Eine Katastrophe für den Artenschutz bahnt sich an

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DUK schrieb:
maffyn schrieb:
nur mal so: warum bringst die jägerschaft nicht fertig eine wissenschaftliche studie zu erstellen, wo NACHWEISLICH der fuchsabschuß anderen populationen zugute kommt?

Mich schaudert immer bei so viel selbstbewußt vorgetragenem Unwissen und Ignoranz.

Klar, das Argument "Jagen nützt ja eh' nix bei der Kontrolle von Populationen" streichelt die betroffenen Seelen der in Tierschutzgrüpplein engagierten urbanen kinderlosen Mittvierzigerinnen und macht sich gut in schnell mal hingeschluderten Fernsehreportagen oder Zeitungsartikeln.

Aber: Wenn das denn so wäre gäbe es noch den Dodo und der Tiger sowie Nashörner wären nicht vom Aussterben bedroht. Mit anderen Worten, durch Jagd kann sehr wohl eine Population reduziert und sogar zum Erlöschen gebracht werden wovon dann natürlich Populationen anderer Arten profitieren können.

Ganz banal betrachtet ist die Veränderung einer Population anhängig von der Geburtenrate, der Sterblichkeit, der Abwanderung und der Zuwanderung.

Es macht aus diesem Grund sehr wenig Sinn, in einem begrenzten Gebiet die Dichte eines Fuchsbestandes zu reduzieren, wenn in benachbarten Gebieten die Populationsdichte und damit der Zuwanderungsdruck sehr viel höher sind. Aus diesem Grund müssen solche Managementmaßnahmen eben flächenübergreifend durchgeführt werden, dann wirken die auch.

An Aberglauben grenzt die Behauptung, wenn man mehr Füchse schießt kriegen die überlebenden Fähen einfach mehr schnuckelige Babies um's den bösen Jägern mal so richtig zu zeigen. Völliger Humbug! Bei den meisten Säugetieren ist die Zahl der ovulierten Eizellen genetisch vorgegeben und hängt eben nicht vom Nahrungs- oder Platzangebot ab. Bei einer sehr stark reduziereten Fuchsdichte gibt es also keine höhere Geburtenrate. Es gibt allerdings ein besseres Nahrungsangebot für die Welpen und damit eine höhere Überlebenswahrscheinlichkeit durch bessere Vitalität.

Die in diesem konkreten Fall reduzierte Sterblichkeit ist der einzige realistische Ansatzpunkt für erfolgreiches Management. Das zeigt sich auch wenn eine Population ihre Kapazitätsgrenze erreicht hat und gleichzeitig nicht in's benachbarte gepflegte Niederwildrevier oder Feuchtbiotop mit Bodenbrüdern abwandern kann: An diesem Punkt werden die Sterblichkeit durch Nahrungsmangel und Seuchen sowie falls möglich durch Abwanderung so groß wie die Geburtenrate, damit bleibt dann im Rahmen von Schwankungen die Population konstant.

Was heißt das für die Praxis: Erlegen und Fangen erhöht die Sterblichkeitsrate und reduziert damit nachhaltig den Zuwachs einer Population beziehungsweise vermindert sogar die Gesamtmenge. Das macht funktioniert natürlich nur wenn auch auf der Mehrzahl in angrenzenden Flächen einschliesslich ÖJV-Staatsforst und Naturschutzflächen die Populationen auf ein ähnliches Dichteziel gemanagt werden und damit die Zuwanderung von dort ausgeschaltet wird. Alternativ müssen sonst nicht nur der eigene Zuwachs sondern auch die Einwanderung abgeschöpft werden; auch das ist aber möglich.

Die einfachste und schnellste Lösung wäre natürlich die Tollwut wieder zuzulassen, die rafft dann alle paar Jahre die gewachsenen Prädatorenbestände als natürliches Regulanz dahin, allerdings auch die mühsam eingebürgerten und hochgepäppelten Wölfe und Luchse...

1+ Voll meiner Ansicht Topp
 
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Das ist der beste Satz vom Nabu !


