Feierabend oder Feiermorgen?

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Barry07 schrieb:
...Bei mir würdest du so nicht ins Revier gehen...

Sei versichert Barry07, das ich es nicht nötig habe bei Dir :18: zu jagen. Aber Du erheiterst mich mit Deinen Wortmeldungen :41:. Noch bestimme ich, was ich wann anziehe. Dennoch will ich Dir ein kleines Geheimnis verraten: die auf dem Foto abgebildete Person ist nicht mit mir identisch - ich bin viiiiel dicker und mein Haar ist deutlich grauer :34:.
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Hi PH,

mir fehlt damit die Erfahrung - muß ich ganz offen zugeben. Ich würde einen solchen Keiler unmittelbar nach dem Erlegen daheim abschwarten und dann erst aufbrechen. Keinesfalls ihn mit der Schwarte in die Kühlung zum Reifen hängen! Das Fleisch sollte, solange keine hyperempfindlichen Nasen wie die meiner Frau im Spiel sind :roll: kalt verzehrt (in Form von geräucherten Schinken, Mettwurst oder Salami) mit Genuß essbar sein. Ich bitte um fachliche Berichtigung, so erforderlich.

Was ich hier unter dem Deckmantel der Tradition lesen muß, hat sich häufig erst wenige Jahrzehnte vorher gebildet und wird von den Befürwortern gern als das alleinig seeligmachende angepriesen. Welcher normaldenkende Mensch würde sich z.B. freiwillig so etwas albernes wie Kniebundhosen* überstreifen um damit durch die Dornen zu gehen? Bei näherer Betrachtung hält Euere s.g. "Tradition" nur selten den heutigen Anforderungen stand. Zu peinlich, wenn ein lodengekleideter Rauschebartträger einer hübschen Joggerin mit PRT eine Standpauke über Ruhe im Wald hält und sich dann in seinen Geländewagen schwingt!
Macht Ihr Verfechter des Gestern auch die über 99% der Leute in den Fußgängerzohnen an, weil sie nicht mehr im 30er Jahre Look herumlaufen :lol: ?

*) Am nächsten bei sich ist der Bekloppte und Bescheuerte dort, wo getümelt wird: im Brauchtum oder Volkstum. An die Fertiggarage nagelt er das turtelnde Fichtenbrett aus dem Baumarkt, um den Opel abends in einer Pseudoalmhütte zu parken, seine Jeansjacke hat Hirschhornknöpfe aus Plastik am Revers, Mamas feister Entsorgungsschacht ist in waidgrünes Trevira mit Rehkitz-Applikationen getaucht. Wie einst der Führer klebt auch der Endverbraucher gerne Decofix in Holzdekor über den nackten Beton. Plastik darf auch nicht Plastik sein, sondern wird durch Mooreichenmimikri zum respektablen altdeutschen Holzstubben mit kerniger Lebensweisheit hochgetümelt: "Futtern wie bei Muttern. Ficken wie die Ricken." Überhaupt ist in der Privathölle des Obi-Menschen nichts so, wie es scheint: Die angebliche Klinkerfassade ist eine Asbestplatte, die Pendeluhr hat ein Quarzwerk, die Eichentür ist aus Pappe, die Fenstersprossen sind Plastikknüppel in der Doppelscheibe oder Klebestreifen, und der Pudel trägt eine Perücke. Wem spielen die Hirnverbrannten eigentlich was vor? Warum kleben und tackern sie auf alle Dinge ihrer Umgebung diesen schwiemeligen großdeutschen Arierkitsch. Was ist das Bauhaus gegen den Baumarkt, diese Albert-Speer-Ausgabe für Arme. Es tümelt jedoch nicht nur der Privatbekloppte, auch die Gemeinschaft will nicht nachstehen: Bushaltestellen, die aussehen wie kleine Fachwerkkotten, frischverlegtes Betonpflaster mit vorgeriffelten Spuren alter Kutschwagen - so tümelt die Kommunalverwaltung. Warum kein Atomkraftwerk aus Fachwerk - ist doch hübsch - oder Plastikblätter an den Strommasten, ist doch netter als der doofe Wald? Oder nicht? Wär' doch gelacht, wenn man nicht auch die Wohncontainer unserer Asylantenfreunde ein wenig folkloristisch überjauchen könnte. Fachwerk ist immer hübsch, da vergeht selbst dem Neger die Zeit bis zur Abschiebung wie im Fluge. Wann wächst sie endlich raus aus dem Volk, die kissenfurzige Verklärung der Agrargesellschaft? Wohnmobilverkäufer und Versicherungsvertreter hoppeln am Abend im Trachtenverein übers Parkett der Keglerkneipe. Erntedankfest in der Spielothek. Koppelabend bei Obi. Da freut sich der Reichsnährstand. Wie angetrocknete Speisereste kleben die Überbleibsel der bäuerlichen Gesellschaft an den Fassaden der Endverbraucherwelt und bilden die muffige Gemütlichkeit des Heimatgetümels. Widerlich: das Damwildgehege neben dem Cityparkplatz, die aufgebockte Feldbahnlokomotive am Hupamarkt, die verschnörkelten Gußeisenpoller auf eingefärbtem Rustikalbeton zu Beginn der Fußgängerzone. Ich freue mich schon darauf, wenn in ein paar Jahrzehnten unsere heutige bäuerliche Gegenwart in den Sog des Getümels gerät: Güllefässer im Heimatmuseum, Elektrozangen zum Schweinekeulen über dem Kamin, Edelrestaurants in alten Hähnchenmastställen und die Trachtengruppen: proper gewandet in C&A Westbury-Klamotten. Juppheidi heida! Am Sonnabend schleicht der Doofe zu Obi-The Next Generation und kauft Betontapeten, am Sonntag trifft sich der Heimatverein und sprüht die S-Bahn-Wagen voll. Großartig!

