nicht jeder der hund ist jenischer herkunft. es gibt genug eingesessene schweizer, die hund essen. im tessin ist es in gewissen tälern auch noch normal, dass man an katzen isst.
Die Jenischen sind
eingesessene Schweizer
Es sind bereits alteingesessene Schweizer, die seit vielen Generationen in der Schweiz leben, brave Menschen sind, aber halt ihre kulturellen Besonderheiten bewahrt haben. Die Speisegewohnheiten und viele Elemente ihrer Kultur hatten sie behalten. Auch an der Kleidung sind sie aus der Entfernung erkennbar, da sie gerne zu grellen Farben greifen.
Sie kamen in großer Zahl zwischen 1815 und 1848 in die Schweiz, als im System Metternich die "Fahrenden" polizeilich extrem schikaniert wurden.
(Der antiquierte polizeiliche Begriff "Fahrendes Volk" kam vom Wort "Gefahr", somit "gefährliches Volk" - und nicht davon daß sie herumfuhren. Daran sieht man schon an der diskriminierenden Bezeichnung, wie diese bedauernswerten Romasippen stigmatisiert worden sind.)
Die calvinistisch geprägte Eidgenossenschaft war aber demokratisch, sie bot diesen Menschen, die dem Druck der Behörden auswichen, Zuflucht.
Christliche Nächstenliebe calvinistischer Prägung und die in der Schweiz bereits damals hochgehaltene Idee der Demokratie ('Gleichheit aller Menschen') führte dazu, diesen Menschen dann nicht nur Zuflucht (als Flüchtlinge) zu geben, sondern einen bleibenden Aufenthalt.
Die liberale Schweiz als älteste Demokratie Europas versuchte die Roma zu soziaisieren,
schenkte ihnen Land, damit sie seßhaft werden. Nach einigen Generationen sprachen diese Menschen Schwyzerisch, die schweizer Staatsbürgerschaft bekamen sie ohnedies. Sie wurden seßhafte Bauern.
Man könnte nun fälschlicherweise behaupten die Jenischen seien eine Minderheit, aber das stimmt nicht, denn sie haben
keine eigene Sprache mehr, sie sprechen längst Schwyzerisch.
(Oder "schwiizerdütsch", wie Du zu schreiben pflegst)
Heute hätte es für sie von Vorteil sein können, wenn sie Minderheitenstatus geltend machen könnten, aber das geht eben nicht mehr, da sie ihre alte Sprache längst abgelegt haben.
Aber die Speisegewohnheiten und viele Elemente ihrer Kultur hatten sie behalten.
Es sind ganz normale Bauern, alteingesessene Schweizer, leisten den Militärdienst ab, schweizer Bürger. (So wie die kroatischen Bauern in Südösterreich)
Zu den Jenischen: Vielleicht kommt es zu einer 'Wiederbelebung' ihrer Sprache, damit sie in den Genuß von Minderheitenrechten kommen, da sind ja Vorteile damit verbunden. Wenn ein jenischer Bauer eine Romafrau aus Frankreich heiratet, zum Beispiel, die Kinder lernen Zigeunerisch und somit kann eine 'Wiederbelebung' der jenischen Sprache geltend gemacht werden. Wäre zwar nicht ganz korrekt, da ja nicht die Sprache der jenischen Bauern wiederbelebt wird, sondern streng genommen ein neuer Import der jenischen Sprache, aber so etwas hat halt immer eine gewisse Eigendynamik und ist ein heißes Eisen
Damals in der Metternichzeit wichen auch viele Roma dem Druck des Metternichsystems durch Auswanderung in die USA aus
Die Schweiz war halt näher und außerdem war es dort bequemer zu leben, es gab bereits eine gute Infrastruktur. Damals waren einige Täler der Schweiz noch dünn besiedelt.
Wie dem auch sei, die Jenischen sind heute selbstverständlich eingesessene schweizer Bauern.
Sie haben eine wunderschöne Volksmusik, begnadete Geiger, wundervollen Volkstanz.
Auch das macht die Schweiz so bunt und farbenfroh