Ein Labbi zieht ein / wie ausbilden?

Registriert
15 Mrz 2005
Beiträge
9.470
Waidler schrieb:
:12: Genau!! Wenn ich dann bei -10 Grad am Fluß stehe und seh die "anderen" mit eingekniffener Rute am Ufer auf und ab laufen, währen die Labbis in der Strömung den geflügelten Enten hinterhertauchen (ja tauchen) hab ich lieber weniger Ärger :12:
Jede Rasse hat seine Vor- und Nachteile. Aber der TS hat ja schon erwähnt, dass diese Rasse perfekt für Ihn ist. Also lasst euer Vorstehgedudele :19:

Sorry, ich denke, dass Du überhaupt keine Ahnung hast. Ich habe meinen Labbi - ja ich habe u.a. auch einen - schon mit schmerzhafter Knickrute dastehen sehen und da waren die Temperaturen oberhalb von -10 Grad. Meine Hunde (weder Labbi, noch DD oder DJT) gehen bei -10 Grad gar nicht ins Wasser und das liegt nicht an der fehlenden Motivation der Hunde. Das liegt daran, dass meine lieben Jagdkollegen sich bei den Temperaturen ihre Enten selber aus dem Wasser holen können wenn sie meinen, sie müssten dann Enten jagen.

Selbst mein 18 Monate alter Terrier apportiert übrigens auf einmaligen Befehl (soweit die fallende Ente nicht sichtig war) eine Ente aus dem Wasser und sucht zu diesem Zweck auch Schilfflächen systematisch ab. Tauchen muss er übrigens dabei nicht, unsere Enten schwimmen. Jagdhunde (zumindest die 'Allrounder'), die das nicht tun, führen meistens das Problem am anderen Ende der Leine.

Ein ordentlich ausgebildeter Vorsteher knautscht in der Regel auch keinen bereits verendeten Hasen. Den Hasen kann man übrigens - zumindest in den meisten Fällen - als Durchgeher oder Treiber auch mitnehmen. Das hat den Vorteil, dass man in einem Hasentreiben nicht völlig überflüssiger Weise Hunde rumrennen hat. Die haben in einem solchen Treiben nämlich nix zu suchen und bleiben - von speziellen Situationen (angebleiter Hase) ausgenommen - am Strick.

Wildschärfe hat dann einen Vorteil, wenn der angebleite Hase das Treiben verlässt, der dickbäuchige Meisterschütze krakelt 'schnall deinen Köter' :16: und der so freundlich angeforderte Hund dem Hasen folgt, ihn abtut (was der Labbi im Allgemeinen nicht tut) und bringt. Schön ist es dann, wenn der Hund nicht von einem wild um den Hasen tanzenden, aber nicht zupackenden, Hundekollegen gestört wird. Man soll es nicht glauben, passiert aber immer wieder. Wer mir da desweiteren mit dem zerbissenen Wildbret kommt, der war noch nie in der Situation eine umfassende Hasenstrecke vermarkten zu müssen. Der 10 Meter Schuss - besonders schön mit eng gebohrten Läufen - auf den 'Hasenarsch' ist da deutlich vermeidbarer als der entsprechende Apport des angebleiten Hasen.

Jeder möge sich den Hund suchen, der nach seiner Auffassung zu ihm und seiner Jagd passt aber verschone uns mit solchen Geschichten.

Grosso
 
Registriert
15 Mrz 2005
Beiträge
9.470
gopher schrieb:
...
und nebenbei bemerkt: Auf Niederwildjagden achte ich sehr darauf welches Stück ich kaufen kann. Apportiert mein Hund, kann ich mich darauf verlassen, dass eine eventuelle Ungenießbarkeit nicht vom Hund herrührt sondern vom Schuss.


... und nebenbei bemerkt, als Einladender achte ich auf Niederwildjagden immer sehr gerne darauf, wer das Niederwild (nicht nur Hasen) auf kürzeste Entfernung und im besten Falle noch von hinten beflakt. Den genannten 'Helden des Waidwerks' reserviere ich dann schon mal gerne ihre meisterlich erlegte Kreatur und sorge dafür, dass sie die dann hinterher auch mitnehmen. Wenn sie sie nicht käuflich erwerben möchten, dann schenke ich sie ihnen. Bei denen, die nicht völlig behämmert sind, stellt sich dann doch manchmal ein Lerneffekt ein.

