Fangschussberichte aus eigenem Erleben

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Kleine lehrreiche Anekdote meinerseits zum Thema nah ran mit der Mündung.

Ich stand vor Jahren hinter einer hinten immobilen Sau (60Kilo) und hatte keine adäquate kalte Waffe sondern nur meinen Repetierer. Ich kam auf die brilliante Idee meine 8x57 IS so gut wie "aufgesetzt" zu benutzen.

Der Schädel des Stücks verteilte sich auf mir, der Waffe und der gesamten Umgebung.
Ich hab gedacht mir hats den Lauf verrissen...

Der Nacken war komplett blutunterlaufen.

Daher: Bei der LW auch ruhig etwas Abstand halten. Allein wegen der Abprallergefahr.
Ich tätigte einen Fangschuss auf ein Unfallreh mit der LW in .308 von hinten auf 2 m ins Genick. Kugelfang war das schräg ansteigende Straßenbankett. Das Gehirn verteilte sich auf den Unfallwagen, meinen Wagen......und auf mich. Memo an mich: Nie wieder ohne Gehörschutz! Schutzbrille wär auch nicht schlecht.
 
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Ich habe den Eindruck, dass hier die Grenzen zwischen Theorie und Praxis etwas verschwimmen und von wenigen Erlebnissen sehr viel erzählt wird :rolleyes:.
Was willst da auch erzählen? Über jeden unspektakklären Fangschuss bist du froh. Glücklicherweise sind das die meisten - aber da lohnt sich eben das Erzählen nicht... Die anderen (wenigen) sind zum Glück selten...
 
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Wie kann ein Mensch
Ich kann mich noch gut an die erste Sau erinnern, der ich den Fangschuss gegeben habe. Die starke Überläuferbache war weich getroffen und meine Hündin hatte sie in einem Graben im Schilf gestellt. Als ich dazu kam, äugte mich das Stück an. Unsere Blicke trafen sich. Aber das war nicht der Blick eines Tieres. Es war der Blick eines wachen Bewusstsein, nicht anderes als der eines Menschen. Die Bache wusste, dass sie jetzt hier, in einem kalten Wassergraben, ohne ihre Rotte, ihre Familie, ihre Freunde, ganz allein, ihr Ende finden würde. Im Blick lagen Angst und tiefe Traurigkeit. Der Büchsenschuss erlöste sie schnell. Gleichwohl hat sich dieser Blick, der Ausdruck in ihren Augen, tief in mein Gedächtnis gebrannt.

Letztens Nachsuche nach VU Wild. Das Kitz hatte sich dem ersten Abfangversuch eines Jägers in die Dunkelheit entzogen. Wir fanden es etwas weiter im Straßengraben, unter langem Gras verdeckt. Man konnte es erst aus kürzester Distanz sehen. Ganz still lag es da, auch hier konnte ich die Angst spüren. Es versuchte so ruhig zu sein, wie es ging, vielleicht würde ich es dann ja nicht bemerken und vorbei gehen. Dann könnte es vorerst aufatmen. Leider war nur ein Schuss von hinten möglich. Vor der Keule rein, riss die 9,3 vorne den gesamten Stich auf. Trotzdem schnappte der kleine Körper noch eine Weile nach Atem, das kindliche Antlitz von Anstrengung verzerrt.
??? (anstelle einer längeren Erörterung)
 
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Kleine lehrreiche Anekdote meinerseits zum Thema nah ran mit der Mündung.

Ich stand vor Jahren hinter einer hinten immobilen Sau (60Kilo) und hatte keine adäquate kalte Waffe sondern nur meinen Repetierer. Ich kam auf die brilliante Idee meine 8x57 IS so gut wie "aufgesetzt" zu benutzen.

Der Schädel des Stücks verteilte sich auf mir, der Waffe und der gesamten Umgebung.
Ich hab gedacht mir hats den Lauf verrissen...
Mir auch passiert, mit 7x65R; Fuß auf dem Hals vom Reh, Schuss aufgesetzt auf den Kopf.
Mit den gleichen Folgen wie du beschreibst, ich dachte, ich hätte mir den Fuß abgeschossen.
 

Wheelgunner_45ACP

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Wir haben mal für Beschusstests auf mit Wasser gefüllte Müllbeutel geschossen, 8*57IS mit Blaser CDP. Entfernung vom Schützen zum erstem Beutel waren beim ersten Schuss 5m. Der Schütze wurde geduscht. Darauf erhöhten wir auf 10m zurück und blieben trocken
 