10. Die Jagdausübung soll zwischen dem 1. Februar
und dem 31. August generell ruhen.

Da freuen sich aber die Sauen und Bauern.
 
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10 Jan 2011
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DUK schrieb:
maffyn schrieb:
nur mal so: warum bringst die jägerschaft nicht fertig eine wissenschaftliche studie zu erstellen, wo NACHWEISLICH der fuchsabschuß anderen populationen zugute kommt?

Mich schaudert immer bei so viel selbstbewußt vorgetragenem Unwissen und Ignoranz.

.

;-) und mich wundert einiges auch nicht....;-))) DUK: es geht nicht um mein wissen und dafürhalten, sondern-bei der langsam akuten lage, um fakten die gegebenenfalls einer rechtsprchung standhalten!
und einen richter interessiert dein jägerlatein herzlich wenig, ebensowenig geht der mit dir ins revier. und wenn du 1000mal recht hast! den interessieren nur gutachter und wiss. studien.

deshalb hake ich da nach. das ganze gelabere is völlig egal angesichts einer rechtsprechung die immer von einer mehrheit getragen werden muß. da nützt es wenig all die unwissenden leute als dumm hinzustellen. es wäre nicht das erstemal daß eine gruppe böse erwacht aus ihrem fasclh verstandenem realitätssinn, daß automatisch dei wahrheit recht bekommt.

ich hoffe du verstehst und schauderst eher über die dünne beweisdecke der jägerschaft. schau dir wolfsjagd in schweden und aktuelle eu rechtssprechung an, dann weißt du was ich meine. entweder ihr schafft es die dinge wissenschaftlich fundiert darzustellen oder ihr bleibt einfach die knallwütigen tierkiller... hart, aber wahr. nur darauf rumzureiten, daß man aber doch recht hat, weil man es besser wissen muß reicht leider nicht!!! man muß es auch beweisen können. hochrichterlich. nervig, aber die einzige lösung.
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Beweise und wissenschaftliche Untersuchungen gibt es zu diesem Thema genug.

Das ist nicht das Problem.

Das Problem ist die Ignoranz der Massenmedien diesen belegbaren Fakten gegenüber und die große Zahl der sich als "Natur- " und "Tierschützer" aufspielenden, urbanen und gutmenschelnden Laien, in- und außerhalb der Medien, der Verbände und der Parteipolitik.

Allerdings: Diese Menschen sind zwar lautstark und ihr Auftreten meistens extrem wichtigtuerisch, außerhalb der urbanen und medialen Scheinwelten, vor allem im ländlichen Raum ist das aber eher eine belächelte Minderheit, das solltest du nicht vergessen.
 
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Ich glaube es interessiert überhaupt nicht ob es Beweise und Belege gibt die eine intensive Prädotorenbejagung sinnvoll machen.

Eher ist es wiedermal ein Ideologie Problem. Den Jägern die Jagd zu verleiden wiegt mehr als die Sorge um die Bodenbrüter.

Es gibt doch keinen Grund für Fuchs Vollschonung und Jagdfreie Zeit von März bis August.

Da geht es einzig und allein um Ökoträume einiger Gruppen!
 
A

anonym

Guest
Das Problem sind die regierenden und Ihre Klientelpolitik.
In NRW und auch im Saarland wollen und müssen die Grünen die Forderungen Ihres Klientels befriedigen und entsprechende Änderungen im Jagdrecht durchsetzten.
Das bedeutet Beschneidung der Jagd. Schließlich sind waffentragende Privatmenschen mit teuren SUVs diesem Klientel sowieso ein Dorn im Auge.

Wir Jäger können und sollten uns daher stärker in unseren Verbänden organisieren. Natürlich nicht im ÖJV der o.g. Pseudonaturschützern noch
Argumente versucht zu liefern.

Auch sollten wir Jäger wesentlich lauter in der Öffentlichkeit werden.
Themen haben wir mit Sicherheit genug:

Und am wichtigsten ist konsequent zu versuchen selbst, in der Familie und im Freundeskreis für das richtige Kreuz auf dem nächsten Wahlzettel zu werben.
Denn NRW und Saarland zeigt deutlich wo es hingeht wenn die falschen Parteinen in der Regierung sitzen und wer dann zum Opferlamm wird.
 