Nur so viel zum Thema Ungenießbarkeit und Hundearbeit. Nochmals, ein Hund hat im Hasentreiben gar nix zu suchen und bleibt am Strick.


Grosso
 
A

anonym

Guest
@Geradezugrepetierer:

Ja, wirkliche Niederwildjagden kenne ich nicht. Wir schossen in den guten Niederwildjahren mit 30 Jägern 552 Hasen oder mit 24 Jägern 338 Gockel oder im Jahr 1.000 Enten - so die Spitzenwerte. Ich war pro Jahr auf weit über 20 Jagden mit dem Hund. Da wurde nicht mit den Hunden getrieben, sondern sie wurden nur nach dem Schuß eingesetzt. Vor der eigentlichen Treibjagdsaison nur vor dem Schuß auf ganztägigen Suchjagden in den Rüben. Ich habe sehr sehr viel geschossen und noch mehr gesehen. Und eines kann ich - ohne Rasseverblendung - sagen:

Der Labi ist ein super Hund zum Abrichten, ist easy zu führen, i. d. R. ruhig und man kann mit ihm überall hin gehen. Doch wo seine Grenzen sind, sollte man auch erkennen. Die Vorteile "erkauft" man sich mit der Tatsache, daß er eben engere körperliche Leistungsgrenzen hat, als andere. Dafür sind die "anderen" schwieriger zu führen, brauchen u. U. eine stärkere Führerpersönlichkeit. Ausnahmen bestimmen nicht die Regel!

Obwohl ich deutsche Vorstehhunde hatte / habe, finde ich den Labi als super Jagdhund für die meisten heutigen Niederwildjagden geeignet. Ich weiß sehr wohl, wo die Nachteile meiner Hunde sind und kann auch ohne Rasseverblendung darüber sprechen. Jedoch auch über die Nachteile anderer Rassen. Und das können viele anscheinend nicht.

Knautschen ist eine reine Abrichtesache - das Wesen des Labi kommt einem bei der Abrichtung eben entgegen. Genau so ist es mit dem "Herein", Teamwork, später im Gasthaus, in der Familie, mit anderen Hunden. Deshalb ist er für viele der ideale Hund. Doch wäre er die hier beschriebene Eier-legende-Woll-Milch-S.., dann hätten ihn ja alle. Und das ist er eben nicht. Für den jagdlichen Vorteil, den meine Hunde bieten, zahle ich eben auch einen höheren Preis im Zusammenleben und Führen. Wer das will - ok; wer das nicht will und Labi führt - für mich auch ok.

Jeder hat den Hund, den er verdient!
 
Registriert
3 Feb 2004
Beiträge
3.391
So, jetzt ist gut und alle haben sich wieder lieb! Mir war klar, dass hier recht schnell die Jungs mit dem DD - Vorschlag um die Ecke kommen werden.

Da ich aus dem Münsterland komme, kenne ich ganz bestimmt Niederwildjagden, ich kenne alle üblichen Vorstehhunderassen, jedoch auch Bretone und Ungarn (Damit meine ich live bei der Arbeit) und eben auch Labbis.

Es gibt in vielen Bereichen Spezialisten. Der Labrador ist eben auch einer und genau dafür will ich den haben. Meine Niederwildstrecken sind nicht selten 4 - Stellig. Da brauche ich einen ruhigen Jagdbegleiter der einen guten Job im Apport macht. Ich möchte den Hund sehr gut einweisen können ( Das bedeutet für mich auch 100 m hinter einem Fluss ) und ansonsten eben den zuverlässigen Hund mit guter Nase. Diese Eigenschaft erfüllt kein Hund so gut wie ein Labrador.

Die Schweißarbeit ist für mich nur ein Nebeneffekt. Mir geht es einfach nur darum, normale Todsuchen zu machen. Ich gehe reichlich zur Jagd, da möchte ich auch nicht über die letzte Besonderheit des Sechseckigen Ei`s debattieren. Klar kann ein Stück Wild mit Lungenschuss noch leben, klar gibt es sogar einen Hohlschuss, nur sind für solche Dinge tatsächlich Profis zu ordern. Wir haben doch gerade bei der Schweißarbeit oftmals den total unfähigen Hund der dann mehr an der Schweißleine eine Quersuche macht. Habe ich eine "erschwerte Nachsuche" vor mir, machen wir uns nichts vor, da gehört ein Profi vor und Hinter die Leine!!! Auch, da dort ja schnell eine Reviergrenze überschritten wird. Die eigentliche Fährtenarbeit macht der Labrador perfekt. Nicht umsonst wird er viel als Suchhund eingesetzt....

