Erlebnisse einer Saison

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Waidmannsheil!
Wünsche dir ein Frohes Fest!

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Waidmannsheil @ Target!

Schöne Bilder hast Du wieder mal eingestellt.
Sag mal, wie komst Du an meine Flinte???
Wir machen hier gleich noch einen kleinen Stamper auf Kanin. Mal sehen, was geht...

Frohes Fest!
 
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Leider habe ich keine Bilder der Wildäsungsflächen im Spätsommer gemacht. Als ich im Sommer mal durch einen Streifen gelaufen bin roch es, als wenn man Kohl zwischen den Fingern zerreiben würde. Im Spätsommer hatte der Markstammkohl teilweise Klodecke - große Blätter und die Pflanzen waren über hüfthoch.

Man konnte deutlich erkennen, dass die viele und beständige Verbesserung der Böden sich in dem Wuchs abzeichnete. Nun war ich lange nicht mehr im Revier. Eigentlich zuletzt, als ich nach der eigenen Jagd Anfang November gefahren bin.

Und nun sehen die Wildäsungsflächen so aus:
Dies ist eine Fläche, welche wir aus einem breiteren Wegesrand geschaffen haben. Dort ist es eigentlich ein Totalverbiss. Da steht kaum noch grün auf der gesamten Fläche:
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Lediglich bei dieser Fläche ist noch grün in der Fläche vorhanden. Viel ist allerdings hier das Blatt von Rüben. Der Markstammkohl ist auch hier nahezu komplett verbissen:

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Zuletzt bearbeitet:
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Die letzten Tage waren schon sehr reich an Erlebnissen und voller Beute. Dazu aber später mehr. Heute ist dann das Finale meines Jahres 2015 in einem der besseren Hochwildreviere! ;-) 4 Treiben liegen vor uns! Ich bin gespannt!

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Dann mal Guten Anlauf und Waidmannsheil.

Ich freue mich schon auf die Berichterstattung ;-)
 

WMH

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"Ich freue mich schon auf die BERICHTERSTATTUNG"
Dein Stichwort Target !
Bitte [emoji3]
WMH
 
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Will ja nicht drängeln, aber so langsam wird es Zeit für den nächsten Bericht!!
Krieg langsam Entzugserscheinungen.. ;-)

Gruß timba
 
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Weihnachten habe ich mich dieses Jahr mal komplett aus den Zwängen entbunden, habe mir Frieda und Lotte geschnappt und habe die ruhigen Tage im Revier verbracht. Nach unserer eigenen Drückjagd Anfang November habe ich es nicht mehr geschafft dort zu sein. Lediglich 1 x habe ich es geschafft kurz vorbei zu fahren um mal nach den Wildäckern zu sehen. Diese waren nicht nur angenommen, sondern komplett verputzt, was einen sehr freudig stimmt, wenn man derart viel Arbeit in die Leckereien gesteckt hat.
Schon seit einiger Zeit stellte sich ein anderer deutlicher Erfolg ein. Da bei uns im Revier die Kirrungen absolut nicht funktionierten, entstand die Idee, es mit Wühläckern zu versuchen. So habe ich mir im Sommer mal einen Trecker ausgeliehen, die Fräse angehängt und Mais eingefräst. Relativ schnell hatten die Sauen den Mais gefunden und die Flächen komplett umgedreht. Die Idee war geboren. Da man aber die Wühläcker ebenfalls sehr regelmäßig beschicken muss, war der neue Plan ohne eigenen Trecker und Equipment nicht umsetzbar. So grübelte ich herum, der Plan viel auf einen alten Trecker von dem landwirtschaftlichen Betrieb meines Onkels. Dieser hatte aber leider wichtige Aufgaben, die noch immer regelmäßig von dem kleinen Trecker erledigt werden sollten. Lange Rede kurzer Sinn, die Suche wurde erweitert und ein eigener Trecker mit Fräse und Industriefrontlader wurde angeschafft. Die Stellen wurden ausgesucht und der Spaß begann. Anfangs etwas zögerlich, suchten die Sauen immer öfter die Wühläcker heim und eine gewohnte Regelmäßigkeit stellte sich ein. Der Rekord lag bei 5,5 Stunden in einer Nacht.
Ich war begeistert. Der Plan schien aufzugehen. Denn letztlich ist es ein nicht unwichtiger Teil die Sauen im Wald zu binden. Durch das Fräsen der Flächen und großflächigem verteilen von wenig Mais, sind die Sauen lange beschäftigt und nehmen es doch sehr gerne an. Kein Vergleich zu der alten Variante der Kirrung.
Nun hatten die Sauen schon 2 Monate Zeit sich auf den Flächen zu vergnügen, ohne das ein Schuss gefallen war. Die 3 Stellen wurden regelmäßig angenommen, der Mond schien und ich wollte mich auf die schwarzen Ritter versuchen.

