Erlebnisse einer Saison

G

Gestromt

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Moin,
Waihei und Glückwunsch zu deinen tollen Geschichten:)

Hätte da aber mal eine Frage, magst du mal was zu deinen Hunden erzählen?
Macht der Wachtel nichts? Man liest immer von den Nachsuchen, aber die machst du mit Frieda (Labbi?) oder?
 
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Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt - oder der Jäger im Schlafrock.

Jeder kennst es, das machen wir so, wir könnten, wir müssten....
Und meistens wird dann daraus nichts.

Die letzten beiden Drückjagden stehen an. Es geht auf Ende Januar zu die zu bejagenden Flächen liegen in einer Region, in der ein guter Freund eine größere Fläche bejagt. So kam die Idee auf, dass man sich trifft und nach der Drückjagd am Abend noch den Vollmond nutzt um auf Sauen zu sitzen. So war es mal angedacht, aber so recht hatte ich, aus oben beschriebenen Gründen, nicht mit der Umsetzung gerechnet. Tatsächlich war mein Kumpel anderweitig eingebunden und schaffte es nicht. So packte ich also nur mein DJ-Equipment und machte mich auf den Weg gen Osten.

Natürlich kam es wie es kommen musste und Eines kam zum Anderen. So telefonierten wir ein Bisschen und am Ende war klar, ich konnte nach der Jagd rüber fahren und würde vom Jagdaufseher eingewiesen. Die Drückjagd verlief sehr schön. Ich hatte einen Platz im Stangenholz, vor mir etwas dichterer Bestand und Lottchen machte sich schnell auf dem Weg in die Ferne. Ein herrlicher Tag begann und ich war bereit für die Dinge die da kommen mögen:

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Ich sah recht viel Wild, leider stand es verdeckt oder war in weiterer Entfernung zu schnell im Holz unterwegs. 1 Ricke konnte ich aber strecken und so machte ich mich mit Beute zurück zum Streckenplatz. Nachsuchen standen nicht an und ich überbrückte noch ein Bisschen die Zeit. Schon um 17.15 Uhr wollten wir uns treffen, da die Sauen früh kommen sollten. Ich fühlte mich deutlich unterequipt, da ich erstens nicht wirklich Wärme Ansitzsachen dabei hatte und zweitens mein das große Glas für meine Waffe daheim gelassen hatte. So hatte ich nur das 1-8x30 dabei und hoffte, dass es irgendwie langen würde.

Schon beim Angehen sah ich 3 Rudel Damwild und war sehr hoffnungsvoll auf den Ansitz. Die Tatsache, dass ich ob des Windes auf einen Drückjagdbock gehen sollte, führte ob meiner Kleidung nicht unbedingt zu einem erhöhten Sicherheitsgefühl. So sah ich mich schon auf dem Sitz hocken. Nach Stunden des Wartens völlig durchgefroren um dann beim Anwechseln der Schwarzen feststellen zu müssen, dass ich nichts sehen konnte!

Aber zum Glück kam es anders. Nach dem etwas längeren Anmarsch war mir sogar so warm, dass ich die Jacke öffnen musste und beim ersten Check durch das Glas stellte ich fest, dass ich überraschend gut sehen konnte. Freundlicherweise kam recht zeitnah ein Stück Damwild um sich als Testkandidat bereit (breit) zu stellen. Dies nahm ich dankend an und machte Zielübungen. Dabei konnte ich nicht wie befürchtete schwache Schemen erkennen, sondern konnte auch dank des Schnees alles perfekt erkennen und hätte völlig unproblematisch schießen können. Da der Abschussplan beim Damwild aber schon erfüllt war, ließ ich das Stück unbehelligt ziehen und musste nach 45 Minuten feststellen, dass die Ansage vom Jagdaufseher doch recht treffend war. Gerade mal 18 Uhr war durch, als ich im Bestand deutliches Knacken vernahm. Eine einzelne Sau konnte ich im Bestand mit dem Wärmebildgerät ausmachen. Nicht zu stark und auch nicht besonders groß erschien sie mir. Es dauerte dann auch nur einen kurzen Moment, bis die Sau langsam Richtung Kirrung zog und ihr 3 weitere folgten. Alle hatten die gleiche Größe und ich sprach sie als Frischlings-/Überläufertruppe an. So nahm ich die Waffe, habe mir ein breit stehendes Stück raus gesucht und fliegen lassen bevor der Trupp die Kirrung erreicht hatte.