So viel Schalenwild schieße ich nicht im Jahr. Es mögen so um die 40 - 50 sein. Nachsuchen hatte ich wissentlich schon länger nicht mehr. Eben nur die normalen Todsuchen. Für genau diese 99 % möchte ich einen Helfer, der mich nach dem Schuss ohne rumfunzeln zum Stück bringt. Harras nennt es so schön Bergehilfe.

Ich kenne die Art der wohlgelobten Allrounder nur zu gut. Die Diskussion kann hier ganz, ganz wirklich beendet werden. Die Flüge sind längst gebucht und der Hund kommt somit bald zu uns.

Wer wirklich ernsthaft mein, ein Labrador hält nur nen Vormittag in den Rüben durch, der sollte sich eventuell doch noch ein Bisschen mit der Rasse beschäftigen. Die Labradore sind kleine Arbeitstiere und wollen gefordert werden. Die können viel mehr als die meisten glauben.......
 
Registriert
25 Dez 2008
Beiträge
3.214
Eigentlich schon schade, dass es immer wieder durch einige Super-Schlaumeier auf's Gleiche hinaus läuft....

Geradezugrepetierer schrieb:
Waidler schrieb:
Wenn ich dann bei -10 Grad am Fluß stehe und seh die "anderen" mit eingekniffener Rute am Ufer auf und ab laufen, währen die Labbis in der Strömung den geflügelten Enten hinterhertauchen (ja tauchen) hab ich lieber weniger Ärger :12:
Den Aufwand, den manche Retrieverführer betreiben, dass der Hund überhaupt ins Wasser geht, muss ich nicht haben.

Welcher Aufwand ist das denn?? Bei 99% aller Hunde die ich kenne, ist es eher ein Aufwand sie wieder aus dem Wasser raus zu bekommen....

Geradezugrepetierer schrieb:
Bora schrieb:
Die Chancen stehen gut, einen ruhigen Hund zu bekommen, der easy abzurichten ist, mit dem man auf jede Niederwildjagd gehen kann,
Schade für dich, wenn du keine Niederwildjagden kennst.

Ich glaube Bora kennt ausreichend Niederwildjagden;-)))

Geradezugrepetierer schrieb:
Kein Verlust, für Beifall gibt es genug andere, die weniger subjektive Wahrnehmung- auch Wunschdenken genannt- verallgemeinern.

Deine Wahrnehmung ist natürlich die einzig Richtige?

Geradezugrepetierer schrieb:
Mach den erst einmal fertig, geh mit ihm jagen und dann versuche dir eine Meinung ohne Rassebrille zu bilden.

Waidler hat schon einige Rassen hinter sich. Darunter auch DD. Hast Du schon einen Retriever geführt? Sollte man ja meinen, bei Deiner Fachkenntnis....

Geradezugrepetierer schrieb:
In irgendwelchen Büchern steht etwas von überragender Wasserfreude geschrieben. Pauschal stimmt das selbstverständlich überhaupt nicht zu, wie bei anderen Rassen auch. Die Apportierleistung ist ebenfalls nach individueller Veranlagung und koordinierter Förderung u.U. nur durchwachsen.

Und genau da irrst Du Dich! Man kann sehr wohl PAUSCHAL von überragender Wasserfreude und Apportierleistung sprechen. Genau deshalb sind Retriever auf diesem Gebiet Spezialisten! Das es auch bei dieser Rasse Hunde gibt, die nichts taugen und die über diese diversen Anlagen nicht verfügen, müssen wir nicht sprechen.

@Sir Henry; nettes Bild:))) Ich fahre nächste Woche nach Schottland, freue mich schon sehr!

Petra
 
Registriert
3 Feb 2004
Beiträge
3.391
@Bora: Genau so ist es! Sehr schön umrissen Dein Beitrag!

Ich möchte eben einen Spezialisten. Den habe ich ausgesucht!!
 
