Erbrechen nach Verzehr vom Rehrücken

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Ist das so, oder ist das vllt. sogar eher schädlich für die Fleischqualität ?

Ich empfehle mal das Buch "Wildbrethygiene heute" von Univ.-Doz. Dr. Armin Deutz. Er ist Veterinärmediziner mit Spezialisierung auf Zoonosen und Tierseuchen, Fachtierarzt für Wild- und Zootiere und als Amtstierarzt im Bezirk Murau tätig.

Ein zentraler Satz von ihm lautet : "Unter durchschnittlichen jagdlichen Umständen ist jedoch eher die Gefahr gegeben, dass erlegtes Wild zu spät als zu früh der Kühlkette zugeführt wird."

Fakt ist, dass das hier beschrieben Stück Wild niemals in den Handel gelangen dürfte.
Bei Selbstverzehr gibt es selbstverständlich keine Grenzen diesbezüglich und jeder ist seines Glückes Schmied.
 
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Zu beginn hatte ich nach dem zeitlichen Ablauf gefragt.

- Übernacht bei 16Crad,
- am nächsten Tag bei entsprechend höheren Tagestemperaturen, evtl. auch noch Sonneneinstrahlung auf den Schuppen,
- 3 h Zerlegen
- und dann nicht durchgegart essen…

Kann man machen, muss man aber mögen.

Davon unabhängig: ich kannte alte Jäger, die hätten einem (Jungjäger) das auch so empfohlen.
„Früher hat man die Hasen abhängen lassen, bis sie von selbst vom Haken fielen.“
 
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Ich empfehle mal das Buch "Wildbrethygiene heute" von Univ.-Doz. Dr. Armin Deutz. Er ist Veterinärmediziner mit Spezialisierung auf Zoonosen und Tierseuchen, Fachtierarzt für Wild- und Zootiere und als Amtstierarzt im Bezirk Murau tätig.

Ein zentraler Satz von ihm lautet : "Unter durchschnittlichen jagdlichen Umständen ist jedoch eher die Gefahr gegeben, dass erlegtes Wild zu spät als zu früh der Kühlkette zugeführt wird."

Fakt ist, dass das hier beschrieben Stück Wild niemals in den Handel gelangen dürfte.
Bei Selbstverzehr gibt es selbstverständlich keine Grenzen diesbezüglich und jeder ist seines Glückes Schmied.
Und das heißt absolut gesprochen dann 3/4 Stunden und 7 Grad Kühltemperatur?
Oder ist das eventuell deine ganz eigene Interpretation ohne jeglichen Bezug, wie Fleischreifung eigentlich faktisch funktioniert?

Faszinierend, wie hier einmal mehr aus einer halbgaren Schilderung Fakten geschlossen werden und ein Dritter außerhalb des Forums zum Volltrottel deklariert wird, weil der seine praktische Erfahrung an einen JJ weitergibt 😉

P.s. Man kann Wetterdaten übrigens auch rückwirkend betrachten.
 
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Auf Grund mangelnder Kühlmöglichkeiten, setzt früher oder später der Fäulnisprozess ein.
Beim Wild nennt sich das Ergebnis HautGout.
Selbst in 80er Jahren hingen noch Hasen, Fasane, Rebhühner im Winter draußen vor dem Fachgeschäft komplett im Balg oder Federkleid, aber ausgenommen.
Der hiesige Händler kaufte noch bis in die 70er komplette Hasenstrecken nach der Jagd aúf.
Bei großen Jagden im Ried sind schon mal 3-400 Stück gelegen, die wurden so wie sie waren eingefroren, in der "Saison" stückweise aufgetaut und küchenfertig gemacht.
Daran ist weder jemand gestorben, noch bekam man "Magengrummeln" davon.

und in vergangenen Jahrhunderten war es noch viel schlimmer, da wurde dann Sauerbraten gemacht, also in Essig eingelegt, oder in Buttermilch, wahlweise Rotwein und gut gewürzt " Hasenpfeffer".
Niemand hat sich beschwert oder hatte gar gesundheitliche Probleme davon, im Gegenteil, es hat geschmeckt.
 
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Und das heißt absolut gesprochen dann 3/4 Stunden und 7 Grad Kühltemperatur?
Wenn schon denn schon. Nicht die Kühltemperatur hat 7 Grad zu betragen, sondern die Kerntemperatur muss binnen 24h auf 7 Grad gekühlt werden, bei Schalenwild, Geflügel 4 Grad.
Sollte das Stück länger hängen bleiben ist es besser die Kühlraumtemp auf 2-3 Grad zu bringen um dem einsetzenden Fäulnisprozess deutlich zu verlangsamen.
 