Nun waren tatsächlich alle Zweifel davon. 1. war mit nicht kalt geworden und 2. war das Glas über jeden Zweifel erhaben. Ich konnte nicht nur "soeben" schießen, sondern hatte auch eine gute Übersicht und konnte alles gut erkennen. So meldete ich schon um kurz nach 18 Uhr "Sau tot" und nicht lange später kam der Jagdaufseher um mich und das Schweinchen abzuholen!

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Der 2. Tag war nicht so erfolgreich. Zwar hatte ich ein gute Gefühl bei der Region in der wir saßen, jedoch war mein Stand in lichten Kiefernstangen und zudem noch direkt an einem Gatter. Das ist ja grundsätzlich nicht schlecht, nur finde ich die Positionierung direkt an dem Gatter immer blöd. Erstens schränkt man damit unnötig die Reichweite ein und zweitens sitzt man genau auf dem "Zwangswechsel", wenn das Wild am Zaun entlang zieht. Zudem macht es natürlich nicht sonderlich viel Sinn, als Hundeführer im Stangenholz fernab jedes Einstandes zu sitzen. Trotzdem war es ein wunderschöner Morgen und ich hoffte, dass ich trotzdem Erfolg habe.

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Lotte flitzte gleich mal los, war aber nicht sonderlich motiviert, da natürlich in den Kiefernstangen für sie nicht sonderlich viel zu finden war. So hatte sie nach einer Stunde irgendwann keine Lust mehr und hockte sich zu mir an den Sitz. Ich konnte es der kleinen Maus nicht verübeln, da sie in ihrem jungen Alter eh noch nicht so weit ging. Und nun kam es wie es kommen musste. 2 Frischlinge kamen von weitem auf mich zu. Natürlich direkt am Zaun entlang, sodass sie zwangsläufig irgendwann genau auf mich, bzw. das Lottchen stoßen mussten. Warum auch immer stoppten beide unverhofft auf ca. 80 m und einer der beiden stellte sich breit. Ich erkannte sofort die Chance und damit den Weg aus der Misere und nagelt mit Glanz und Gloria vollkommen vorbei. Die beiden empfahlen sich, Lotte nahm sofort die Verfolgung auf und mir blieb nur, Lottes Arbeit über den Tracker zu verfolgen. Lottchen arbeitete die Fährte noch etwas über 1 km und drehte dann um. Das erste Zeichen, dass der Schuss wohl nicht das Ziel gefunden hatte. Später berichtete mir dann noch ein Schütze, dass die beiden Stücke mit Lottchen im Schlepptau kerngesund bei ihm gekommen sind. Die anschließende Kontrollsuche ergab dann Gewissheit! Auch eine Möglichkeit eine sehr schöne Saison abzuschließen! :-(

Aber erstens war auch an diesem Tag wieder Vollmond und zweitens meinte mein Kumpel, ich könne doch noch auf dem Rückweg in Mecklenburg vorbei kommen. Dort wollten wir dann bei Schnee und Mond im Feld auf Sauen pirschen! Ich überlegte, war hin und her gerissen, wägte ab, verglich pro und contra und antwortete dann nach 0,003 Sekunden "ja, ja, ja, ja, ja"!!!!

So wollte ich also den Mondansitz noch mitnehmen und mich danach dann auf in neue Jagdgründe machen.

Heute wollten wir uns um einen geernteten Maisacker kümmern. Dort war ein erhebliche Schäden entstanden und somit konnten die Erntemaschinen nicht sonderlich sauber arbeiten. Die Sauen betrieben nun reichlich Nachlese und waren dabei sehr fleißig. Schon 2 Tage vorher hatte hier der Jagdaufseher Erfolg.