Registriert
10 Sep 2008
Beiträge
2.749
Na ja, es gibt überall solche und solche. Interessant ist nur, dass ich diese ständigen Verallgemeinerungen nicht bestätigen kann, was ich aber nicht nur auf Labrador&Co. beschränke.

Das war mein Aufhänger und mir gefällt besonders: "Jeder hat den Hund, den er verdient!"

Auf unseren heutigen NW-Jagden wird fast ausnahmslos mit Hunden vor und nach dem Schuss gearbeitet. Die Zeiten, in denen die Hunde kaum mit dem "Aufsammeln" hinter kamen, weil es Hähne vom Himmel regnete oder sich die Hasen türmten, sind lange vorbei.

PS:Der überwiegende Teil von Labrador oder Goldie, der mir bis dato begegnet ist, waren reine Fliegenfänger, was natürlich Zufall sein kann.
 
A

anonym

Guest
Ich denke, das kann jeder machen, wie er will.

ICH persönlich halte es bspw. für Quatsch und jagdliches Nichtskönnen, bei gutem Wildbestand in der Kultur mit dem Hund zu treiben. M. M. nach gehören Hunde nicht ins Treiben. Auch halte ich es für völlig falsch, geschossenes totes Wild auf freier Fläche vom Hund apportieren zu lassen. Für das Wild wollen wir u. U. Spitzenpreise, entsprechend muß die Ware aussehen. Und ich hab` genug Hasen ausgezogen, die blaue Rücken hatten, obwohl die klare Anweisung des Jagleiters war, daß auf Hasen nur seitlich und nicht hinterher geschossen wird. Bei einer Kesseljagd easy umzusetzen. Gleiches bei der Fasanjagd... und woher kam das? Und komisch, alle Hunde brachten angeblich lebend und unversehrt. :26:

Damit`s nicht falsch rüberkommt:

Ich finde den Labi ok - keine Frage! Er hat gravierende Vorteile, die ich sehr schätze. Aber er hat auch Nachteile.
Auch sind DD oder DL ok - haben Vorteile, aber eben auch Nachteile. Jedem das, was er will und was er führen kann. Das Wichtigste ist doch, daß man immer noch objektiv über Rassen, Leistung und Jagd sprechen kann und nicht wegen dem eigenen Fifi am Strick nur die rosa Brille auf hat. Das alleinige Ziel sollte immer noch sein, Wild möglichst schnell, sauber und mit möglichst wenig Schmerzen zu erbeuten.
 
Registriert
31 Okt 2005
Beiträge
4.112
Ist eigendlich interessant wie sich die Leute über den Labbi auslassen.Haben alle viel Ahnung und verbreiten das was sie gehört haben.Nur mal zur Info bei uns sind in Dänemark 35% der eingetragenen geprüften Schweisshunde Labbis die selbstständig Rehwild abtun und/ oder niederhalten nach Hetze usw. bis der Hunde Führer kommt und das Wild abfängt.Ich habe schon mal geschrieben Rassen entwickel sich weiter.So geschehen beim Labbi.Das viele deutsche Kontinetalrassen bevorzugen in Deutschland liegt wohl auch daran das viele deutsche auch Automarken aus Deutschland bevorzugen :26: Aber was weiss ich? Ich hatte in meinem Leben nur 10 Labbis und so 60 Welpen.Alles Seesel Pupser die Schwul waren.
Ach ja meine Hunde haben nie an Sauen gearbeitet wir haben ja keine.

Bei uns sind 3560 Züchter jagdlicher Labbis eingetragen. Im Dänischen Kennelklub.
Im DJR Dänischer Jagthunde Rasse Verband 800 mit einem oder mehreren Hunden die unter diesem Verband züchten.Auch alle jagdlich.Diese sind fast alle durchweg der leichtere Typ.

@Targethunter viel spass mit deinem Labbi.