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Davon unabhängig: ich kannte alte Jäger, die hätten einem (Jungjäger) das auch so empfohlen.
„Früher hat man die Hasen abhängen lassen, bis sie von selbst vom Haken fielen.“
das hat man mit Fasanen gemacht, mit Hasen nur bis sie anfingen zu schillern...

den Oppa mit dem einen Zahn im Fang hat es gefreut...der ist dann auch irgendwann verstorben, aber nicht an verdorbenem Wildbret ;)

heute ist das alles überholt und die Wildbrethygiene wird sehr ernst genommen...
bis zum grün geschossenen Bock...da ist es dann wieder "halb so wild"...wird dann aber auch tapfer selbst verzehrt...:LOL:
 
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Wikipedia ist hier nicht gut genug. Der Lachs - Fisch, die Lachse - entweder Fisch im Plural ODER Rückenstreckmuskel bei Säugetieren. Mittlerweile macht aber eh jeder wie er will - sehr zum Ärger von uns Deutschlehrern - also ist es wurscht.
Ich kenne genug Leute, die nennen das Stück Fleisch Filet...
 
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letzte Woche habe ich meinen ersten Bock erlegt.
Also für mich liegt der Schlüssel zur Ursache des Ganzen bereits in der zweiten Zeile des Ausgangsposts: hier hat/hatte jemand schlichtweg (noch) keine Ahnung und keinen Plan, wie mit Wild nach der Erlegung bzw. mit Wildbret beim/nach dem Zerlegen sinnvoller bzw. notwendigerweise umgegangen werden sollte/muss, um genau solche "Nebeneffekte" zu vermeiden !

Also spendier den Rest von Deinem denkwürdigen ersten Bock entweder dem Fuchs oder koch mindestens 3 Stunden lang einen grossen Topf Gulasch draus, dann ist auch alles darin tot.

Parallel empfehlenswert: hier gibt´s aktuell einen Tröt über Wildfleischreifung. Da kannst Du Dir mal ein paar grundlegende Infos zum Thema Kühlung, Hygiene und Verarbeitung rausziehen.

Viel Erfolg & weiterhin guten Appetit 😁
 
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Hab mir auch was mit dem Magen eingefangen (bleibt aber zum glück alles mehr oder wenig gut drinnen), und am Mittag davor gab es Rehrücken mit Pfifferlingen. Der Rest der Familie hat nichts... Ich gehe einfach mal davon aus das ich mir wo anders was eingefangen habe, das geht ja schnell und kann durchaus mal 1-2 Tage oder länger dauern bis es ausbricht.

Und ja bei vertretbaren Temperaturen hängt das Reh nach dem sauberem Aufbrechen schon mal im kalten/geschlossenem Keller bis man es wenige stunden später aus der Decke holt, grob zerwirkt und dann in den Kühlschrank packt. (Das macht man dann aber direkt Morgens und nicht erst am Mittag!)

Gerade bei Sarkosporidien ist es dann vorteilhaft nochmal am Morgen bei gutem Licht drauf zu schauen.... Gibt genug Jäger die kennen das nicht mal, oder denken es kann nur bei Geflügel auftreten.
 
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Und das heißt absolut gesprochen dann 3/4 Stunden und 7 Grad Kühltemperatur?
Oder ist das eventuell deine ganz eigene Interpretation ohne jeglichen Bezug, wie Fleischreifung eigentlich faktisch funktioniert?

Absolut gibt es nichts, was die eigene Verwertung betrifft.
Ich habe aus einem Buch zitiert von jemandem der das studiert hat. Was jeder macht ist seine Sache. Die Empfehlungen was Wildbrethygiene betrifft sind überall nachlesbar. Die Vorschriften bezüglich Vermarktung auch.

Faszinierend, wie hier einmal mehr aus einer halbgaren Schilderung Fakten geschlossen werden und ein Dritter außerhalb des Forums zum Volltrottel deklariert wird, weil der seine praktische Erfahrung an einen JJ weitergibt 😉

Ich habe hier niemanden zum Volltrottel deklariert. Wenn hier allerdings Ratschläge gegeben worden sein sollten, die sich konträr zu allen wildbrethygienischen Empfehlungen und Vorschriften verhalten sollte man das diskutieren dürfen.
Praktische Erfahrungen seitens der Altjäger was Wildbrethygiene betrifft sind generell mit Vorsicht zu genießen.
Lies dir mal den alten Blase durch, was die Verwertung von Fallwild angeht. Das Wort Kühlung kommt im ganzen Buch nicht vor. Waren auch alles praktische Erfahrungen. Haben sich aber komplett überholt.
 
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Ich habe hier niemanden zum Volltrottel deklariert. Wenn hier allerdings Ratschläge gegeben worden sein sollten, die sich konträr zu allen wildbrethygienischen Empfehlungen und Vorschriften verhalten sollte man das diskutieren dürfen.
Praktische Erfahrungen seitens der Altjäger was Wildbrethygiene betrifft sind generell mit Vorsicht zu genießen.
Lies dir mal den alten Blase durch, was die Verwertung von Fallwild angeht. Das Wort Kühlung kommt im ganzen Buch nicht vor. Waren auch alles praktische Erfahrungen. Haben sich aber komplett überholt.

War gar nicht auf dich bezogen, alles fein 👍
 

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