Nur der Wind wollte nicht recht passen. Im Rücken hatten wir den Maisschlag, nach vorne schauten wir in ein ausgedehntes Bruch und nach schräg vorne rechts waren größere Waldungen, dessen Spitze an den Maisschlag ran reichte. Von hier oder aus dem Bruch erwarteten wir die schwarzen Ritter. Leider ging der Wind nach rechts, was ob der Erwartung nicht sonderlich gut war. 2 x kam Damwild in Anblick, nahm den angedachten Wechsel, war 10 m auf der Fläche und bekam dann Wind. Es war also klar, sollten die Schwarzen kommen, haben wir nicht wirklich viel Zeit. Auch beim Damwild unternahm ich wieder Zielübungen, da es diesmal sicher 80-100 m waren, die mit dem kleinen Glas zu überbrücken waren. Aber auch hier war es völlig unproblematisch das Ziel zu finden und sicher anzuvisieren. Ja, nur kam eben dieses nicht. Die Sauen ließen diesen Abend auf sich warten. Was mir ja grundsätzlich nichts ausmachen würde, nur wollte ich ja an dem Abend noch weiter und hatte noch 2 Stunden Fahrt vor mir, wo ich von meinem Kumpel noch empfangen werden sollte. Da konnte ich dann ja schlecht um 3 Uhr nachts aufschlagen! ;-)

So vereinbarten wir noch 15 Minuten zu warten und dann langsam den Heimweg anzutreten. So war es um 22 Uhr, als ich die erste Klappe geschlossen hatte und dann vom Jagdaufseher angestupst wurde. Dieser war heute Abend mit von der Partie. Er hatte Sauen gehört, welche sich unweit gebissen hatten und war der Meinung, dass diese bestimmt kommen würden. Also hängten wir nochmals 15 Minuten ran und tatsächlich konnte ich nach kurzer Zeit in 300 m Entfernung eine einzelne Sau im Bruch ausmachen. Ganz langsam zog sie immer näher und folgte genau der Kante zwischen Bruch und Wald. Obwohl ich sie schon gut im Absehen erkennen konnte, war an einen Schuss nicht zu denken. In dem Bruch wäre eine Bergung sehr, sehr schwer geworden. Das wollten wir erstens vermeiden, und 2. gebot es die etwas knappe Zeit, sich auf wilde Spielchen einzulassen. Leider hatte es die Sau nicht sonderlich eilig, und fing im Bruch an zu brechen. Natürlich wollten wir nun nicht mehr gehen und warteten geduldig auf eine sich bietende Möglichkeit. Ungefähr an der Stelle, an der ich diese Sau das erste mal sah, konnte ich nun eine weitere Sau ausmachen. Mehr konnte ich auf die Entfernung noch nicht feststellen, aber 1. zog diese ebenfalls auf uns zu und 2. gab die andere noch keinen Grund zur Eile. Diese stand noch immer ruhig dort. Nun kam jedoch Bewegung in die Sache. Die 2. Sau nahm Kurs auf die 1.! War deutlich stärker und machte dieser sichtbar Beine - oder viel mehr Läufe. Nur leider ging die wilde "Keilerei" in die falsche Richtung und beide verschwanden aus unserem Sichtbereich. Was eine Berg- und Talfahrt. Erst gleich 2 Sauen nach langem Warten und dann beide wieder weg! Ich suchte permanent den Wald vor uns ab. Danach das ganze Bruch, aber vorerst blieben die Sauen verschwunden. Nur die Hoffnung war noch da, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass der stärkere den schwächeren vertreibt, ohne danach wieder zu kommen.