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NRW unter Rot-Grün ist eine Parallele zu anderen rot-grünen Landesregierungen der Vergangenheit!

Ich zitiere mal den entsprechenden Asuzug aus dem NRW-Koalitionsvertrag zur Jagd:

Natur- und tierschutzgerechte Jagd

Bestandteil einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung und der Nutzung des Offenlandes ist auch eine zeitgemäße Form der Jagd. Hier wollen wir einen Paradigmenwechsel hin zur Nachhaltigkeit einleiten und das Jagdrecht an ökologischen Prinzipien und dem Tierschutz ausrichten (Ökologisches Jagdgesetz). Oberstes Ziel muss der Schutz des Waldes vor zu hohen Wildbeständen sein. In Schutzgebieten darf nur gejagt werden, wenn der Schutzzweck dieses erfordert. Wir beabsichtigen die Wiedereinführung der Jagdsteuer.

Zitat Ende!

Also Waidmänner und Waidfrauen in NRW, jetzt könnt Ihr Euch denken, wo die Reise hingeht....!

Alles Geplänkel im Forum ist nett zu lesen, wird aber die Entscheidungsträger wohl kaum beeindrucken. Ich will aber auch mahl ganz ehrlich sagen, als Jäger mit naturverbundener Einstellung denkt man wahrscheinlich "grüner" als die entsprechende Partei. Also muss jetzt in NRW mal mit Geschlossenheit argumentiert werden, um in den entsprechenden Machtzirkeln eine richtige Unsicherheit zu erzeugen. Nur so laufen diese Ränkelspiele ab.

Gruß aus Niedersachsen, wo wir durch diese Selbsterfahrung schon durch sind.
 
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Wieso die wollen doch Nachhaltigkeit.

Ist es nachhaltig das Niederwild so durch Prädatorendruck zu verringern das es sich kaum halten kann? Von den ganzen Brach und Wiesenvögeln gar nicht zu reden.
 
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maffyn schrieb:
nur mal so: warum bringst die jägerschaft nicht fertig eine wissenschaftliche studie zu erstellen, wo NACHWEISLICH der fuchsabschuß anderen populationen zugute kommt?


Das Problem ist, dass damit in der "Argumentation" nichts gewonnen ist:
denn dann heißt es -wie in den vielen anderen, schon existierenden Fällen- nur, dass dieses Gutachten ja ein Gefälligkeitsgutachten ist und das Ergebnis doch von Vornherein klar steht, wenn die Jägerschaft diese bezahlt.

Der einzig gangbare Weg wäre, wenn es unabhängige, staatliche Studien dazu gäbe. Studien, an denen nicht irgendein Jagdgegner auch noch als Mitwirkenden Forscher einen "Jäger" ausmacht, und sei es nur als Wasserträger...


In dieser Diskussion ist schlicht keine Sachlichkeit gewünscht.
Man nehme die derzeitigen Ausschreitungen in Schweden.

Und solange diejenigen, die am lautesteten nach "Tierrecht" rufen, selbst eine Dogge in der Berliner Stadtwohnung im 10 Stock halten, nie von der Land- oder Forstwirtschaft leben mußten und Tiere nur aus dem Zoo und dem Tierschutzverein kennen (und das sind leider die Meisten inzwischen), solange wird sich diese Geschichte weiter radikalisieren.
Ganz abgesehen davon, dass der Markt der "Tierschützer" für die entsprechenden Organisationen finanziell eine nicht versiegende Goldgrube ist.

Also: welchen Grund sollten diese Tierschützer haben, egal aufgrund welcher Studien und Beweise, von ihrer Haltung abzuweichen ?



P.S.:
Ich finde es immer wieder interessant, wieviele selbsternannte "Tieschützer" es hierzulande gibt. Und wieviele Tiere in den Tierheimen trotzdem vor sich hin vegitieren ...
DA wäre doch mal ein sinnvoller Ansatzpunkt !
 
