Wieso sollte man den gegenwärtigen Zustand als "Frieden" bezeichnen?
Aus dem deutschen etymologischen Wörterbuch:
Friede, M., "Zustand ungestörter Ordnung in dem sich niemand gewaltsamer Mittel bedient um seine besonderen Interessen durchzusetzen", mhd. vride, vrit, M., F., "Friede, Ruhe, Sicherheit", ahd. fridu (790), M., "Friede, Schutz, Sicherheit, Eintracht", as. frithu, M., "Friede", germ. *frithu, *frithuz, M., "Friede", zu idg. *prai-, *prí-, V., Adj., £gernhaben, schonen, lieben, ei- gen, vertraut, lieb‹, zu idg. *peri-, Adv., "nahe, bei", vgl. Geschichtliche Grundbegriffe
Die EU ist genau das Gegenteil von "Friede": sie bedient sich gewaltsamer Mittel (Selbstermächtigung, fiskalische Strafen), raubt den Nationen Sicherheit (z.B. durch das Euro-Desaster) und Schutz (z.B. durch immer stärkeres Einwirken von Außen, Entmachtung der nationalen Parlamente, Aufhebung jeglicher Grenzen) und verfolgt eigene Interessen, die nicht im Sinne der Menschen Europas sind.
Von jeglicher Eintracht und "ungestörter Ordnung" ganz zu schweigen.
Wir haben keinen Zustand des Friedens. Einziger Unterschied: der "Krieg" wird bislang noch nicht auf physischer Ebene ausgeführt. Es ist doch auch viel einfacher, sich zu holen, was man will, wenn das über das Verschieben von Zahlen und Gesetzestexten funktioniert.
Davon abgesehen hatten wir in den 1990er sehr wohl einige Kriege auf dem Kontinent. Da aber Deutschland nicht so direkt involviert gewesen ist, wir in früheren Kriegen, kommt es dem Deutschen wahrscheinlich vor, als hätte die gesamte Zeit Frieden geherrscht...