Quelle: aus Dietmar Wischmeyer "Logbuch einer Reise durch das Land der Bekloppten und Bescheuerten" DAS GETÜMEL
 
A

anonym

Guest
Michel schrieb:
Welcher normaldenkende Mensch würde sich z.B. freiwillig etwas albernes wie Kniebundhosen überstreifen um damit durch die Dornen zu gehen? Bei näherer Betrachtung hält Euere s.g. "Tradition" nur selten den heutigen Anforderungen stand.
Macht Ihr Verfechter des Gestern auch die über 99% der Leute in den Fußgängerzohnen an, weil sie nicht mehr im 30er Jahre Look herumlaufen :lol: ?


Deine Argumente sind immer wieder Klasse und belustigend.
Bitte weiter so. :18: :18:

G.
 
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ich habe es nur für Dich editiert, da der Link nicht funktionierte. Du auch in Kniebundhöschen - da habe ich wohl voll ins Schwarze getroffen :18: ...
 
A

anonym

Guest
Michel schrieb:
ich habe es nur für Dich editiert, da der Link nicht funktionierte. Du auch in Kniebundhöschen - da habe ich wohl voll ins Schwarze getroffen :18: ...


Naja,von mir aus. :21:

Auch mit meinem alten Zastava hab ich drei Sauen aus eine Rotte geschossen.
Dafür brauchte ich mich nicht mal militärisch kleiden,sondern nur sauber treffen.

Bin ich jetzt alt und ein Lodenjockel?

Es sind weder eure Waffen noch eure Kleidung die euch unsympatisch machen,sondern euer Auftreten.

G.
 
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Habe volles Verständnis für den Einsatz von Tarnkleidung in den Jagdsituationen, in denen sie Vorteile bringt und praktiziere deren Einsatz genau so. Die Kombination der Tarnkleidung mit der Reflektorweste auf dem Foto im Eingangspost lässt allerdings Zweifel am sinnhaften Einsatz dieser Bekleidung in dieser Jagdsituation aufkommen.

Sollten wir uns auf diesen offenbaren Widerspruch einigen können, dann darf aber auch die Frage gestellt werden, warum der Schütze auf dem Foto diese Bekleidung dennoch trägt. Wenn es also nicht zuerst die Zweckmäßigkeit ist, dann geht es wohl um das Image - wie so oft bei Kleidung und Accessoires. Und spätestens dann stellen wir fest, dass diese Bekleidung und z.B. eine Kniebundhose in Tweed oder Lodengrün sehr große Gemeinsamkeiten haben. Dienen sie doch beide außerhalb jeden zweckmäßigen Einsatzes nur dazu, dass deren Träger damit eine Botschaft transportieren möchte. Ist so´n bißchen LARP, wenn die Jäger sich in der Form gewanden, die sie jeweils für ihr Bild vom Jäger für angemessen halten. Und damit trennt die hier widersächlich Postenden sehr viel weniger, als sie verbindet - nämlich das große Credo unserer Zeit: "Image ist alles."
 