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Nur diese kamen in der ersten Nacht bis 2 Uhr nicht.
So war am 1. Weihnachtstag ein neuer Plan geschaffen, früh sollte es an eine Stelle mit Wild- und Wühlacker gehen in der Hoffnung, dass die Sauen dort aufliefen. Aber hier tat sich wieder nichts. Der Hunger trieb mich erstmal in die Unterkunft, eine gemütliche Brotzeit sollte meinen Weihnachtsbraten ersetzen und Helene Fischer sang nach Kräften im TV. So war ich besinnlich tiefenentspannt bis eine Mail mein Smartphone erreichte, welche mir beste Grüße von einer jungen Wildschweindame schickte. Diese verlustierte sich auf unserem Wühlacker und hatte sich ebenfalls für eine ausgiebige Mahlzeit entschieden.
So machte ich mich auf, schnappte mir Hunde, Jacke und Büchse und begab mich zum Ort des Geschehens. Schon von weitem erkannte ich mit dem Wärmebildgerät die Sauen auf dem Wühlstreifen oben im Hang. Da Wind und Gelände ein direktes Angehen nicht zuließen, entschloss ich mich dazu, einen weiten Bogen zu laufen um dann über einen Rückeweg den Wühlstreifen von oben zu erreichen. So erkannte ich auch recht schnell, dass nicht nur die einzelne Dame, sondern auch noch eine größere Rotte sich den kulinarischen Köstlichkeiten hingaben. Nur stand die einzelne Dame ungünstig vorne links, die Rotte 80 m dahinter vorne. Da die Rotte meistens hintereinander stand, es ca. 15 Stück waren, kam ein Schuss von ebener Erde nicht in Frage. Zu gefährlich wäre es für die Umstehenden Stücke gewesen. Der Hochsitz war aber nur zu erreichen, indem ich 10-15 m neben dem einzelnen Stück her musste. Dieses wollte ich keinesfalls erlegen. Prall und rund war die Kugel schon und dazu brachte es deutlich über 60 kg auf die Waage.
Irgendwie schaffte ich es dann den Hochsitz zu erklimmen, die einzelne Sau stand weiterhin links, die Rotte war nun schon merklich geschrumpft. Nur noch 4 Sauen standen auf dem Streifen. 2 Bachen und 2 stramme Frischlinge. Es dauerte eine ganze Weile bis der Schuss brach und mit einem Schlag die Bühne räumte. Noch eine Weile sah ich die Rotte im Bestand stehen. Es ist schon beeindruckend was so ein Wärmebildgerät sichtbar macht. So dachte ich früher immer, dass die Rotte schnellstens das Weite sucht. Dies konnte ich aber in den nächsten Tagen noch einige Male beobachten. Meistens spritzen die Sauen erstmal davon, dann bleiben sie in 150 – 200 m noch eine ganze Weile stehen und sammeln sich. Etwas, was ich bislang ohne Wärmebildgerät nie sehen und erkennen konnte.
Der Frischling war schnell gefunden, die Bergeaktion dauerte dann aber doch noch eine Weile, sodass die Uhr 0.45 Uhr zeigte, als dieser im Kühlschrank hing und ich mir wieder Gedanken machen konnte, was ich nun mit meiner Zeit anstellen wollen würde. Ich entschloss mich nochmals die Stelle aufzusuchen, wo ich bereits vor dem Genuss von Helen und Brotzeit eine Weile verbracht hatte. Von 1 – 2 Uhr wollte ich mein Glück nochmals dort versuchen. Der Mond war traumhaft schön, die Stelle die liebste im Revier und ich glücklich auf dem Sitz.
So harrte ich der Dinge, die da um 1.45 Uhr kommen mochten. Kommen, in Form von 2 stärkeren Stücken und 2 Frischlingen. Sie kamen von vorne über den Wildacker, kürzten dann nach links durch den Bestand ab um dann links auf den Wühlacker zu kommen. Man konnte schön die Zugehörigkeit erkennen. Die 2 Frischlinge gehörten zu dem ersten größeren Stück. Das 2. folgte immer in einigem Abstand. So war direkt einer der Frischlinge anvisiert, der rote Punkt fand sein Ziel und der Schuss durchschnitt die Ruhe im Revier. Ich habe es mir zur Angewohnheit gemacht, sofort nach dem Schuss zu repetieren und dann zum Wärmebildgerät zu greifen. Es ist schon erstaunlich, was man dann alles beobachten kann. Die Bache mit dem übrigen Frischling preschte nach links hinten weg, das andere Stück drehte schnell um und wollte den gekommenen Weg zurück. So war ich schon wieder hinter der Waffe, wartete auf dem Wildacker vorne auf das Stück und schickte die nächste Kugel auf die Reise. Direkt nach dem Schuss konnte ich sogar einen Haufen heller Flecken auf dem Wildacker sehen. Diese verschwanden dann aber alsbald, da der Schweiß natürlich schnell auskühlte. Ich war echt tief beeindruckt, was so ein Teil alles kann. Nun denn, der Frischling lag auf dem Wühlacker, bei dem anderen Stück sollte mir noch einiges abverlangt werden.
Ein Keiler von aufgebrochen 72 kg lag da. Der Bergegurt riss nach den ersten 4 m und so wurde es sehr mühsam, diesen irgendwie auf den Wildacker zu bergen. Dort, so war das Ziel, wollte ich dann mit meinem Jagdmobil hin um die Sau mit dem Heckpack zu bergen. Alleine das Stück dort rauf zu bekommen war schon eine Herausforderung! ;-)
Ein Frischling hatte leider die Vorderläufe direkt über den Schalenansätzen aufgeschnitten. Die Wunden waren schon eitrig und stanken so sehr, dass ich das Stück verwerfen musste.