Und so kam es dann auch. Ganz hinten im Wald erkannte ich eine Bewegung die langsam auf uns zu zog. Immer deutlicher konnte ich diese als Sau ansprechen je näher sie kam. Und tatsächlich war es der stärkere der beiden. Dieser zog nun genau durch ein Rudel Damwild auf die Waldecke zu, die die Grenze zu dem Maisacker darstellte und gleichzeitig die Stelle, wo unser Wind hin zog. Also richtete ich mich ein, machte mich fertig und erwartete den Keiler an der Waldkante. Der Leuchtpunkt stand direkt an der Waldkante und dahinter zog langsam der Wildkörper der Sau in mein Absehen. Noch 2-3 Meter ließ ich den Keiler ziehen und dann schickte ich die Kugel auf die Reise. Die Waffe sofort repetiert griff ich zum Wärmebildgerät und folgte dem Keiler auf seiner Flucht auf den Acker. Noch ca. 100 m, dann folgte ein kleiner Halbkreis und der Keiler blieb stehen. Dann fing er an auf den Vorderläufen leicht zu hüpfen und viel um. Ich freute mich riesig und war ganz mitgerissen von dem Erlebnis.

Langsam packten wir unsere Sachen ein, holten das Auto und fuhren zum Keiler. Es war ein ganz ordentlicher Bursche, aber noch nicht wirklich unbändig alt.

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Nachdem wir das Stück geborgen hatten und zu dem Frischling vom Vorabend gehängt hatten machte ich mich auf den Weg. Aber dazu später mehr....


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Steter Tropfen höhlt den Stein, oder wenn sich Hartnäckigkeit auszahlt!
Der Mond ist nun vorbei und die Sauen haben somit erstmal wieder etwas Ruhe. 3 Suchen standen bei diesem Mond auf Sauen an. 1 Konnten wir leider nicht machen, da wir gerade nicht in der Heimat weilten. Diese Suche haben somit andere übernommen. Eine Kontrollsuche konnte auch als solche Bestätigt werden. Es war absolut nichts zu finden und Frieda hatte auch weder am vermeintlichen Anschuss, noch auf der sichtbaren Fluchtfährte wirkliches Interesse an der Fährte. Komplett vorbei ist die zweitbeste Option, direkt nach dem sauberen Schuss!
Eine Sau wurde nachts gegen 23.30 Uhr beschossen. Es war die kleinere von beiden und wurde als kräftiger Frischling beschrieben. 2 andere bestätigte Schweißhundeführer waren am Morgen vor Ort, konnten die Sau aber nicht finden. An einer Stelle ging es trotz mehrmaligem Ansetzen nicht weiter, sodass die Suche abgebrochen wurde.
So machten uns „Frau Friedelbert“ und ich ans Werk und wollten versuchen, den Knoten zu lösen und die Sau doch noch zu erwischen. Um 16 Uhr waren wir vor Ort. Es war recht sonnig und etwas über 20 Grad. Ein schönes frühlingshaftes Wetter, aber für eine solche Arbeit wären 5 oder 10 Grad auch nicht schlecht gewesen.
Das Aufrüsten war schnell gemacht, der Anschuss gefunden.

