Ich glaube, die Frage, ob man mit einer Universalwaffe für alles klar kommen kann, stellt sich jeder irgendwann mal zu Beginn seiner jagdlichen Laufbahn. Meine Antwort darauf lautet: theoretisch kann man es, praktisch eher nicht ...
Im Wesentlichen hängt das auch davon ab, welche jagdlichen Möglichkeiten mit welchen Wildarten und welchen Entfernungen man aktuell hat oder im Laufe der Zeit noch bekommt.
Damit ist klar, dass eine Universalwaffe immer irgendwie einen Kompromiss darstellt, mit dem man einen gewissen Kern ganz gut abdecken kann, nach oben und nach unten hin aber zunehmend Abstriche machen muss.
Meine Frau z.B. hat nur einen Repetierer in .30-06, einen Drilling in .30-06 mit .22 Mag. Einstecklauf sowie Schrotflinte und Kurzwaffe. Ich hab zwei grosse Schränke voll mit allem von .22 LR bis 9,5x66 SE v. H. . Und, bin ich deswegen glücklicher oder sie unglücklicher ?!? Nein, muss einfach jeder so machen, wie er meint.
Und Beweggründe für´s Anschaffen fallen weitaus öfter in die Kategorie "haben wollen" als in die Kategorie "haben müssen". Und manch einer entwickelt dann ja auch ein gewisses Faible für bestimmte Waffentypen, so wie ich für handgemachte hochwertige 98er in eher seltenen deutschen Kaliber und daraus resultiert dann ja schon fast sowas wie eine Sammelleidenschaft.
Wofür brauch ich eine 9,5x66 SE v. H. ? Genau, für garnichts
Sie ist reine Komplementärin zur 7x66 SE v. H., die wenigstens gelegentlich ihre Berechtigung hat.
Und sollte ich jemanden zu einem Universalkaliber raten müssen, dann wäre das ganz klar die .30-06 aus einem soliden Repetierer mit mindestens 56cm Lauflänge. Damit ist fast alles machbar, wobei auch noch viel durch die Wahl der Laborierung gesteuert werden kann.