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Um die anderen musste ich mich am nächsten Morgen noch kümmern und so kam es, dass sich die Abreise doch um einiges verzögerte. Der nächste Step war weit im Norden und 700 km Autobahn lagen zwischen mir und dem nächsten Ansitz. Das Navi zeigte 18.45 Uhr an, der Ansitz sollte um 17 Uhr beginnen, da dort meistens die Messe um 20 Uhr gelesen ist. So verlangte ich meinem Jagdmobil alles ab und ich schaffte tatsächlich, dass ich um 17.45 Uhr auf den Hof des Jagdhauses rollte, wo mich der Berufsjäger in Empfang nehmen sollte.
Die Frage nach einem Kaffee lehnte ich dankend ab. Zu verlockend war die Vorstellung der Sauen, welche schon jetzt dort waren und gierig den gelben Körnern nach dem Leben trachteten. Und tatsächlich, kaum war der geschlängelte Weg durch das Altholz zu Ende, die Kanzel in Sicht, konnte ich auch schon 2 Frischlinge auf der Kirrung ausmachen. Noch vom Podest aus machte ich mich fertig, immer wieder versuchte ich die Frischlinge ins Glas zu bekommen, das Licht war jedoch einfach noch zu schlecht und der Schuss meines Kumpels ließ die schwarzen Gesellen das Weite suchen. Dieser hatte ebenfalls bereits beim Angehen Sauen vor und hatte besseren Untergrund. So schlug die Uhr gerade 18 Uhr und bereits 2 meiner Kumpels hatten je einen Frischling geschossen.
Ich richtete mich also auf der Kanzel ein, checkte mit der Wärmebildkamera die Umgebung, fand 2 Mäuse und die Losung der gerade da gewesenen Sauen und lehnte mich entspannt zurück. Sehr windig war es hier im hohen Norden und dieser pfiff recht harsch durch die offenen Kanzelfenster, sodass ich mich etwas mehr in die dicke Jacke einmummelte. Immer wieder checkte ich die Wiesen rechts und links und den Wald vor mir, bis ich tief hinten im Wald wieder helle weiße Punkte ausmachen konnte. Eine Bache mit 2 Frischlingen zog von vorne Richtung Kirrung und wollte sich am Mais gütlich tun. Die Frischlinge gingen gleich ans Werk, die Bache blieb hinter der Kirrung stehen und zog schon bald wieder weg. Da ich die Frischlinge auf der dunklen Fläche einfach nicht ins Glas bekam, sah ich schon meine Felle davon schwimmen. Ich dachte mir, dass die Frischlinge alsbald der Bache folgen würden und damit auch diese Chance vertan wäre. Immer wieder checkte ich mit dem Wärmebildgerät Position und Stand der Frischlinge. Nur Schemenhaft konnte ich die Konturen im besser werdenden Licht vor dem dunklen Hintergrund erkennen. Nur wenn diese vor dem Gras standen, fand man diese auch gut im Glas. So verging noch eine Weile mit gewechsele zwischen WBG und Waffe. Linkes Auge WBG, rechtes Auge Waffe. Immer wieder der Gedanke, jetzt könnte es passen bis im gleichen Moment die Chance wieder vertan war. Polternd gingen die Stücke ab. Das beschossene Überschlug sich noch 3 -4 Mal 15 m neben der Kirrung, das 2. Lief im Halbkreis immer hin und her und war sich unsicher. 1 x hatte ich den Eindruck, es kommt nochmals zur Kirrung. Ich konnte alles prima beobachten, nur an schießen war hinten im Bestand nicht zu denken.
Meines Schusses sicher, die Beute sicher verendet schickte ich Meldung und bekam gleich ebenfalls Erfolgsmeldung zurück. So schlug die Uhr noch keine 19 Uhr und 4 Frischlinge hatten wir bereits erwischt. Was ein irrer Start dieses langen Wochenendes. Lediglich ein Kumpel hatte zwar permanent Rotwild vor, kam jedoch ob der Entfernung nicht ran und eine Bache mit ein paar Frischlingen war gleich wieder verschwunden. Bis 20 Uhr wollten wir sitzen. Dann mussten wir heim um die Stücke zu bergen und noch am Abendessen teilnehmen zu können. So war also für mich noch Raum von spannenden 60 Minuten über!
Tatsächlich sah ich gegen 19.30 Uhr einige Stücke Schwarzwild weit links von mir im Bestand ziehen.

