, musste nicht sein. :?
 
C

Charietto

Guest
@ wisent..was besseres fällt Dir nicht ein? naja. immerhin ein Grunzen.

@ S.H. warum nicht öffentlich? Versteh ich nicht. ausserdem...warum schade? ich hab das nicht geschrieben, um Dir zu gefallen. Und meine meinung darf ich auch öffentlich kundtun. Jäger gegen Jäger, wie absolut kurios. :p
 
C

Charietto

Guest
...nur mal so nebenbei:

verstehe nicht, warum ich privat nette und bestätigende Emails bekomme?

Traut sich das öffentlich keiner sagen?

Hier muss man wohl zynisch und abweisend sein?
 
C

Charietto

Guest
Danke für die Fachkundigkeit!

Was spricht gegen eine Zusatzprüfung (wie bei der Falknerei, obwohl die Bogenjagd wesentlich traditioneller ist!) inkl. jährlicher Abnahme der Schiessleistung. Da setzt man einfach eine Gebühr dafür aus und jeder der das machen will, zahlt sichs selber (Prüfer, Kosten etc.).

Glaube kaum, dass das

-einen eine Bedrohung für die Büchsenjagd bedeutet, was man meinen könnte, wenn man sich das hier durchliest
-keine sinnvolle Bereicherung darstellt, da diese Jagdart wesentlich bessere Kenntnisse abverlangt
-uninteressant hinsichtlich des Wirtschaftsfaktors Jagd ist (immerhin lassen amerikanische Bogenjäger mehr Geld auf der Strecke, als irgendjemand sonst-deren Interesse ist gross, immerhin gilt Europa als Sahnestück der Jagd)

C.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3798

Guest
@Charietto

hab mich ja bereits etliche Seiten vorher als nicht praktizierender Befürworter der Bogenjagd geoutet und wollte mich angesichts der teilweise mal wieder von einer quälenden, unter mantraartigem Wiederholen immer gleicher (Pseudo) Argumente nicht mehr äussern.
Doch dazu habe ich eine Frage:

Charietto schrieb:
....wie bei der Falknerei, obwohl die Bogenjagd wesentlich traditioneller ist!

Dies wird ja gerade von vielen Praktikern behauptet.
Wenn ich mir aber so die Bogenjägerfotos gerade aus dem gelobten Land anschauen - Realtree, Scentlock, Compoundbögen und Pfeilspitzen die mit den klassischen Spitzen eigentlich nichts mehr gemein haben - dann weis ich mit dem Begriff der Tradition wenig anzufangen.
Nicht falsch verstehen, ich bin eigentlich auch froh nicht mit Radschlossflinten losziehen zu müssen und habe ganz und gar nichts gegen die Ausrüstung der Bogenjäger aber Tradition?
Ganz im Gegenteil zu den Falknern deren Ausrüstung sich von der zu Scheich und Fürsts Zeiten fast nicht geändert hat.
O.K. Geschüh, Hauben und Handschuhe sind vielleicht nicht mehr so üppig verziert wie damals, aber in realtree hab ichs auch noch nicht gesehen.
(O.K. Telemetrie ist bei den Falknern auch schon angekommen :oops: :wink: )
So wie ich das verstehe ist die jetzige Bogenjagd lediglich Pirsch und Ansitz mit der modernen Weiterentwicklung einer alten Jagdwaffe.
Als solche finde ich sie sehr interessant.
Für Traditionell hielte ich das jagen mit selbstgebauten Langbögen. :wink:


Gruß und Waihei

Kastljaga
 
Registriert
12 Jan 2007
Beiträge
89
Hallo alle,

ich denke Sir Henry hat auf der ganzen Linie recht.

Meine Bekannten im Norden von Florida, jagen nur in
der Schonzeit, eher aus Langeweile mit dem Bogen,
ansonsten mit der Büchse.

Gruß Franzl
 
Registriert
16 Jan 2003
Beiträge
33.373
Deinen Freunde
in den USA

a plenty of fun, good luck and enjoy all kind of outdoor sports. :D
Sorry for my rough a-e :cry:
 

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