Lille Krengel
 
Registriert
15 Mrz 2005
Beiträge
9.470
Krengel schrieb:
Ist eigendlich interessant wie sich die Leute über den Labbi auslassen.Haben alle viel Ahnung und verbreiten das was sie gehört haben.Nur mal zur Info bei uns sind in Dänemark 35% der eingetragenen geprüften Schweisshunde Labbis die selbstständig Rehwild abtun und/ oder niederhalten nach Hetze usw. bis der Hunde Führer kommt und das Wild abfängt.Ich habe schon mal geschrieben Rassen entwickel sich weiter.So geschehen beim Labbi.Das viele deutsch Kontinetalrassen bevorzugen in Deutschland liegt wohl auch daran das viele deutsch auch Automarken aus Deutschland bevorzugen :26: Aber was weiss ich ich hatte in meinem Leben nur 10 Labbis und so 60 Welpen.Alles Seesel Pupser die Schwul waren.
Ach ja meine Hunde haben nie an Sauen gearbeitet wir haben ja keine.

@Targethunter viel spass mit deinem Labbi.

Lille Krengel

@ Krengel

Ich denke, es ging hier nicht um eine Pauschalschelte für den Labbi, eher um eine - wenn auch gern etwas emotionale - Abgrenzung der Leistungsmöglichkeiten und der Leistungsgrenzen. Jeder hat, Gott sei Dank, die Möglichkeit sich den Hund auszusuchen, der zu ihm passt oder von dem er denkt, dass er zu ihm und seinen Jagdmöglichkeiten passt.

Hier ging es an anderer Stelle um die Eignung von Vorstehhunden für die Bewegungsjagd. Auch da grenzt die Diskussion an Glaubensbekenntnisse und Jagdideologien. Soweit da Argumente ausgetauscht und Erfahrungen mitgeteilt werden, finde ich das konstruktiv. Wenn da Rassen zu Universalgenies erhoben werden, bin ich - vorsichtig formuliert - irritiert.

Wenn Du hier schreibst, dass in Dänemark 35% der Schweißhunde Labbis sind, dann - mit Verlaub - wundert mich das. Die Labbis, die ich hier mehrheitlich erlebe, halte ich für eine brauchbare Bergehilfe, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Vielleicht habt ihr in Dänemark aber auch deutlich wildschärfere Labs als wir hier. Mein DD ist, so wie ich ihn nutze - fast ausschließlich auf einer recht großen Anzahl von Niederwildjagden (mit noch nennenswerten Strecken) - nur eine Bergehilfe. Er ist sicher wildscharf, er hat aber für 'echte' Nachsuchen nicht ausreichend Erfahrung. So what? Ich halte meinen DD für einen sehr guten Hühnerhund, da macht ihm so schnell keiner etwas vor, in den restlichen Disziplinen halte ICH ihn für bedingt brauchbar, warum sollte ich etwas anderes für ihn reklamieren?

Ich fahre übrigens deutsche Autos, weil sie faktisch die Besten sind, die man für Geld bekommen kann :32: Ob man sie bezahlen kann oder möchte, ist eine andere Frage. Einen kontinentalen Vorsteher führe ich, weil er als Hühnerhund gezüchtet wurde, ich ihn genau für diese Jagdart einsetze, ich persönlich seine 'Aufstellung' für breiter halte als die eines Labs und weil ich bereit bin, mir den Mehraufwand in der Ausbildung und der Haltung anzutun. Diese Entscheidung kann aber jeder, wie schon geschrieben, nach seinem persönlichen Gusto und seinen Jagdmöglichkeiten treffen. Ich habe auch einen Labrador und traue mir damit zu, zumindest ansatzweise einen Vergleich zu haben.

Meine äußerst persönliche Wertung, der Lab kann Dinge besonders gut, die der DD nicht so gut kann, der DD kann oder tut Dinge, die der Lab (mehrheitlich) gar nicht kann oder tut. Nochmals, das ist nur meine Wertung.

Btw., ich führe noch einen DJT, der seinen Job in den klassischen Disziplinen der Vorsteher ganz ordentlich macht, ich würde aber deswegen nicht behaupten, er sei nun ein Hühnerhund.

Nervig finde ich nicht, dass die Labbi-Fraktion ihre Hunde mag und ihre Vorzüge lobt, nervig finde ich, wenn die Labbis als die neue 'Universalwaffe' für alle jagdlichen Aufgabenstellungen positioniert werden. Sorry, das sind sie nicht, wie andere Rassen auch nicht.


