Egal ob Drückjagd oder Ansitz, und bei egal welchen Temperaturen sollte immer möglichst versucht werden zügig mit dem aufbrechen und dem runterkühlen zu beginnen denke ich.
Situationsbedingt kann und wird es immer mal zu Verzögerungen kommen jedoch sollte die erste Prämisse meiner Meinung nach sein es so schnell wie möglich zu erledigen.
Im Mai habe ich Abends gegen 22 uhr einen Frischling beschossen konnte ihn im hohen Gras aber nicht finden. Morgens gegen 8 uhr haben wir ihn dann mit dem Hund gefunden und gleich aufgebrochen, das Fleisch war noch in Ordnung jedoch sollte dieser Zeitabstand zwischen Schuss und Aufbrechen/Kühlen nicht die Regel sein.
Bei einer Drückjagd erst am Abend alles gemeinsam aufzubrechen halte ich persönlich für ein No-Go.
Wenn bei wirklich hohen Temperaturen was geschossen wird, vor allem schwereres Wild lassen wir den Wildkörper aber nach Möglichkeit an einem kühleren Ort wie Keller/Schuppen mit Fliegenschutz ein paar Stunden ausdunsten bevor es in die Kühlzelle geht. Alternativ den Wildkühlschrank auf 10°C stellen und die Lüftung (falls vorhanden) laufen lassen, jedoch bin ich der Meinung dass sich dort die Hitze dann zuviel staut, Brustkorb aufspreizen beschleunigt diesen Vorgang.
Ein Streckelegen gibt es bei uns auch nicht, halte ich hygienetechniesch für ziemlich bedenklich, genau so wie das ausspühlen mit Wasser wenn das Fleisch bei einem sauberen Schuss und sauberem Aufbrechen in einwandfreiem Zustand ist.