Sicher ein sehr schwieriges Thema, für eine öffentlich zugängliche Diskussion!
Diejenigen die Nachtsichttechnik oder sonstige Hilfsmittel unreflektiert verteufeln, sehe ich erstmal in der Tradition derjenigen, die die gleichen Argumente seinerzeit gegen Zieloptik zur Jagd im Allgemeinen und die später aufkommenden und zu Anfang ebenfalls verboteten Rotpunktvisiere im Besonderen ins Feld geführt haben.
Vorab sei gesagt, dass ich das Nachtjagdverbot auf Schalenwild (ausser Sauen) für berechtigt halte.
Die Frage ist ob man den Weg, den man mit der Legalisierung der Rotpunktvisiere beschritten hat, nun konsequent zu Ende geht oder nicht.
In den ESP Gebieten ist man den nächsten Schritt ja schon gegangen, in dem man künstliche Lichtquellen freigegeben hat. Das diese Entscheidung etwas parxisfern war, zeigt sich leider daran, dass diese nicht fest mit der Waffe verbunden sein durften. Das hieß ja, linke Hand Taschenlampe und mit der rechten Hand an der Waffe irgendwie ins Ziel fummeln.
Was ich sagen will ist, wie alles ist auch die Jagd und die Methoden dazu im Fluss.
Hier direkt aufzujaulen und neue Technik zu verteufeln halte ich nicht für produktiv.
Ob man die Schwarzwildsituation nun Plage nennt oder wie auch immer. Fakt ist doch, dass große zusammenhängende Maisschläge, aufeinanderfolgende Mastjahre und die sicher auch die falsche Kirrpraxis zu einer Explosion der Bestände geführt haben. Ob da vermehrte Bewegungsjagden im Herbst und das Nutzen der Vollmondnächte allein ausreichen, wage ich zumindest in Frage zu stellen.
Und bei einer solchen Fragestellung lohnt es zumindest darüber nachzudenken, ob alternative Methoden bezüglich der Optimierung der Sicht nicht vielleicht waidgerechter sind, als Sauenfänge und dem anschließenden Abschlachten der gefangenen Schweine. Das hat nämlich dann wirklich nichts mehr mit waidmännischer Jagd zu tun!
[ 20. April 2006: Beitrag editiert von: Urian ]