Grosso
 
Registriert
31 Okt 2005
Beiträge
4.112
Hallo grosso .Es ging mir nur darum aufzuzeigen das viele garnicht wissen zu was heute der Labbi zu leisten im Stande ist.Das Deutschland noch Entwicklungsland ist was den labbi betrifft ist ja nicht von der hand zu weisen.Du wirst es kaum glauben wieviele Labbis in Deutschland Blut aus Skandinavien und England haben.fast alle Arbeitlinien sind damit durchsetzt.Zusammen mit dem DD mache die Labbis mehr als 50% der gesamten geprüften und geführten Schweisshunde bei uns aus.
Kannst du hier nachlesen.

http://www.schweiss.dk/page14.aspx

Mir ist ja klar das der Labbi der geborenen Apportoer ist und das sollte auch sein Haupt Arbeitsgebiet sein aber heutige Labbis sind genauso gut vor dem Schuss zu verwenden wie nach dem Schuss.Dabei sind sie leicht Auszubilden und angenehme Zeitgenossen im Haus und im Umgang mit anderen Hunden/Menschen.Aber wie schon geschrieben Rassen entwickel sich weiter und Labbis könne heute bedeutend mehr als man ihnen zb.bei euch in Deutschland zutraut.

Lille krengel
 
Registriert
25 Dez 2008
Beiträge
3.214
grosso schrieb:
Ich habe auch einen Labrador und traue mir damit zu, zumindest ansatzweise einen Vergleich zu haben.

Darf ich mal fragen, woher der Lab ist?

grosso schrieb:
Nervig finde ich nicht, dass die Labbi-Fraktion ihre Hunde mag und ihre Vorzüge lobt, nervig finde ich, wenn die Labbis als die neue 'Universalwaffe' für alle jagdlichen Aufgabenstellungen positioniert werden.

Wer hat das wo geschrieben? Selbst wenn ich versuche zwischen den Zeilen zu lesen, finde ich nichts....

Ich mag im Übrigen keine Labs, sondern bevorzuge die Plüschfraktion, die ja noch einen viel schlechteren Ruf hat;-)

Petra
 
Registriert
31 Okt 2005
Beiträge
4.112
Petra schrieb:
grosso schrieb:
Ich habe auch einen Labrador und traue mir damit zu, zumindest ansatzweise einen Vergleich zu haben.

Darf ich mal fragen, woher der Lab ist?

grosso schrieb:
Nervig finde ich nicht, dass die Labbi-Fraktion ihre Hunde mag und ihre Vorzüge lobt, nervig finde ich, wenn die Labbis als die neue 'Universalwaffe' für alle jagdlichen Aufgabenstellungen positioniert werden.

Wer hat das wo geschrieben? Selbst wenn ich versuche zwischen den Zeilen zu lesen, finde ich nichts....

Ich mag im Übrigen keine Labs, sondern bevorzuge die Plüschfraktion, die ja noch einen viel schlechteren Ruf hat;-)

Petra


Ja,ja Petra das sind dann fusselige Sessel Puper und Blond sind sie bestimmt auch noch :18: :26:

Lille Krengel
 
Registriert
15 Mrz 2005
Beiträge
9.470
Petra schrieb:
grosso schrieb:
Ich habe auch einen Labrador und traue mir damit zu, zumindest ansatzweise einen Vergleich zu haben.

Darf ich mal fragen, woher der Lab ist?

grosso schrieb:
Nervig finde ich nicht, dass die Labbi-Fraktion ihre Hunde mag und ihre Vorzüge lobt, nervig finde ich, wenn die Labbis als die neue 'Universalwaffe' für alle jagdlichen Aufgabenstellungen positioniert werden.

Wer hat das wo geschrieben? Selbst wenn ich versuche zwischen den Zeilen zu lesen, finde ich nichts....

Ich mag im Übrigen keine Labs, sondern bevorzuge die Plüschfraktion, die ja noch einen viel schlechteren Ruf hat;-)

Petra

Hallo Petra,

diesbzgl. haben wir uns schon mal ausgetauscht und ich habe dir die Daten aus dem Pedigree genannt. Der Hund ist von der Insel und wir hatten bereits Konsens, dass er wesensseitig - vorsichtig formuliert - nicht ganz 'unvorbelastet' ist. Du hattest Die Prüfungsergebnisse seiner Vollschwester in Erfahrung gebracht. Um es auf den Punkt zu bringen, er ist ein Schisshase und hat keinen wirklichen Spaß an seinem Beruf. Ansonsten ist er der absolut perfekte Familienhund und das meine ich ohne jegliche Häme.