Fex

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Wahre Worte von Skogman.

Die explizite Nutzung der Uniformierung soll den Träger wohl deutlich von der anderen Gruppe abgrenzen, und Sachargumente scheinen nicht gefragt zu sein.

Unabhängig von ideologischer Motivation haben wohl alle Arten der Jagdbekleidung ihre Berechtigung und ihre Nische. Allerdings gibts an beiden Enden der Fahnenstange wohl Ausreisser :18:
 
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Erstmal Waidmannsheil, oder Glückwunsch zum Keiler.!

ich würde sagen typischer Fall von Luderplatz/ Kirrung, Von Hameln hats erkannt.

Man muss es differenzierter betrachten, Kleidung muss praktisch sein. Praktisch im Hinblick auf Funktionalität und Tarnung, der Situation angemessen.

Obs beim Mais mähen Tarnung braucht, stelle ich mal dahin. Wenn wäre es konsequent irgendwas in Realtree Orange anzuziehen. So wie hier gezeigt, Tarnung und schnöde Warnweste ergibt keinen Effekt. Also muss man den Schluß ziehen, dass die Kleidung einfach praktisch ist. Obwohl diese Weste für den schnellen Schuß hinderlich sein kann.

Ich hab die meisten meiner Maisschweine in kurzer Hose ohne Tarnung erlegt.

Übigens ist das eine dienstlich gelieferte Kniebundhose in Cargolook Anmutung.
Wie ihr seht, die Grenzen sind fließend...

@vH
Schießen muss man können und das Werkzeug muss funktionieren. Der Rest ist eine Glaubensfrage.
 
A

anonym

Guest
Modisch ausgedrückt...

scheinen doch viele Leute eine Vorliebe für "kariert" zu haben. KLEINKARIERT, genauer gesagt. :twisted:

Das zweckmäßigste Outdoorkleidungsstück das ich kenne ist gleichzeitig das wohl im Moment am wenigsten modische. Eine Lodenkotze. :15:
Grade weil ich (zumindest glaube) dass mir die transportierte Botschaft völlig am Dingensens vorbeigeht versage ich mir selbst nicht den Gebrauch dieses genialen Ausrüstungsgegenstands.
Und, nö, Lodenjockel bin ich nicht. Auch wenn ich zugeben muß dass es für den Bruch oftmals besser wäre einen Hut als Backup im Auto zu haben. Die Fleecemütze hat da ein Befestigungsproblem... :lol:

Waidmannsheil zur Sau! :28: Mehr gibt es zum Eingangspost IMHO eigentlich nicht zu sagen. :21:
 
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Skogman schrieb:
...... Die Kombination der Tarnkleidung mit der Reflektorweste auf dem Foto im Eingangspost lässt allerdings Zweifel am sinnhaften Einsatz dieser Bekleidung in dieser Jagdsituation aufkommen......

Ich trage meine heiß geliebte (Tarnmuster-) Jagdjacke und meine Jagdhose auf Ansitz, Pirsch und auf Drückjagd. Egal, ob ich noch ne Warnweste drüber tragen muß, oder auch nicht.

So wie ich auch auf dem Schießstand regelmäßig meine liebste BW-flecktarn Hose trage, weil sie einfach bequem und praktisch ist.

Das als Beispiele anderer Zweckmäßigkeiten der Bekleidung, als immer nur das Äußere.

Mit Tolleranz ist es in unserer - ach so aufgeklärten Gesellschaft - wohl nicht weit.
Ich habe den Eindruck, wir befinden uns in diesem Forum weit in den 50-60 ´ern, nur mit Technologien nach der Jahrtausendwende :19:
 
A

anonym

Guest
Sautreiber schrieb:
Mit Tolleranz ist es in unserer - ach so aufgeklärten Gesellschaft - wohl nicht weit.
Ich habe den Eindruck, wir befinden uns in diesem Forum weit in den 50-60 ´ern, ...