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Vermutlich 4 Stück konnte ich erkennen, welche wohl ehr Richtung Wiese ziehen wollten als zur Kirrung. Erstmal wollte ich noch eine Weile abwarten, dann wäre der Plan gewesen, die Sauen entweder an der Kirrung zu empfangen, oder diese anzugehen um mein Glück so zu versuchen. Bevor ich diese Entscheidung aber wirklich zu Ende denken konnte, kamen von vorne wieder 2 Frischlinge. Ich vermute, dass es die beiden vom Anfang des Ansitzes waren. Diese kamen von vorne aus dem Bestand und zogen genau auf die Kirrung zu, schlugen einen Bogen nach rechts, kamen genau an dem bereits erlegten Frischling vorbei und........
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zogen weiter Richtung Kirrung. Puhhhhhhhh. Auch die Hürde war genommen. Nun stand das Absehen schon direkt vor dem Gebüsch aus dem die beiden kommen mussten. Über das Wärmebildgerät konnte ich super die Position checken und mein Plan war, die beiden erst gar nicht auf die dunkle Stelle kommen zu lassen. So trat der erste Frischling aus der Deckung, das Absehen fand noch auf dem Grün sein Ziel und im Knall brach der Frischling zusammen und schlegelte.
Irre, wir saßen nun ca. 1,5 Stunden und hatten mit 3 Leuten 5 Frischlinge geschossen und ich in nicht ganz 24 Stunden 5 Sauen.

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A

anonym

Guest
WMH TargetHunter :thumbup:
So eine Wärmebildkamera ist schon traumhaft was :)
 
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5 Aug 2010
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Eeeeeeendlich wieder eine Geschichte von dir!:biggrin:
Weidmannnsheil zu den Sauen! Toll geschrieben!

Kurze Zwischenfrage: welche Wäremebildkamera hast du da?
 
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30 Sep 2010
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Waidmannsheil, Targethunter,

beeindruckend erzählt! Danke fürs mitnehmen.
 

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