Zu deiner zweiten Anmerkung, solltest Du dann doch vielleicht etwas genauer lesen. Es wird gerne kolportiert, der Labbi sei auch als Hund vor dem Schuss zu nutzen, was ich vorsichtig bezweifele. Das gilt zumindest für die Mehrzahl der Labbis, die ich sehe und ich sehe so einige. Vergleiche ich da sie systematische Suche eines (gut eingearbeiteten) Hühnerhundes bei der Hahnenjagd mit der ansatzweisen Suche eines Labbis, sehe zumindest ich da erhebliche Unterschiede. Wenn in dem Kontext über Hasenjagden berichtet wird, in denen per se Hunde rumschwirren, dann frage ich mich, was die da (vom angebleiten Hasen abgesehen) machen. Hasen werden durch die Treiberwehr hochgemacht und Erlegte in der Regel durch Treiber oder Durchgehschützen aufgenommen. Haben die laufenden Hunde dann da 'ne grundsätzliche Aufklärungsfunktion,stellen die eine gewollte, künstliche Komplikation für die Schützen dar oder was machen die im Treiben? :14:

Soweit hier geschrieben wird, dass Labradore für die klassische Nachsuche eingesetzt werden, dann bin ich überrascht. Nach meiner Meinung fehlt den Labbis in der Regel mindestens die letztendliche Wildschärfe, die ich diesbzgl. für obligatorisch halte. Vielleicht - oder sogar ganz sicher - habe ich vom 'Nachsuchengeschäft' aber einfach zu wenig Ahnung um das beurteilen zu können. Daher nutze ich - wie geschrieben - meine Hunde nur als Bergehilfe auch wenn sie die Wildschärfe hätten.

Wenn hier jemand - das ist meine Lesart - den Labbi als den 'Massenmeister' positionieren will, indem er erklärt, dass die Labs bei -10 Grad Außentemperatur im eiskalten Wasser nach Enten tauchen, dann frage ich mich, ob es noch geht. Bei -10 Grad Außentemperatur bleiben meine Hunde an Land und tauchen müssen die auch nicht, denn unsere geschossenen Enten schwimmen im Allgemeinen an der Wasseroberfläche.

Lass es mich nochmals auf eine andere Karre packen. Ich habe es schon geschrieben, mein Terrier apportiert recht ordentlich (auch Enten aus dem Wasser und dem Schilf), ich sehe ihn trotzdem eher in der Spezialistenecke (Bau- und Bewegungsjagd) positioniert als in der Rolle des Generalisten. Bei einer kleinen, privaten Entenjagd (im eigenen Revier) nehme ich ihn mit, soweit es umfangreicher wird, bleibt er bei der Entenjagd im warmen Körbchen. Bei der Hahnenjagd hat er gar nix zu suchen auch wenn er einen Fasan apportiert und bei der Hasenjagd brauche ich keinen elektrischen Spinner, der einen Hasen schon aus rein körperlich Gründen nicht apportieren kann. Eben ein Hund aus der Spezialistenecke. Nicht schlimm, man muss es nur akzeptieren können.

Warum sollen und müssen, ursprünglich als Spezialisten - im Fall der Labbis die Arbeit nach dem Schuss - gezüchtete Hunde, nun die ganze Bandbreite der jagdlichen Hundeaufgaben abdecken, nur weil Herrchen sich das jetzt so einbildet?

Petra, wie Du vielleicht realisiert hast, habe ich Dich mit meinen Anmerkungen auch nicht adressiert. Ich glaube, Du hast da eher eine recht realitätskonforme Auffassung.


Grosso
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
77.696
@ grosso, liegt wohl daran, daß sich nicht jeder eine Koppel Spezialisten halten kann oder will.
Im deutschen Jagdsystem begründet, wo man anders als bei der Lizenzjagd den Allrounder sucht.
Klar macht ein Lab auch Nachsuchen so lange es Totsuchen sind, und ich habe schon EINEN Lab mit VGP erlebt, geht alles, aber warum sollte man das tun?
Apportierhunde für die Arbeit nach dem Schuss, Fertig.
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
84
Zurzeit aktive Gäste
348
Besucher gesamt
432
Oben