Nicht nur im Forum.
Man schaue sich nur an wie weit es in der Gesellschaft gekommen ist damit nach Verboten für Dinge zu schreien die einen selbst grad nicht betreffen.
Gegen die Intoleranz anschreien, den Einzug ins Parlament mit langen Haaren und Turnschuhen als sichtbares Zeichen dafür feiern - und später dann gegen Waffenbesitz und Jagd in den politischen Krieg ziehen. :roll:
Statt mal das zu tun was man selber immer gepredigt hat - selber einfach nicht machen was man nicht will, aber Andere so leben lassen wenn sie das möchten. :idea:

Übrigens, die Anmerkung sei mir angsichts meines Nicks gestattet, grad zieht man in der EU gegen den Schnupftabak zu Felde. Man rechnet sich wohl Chancen aus da die überwiegende Masse entweder gar nichts konsumiert oder wenn doch dann unter Anzünden des Tabaks.. :evil:
Gelebte Intoleranz und Gleichschaltung im 21. Jahrhundert.
 
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Sautreiber schrieb:
... Ich habe den Eindruck, wir befinden uns in diesem Forum weit in den 50-60 ´ern ...
Unzulässige Verknüpfung zu meiner Aussage, dass ich die Sinnhaftigkeit der Kombination von Reflektorweste und Tarnkleidung festgestellt habe.
Du kannst ja gerne tragen, was Du willst. Ich möchte auch nicht über Geschmack und Stil streiten. Aber die Funktionalität (und die wird hier immer als erstes Kriterium der Bekleidungswahl ins Feld geführt) der Tarnkleidung wird durch die in Rede stehende Weste ad absurdum geführt. Das ist keine Geschmacksfrage, sondern objektiv nachvollziehbar.
 
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gletscherpris schrieb:
... Andere so leben lassen wenn sie das möchten ...
Nichts dagegen. Aber zur Freiheit gehört eben auch die freie Meinungsäußerung in Geschmack- und Stilfragen. Dies gilt übrigens umso mehr innerhalb einer Gruppe (hier z.B. der Jäger) wenn diese Gruppe von Außen kritisch betrachtet wird.
Damit da keine Zweifel aufkommen: Ich persönlich finde den durchgängigen Camo-Auftritt genauso daneben wie den alpenländischen Look der Nichtalpenländer.
 
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Skogman schrieb:
Sautreiber schrieb:
... Ich habe den Eindruck, wir befinden uns in diesem Forum weit in den 50-60 ´ern ...
Unzulässige Verknüpfung zu meiner Aussage, dass ich die Sinnhaftigkeit der Kombination von Reflektorweste und Tarnkleidung festgestellt habe.
Du kannst ja gerne tragen, was Du willst. Ich möchte auch nicht über Geschmack und Stil streiten. Aber die Funktionalität (und die wird hier immer als erstes Kriterium der Bekleidungswahl ins Feld geführt) der Tarnkleidung wird durch die in Rede stehende Weste ad absurdum geführt. Das ist keine Geschmacksfrage, sondern objektiv nachvollziehbar.


Mal ganz abgesehen davon, ob mir das Outfit gefällt oder nicht ist zu überlegen, hat er überhaupt grüne Klamotten, die zur Weste passen ? Wenn nicht, muß er sich dann ein passendes Outfit zu Weste zulegen ?
Er hat sicher die Sachen angezogen, in denen er sich am wohlsten fühlt und die Weste als erforderliches Beiwerk.
Viel peinlicher fand ich da den "Erlegerritt" auf dem Moschusochsen, aber der war wenigstens korrekt gekleidet :21:
 
G

Gelöschtes Mitglied 6729

Guest
:18:
Ist das alles lustig hier.
:21:

Die dämliche Weste ist einfach nur der UVV geschuldet.

Außerdem laufen Millionen Amis genau so durch die Gegend...
 
Registriert
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Eisenbruchler schrieb:
:18:
Ist das alles lustig hier.
:21:

Das ist es in der Tat, gerade was die Motivation des TS beträgt.
Das Bild mit den Würsten hat mich hungrig gemacht.
Werd mal sehen ob ich heut auch noch ein Schweinchen erwische.
Ich nehm mir mal den firmen Vorstehhund und geh Schweine buschieren, alleine nur der Hund und ich und das Wetter.... traumhaft!
 

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