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Da die eigentliche Nachsuche abgebrochen war, der Schütze ob des Abbruches auch schon unterwegs war, hatten wir uns einweisen lassen und waren nun auf uns gestellt. Das Revier ist aber bekannt und somit war die Orientierung kein Problem und der Anschuss schnell gefunden. Leicht werden würde es sicherlich nicht, da ja nicht nur klar war, dass die anderen die Sau nicht gefunden hatten, sondern auch, dass zumindest 3 Leute plus Hund dort im Wald unterwegs gewesen sind und die Fährte gearbeitet hatten. So ließ ich Frieda erstmal selbstständig vorsuchen, diese verwies den Anschuss und folgte dann einer gut sichtbaren Spur aus Taschentüchern. Mit diesen wurde vom Schützen auf den ersten 20 m der Schweiß markiert. Dann wurde der Schweiß rasch weniger und nur noch selten war etwas zu finden. Sehr schwierig kamen wir voran und Frieda hatte sichtlich Mühe die Fährte zu arbeiten. Sie bögelte, kreiste und war unsicher – ich brach ab, nahm sie von der Fährte und entschloss nochmals am Anschuss anzusetzen. Irgendwie mussten wir über die anfänglichen Tretpfade hinaus kommen. Nun arbeitete Frieda nicht die Taschentücher, sondern zog erstmal schräg links weg, war aber sehr konzentriert und suchte ruhig. Ich ließ sie suchen und lief ihr nach. Nach ca. 50 m suchte sie wieder nach rechts über eine Rückegasse drehte einen weiten Kreis links herum und nach kurzer Zeit fanden wir rotes Markierungsband über Schweiß hängend. Wir waren zumindest richtig und Frieda suchte schön konzentriert weiter. Von nun an hatten wir immer mal wieder Bestätigung. Teils mit, teils ohne Markierung. Zumindest hier hatte auch das andere Gespann die Fährte halten können. Da ich wusste, wo die vorangegangene Suche beendet wurde, war mir bewusst, dass der Knackpunkt bald kommen würde. Wir waren vom Anschuss aus ca. 800 m unterwegs. Das Gelände waren überwiegend Buchen mit leichten Rauschen, gegen Ende Fichten die etwas gelichtet wurden. Hier war der Harwester aktiv und hatte seine Fahrgassen im Wald hinterlassen. Auf einer solchen liefen wir nun, nachdem wir im 90 Grad-Winkel darauf eingebogen waren. Ca. 50 m ging es auf dieser Fahrspur voran, bis eine Abzweigung kam. Der Boden in den Fahrspuren war Knüppelhart und eine Fährte von einer Sau nicht zu finden. Bestätigung war nur noch selten und wenn, waren es Stecknadelgroße Tröpfchen. Frieda bögelte, suchte sich zurück, dann wieder vor, kam nicht weiter. Ich entschloss mich sie nochmals zurück zu nehmen, machte einen Bogen und ließ sie dann Richtung Fährte wieder vorsuchen. Das andere Gespann war hier nach grobem Fährtenverlauf rechts abgebogen. Frieda zog nun von der Harwesterspur runter, suchte sicher auf der Fährte und zog zielstrebig nach vorne. Der Knoten war durchschlagen und wir waren wieder richtig!!!!!
Nun ging es über einen Schotterweg und im Hochwald relativ gerade voran. Hier ging es über einen Hügel Richtung Wiesental, dort durch einen schmalen Zwischensteg zweier Teiche, über die Wiese um im gegenüberliegenden Wald wieder einzutauchen. 1,4 km hatten wir nun auf der Uhr. Der Wald war licht, reiner Hochwald und nirgends eine Möglichkeit sich als Sau zu stecken. Wieder über einen Hügel, wieder auf einen Wiesentreifen zu Richtung Schwarzdorn. Frieda blieb stehen, zeigte mir an, dass hier Wild stecken muss. Das Schwarzdornfeld war nicht groß, aber absolut undurchsichtig. Ich nahm sie zurück, lud die Waffe und versuchte die Sau zu finden. Nichts tat sich, kein Rauschen, kein prasseln und leider auch keine kranke Sau. Hatte sie uns mitbekommen? War sie weiter? Ich umschlug mit Frieda den Bereich, nahm sie dann zurück zur Fährte und ließ sie weiter arbeiten. Nur 100 m weiter, 1,8 km entfernt vom Anschuss, der nächste Schwarzdorn. Wieder zeigte mir Frieda Wild an, wieder lud ich die Waffe und machte mich fertig. Ich ging auf den Schwarzdorn zu und schon nach den ersten 3 Schritten auf die dichten Äste sah ich den dunklen Wildkörper schemenhaft durch das Geäst. Ich sprang aus dem Dornenwerk, versuchte schnell auf die andere Seite zu kommen, gewann ein paar Meter und sah die Sau 60 m vor uns durch den Bestand laufen. Leicht taumelig, unrund, aber nicht schnell. Eine schnelle Chance bot sich noch, doch die Kugel verfehlte ihr Ziel. Die Sau entschwand meinem Blick und nun war Frieda an der Reihe. Sie war schon bei mir, ich öffnete das Geschirr und schickte sie auf die Reise. Ein paar Sekunden noch und auch sie war verschwunden. Ich sammelte schnell den Riemen ein, packte das Gewehr auf den Rücken und rannte in die Fluchtrichtung der Sau.
Ich mochte vielleicht 50 m weit gekommen sein, da schallte auch schon der schöne Standlaut von Frieda durch den Wald. Schon nach 300 m hatte Frieda die Sau eingeholt und diese gestellt. Vor mir dichte Buchenrauschen und Frieda und die Sau also irgendwo darin. So versuchte ich möglichst leise an die Sau zu kommen, sah sie, Frieda sprang um sie herum und ich kam auf ca. 10 heran und konnte die Suche mit einem Fangschuss beenden.
Der Überläuferkeiler von 40 kg hatte den Schuss oben durch den Nacken.