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Erntejagd, ca. 80 Kilo Überläuferkeiler, Einschuss von Mitjäger schräg von hinten irgendwo auf den letzten Rippen, kein Ausschuss, Geschoss steckte in der Keule auf der andern Seite (300 Win Mag, Nosler Partition...!). Die Sau schob sich in einen Bachlauf ein, umgestüzte Weiden, Büsche, Dornen: unübersichtlich. Die erste Meter habe ich noch mit dem Hund gesucht, der wurde aber beim Überklettern der Hindernisse bald an den Begleiter abgegeben, da die Schweißfährte offensichtlich war. Keine Minute zu früh: Als der glücklicherweise gebremste Keiler auf mich zukam, hatte ich kaum Zeit, die Büchse vom Rücken zu nehmen und schoss deshalb mit dem Revolver (44 Mag) auf ca. 7 m von vorne auf den Keiler, 2 von 3 Geschossen steckten in der Brust / Blatt, wie ich später sah. Der Keiler drehte ab, durchquerte den Bach und bewegte sich langsam parallel zum Gewässer. Ich folgte ihm mehr oder weniger parallel auf meiner Seite des Baches und als sich eine Lücke ergab, konnte ich auf ca. 10 m mit dem Revolver den Fangschuss aufs Blatt geben (die Büchse bei der ganzen Kletterei immer noch auf dem Rücken, unmöglich sie zu nutzen bei dieser Schinderei durch die Büsche / über die umgestüzten Weiden). Der Keiler brach übrigens im Schuss zusammen und rutsche in den Bach, Wirkung wie beim besten Büchsenschuss. Das Geschoss steckte auf der anderen Seite unter der Schwarte. Es war dann eine ordentliche Plackerei, das Wild zu bergen.
Bevor Fragen aufkommen: Keine weichgespülte 44er Fabrikladung, sondern die "Ruger only load" Version mit 15,6 Gramm Geschoss.
Und ja, man hätte es besser machen können: Warten bis der Keiler auf 2 m ran ist (war langsam genug) und dann Fangschuss ins Haupt. Aber ich war wohl damals noch nicht abgeklärt genug. Ob ich es heute wäre? Auf jeden Fall eines meiner spannendsten Jagderlebnisse.
 
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Und weil es so lehrreich für mich war - ein Erlebnis der besonderen Art:

Ansitz auf Sauen an einer Kirrung, um die sich immer ein Mitjäger gekümmert hatte, guter Mond, vielleicht 30 m Schussentfernung bis zur Kirrung. Nach 2stündigem Ansitz erscheint ein Stück Schwarzwild, im Mondlicht spreche ich es als Frischling an, vielleicht 30 cm hoch. Nach dem Schuss (Drilling 8x57 IRS, hartes Norma Alaska TM Geschoss, 12,7 g, noch mit dem alten Flusstahlmantel, gut abgekommen) verschwindet die Sau in der Fichtenschonung neben der Wiese. Am Anschuss Lungenschweiß... Bei dem harten Geschoss kein Grund zur Sorge, gewisse Fluchtstrecken auch bei guten Schüssen waren normal.
Kurze Nachsuche mit dem Hund, den Drilling hatte ich nicht in der Dickung mitgeführt, da ich ihn schonen wollte. Für den unwahrscheinlichen Notfall steckte die Pistole 9mm Para im Holster, allemal ausreichend für einen Frischling.
Als wir vor der verendeten Sau standen, staunte ich nicht schlecht: Keilerchen von 60-70 Kilo...! Es wäre eng geworden mit der 9mm Para...!
Wie hatte ich mich so verschätzen können? Am nächsten Tag sah ich mir die Kirrung noch einmal genauer an: sumpfige Wiese, stark belaufener Wildwechsel zur Kirrung, ca. 30 cm tief ausgetreten. Die Sau war einfach ca. 30 cm höher / größer als gedacht!
Warum ich das hier schreibe: War zwar kein Fangschuss nötig, hätte aber mit Sicherheit eine brenzlige Situation ergeben. Jeder mag seine eigenen Lehren daraus ziehen...
 
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Nachtrag für Interessierte: Diese Geschosse steckten bei dem Keiler (Nachsuche am Bach). 44Mag Blattschuss unter der Schwarte. Die 300 WinMag in der Keule. (Ich hoffe, ich habe das Geschoss der 300 WinMag nicht mit einem anderen Geschoss vertauscht…)
 

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Mir auch passiert, mit 7x65R; Fuß auf dem Hals vom Reh, Schuss aufgesetzt auf den Kopf.
Mit den gleichen Folgen wie du beschreibst, ich dachte, ich hätte mir den Fuß abgeschossen.
Das hätte böse ausgehen können...Wenn der Fuß den Träger fixiert funktioniert doch jedes Messer!
Gleichwohl hat sich dieser Blick, der Ausdruck in ihren Augen, tief in mein Gedächtnis gebrannt.
Spricht unbedingt für Dich, daß Du Respekt und Mitgefühl für das Wild bewahren kannst.
Bedeutet nicht Mitleiden. Zügig handeln und gut!

Fangschuss mit 38Spl. nur 1x,danach sofort auf Ruger SP 101 in 357 gewechselt. Besser. Der füllt für mich die Lücke zwischen Messer und LW. Glücklicherweise schleppt man ihn meist unbenutzt mit.
Weidmannsheil!
 
