Vielen Dank fĂŒr die sachliche AntwortSo ein Fuchs ist eine richtige Geldmaschine!
Die Zahlen können stimmen oder auch nicht, das ist m.E. Kaffeesatzleserei. Das Modell ist so rudimentÀr, dass es eigentlich nicht zu gebrauchen ist. Drei Punkte warum:Servus,
BrÀuchte mal eure sachliche EinschÀtzung.
Bin gerade in einem alten Buch von 1955 auf folgende Rechnung gestoĂen, kann aber die DM Preise schwer in die heutige Zeit umrechnen.
Rechnung UniversitÀt Göttingen 1955:
Angenommen,ein Fuchs kann in einem Jahr 15 Feldhasen, 20 Vögel, 20 Kanninchen und ein Lamm fressen, dann kommt er auf 83kg Fleisch, welches mit 235,- DM bewertet werden kann.
Dazu mĂŒssten noch weitere 75,- DM fĂŒr Jungvögel, Junghasen oder Eier addiert werden, so dass er einen Schaden von 310,- DM verursacht.
Aber der Fuchs frisst auch 4000 Kleinnager.
Von denen wĂ€ren einige ohnehin auf andere Art gestorben, aber einige hĂ€tten sich auch dreimal in zwölf Monaten fortpflanzen können, so dass am Ende 2560 relevante Nager ĂŒbriggebliebene wĂ€ren, die jeder 30g Getreide und eine zusĂ€tzliche Pflanze im Jahr vertilgt hĂ€tten. Das resultiert in einem verhinderten Schaden von 0,25 DM pro Nager und macht damit insgesamt einen Nutzen von 640,- DM aus. !!
Mir gehts hier nicht um eine Pro Fuchs Runde sondern allein um die Aufstellung der Rechnung.
Punkt 2 kann man so nicht stehen lassen.Die Zahlen können stimmen oder auch nicht, das ist m.E. Kaffeesatzleserei. Das Modell ist so rudimentÀr, dass es eigentlich nicht zu gebrauchen ist. Drei Punkte warum:
- Was der Fuchs frisst hÀngt immer stark vom lokalen Revier ab.
- Generell wĂŒrde ich sagen, dass die Grundlagen einer solchen Rechnung sich dramatisch geĂ€ndert haben. Viele der Beutetiere des Fuchses sind heute stark gefĂ€hrdet und kommen nicht mehr so flĂ€chendeckend vor wie frĂŒher. Gleichzeitig haben wir in den StĂ€dten die höchsten Fuchsdichten, die Fuchsdichte steigt mit der Besiedelungsdichte. Eine solche Rechnung mĂŒsste auch den Aspekt BiodiversitĂ€t und Artenschutz fair einpreisen.
- Ein zweiter Punkt, den du auch aufmachst: "Von denen wĂ€ren einige ohnehin auf andere Art gestorben" gilt natĂŒrlich nicht nur fĂŒr Nager, sondern auch fĂŒr alle anderen Beutetiere, und auch die FĂŒchse die bejagt werden.
Vielen Dank fĂŒr deine Antwort.Die Zahlen können stimmen oder auch nicht, das ist m.E. Kaffeesatzleserei. Das Modell ist so rudimentĂ€r, dass es eigentlich nicht zu gebrauchen ist. Drei Punkte warum:
- Was der Fuchs frisst hÀngt immer stark vom lokalen Revier ab.
- Generell wĂŒrde ich sagen, dass die Grundlagen einer solchen Rechnung sich dramatisch geĂ€ndert haben. Viele der Beutetiere des Fuchses sind heute stark gefĂ€hrdet und kommen nicht mehr so flĂ€chendeckend vor wie frĂŒher. Gleichzeitig haben wir in den StĂ€dten die höchsten Fuchsdichten, die Fuchsdichte steigt mit der Besiedelungsdichte. Eine solche Rechnung mĂŒsste auch den Aspekt BiodiversitĂ€t und Artenschutz fair einpreisen.
- Ein zweiter Punkt, den du auch aufmachst: "Von denen wĂ€ren einige ohnehin auf andere Art gestorben" gilt natĂŒrlich nicht nur fĂŒr Nager, sondern auch fĂŒr alle anderen Beutetiere, und auch die FĂŒchse die bejagt werden.
FĂŒr Punkt 2 verweise ich auf "Janko, Börner (2018): Fuchsjagd - erfolgreich jagen mit BĂŒchse, Flinte und Falle. S. 11f". Da werden im Kapitel Raumnutzung und ErnĂ€hrung folgende Dichten angegeben:Punkt 2 kann man so nicht stehen lassen.
Wir haben sicherlich nicht "in den StĂ€dten die höchsten Fuchsdichten" - London oder Berlin sind kein MaĂstab.
Und die Fuchsdichte steigt auch nicht mit der menschl. Besiedlungsdichte.