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Ehrlich gesagt, Studien und Argumentation sind in diesem Zusammenhang völlig schnurz. Es geht hier zu 90% um bürokratisches Turf-Fighting von Großorganisationen/Politik und 10% bambifizierten Naturschmusekitsch.
Um die Durchschlagskraft der eigenen Organisation und das Spendenaufkommen aus der Bevölkerung zu steigern, braucht man ein klares Feindbild - und da ist der süße Fuchsbabies killende Jäger eben gut geeignet.
Alle Studien zum Wiesenbrüterschutz sagen selbstverständlich aus, dass Prädatoren bejagt werden müssen, wird bei Trappen- Birkwild- oder Goldregenpfeiferprojekten ja auch immer intensiv gemacht. Nur soll sowas eben immer unter Kontrolle irgendeiner Groß-Org mit Monitoring, Stellen, Budget und pipapo geschehen, darum soll die schädliche "freie" Konkurrenz weg.
Gleichzeitig stellen diese Orgs wiederum die Lobbyorganisationen der jetzt Regierenden da, wo vorher Futtermittelhersteller und Bauernverband seinen Jour Fixe hatte, dürfen jetzt die Naturschutzorgs ihre Wünsche nach Planstellen, Projekten und Lieblingsgesetzen vortragen. Dafür wird der Minister regelmäßig in den Mitgliedsbroschüren über den grünen Klee gelobt.

Die jeweiligen "umkämpften" Tiere haben dabei allensfalls die Funktion, welche Hunden in der Chappi-Werbung zukommt: sie sollen bei den Uninformierten Unterschriften und Spendengelder locker machen.
 
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David7x64 schrieb:
Wieso die wollen doch Nachhaltigkeit.

Ist es nachhaltig das Niederwild so durch Prädatorendruck zu verringern das es sich kaum halten kann? Von den ganzen Brach und Wiesenvögeln gar nicht zu reden.
Du sprichst es so aus wie die meisten
das ist in meinen Augen das Problem
die Jäger sollten lernen zu Sprechen (sich auszudrücken)
ich stelle den Satz mal um
ist es sinvoll die ganzen Brach und Wiesenvögel so durch Prädatorendruck zu veringern das sie sich kaum halten können
über das Niederwild kommt man in meinen Augen bei der Befölkerung nicht zum Erfolg
 
A

anonym

Guest
hab mal nen Kommentar dort geschrieben, mal sehen, ob er veroeffentlicht wird.
 
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basti schrieb:
marterhund schrieb:
über das Niederwild kommt man in meinen Augen bei der Befölkerung nicht zum Erfolg
Stimmt. Bei der Politik übrigens auch nicht und bei den Medien erst recht nicht. http://www.bad-vilbel-online.de/Bad-Vil ... -31-Hunde/ basti
Vergesst doch mal den diffusen Begriff "Niederwild" und erweitert Euer Vokabular um Grossen Brachvogel, Wachtelkönig, Kiebitz, Feldlerche, Wiesenpieper, Feldhase, Rebhuhn, Wachtel, Haselhuhn, Birkhuhn, Auerhuhn, Grosstrappe und die ganzen anderen Kuscheltierarten.
Dann werden die grünen Ideologen zu den fanatischsten Befürwortern einer scharfen Fuchsbejagung.
 
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Die sogenannte Tierschutzorganisationen wollen Geld, Einfluß und Gesetze und damit dann mehr Spenden mehr Posten, Planstellen, etc.. .
Artenschutz, Rohrdommel, Nachhaltigkeit, Trappe , Fuchsbabies.... ist alles nur für das Phrasenschwein.

Das sind Spendengeldgeneratoren sonst nix.
Dem Posting von Grünspecht ist fast nichts mehr hinzuzufügen.

Der beste Klopfer war eine Organisation, die sammelte Geld für "Tiere in Krisenregionen" :x
Radiowerbung: Kinder singen " Old MacDonald had a Farm " und werden von MG-Salven unterbrochen :roll:
Soll man da lachen oder weinen :?:

Gruß Warzenschwein

P.S.: In meiner Branche, die auch den Rettungsdienst umfaßt, gibt es das gleiche. Von wegen Gemeinnützige Hilfsorganisation :evil:
 

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