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Ich kann mich noch gut an die erste Sau erinnern, der ich den Fangschuss gegeben habe. Die starke Überläuferbache war weich getroffen und meine Hündin hatte sie in einem Graben im Schilf gestellt. Als ich dazu kam, äugte mich das Stück an. Unsere Blicke trafen sich. Aber das war nicht der Blick eines Tieres. Es war der Blick eines wachen Bewusstsein, nicht anderes als der eines Menschen. Die Bache wusste, dass sie jetzt hier, in einem kalten Wassergraben, ohne ihre Rotte, ihre Familie, ihre Freunde, ganz allein, ihr Ende finden würde. Im Blick lagen Angst und tiefe Traurigkeit. Der Büchsenschuss erlöste sie schnell. Gleichwohl hat sich dieser Blick, der Ausdruck in ihren Augen, tief in mein Gedächtnis gebrannt.

Letztens Nachsuche nach VU Wild. Das Kitz hatte sich dem ersten Abfangversuch eines Jägers in die Dunkelheit entzogen. Wir fanden es etwas weiter im Straßengraben, unter langem Gras verdeckt. Man konnte es erst aus kürzester Distanz sehen. Ganz still lag es da, auch hier konnte ich die Angst spüren. Es versuchte so ruhig zu sein, wie es ging, vielleicht würde ich es dann ja nicht bemerken und vorbei gehen. Dann könnte es vorerst aufatmen. Leider war nur ein Schuss von hinten möglich. Vor der Keule rein, riss die 9,3 vorne den gesamten Stich auf. Trotzdem schnappte der kleine Körper noch eine Weile nach Atem, das kindliche Antlitz von Anstrengung verzerrt.
Auch wenn ich deine Sicht auf die Dinge nicht ganz teile, ist mir diese Haltung doch sehr viel lieber als das „Herunterschießen von Abschussquoten“ oder Kunstschüsse auf Wild, womit sich mancher Zeitgenosse brüstet.
 
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Hab in einem anderen Faden das schon mal geschrieben stell es einfach noch mal ein.
Vor einem Monat war es soweit das ich mich mit der Glocke verteidigt hab(in 40 s&w ) . Hab Die Situation vollkommen falsch eingeschätzt damals Sau ging nach dem ersten Schuss runter und zog weg nach dem 2 ging sie sofort runter und blieb dann liegen.
Bin dann näher gegangen langwaffe übern Rücken als ich noch 5 m weg war ist mir aufgefallen das Sie noch lebt Sie hat mich im selben Augenblick auch mitbekommen und mich angenommen nach 5 Schuss war Sie noch 2 m weg davon gingen 4 in denn Acker. Der 5 ist am Stich rein war aber auch eher ein Streifschuss.
Sie ist dann erst mal liegen geblieben lebte aber noch. Vielleicht auch nur weil doch nicht so viel Energie im Tank war.
Mit dem 6 hinters Blatt war’s dann vorbei ging komplett durch mit Ausschuss.
Mehr Übung und ein gewissen haftetes nähern wären in allen Punkten besser gewesen.
Werd es so nie wieder machen.
War eine nicht führende 51 kg. Schwere Bache.
erster Treffer langwaffe war Keulen
2 ein Krell Schuss. bin wirklich nicht stolz darauf wie das gelaufen ist.
Hab noch 3 Frischlinge bis 35 kg mit der Glock erlöst in denn letzten Jahren.
Eins davon hatte ein mit Jäger beschossen er wollte damals im Dunkeln nicht alleine zum Stück, da es in einem Schlamm Loch saß und nicht weiter konnte. Sind wir es an gegangen ich hab die Taschenlampe getragen.
Bei herantreten an denn Frischling so 25-30 m wir gingen nebeneinander nahm er die Büchse hoch und schoss ich hatte es nicht mitbekommen das er schissen wollte und hab mich rissig erschrocken leider war der Schuss zu weit hinten …. Dann sind wir weiter näher rann Stück lebte noch ist ihm aufgefallen noch ein Schuss wieder ohne Vorankündigung diesmal aufs Haupt …. Also wir gehen weiter in der Annahme das wäre es gewesen leider nein. Der finale Fang Schuss wurde wie zuvor geschrieben von mir aus 3 m angetragen. Weis bis heute nicht was mit ihm los war er ist eigentlich ein sehr guter Schütze und Jäger.

Verwende diese Patronen aber auch nur weil sie mir vom BüMa empfohlen wurde.

Hornady Custom .40 S&W XTP 155 grs Pistolenpatronen​


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Desweiteren mehrere Fangschüsse mit der LW in 308 auf unterschiedliche Distanzen und Situation.
Einen Reh Bock mit gebrochenen schultern der beim herantreten auf sprang und nach 2 m wieder umfiel Auch mit der Glock
Ein paar Kitze die bei der Maht angemäht wurden mit dem Messer und ein angefahrenes mit
Gebrochen Genick Die Kitze waren immer furchtbar 😢 der Anblick und das klagen.
Ein Alt Fuchs wurde auch mal angemäht alle 4 Pfoten hingen nur noch an sehnen. Er ist auf denn Stümpfen vor mir weg gelaufen und hat auch probiert mich zu beißen 😢auch ein furchtbares Erlebnis.
Zum Glück für diese armen Kreaturen habe ich sie erlösen können …
 
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