Es gibt immer mal kleinere Anteile einer gesamten Fuchspopulation, die auch die Randbereiche von SiedlungsflĂ€chen v.a. im lĂ€ndlichen Raum zur nĂ€chtlichen FraĂsuche nutzen, aber das sind zahlenmĂ€Ăig niemals mehr als in unbebauter Landschaft. Ab und an bringt eine FĂ€he mal einen Wurf hoch.
Nicht jede groĂe (oder kleinere!) Stadt bei uns hat eine "Fuchspopulation".
ServusPunkt 2 kann man so nicht stehen lassen.
Wir haben sicherlich nicht "in den StĂ€dten die höchsten Fuchsdichten" - London oder Berlin sind kein MaĂstab.
Und die Fuchsdichte steigt auch nicht mit der menschl. Besiedlungsdichte.
Es gibt immer mal kleinere Anteile einer gesamten Fuchspopulation, die auch die Randbereiche von SiedlungsflĂ€chen v.a. im lĂ€ndlichen Raum zur nĂ€chtlichen FraĂsuche nutzen, aber das sind zahlenmĂ€Ăig niemals mehr als in unbebauter Landschaft. Ab und an bringt eine FĂ€he mal einen Wurf hoch.
Nicht jede groĂe (oder kleinere!) Stadt bei uns hat eine "Fuchspopulation".
Ein sehr interessanter Text.Zu Maus und Fuchs:
FĂŒchse können keine MĂ€usepopulation nach Massenvermehrung eindĂ€mmen, das ist lĂ€ngst bekannt.
MĂ€use werden durch gĂŒnstige Witterungsbedingungen und Futterangebot (Waldmast!) zahlreich oder gehen wieder deutlich zurĂŒck (z.B. bei anhaltender NĂ€sse; harte Winter).
FĂŒchse ernĂ€hren sich aber zu hohen Anteilen von MĂ€usen, wenn es viele der Kleinnager gibt, wie alle PrĂ€datoren mit Fell und Federn. Ein Fuchs mit von MĂ€usen vollem Magen jagt schonmal keinen DreilĂ€ufer (junger Hase).
Dieser Winter bspw., der zwar temporĂ€r nass, aber sonst keiner war, hat den MĂ€usen offenbar wenig ausgemacht. Aktuell treibt die Bodenvegetation aus, wie in den letzten Jahren, wieder ein paar Wochen frĂŒher.
Wer in den letzten Wochen mal nachts im Wald saĂ, sieht dank WBK, was an MĂ€usen unterwegs ist, Unmengen !
Der alte ökologische Grundsatz, daĂ die Beute den RĂ€uber reguliert, wird in der Kulturlandschaft auĂer Kraft gesetzt, weil es genĂŒgend Ausweichnahrung fĂŒr Nahrungsopportunisten gibt.
In MĂ€usejahren nach Waldmast im Vorjahr nehmen nicht nur Sauen signifant zu, sondern es mögen auch FĂŒchse zahlenstĂ€rkere WĂŒrfe hochziehen. Ob aber dagegen ein normales MĂ€usejahr FĂŒchse darben und in der Zahl zurĂŒckgehen lĂ€sst, glaube ich nicht. Der Fuchs wird von Krankheiten deutlich stĂ€rker beeinflusst (Staupe; RĂ€ude).
Im Jagdbetrieb lassen sich eher Aussagen ĂŒber den Bestand an Wildschweinen treffen, als ĂŒber die Dichte des kleinen PrĂ€dators Fuchs.
Ich bin kein totales Landei - lebe schon immer in KleinstĂ€dten, Mittelzentren bzw. aufgewachsen am Rand einer GroĂstadt; studiert in einer GroĂstadt.Servus
In MĂŒnchen soll ja auch die Fuchsdichte höher sein als im Bayerischen Wald, bin Beruflich öfters in MĂŒnchen unterwegs (Nacht) gesehen hab ich nie einen. Denk das bezieht sich zb Friedhöfe und Stadtgrenze.
Vielen Dank fĂŒr deine Antwort
Wer in den letzten Wochen mal nachts im Wald saĂ, sieht dank WBK, was an MĂ€usen unterwegs ist, Unmengen !
Eben, das war ein Herbst mit Vollmast bei der Eiche (u. Buche) in vielen Waldgebieten in D.2022 war hier ein extremes MÀusejahr im Wald. Es raschelte bei abendlichen Ansitzen unentwegt im Laub, mit der WBK konnte man das Gewimmel schön sehen.
Ich kenne auch diese Untersuchung, in der man GrĂŒnwald mit GroĂstadt gleichsetzt...- Offene Kulturlandschaften in Deutschland: 0,43 - 1 Fuchs/km^2
- Dörfer/ KleinstĂ€dte: 3-4 FĂŒchse /km^2
- GroĂstĂ€dte: 10-15 AltfĂŒchse /100 ha