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Nur ein kleines Stückchen tiefer und er hätte sofort am Anschuss gelegen. Wir hatten diese Suche nach 1,8 km Riemenarbeit und 300 m Hatz doch noch zum Erfolg geführt.

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Die Fliegeneier am Ausschuss machen klar, was dieser Sau in den nächsten Tagen und Wochen geblüht hätte.

4.jpg

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass der Schütze nicht geplant hatte hinter den Teller zu schießen!
 
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WMH !!!

Schön geschrieben ...
super Arbeit habt Ihr da gemacht ! ! :thumbup: :thumbup: :thumbup:
 
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Und noch ein kleiner Nachtrag von unserer diesjährigen Drückjagd:

Frieda und Lotte haben die Gäste der diesjährigen Drückjagd darum gebeten auf Gastgeschenke zu verzichten und anstatt dieser, einen Umschlag für ‪#‎Herzenswünsche‬ zu befüllen. So kamen in Summe an diesem schönen Jagdtag 480 € zusammen, welche dann noch von den beiden auf 700 € aufgerundet wurden. In einem kurzen Anflug von Unsicherheit, ob sie das Geld auch wirklich Spenden will, hat Lotte sich an dem Scheck zu schaffen gemacht. Der Gedanke an viele Kauknochen und getrocknete Schweineohren schien doch zu verlockend. Frieda konnte sie dann doch überzeugen und so entstand das harmonische Bild der Übergabe.
Die beiden hoffen nun sehr, dass ein paar Kindern tolle Herzenswünsche erfüllt werden können!!

Frieda und Lotte Herzenswünsche.jpg
 
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moin Target,
Danke für die schönen Berichte und noch ein Waidmannsheil!
Ihr seid ein top Team, meine Hochachtung!:thumbup:
gruß
dorfler
 
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2 Mai 2013
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Moin Target,

man hat lange nichts mehr von Dir hier gehört, ich hoffe es geht Dir gut.

Ich hab mir in den letzen Tagen die Zeit genommen und mir den Blog nochmals komplett durchgelesen. Deine Arbeit ist wirklich bemerkenswert. Wenn man bedenkt wieviel Zeit du investiert hast, um uns auf deinen jagdlichen Abenteuer mitzunehmen. Hut ab.

Ich hoffe, dass du mal wieder was von Dir hören lässt.

Gruß Titan.
 
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25 Nov 2009
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Gibs zu, Du duscht ab Oktober nicht mehr, super Anlauf, Waidmanns-Heil zum Zwischenergebnis !!!:thumbup:

)))))))))))))
+10500!!!

Habe auch diese Vermutung! )))))
Ansonsten toller Thread, Danke! Einen immensen Nachteil hat er jedoch - Er bringt wieder Scheidungsgedanken im braven Familienvaetern hoch, wegen der dringend benoetigten Zeit zum Jagen...

Bin jetzt irgendwo bei Seite 48
 
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12 Dez 2008
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targethunter Saison 16/17........

wo bist du? Hier sind einige Leute, die sehnsüchtig auf deine Blogs warten......:biggrin:
 

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