Jagdmesser selber machen

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Ja, aber irgendwann muss ich auch in sauren Apfel beißen.
Denn irgendwann sind die Messer mit Full Konvex fällig und dann hilft der Ken Onion mit dem Blade grinder attachment.
Ja, aber das kann jeder halbwegs passende Bandschleifer ohne in die Kostenfalle zu springen.
Ich denke wer mehr Messer etc. macht, der ist mit was anderem auf Dauer genausogut und günstiger bedient. Konvex geht auch anders, ist aber zeitlich oft keine Option.
 
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Ich hab meine ersten Gehversuche mit einem in eine Bohrmaschine gespannten Tellerschleifaufsatz gemacht (mehr als suboptimal), wenn man maximal günstig bleiben will, sollte es mindestens sowas sein:

Kann man mit dem Griff in einen Schraubstock einspannen und die Drehzahl lässt sich regulieren. Gut ist das auch nicht, aber ein erstes Messer oder zwei kann man damit machen. Sobald man es halbwegs ernst meint, ist ganz anderes Gerät notwendig. Der Worksharp ist nur zum Schärfen und zum Formen der Griffstücke geeignet, nicht für die Klingenflächen. Man braucht etwas, das eine stabile, flache Gegenfläche beim Schleifen bietet, kein sich durchbiegendes Band.
 
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Meine ersten, mindestens 20 Messer, hab ich mit Eisensäge, Feile, Schmirgelpapier und für die Löcher, einer Bohrmaschine gemacht. Vor dem Härten, das ich immer schon Fachleuten überlassen habe, wurde die Klinge zu fast 100% Fertig gemacht, so dass nach dem Härten nur noch eine Handpolitur und die Schneide angefallen sind.
Das war natürlich sehr zeitaufwendig, hat aber Spaß gemacht und ich hab ein Gefühl für die Messermacherei gekriegt.
Heutzutage arbeite ich, so ich Lust, Laune und Liebe habe mit einem Bandschleifer von Scheppach. Da kriegt man zwischenzeitlich auch Schleifbänder mit 400er und 600er Körnung, was das finishen doch erleichtert.
Carbonstahl hab ich nur zum Üben verwendet - ich halt nicht viel davon. Rostträge Stähle sind viel pflegeleichter und erreichen eine für ein Jagdmesser mehr als ausreichende Schärfe und Schnitthaltigkeit. Vor allem, wenn man da N690, SB1, ATS 34 und die pulvermetallurgische Weiterentwicklung des Letzteren, den RWL 34 verwendet.
 
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Ja, aber das kann jeder halbwegs passende Bandschleifer ohne in die Kostenfalle zu springen.
Ich denke wer mehr Messer etc. macht, der ist mit was anderem auf Dauer genausogut und günstiger bedient. Konvex geht auch anders, ist aber zeitlich oft keine Option.
Was ich damit sagen wollte, wer Messer machen will sollte sicher was anderes kaufen, nur zum überarbeiten einer Konvex Klinge macht das kleine Ding schon Sinn.
So viele Schleifbänder verschleißt man damit auch nicht.
 
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Vor dem Härten, das ich immer schon Fachleuten überlassen habe, wurde die Klinge zu fast 100% Fertig gemacht, so dass nach dem Härten nur noch eine Handpolitur und die Schneide angefallen sind.
Das war natürlich sehr zeitaufwendig, hat aber Spaß gemacht und ich hab ein Gefühl für die Messermacherei gekriegt.
...
Hast Du auch die Schneidefase selbst vor dem Härten fertig ausgeschliffen?
Also so, als ob Du wirklich damit schneiden wolltest?

Und poliert hast Du vor dem Härten auch?
 
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...
Mir gefällt an Ken Onion etc. einfach nicht die Kostenspirale mit den teuren Bändern.
...
Aufgrund eines Tipps hab ich mir mal Schleifbänder von 3M mit Siliciumbelag für den Worksharp geholt:


Allerdings, getestet hab ich die noch nicht, da ich erst die vorhandenen Schleifbänder von Worksharp komplett runter rammeln wollte.
 
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Hast Du auch die Schneidefase selbst vor dem Härten fertig ausgeschliffen?
Also so, als ob Du wirklich damit schneiden wolltest?

Und poliert hast Du vor dem Härten auch?
Komplett scharf ausschleifen sollte man nicht, aber wenn es eine verzugsarme Klingengeometrie ist (und das sind fast alle Jagdmesserformen) und derjenige, der die Wärmebehandlung macht, das mit kaum Verzunderung schafft (da spielen mehrere Faktoren eine Rolle), kann man fast die endgültige Klingenform und ein Grundfinish etablieren und nur wenige 10tel mm Schneiddicke stehen lassen.

Ich habe, da ich fast immer sehr verzugsgefährdete Klingen (Schwertklingen) gefertigt habe, viel Übermaß und Raum für Korrektur gelassen. Mit dem richtigen Bandschleifer und hochwertigem Schleifmaterial spielt die Härte keine so große Rolle.
 
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Hast Du auch die Schneidefase selbst vor dem Härten fertig ausgeschliffen?
Also so, als ob Du wirklich damit schneiden wolltest?

Und poliert hast Du vor dem Härten auch?
Zu 1. Nein, die richtige Schneidfase hab ich erst nach dem härten angeschliffen.
Zu 2. Ja, ich hab die Klinge vor dem härten bis mindesten 600 Körnung "poliert".
Danach dann bis 1200 oder 2000er endgefinished.
Der Grund ist, die Schleifspuren auch noch vom 400er sind im weichen Zustand relativ leicht zu entfernen. Wenn man das mit der gehärteten Klinge machen will, so ist das eine Arbeit für jemanden, der Vater und Mutter erschlagen hat.
 
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20 Jul 2024
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Dieses Worksharp Ken Onion Dings musste ich auch mal unbedingt haben, mit allem Zubehör.

Seither liegt es rum. Ich weiß nicht, warum man das brauchen soll als Otto Normaljäger.
 
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Wenn du eine konvex geschliffene Klinge besitzt, kann man die zwar eine Weile mit Leder und Paste scharf halten, aber irgendwann musst du Material an den Sriten wegnehmen, das geht mit Geduld auch mit Schleifsteinen, aber es dauert. Mit einem Bandschleifer geht's schneller, aber ich stelle mir keinen Riesenbandschleifermit frei laufendem Band dazu hin....
Der Ken Onion mit dem Zusatzaufsatz reicht dafür.
 

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