Hallo chief,
die Sauer 54 wurde von 1954-1988 gebaut. Nachdem 1953 die Fertigung von Jagdwaffen, 8 Jahre nach Kriegsende, in Dtl. wieder erlaubt war, fertigte Sauer den ersten Nachkriegsdrilling, den Sauer&Sohn Mod. 53 und die Büchsflinte (meist mit DF-WL) Mod. IX. Ein Jahre später legte man dann auch noch eine BBF nach, die wie die zwei anderen Kombinierten nach "Suhler Schule" gefertigt wurde (vorm Krieg war Sauer & Sohn in Suhl ansässig, wechselte dann nach dem Krieg nach Eckernförde um den sowj. Reparationen und der Enteigenung in der DDR zu entgehen).
Trotz Lauflänge von 65cm und Stahlsystem kam eine leichte und führige Waffe herraus (die "alten Meister" verstanden noch ihr Handwerk), deren einziger, wenn auch theoret. Nachteil, die Verwendung des einfacher zu produzierenden Blitzschlosses, gegenüber dem in der Vorkriegszeit öffters auch verbauten Kastenschloß, war.
Schrotkaliber war immer 16/70, damals, als es noch reichlich mehr Niederwild gab, reichte es komischerweise, offenbar ganz im Gegensatz zu heute.
Kugelkaliber waren anfangs die damals noch sehr beliebte 5,6x52R (vornehml. mit dem 4,4g RWS D-Mantel geladen), die 6,5x57R, die beiden 7mm Randpatronen mit 57 und 65mm Hülsenlänge und die in den 50er und frühen 60er Jahren noch immer populäre 8x57JRS.
Um 1960 muß dann auch noch die .222Rem. dazugekommen sein und etwas später die anderen beiden US-Patronen .243Win. und .30-06 Springf. Die 8x57JRS wurde dann nicht mehr eingelegt und die Lauflänge von 65cm auf 63,5cm verringert.
Neben der Standardausführung mit Arabeskengravur war auch eine Luxusausführung mit Tierstückgravur und besserem Schaftholz erhältlich und in ihrer Anfangszeit wohl auch eine BDB-Version (davon wurden aber nur sehr, sehr wenige gebaut).
In ihrem letzten Produktionsjahr 1988 kostete die Luxusversion 6443,00DM und die Standard-BBF54 5840,00DM, somit nur rd. 200,00DM weniger als der Drilling Sauer&Sohn 3000. Hohe Produktionskosten und ein mit BBF-54 gesättigter Markt (großes Gebrauchtangebot) leuteten dann ziemlich aprupt das Ende des knapp 45-jährigen Erfolgsmodells ein.
Zeitgemäß wurden die BBF-54 mit SEM und den damaligen Gläsern 4x32, 6x42 oder den variablen 1,5-6x36 bzw. 1,5-6x42 von Hensoldt/Zeiss montiert.
Ein weiteres "Problem" war, wie gesagt, das sehr geringe Gewicht. Kräftige Patronen wie 7x65R (mit schweren Geschosse), .30-06 und 8x57JRS brachten der Waffe nicht gerade ein angenehmes Schußverhalten (v.a. wenn nur kleine, leichte ZFs montiert waren). Mit deiner 7x57R oder auch der 6,5x57R hast du da die richtige Entscheidung getroffen.
Grüße
Sirius